Corona

  • Hat das Problem denn etwas mit fehlender Digitalisierung zu tun? So einen Impfplan hätte man doch schon aufstellen können, bevor überhaupt die Impfung existierte oder sogar bevor überhaupt die Krankheit in Erscheinung trat. Chile hatte das wohl schon in der Schublade, weil man früher bereits diverse Epidemien erleben musste.

  • Das ist wohl eher die deutsche Eigenart alles übergenau und viel, viel besser als andere machen zu wollen und lieber das Rad dreimal neu erfindet statt funktionierende Systeme aus anderen Ländern zu übernehmen.


    Gutes Beispiel sind ja auch die Schnelltests. Man könnte einfach das Konzept aus Österreich übernehmen und ein funktionierendes System das man an seine eigenen Bedürfnisse adaptieren könnte.

    Stattdessen führt man absurdeste Diskussionen was denn passiert wenn man ein positives Schnelltestergebnis hat. Da macht man halt vor Ort gleich einen PCR-Test, das kann doch nicht so schwer sein.

  • Florian Ja, Du hast vollkommen recht. Aber dann hätte man es auch so handhaben müssen wie in Chile. Ich habe das Gefühl hier tut oder denkt man immer man sei schon so toll digitalisiert und versucht das (zum Teil) dann auch so zu lösen. Das geht dann aber in die Hose oder wird nichts halbes und nichts Ganzes. Apropos zum Teil, der Föderalismus kommt da noch oben drauf.

  • Das ist wohl eher die deutsche Eigenart alles übergenau und viel, viel besser als andere machen zu wollen und lieber das Rad dreimal neu erfindet statt funktionierende Systeme aus anderen Ländern zu übernehmen.

    Schlimmer noch: Es ist die Eigenart, davon auszugehen, dass man alles besser kann. Uns macht niemand etwas vor. Wir sind tüchtig, ordentlich und korrekt.

    Und merken dabei nicht, dass uns alles unterm Arsch wegbröselt.

  • Florian: Wie lief den die Anmeldung in Chile - telefonisch, online oder beides?


    Ich renne sofort in die AZ-Spritze.

    Der einzige Punkt, der mich zwischendurch kurz hätte abstoppen lassen, war der Abstand von 12 Wochen zwischen den Impfungen. Aber anscheinend hat die erste Impfung schon nach wenigen Wochen eine vergleichbar gute Wirksamkeit wie BP.


    Wir akzeptieren ja nicht nur keine Lösungen aus dem Ausland - gute Lösungen aus einzelnen Bundesländern haben in anderen Bundesländern keine Chance.

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  • Die Organisation würde wohl irgendwie funktionieren, wenn denn genug Impfstoff verfügbar wäre. Der Impfplan steht ja, wer wann (ungefähr) geimpft wird weiss fast jeder, aber bislang sind ja immer noch nur die über 80 Jährigen dran. Wahrscheinlich wird in Chile viel von diesen russischen oder chinesischen Impfstoffen verimpft, oder? Von denen hat die EU ja bislang meines Wissens gar keine gekauft. Gibt es da Vorbehalte gegen bestimmte Impfstoffe in der chilenischen Bevölkerung?

  • Der Impfplan sagt 17,3 Millionen gelieferte Dosen bis 31.03., ich glaube Stand heute nicht, dass Deutschland die 17,3 Millionen (abzgl. noch weniger Teil-Rückbehaltungen) bis dahin verimpft oder gar nur terminiert kriegt. Ende März fällt dann plötzlich doch auf, dass man jetzt die niedergelassenen Ärzte mit ins Boot nehmen könnte, die allerdings jetzt schon auf ihr Go warten.

  • Der Impfplan steht ja, wer wann (ungefähr) geimpft wird weiss fast jeder, aber bislang sind ja immer noch nur die über 80 Jährigen dran

    Das stimmt nicht, weil AZ nicht an über 80 Jährige verimpft wird.


    Ständig hieß es, es gebe nicht genug Impfstoff für alle Impfwilligen. Doch vom Astra-Zeneca-Vakzin wurden in Deutschland Hunderttausende Dosen noch nicht verbraucht. Woran liegt das?


    Leider hinter der Paywall...eine Aussage findet sich aber auch vom Journalisten auf Twitter


    Wir dachten zu Beginn der Recherche, die Leute würden Astra Zeneca verschmähen. Wichtigster Grund für die Rückstände ist aber offenbar: Die meisten Leute U65 mit Prio 1 sind schon geimpft. Es wurde versäumt, rechtzeitig Leute aus Gruppe 2 einzuladen.

