Corona

  • Auch ich kein Fachmann, aber was wäre denn, wenn man z. B. als Ziel ausgibt, wenn die Impfquote 50% (inbegriffen und vorrngig die Risikogruppen) alle erreicht hat, wird wieder ganz gelockert.

    Wäre ein Ansatz! Überhaupt mal ein Ansatz, könnte man sagen.


    Mein Fokus läge ja auf schweren Erkrankungen (=Auslastung Gesundheitssystem) / Todesfällen. Wenn meinetwegen 25% der Menschen geimpft sind, aber eben kaum noch jemand schwer erkrankt/stirbt - dann wäre das / mein Ziel erreicht.

  • Die 50% sind ja auch nur ein Wert. Wahrschienlich könnte man das auch schon bei 40% oder so machen.


    Aber wie gesagt, es wäre ein feste definiertes Zeil, was sich nicht noch Woche zu Woche ändert, siehe Inszidenz


    Aber die werden schon wissen, was sie tun

  • In der PK heute Nacht hat Söder im Nebensatz einen relevanten Punkt diesbezüglich angesprochen, was mir so auch noch nicht bekannt war. In Bayern hat ein Oberverwaltungsgericht wohl eine Verpflichtung zum Test eines/einer Angestellten eines Pflegeheims kassiert. Und daher geht man davon aus, wenn es schon in diesem in der Pandemie mit sensibelsten Bereich nicht rechtlich verpflichtend machen kann, dann wohl sonst auch nirgends. Quasi Präzedenzwirkung.


    Wenn man es möglichst einfach, kostengünstig und kommunikativ plausibel macht, dann braucht man auch keine rechtliche Verpflichtung, die das Oberverwaltungsgericht ja auch nicht aus schlechter Laune heraus kassiert haben dürfte. Sollten schon Gründe vorhanden sein. Passt aber halt mal wieder zu Söder: Mangelnden Elan, Willen sowie mangelnde Kompetenz wahlweise hinter der schludrigen Bevölkerung oder der übertrieben agierenden dritten Gewalt verstecken. So kann der Mann gewiss nicht regieren, da sollen sich mal schön alle außer ihm an die eigene Nase fassen.

  • Allein mir fehlt der glaube, dass es Linkspartei, FDP, Grüne geschweige denn AfD besser gemacht hätten. Also wird sich leider wieder mal nichts ändern.


    Ich will, dass jetzt getestet und geimpft wird, was das Zeug hält. Einfach machen jetzt. Ist nicht mehr auszuhalten!

    Ich denke, wir wissen alle, wo wir jetzt stünden, hätte die AfD auch nur einen nennenswerten Einfluss. Davor sind wir Gottseidank verschont geblieben.


    Aber trotzdem scheint es leicht zu sein Meinung in deren Richtung zu machen, obwohl ein Großteil der Gesellschaft immer noch (73%?) pro Maßnahmen steht. Zu leicht.

  • Im UK, wo deutlich stringenter geimpft wird, gibt es inzwischen weniger Neuinfizierte als hierzulande. Und der Trend zeigt dort - im Gegensatz zu hier - weiter nach unten. Vorletzte Woche: UK -17%, D +5%, letzte Woche UK -21%, D +5%. Es bleibt die Hoffnung, dass die Briten uns helfen wenn sie selbst durch sind. :(

  • Ich würde da eher an die Amis denken, wenn die im Mai durch sind. Bei den hochgezogenen Herstellungskapazitäten werden die schnell liefern können.

  • Früher haben wir in Deutschland Probleme gelöst, heute verwalten wir sie. Beides allerdings ähnlich konsequent und ausschließlich.

  • In 6 Wochen bittet Merkel dann wieder höflich die BürgerInnen und die Arbeitgeber, doch bitte mal so ein Ding zu nutzen.

    Die Pflicht für Arbeitgeber soll ja schon drin gestanden haben, wurde aber natürlich im Zuge der Verhandlungen wachsweich umformuliert. Wäre doch auch ein toller Anreiz für weiterhin mehr Homeoffice gewesen, weil man sich für die Mitarbeiter dann die Tests spart. Für systemrelevante Berufsgruppen die vor Ort arbeiten müssen, hätte man ja den Arbeitgebern über steuerliche Erleichterungen unter die Arme greifen können.

