Corona

  • in Hemmingen wird nach vier Monaten geimpft.


    Und das Argument, ob man jemanden den Platz wegnimmt, halte ich in Deutschland nicht mehr für stichhaltig.

    Direkt vor mir in der Schlange stand eine auffällig nervöse Frau, die dreimal plötzlich weggerannt war, um nach ein paar Minuten zurück zu kommen. Wir haben sie immer wieder in die Schlange gelassen. Als ich fertig war, sah ich sie noch im intensiven Gespräch mit der beratenden Ärztin.

  • Weil damals Stimmen laut wurden, dass sich viele nicht impfen lassen würden, wenn es eine Pflicht gäbe. Da hat man sich dann hingestellt und "Nee, machen wir nicht" gesagt.

    Und so haben sich jetzt auch viele nicht impfen lassen. Ich für meinen Teil, der sich so seit ca. 5 Jahren erst richtig für die Politik interessiert, habe genau zugehört, als uns damals versprochen wurde, es gebe keine Impfpflicht. Ich glaube nicht, dass die Politik das damals nur einfach nicht ahnen konnte, dass es heute anders kommt. Das ist nur wieder so ein Punkt, wo ich mich komplett veräppelt fühle und ich bin nicht der einzige, ganz sicher nicht. Der Rattenschwanz, der da dran hängt, ist enorm. Zum Beispiel wird das Menschen dazu bringen, künftig nicht mehr zu wählen ("die lügen einen eh nur an"). Oder die falsche Partei zu wählen ("jetzt haben die mal eine Chance verdient, die lügen mich jedenfalls nicht an").


    Ich bin auch dafür, alles zu tun, damit möglichst wenig Menschen schwer erkranken oder sterben. Dann aber bitte aufrichtig. Für mich, der auch schon lange doppelt geimpft ist, ist solch ein Impfzwang zwar absolut nachvollziehbar, aber dennoch ein großer Einschnitt. Hier hätte ich gern mal ein gewisses Maß an Ehrlichkeit gespürt.

  • In einer idealen Welt wissen die Politiker, was kommen wird und entscheiden nach bestem Wissen und Gewissen, wie es angedacht ist. Aber in derselben idealen Welt brauchen wir keine Wahlen alle 4 Jahren, denn wir werden von einem Gremium voller Altruisten regiert, die ohne Eigennutz nur das Wohl des Volkes im Sinn haben.


    Dann kam die Vertreibung aus dem Paradies, und seitdem wählen wir alle 4 Jahre Leute, die uns die Hucke vollügen, bzw. es nicht besser wissen und sich irgendwie durchwurschteln. Wenn Du selber erst seit 5 Jahren in diese Richtung schielst, fehlen Dir viele Jahre Wahnwitz in Hannover, Bonn & Berlin. :D


    Ich denke, dass die Politik hoffte, die Pandemie würde sich in den Griff kriegen lassen, und sie (die Politik) sei außerdem schlauer als die Virologen. Und dann kam auch noch Wahlkampf dazu!

    Ich will das auf keinen Fall schönreden, appelliere aber daran, den Nutzen zu sehen, und nicht den Weg dahin.(*)

    Corona hat sich anders verhalten, als man uns hat Glauben machen. Wenn man denn daran geglaubt hat! Ich habe schon bei den ersten Erwähnungen von 'Freedom Day im September' laut lachen müssen, weil ich davon nie und nimmer ausgegangen bin.


    Versprochen wird viel von der Politik, im Laufe der Jahre lernt man, was davon glaubhaft ist, und was nicht.

    Wenn die Leute jetzt nicht mehr wählen gehen, weil sie über eine Impfpflicht stolpern, die sie nicht zumindest auf dem Schirm hatten nach dem rapiden Anstieg seit Ende des Sommers, dann sind sie eh schon Skeptiker und suchten einen Grund, Wahlen zu diskreditieren.


    Dazu kommt, dass die Politik die Hoffnung hatte, die Anzahl der Covidioten nähme im Laufe der Zeit ab und nicht zu.