  • Das ist wohl eher die deutsche Eigenart alles übergenau und viel, viel besser als andere machen zu wollen und lieber das Rad dreimal neu erfindet statt funktionierende Systeme aus anderen Ländern zu übernehmen.

    Schlimmer noch: Es ist die Eigenart, davon auszugehen, dass man alles besser kann. Uns macht niemand etwas vor. Wir sind tüchtig, ordentlich und korrekt.

    Und merken dabei nicht, dass uns alles unterm Arsch wegbröselt.

    Da hammas wieder. Die Deutschen können es nicht, da sind uns die JAPANER um Welten voraus.

  • Wenn die heute sagen würden, "kommt, ihr seid alle eingeladen" dann ist in Niedersachsen trotzdem erst nach einer Woche ein Bruchteil verimpft - und das liegt nicht an den Impfzentren, die sind top organisiert.



    WDJ_Lasse


    Und Pilotphase für Impfungen in Praxen... weil man erst mal gucken muss, ob die schlau genug sind zum Impfen? :wut:

    Zitat

    Man wolle auf diese Weise Erfahrungen sammeln, um die Corona-Impfung später in allen Hausarztpraxen in Niedersachsen anbieten zu können, so Berling.

    Anscheinend.

  • Das ist wohl eher die deutsche Eigenart alles übergenau und viel, viel besser als andere machen zu wollen und lieber das Rad dreimal neu erfindet statt funktionierende Systeme aus anderen Ländern zu übernehmen.

    Schlimmer noch: Es ist die Eigenart, davon auszugehen, dass man alles besser kann. Uns macht niemand etwas vor. Wir sind tüchtig, ordentlich und korrekt.

    Und merken dabei nicht, dass uns alles unterm Arsch wegbröselt.

    OT: Genau deshalb werden hier so Figuren wie Martin Kind als Größen der Gesellschaft angesehen oder dazu stilisiert. Der verkörpert diese Eigenarten perfekt.

  • Wenn die heute sagen würden, "kommt, ihr seid alle eingeladen" dann ist in Niedersachsen trotzdem erst nach einer Woche ein Bruchteil verimpft - und das liegt nicht an den Impfzentren, die sind top organisiert.

    vor allem weil dann keiner wissen wird, wie er an seinen Termin kommt. Aus meinem Umfeld wissen zwei Grundschullehrinnen bis heute noch von nix bis auf den Text auf der Website des Sozialministeriums, weder wer sie impft, noch wo, noch wann oder wie sie von ihrem Glück Gebrauch machen können. Das beste Beispiel war ja glaube ich deins? Onlineportal, schön und gut, endet aber hinter der Eingabe des Geburtsdatums und einem Hinweistext man möge auf seinen Träger warten und wer sich nicht per Mail informieren lässt, was ja offensichtlich ganz gut läuft, wartet bis annodazumal auf die schriftliche Bestätigung eines schon zurückliegenden Termins, den man nicht wahrnehmen konnte, weshalb diese Impfdosis dann schonmal eine von stscherers angesprochenen Dosen ist. Läuft eher so semi würde ich behaupten.

    2 Mal editiert, zuletzt von WDJ_Lasse ()

  • Florian: Wie lief den die Anmeldung in Chile - telefonisch, online oder beides?

    Alles ohne Anmeldung und Einladung. Im Impfkalender steht, welche Zielgruppe an welchem Tag geimpft wird. Heute sind es zum Beispiel die Leute aus dem Bildungssystem der Altersgruppe 40-44. Das kann man überall nachlesen: Zeitung, Aushänge, Medien usw. Gehört man zur Zielgruppe, nimmt man seinen Personalausweis und irgendetwas, das als Arbeitsnachweis gilt, mit und stellt sich in die Warteschlange. Ist das eine Impfzentrum zu voll, geht man zum nächsten. So weit liegen die in den Städten nicht auseinander. Dann werden die Daten notiert und man wartet eben, bis man an der Reihe ist.

    Wer an den betreffenden Tagen keine Zeit hat, bekommt immer freitags die Gelegenheit sich impfen zu lassen. Montag bis Donnerstag sind die bestimmten Zielgruppen dran. Nicht jeder 45-49 Jährige arbeitet in einer Schule, deshalb ist der Andrang überschaubar.