  • Die 50% sind ja auch nur ein Wert. Wahrschienlich könnte man das auch schon bei 40% oder so machen.


    Aber wie gesagt, es wäre ein feste definiertes Zeil, was sich nicht noch Woche zu Woche ändert, siehe Inszidenz

    Ja klar, verstehe ich. Und fänd ich grundsätzlich toll!



    Aber die werden schon wissen, was sie tun

    :rofl:

  • Mich erstaunt der plötzliche Vertrauensverlust in die Politik und Verwaltung (?).

    Man kann das Forum da bestimmt sogar gut als Spiegel der Gesellschaft heranziehen, wie so oft.:D

    Seit vielleicht 10 Tagen schwillt das Grummeln immer lauter an, und auf einmal kommt Kritik aus "Richtungen", welche bisher sehr meinungsfest fast jegliches Hinterfragen quasi der Lächerlichkeit preisgegeben haben.


    Was hat sich denn geändert, wird die eigene Betroffenheit größer, also das eigene Leid?

    Oder verhalten sich die Entscheidungsträger erst jetzt so, das Fehler erkannt werden? Das sind aber noch die Gleichen, und mir fällt nicht ein, was sie jetzt anders machen. - Und zwar seit Beginn vor einem Jahr, ohne das jetzt nochmal aufzumetern, oder ist das alles vergessen?


    Was hat sich geändert? - Ich sehe es nicht, und würde mich da über Aufklärung sehr freuen!

  • Vor einem Jahr waren alle Länder gleich planlos. Jetzt sieht oder hofft man, dass es andere Länder besser hinbekommen, scheinbar selbst die USA. Das frustet mich. In den USA ist innerhalb kurzer Zeit das Ruder rumgerissen worden. Hier schiebt man sich die Aufträge zu, bestellt keine Impftests und diskutiert, was denn nun richtig ist.


    Da bin ich auch bei stscherer: wir verwalten nur noch und das sogar schlecht.

  • Laut HAZ sollen die Kitas in den Wechselbetrieb gehen?! Hatten wir das schon einmal? Wie soll das funktionieren? Aktuell sind die meisten Gruppen doch schon halb voll mit den Kindern in Notbetreuung? Wie soll da Wechselbetrieb funktionieren? :grübel:

    • Offizieller Beitrag

    Was hat sich geändert? - Ich sehe es nicht, und würde mich da über Aufklärung sehr freuen!

    Gar nichts hat sich geändert. Es ist halt dieses "mit der Masse Mitlaufen"; wenn vier schimpfen, reiht es sich als Fünfter gut ein. Und wenn man "Staaaaatsversagen!" ruft, bekommt man so schön viel Resonanz.
    Okay: Das war jetzt zynisch und stimmt in der Absolutheit auch nicht wirklich.


    Aber - nur mal als Gradmesser oder/und zur Verdeutlichung: Oft(!) sind es dieselben Leute, ganz unabhängig davon worum es genau geht, dagegen. BioNTec ist gefährlicher DNA-Impfstoff und nicht genug getestet. AstraZeneca ist gefährlicher Vektorimpfstoff und hat Nebenwirkungen. Man kann die Leute doch nicht einsperren! Da hätte man viel härter lockdownen müssen! Die haben seit einem Jahr eine falsche Handlungsweise nach der anderen am Wickel...


    Und ich glaube schon, dass sich manche das auch ganz ordentlich zurechtpuzzeln - je nachdem, wie es sie betrifft.

    In meiner Filterblase jedenfalls ist die Empörung über Schulöffnungen nicht viel lauter als die über Schulschließungen.

    Für den Selbstständigen hingegen sind die Auszahlungen von Hilfen natürlich extremst wichtig und ein Ausbleiben oder/und eine Überbürokratisierung Kern der Diskussion. ´


    Kurzarbeitende sind stinkesauer, dass sie nun schon so lange auf Kurzarbeit sind. Und nicht vordringlich froh, dass es sowas wie Kurzarbeit gibt.


    Dazu kommt eine ordentliche Portion "gefühltes Wissen". Kein Vorwurf! Man kann ja heutzutage (früher auch schon) für jede Position entsprechende Studien/entsprechend bewertete Studien nachlesen.