    Dass 1/3 bis 1/4 der Menschen im Osten z.B. die AfD wählt und passend dazu Corona für eine künstliche Geißel der Regierung (der man traditionell eh nicht glauben darf!) hält, finde wahrscheinlich nicht nur ich überraschender als ich mir das eingestehen möchte.


    //edit:

    (*) Mit Nutzen meine ich bei der Impfpflicht den langfristigen Effekt, dass die Anzahl der Ungeimpften zwangsläufig abnehmen wird, was uns allen helfen wird.

  • Wenn Du selber erst seit 5 Jahren in diese Richtung schielst, fehlen Dir viele Jahre Wahnwitz in Hannover, Bonn & Berlin.

    Ich schiele schon viel länger als fünf Jahre in die Richtung. Seit fünf Jahren interessiere ich mich tiefergehend dafür. Das möchte ich nur mal richtig stellen.

    Ich denke, dass die Politik hoffte, die Pandemie würde sich in den Griff kriegen lassen un

    Das denke ich genau nicht. Man wusste ziemlich sicher, was kommt und hat einfach mal gelogen. Die Chance war da, dass die Pandemie weg ist, aber sie war äußerst klein.

    Wenn die Leute jetzt nicht mehr wählen gehen, weil sie über eine Impfpflicht stolpern, die sie nicht zumindest auf dem Schirm hatten nach dem rapiden Anstieg seit Ende des Sommers, dann sind sie eh schon Skeptiker und suchten einen Grund, Wahlen zu diskreditieren.

    Auch den Punkt teile ich ausdrücklich nicht. Es gibt sie halt, die Menschen, die sich nur beiläufig für Politik interessieren und deren Motivation, wählen zu gehen, nimmt immer weiter ab, weil sie immer und immer wieder merken, dieser ganze Zirkus ist von so viel Mist durchzogen...da klinken sie sich dann halt aus. Die Summe macht es!


    Es geht doch nicht um die Impfpflicht an sich, sondern darum, dass die Leute einfach mal wieder angelogen wurden. Und das jetzt, wo es jeden einzelnen direkt - also den eigenen Körper - betrifft. Das kann schon ein anderes Gewicht haben, als wenn es "nur" um Kohle geht z.B.

  • kurze Frage.

    Ist es ok w ein man erst mit biontech geimpft wurde und mit moderna geboostert wird, oder sollte man bei dem ersten Impfstoff bleiben?

  • halte ich für absolut unsinnig. Ich halte mich da an die Empfehlung der Stiko und die sagt nach 6 Monaten boostern. Jetzt mit irgendwelchen Antikörpertests zu schauen, ob evtl. oder genug Antikörper da sind, damit niemanden einem Platz weggenommen wird, ist für mich viel zu komplex in der aktuellen Lage. Kann auch sein, dass die Test ganz wenige Antikörper nachweist und dann gehe ich sofort boostern und nehme dann jemanden einen Platz weg, obwohl noch genug Gedächtniszellen für einen ausreichenden Schutz vorhanden waren. Also der test bringt niemanden weiter. Einfach mal alle an die Stiko Empfehlung halten und gut ist. Wieso alles immer komplizierter machen als es ist.

  • Wenn die Leute jetzt nicht mehr wählen gehen, weil sie über eine Impfpflicht stolpern, die sie nicht zumindest auf dem Schirm hatten nach dem rapiden Anstieg seit Ende des Sommers, dann sind sie eh schon Skeptiker und suchten einen Grund, Wahlen zu diskreditieren.

    Auch den Punkt teile ich ausdrücklich nicht. Es gibt sie halt, die Menschen, die sich nur beiläufig für Politik interessieren und deren Motivation, wählen zu gehen, nimmt immer weiter ab, weil sie immer und immer wieder merken, dieser ganze Zirkus ist von so viel Mist durchzogen...da klinken sie sich dann halt aus. Die Summe macht es!