    Alles in allem aber zerrt die Situation an den Nerven. Aller. Und das muss raus. Nachvollziehbarerweise. Auch mit Quatschargumenten, wenn sie einem nur okay genug vorkommen und andere diese auch stützen.


    Und wenn man gar nicht weiterweiß, schreib man einfach: "Ach! Du findest das also gut, was die da veranstalten ja?"

    :)

  • [...]

    Dem Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) dauert das alles zu lange. Er hat zur Wiedereröffnung der Friseurläden am 1. März 20.000 Antigen-Schnelltests zur Verfügung gestellt. Die Stadt übernimmt die Kosten von fünf Euro pro Stück. "Drei Wochen lang habe ich aus Berlin nur gehört, dass die Schnelltests noch nicht zugelassen sind", so Palmer dazu. "Ja, dann sperrt mich doch ein. Ich warte doch nicht auf eine Erlaubnis zum Nasebohren."

    :rofl: Schön populistisch ... trotzdem habe ich gelacht.

  • Das sehe ich zum Teil etwas anders, Stephan535. Der Stimmungsumschwung bei mir persönlich resultiert daraus, dass - im Gegensatz zu den letzten Monaten - seit ein paar Wochen die Lösungen verfügbar sind bzw. sein sollten. Impfstoffe sind da, Selbsttests existieren, Tracing-Apps sind verfügbar, Masken sind vorhanden. Ich rege mich gar nicht über nicht getroffene Lockerungen oder doch getroffene Lockerungen auf, sondern über die geringe Geschwindigkeit bei der Umsetzung der Maßnahmen.


    Ich (!) habe das Gefühl (!), dass wir immer noch nach der besten, nach der umfassend optimalen Lösung suchen, und dabei übersehen, dass es viele pragmatische Ansätze gibt, die wir entweder aus prozessualer Arroganz, aus hart erarbeiten Bedenkenträgertum oder aus Zuständigkeitsgefummel nicht umsetzen. Mir ist ein ein schneller, paretoeffizienter Ansatz lieber als wieder weitere Wochen durch Pilotprojekte, Konzepterarbeitungen etc. zu verlieren. Und nicht vor dem Hintergrund möglicher Lockerungen, sondern weil es um die Vermeidung von Todesfällen geht. Und zudem ärgert es mich, dass es zumindest den Anschein macht, als hätten wir schon unglaublich viel Zeit vertrödelt. "So, jetzt sind die Selbsttests da. Was machen wir denn nun damit?"


    Edit: Es ist eigentlich das Wissen, dass wir als Gesellschaft sowas viel besser können, was mich so ärgert.

    Einmal editiert, zuletzt von Bonez ()

  • Darf ich? Aus einer Grundüberzeugung, dass sich hinter jeder scheinbar oberflächlich betrachtet wirren Entscheidung eine meist diffizile Problematik versteckt und mir daher erstmal nach einem kräftigen Durchatmen ein gewisses Maß an Verständnis abverlangt und bis zuletzt parteipolitische Macht- und Wahlkampfspielchen im Groben und Ganzen eher in den Hintergrund gedrängt wurden, speiste sich bis zuletzt eine Art Grundvertrauen. Dass es jetzt langsam kippt liegt unter anderem daran, dass jetzt die Dringlichkeit, die eigentlich alle irgendwie vereint an einem Strang ziehen lassen sollte, wahrnehmbar hinter das Lauter werden diverser Einzelinteressen zurückgestellt wird. Angefangen hat das für mich merklich Anfang Januar, als wenig überzeugend vor dem einen oder anderen lautstarken Kultusministerium (BW/NRW zum Beispiel) zurückgesteckt und eine gewisse Linie der Konsequenz verlassen wurde, danach kam das Debakel der krassen Ungleichgewichtung Privat/Arbeit und erst dann das immer absehbarere Debakel um die Impforganisation nachdem man eigentlich diese ganze Bestell/Lieferproblematik mit Druck und Konsequenz an und für sich wieder gerade gezogen hatte. Und jetzt kommt langsam wieder der Wahlkampf rein und es kommt noch eine Taskforce, jetzt März, 2021, nach einem Jahr verschwendeter Vorbereitungszeit, mit Andy Scheuer...


    Das ist dann doch eher so eine Art Wendepunkt im solidarischen Verständnis.