    Es geht doch nicht um die Impfpflicht an sich, sondern darum, dass die Leute einfach mal wieder angelogen wurden. Und das jetzt, wo es jeden einzelnen direkt - also den eigenen Körper - betrifft. Das kann schon ein anderes Gewicht haben, als wenn es "nur" um Kohle geht z.B.

    Ok, aber da sind wir wieder bei der Systemfrage in meinen Augen: Lasse ich alle 4 Jahre wählen, habe ich immer die Problematik, dass die Gewählten dazu tendieren, das schönzureden, was sie 'erreicht' haben und was sie regeln wollen. Also lügen sie, damit sie wiedergewählt werden.

    Das Dilemma ist halt, dass wir diesen Mechanismus haben, und die Menschen quasi den für sie am wenigsten verheerenden Lügner wählen müssen, wenn sie denn wählen gehen.

    Ich kann verstehen, dass das nicht schön ist, mich selber nervt das wie Scheiße, aber solange ExilRoter die Revolution nicht vorantreibt, sehe ich keine Besserung.

    Ganz klar sehe ich wie Du die Gefahr, dass wir im Land Menschen an Parteien verlieren, die suggestieren, sich von diesem System abzuheben (was sie nicht tun, wie die Entwicklung der AfD zeigt).

    Keine Ahnung, wie wir das in den Griff kriegen?


    Die Impfpflicht steht stellvertretend für das, was uns erzählt wurde. Ich persönlich habe überhaupt kein Problem damit, denn sie existiert für Kinder und bestimmte Krankheiten eh schon.

    Und dass ich angelogen wurde: Geschenkt.

  • kurze Frage.

    Ist es ok w ein man erst mit biontech geimpft wurde und mit moderna geboostert wird, oder sollte man bei dem ersten Impfstoff bleiben?


    Hier die Stiko-Empfehlung: Tab. 1, S. 5


    Es soll prinzipiell schon derselbe Impfstoff wie bei der Grundimmunsierung gegeben werden (bei Dir also Biontech), es kann aber auch ein anderer mRNA-Impfstoff sein (s. Fußnote 2). Es sei denn U30, dann nur Biontech, liegt an den Herzmuskelentzündungen, die U30 (und bei Männern) häufiger auftreten als bei Biontech (Frankfurter Rundschau).

    Einmal editiert, zuletzt von Zackzack ()

  • In dem LügenKomplex darf Springer nicht fehlen


    Zitat

    Es gebe aktuell die „tragische Situation, dass wissenschaftliche Einsicht nicht zu politischem Handeln führt“, so Pörksen. Er erkläre sich mit einem „fatalen Zusammenspiel“ aus einem Wunschdenken einzelner Politiker und auch Medienhäuser.


    Beispielsweise habe die „Bild“-Zeitung eine “faktische Gewissheit, die es gab in der Pandemiebekämpfung, in eine medial inszenierte Pseudo-Ungewissheit verwandelt“, kritisiert der Medienwissenschaftler. Zu dieser „medial befeuerten Ungewissheit“ habe auch die Berichterstattung der anderen Springer-Zeitung „Welt“ beigetragen.

    „Inszenierte Pseudo-Ungewissheit“

    Pörksen kritisiert Corona-Berichterstattung einzelner Medien


    Mahnende Medien, zaudernde Politik – zeigt sich in der Corona-Krise die Machtlosigkeit der „Vierten Gewalt“? Nein, findet Bernhard Pörksen.


    dlf

  • §20 Abs.6 InfektionsschutzGesetz gab es auch schon vor der Pandemie. Das Problem ist nur wiedereinmal, das sich Juristen darüber streiten, ob es in diesem Fall auch angewendet werden darf.

    Naja, 2 Juristen 7 Meinungen....

    Einfach machen und nicht immer Bedenkenträger sein. Nutzen und Risiko abwägen und los.

    Aber nein, noch eine MP Sitzung und dann muss der Bundstag nach 4 Lesungen und Anrufung des Vermittlungsausschusses eben nach einem halben Jahr die Entscheidung treffen. Hauptsache ICH habe das nicht entschieden, könnte ja Wählerstimmen kosten.

    Entlarvend dazu gestern bei Lanz der MP von Sachsen Anhalt. "Ich habe hier eine Listen, wo uns die Experten seit Sommer immer gesagt haben das sein nicht so schlimm, 2 Fach Impfung reicht und und und..." Als Lanz dann mal etwas von der Liste hören wollte kam nur noch Luft.

    Versager

    • Offizieller Beitrag

    Weil damals Stimmen laut wurden, dass sich viele nicht impfen lassen würden, wenn es eine Pflicht gäbe. Da hat man sich dann hingestellt und "Nee, machen wir nicht" gesagt.

    Und so haben sich jetzt auch viele nicht impfen lassen. Ich für meinen Teil, der sich so seit ca. 5 Jahren erst richtig für die Politik interessiert, habe genau zugehört, als uns damals versprochen wurde, es gebe keine Impfpflicht. Ich glaube nicht, dass die Politik das damals nur einfach nicht ahnen konnte, dass es heute anders kommt. Das ist nur wieder so ein Punkt, wo ich mich komplett veräppelt fühle und ich bin nicht der einzige, ganz sicher nicht. Der Rattenschwanz, der da dran hängt, ist enorm. Zum Beispiel wird das Menschen dazu bringen, künftig nicht mehr zu wählen ("die lügen einen eh nur an"). Oder die falsche Partei zu wählen ("jetzt haben die mal eine Chance verdient, die lügen mich jedenfalls nicht an").


    Ich bin auch dafür, alles zu tun, damit möglichst wenig Menschen schwer erkranken oder sterben. Dann aber bitte aufrichtig. Für mich, der auch schon lange doppelt geimpft ist, ist solch ein Impfzwang zwar absolut nachvollziehbar, aber dennoch ein großer Einschnitt. Hier hätte ich gern mal ein gewisses Maß an Ehrlichkeit gespürt.

    Ich sage ja gar nicht, dass das die richtige Entscheidung war. Ich sage nur, dass ich das nachvollziehen kann.

    Und ich glaube ich nicht, dass das eine bösartige/richtige Lüge war. Die haben schon gehofft, dass sie das nicht machen müssen.

    Aber ja: Sicher war ihnen klar, dass das passieren kann und sie haben sich dagegen entschieden, das auch so zu kommunizieren. Was de facto eine Lüge darstellt.

    Und so geht aber der Diskurs weg davon, ob eine Impfpflicht sinnvoll/nötig ist, hin zu der Frage, ob und warum die uns belogen haben und wie schlimm das ist. Allein schon deshalb war das mindestens doof, eine Impfpflicht kategorisch auszuschließen. Wären die Zahlen jetzt aber cooler, wäre ein prima Move gewesen...

  • Lese ich das richtig, dass man jetzt draußen bei 2G(+) eine FFP2 Maske tragen muss aber im ÖPNV weiterhin eine OP-Maske möglich ist?

  • ich meinte über Dinge wie Austattung der ITS, Bezahlung der Arbeitskräfte usw. kann man gerne weiter sprechen.
    Über die Maßnahmen halt nicht mehr

    Kurzer Reminder an dich, dass du über sowas nicht mehr sprechen möchtest

  • Lese ich das richtig, dass man jetzt draußen bei 2G(+) eine FFP2 Maske tragen muss aber im ÖPNV weiterhin eine OP-Maske möglich ist?

    Wo liest du denn sowas?


    PS: Natürlich musst du draussen keine (FFP2-)Maske tragen, sehr wohl jedoch OP- oder FFP2-Maske in Straßenzügen, die im Rahmen des Weihnachtsmarktes explizit ausgewiesen sind. Quelle Region Hannover Allgemeinverfügung als auch nds. LVO. Ab Warnstufe 3 gilt FFP2 im ÖPNV.

    2 Mal editiert, zuletzt von WDJ_Lasse ()

  • Nein, wo liest du, dass du "dass man jetzt draußen bei 2G(+) eine FFP2 Maske tragen muss"? Maskenpflicht in der Üstra ist ja jetzt keine Neuigkeit.