Corona

  • Schalt mal nen Gang runter


    Ich habe auch keine Lust auf den Mist hier.


    Ich versuche, rauszufinden, ob ich hier überhaupt noch mitdiskutieren kann oder das halt nicht mehr geht. Das will ich in der Tat wissen.


    Jemand, von dem bislang nur ein ad hominem kam, steht es nicht zu, hier zu fordern, ich solle runterschalten.

  • Ich habe zwar Angst vor Lauterbach, aber nach dem ersten Interview in den Tagesthemen macht er einen deutlich professionelleren Eindruck als Spahn.

    Was er bisher als Minister von sich gibt, finde ich erfreulich kompetent und passend.


    Schlimmer konnte es auch nicht werden.

  • Was mich getriggert hat - nach seiner Ausführung anscheinend zu Unrecht - war Zackzack s Form. Einen Nutzer, mit dem ich mich, glaube ich, noch nicht intensiver ausgetauscht habe und den ich eben nicht einschätzen kann.

    Ok, zum Persönlichen meinerseits dazu: Das hast Du in der Tat komplett missverstanden. Ich habe Dich hier in keiner Silbe gemeint/ansprechen wollen. In der Post-Historie kam Exils Beitrag, der auf Deinen antwortete, dann meiner, dann wieder Exil mit dem "Stein des Anstoßes". Dazwischen lag kein neuer Beitrag von Dir. Ich ging deshalb davon aus, dass Exil auf meinen Beitrag reagierte und dass auch meine Reaktion entsprechend selbsterklärend auf niemand anderen Bezug nimmt. Dass das dann dennoch missverständlich rüberkam, tut mir leid.

  • genau das ist doch das Problem. Wer bist du eigentlich zu entscheiden was mir zu steht und was nicht? Deine Blase bildet nicht die Welt ab. Genau wie Sarkasmus und sei er noch so stumpf eben auch Kritik ist. Du definierst hier gar nichts.

  • Es geht um einen einzigen Punkt.


    Können wir hier kontrovers diskutieren oder nicht?


    Von Dir kommt keine Diskussion, nur Kontroverse, dazu ad hominem.


    Deswegen bin ich der Meinung, Du solltest es einfach lassen.


    Das hat mit irgendwelchen Blasen nichts zu tun. Das ist nur ein weiterer, substanzloser ad hominem.

  • Kontrovers diskutieren auf irgendeiner Grundlage oder rein auf deinem persönlichen Vorbehalt gegenüber dem neuen Gesundheitsminister. Zweiteres ist immer eher schwierig bis unmöglich, da brauchst du halt auch nicht bockig werden gegenüber anderen Usern ;)

  • Dann nochmal zum Inhaltlichen. Mir geht es, ich hoffe, denke aber, das wurde deutlich, tatsächlich um die Frage, ob man den Booster priorisieren (hätte) soll(en) oder nicht. Und diesbezüglich verschärft vielleicht ein "Was hat Lauterbach wann gewusst" die Kritik, ist aber nicht das Wesentliche. Denn zumindest bezüglich Delta sagen die Daten doch sehr deutlich aus, bei wem der Impfschutz wirklich ins Besorgniserregende hinein nachlässt. Und diese sind, jedenfalls meinem Verständis nach, genau diejenigen, die beim Run auf den Booster eher hinten runterfallen.


    Erst hieß es: "Schnell alle zum Boostern, die Stiko-Empfehlung ab 18 ist da". Dann "Schnell alle zum Boostern, die Impfstraßen sind dicht". Dann "Schnell alle zum Boostern, Omykron kommt". Dann "Schnell alle zum Boostern, jetzt kommen die U12". Und nun "Schnell alle zum Boostern, ab Januar gibt's keinen Impfstoff mehr". Das verdichtet sich für mich schon alles zum einem großen "Wer zuerst kommt..." Und mit zu träger Logistik und zu wenig Impfstoff bekommt man halt auch keinen (temporären, den Winter haltenden) Herdenschutz für die Ungeimpften oder die qua Impfwirkungsnachlassung (Alt-)Neu-Vulnerablen hin.


    Laut Behrens waren am 7.12. 32 % Ü60 in Niedersachsen geboostert. Keine Ahnung, ob wir da jetzt schon die 50 % knacken, ich finde es aber dennoch eigentlich zu wenig. Zumal zwischen 4 Wochen und 5 Monaten inzwischen ja als einziges Zulassungskriterium vieles möglich ist. Die 6 Monate sorgten ja wenigstens etwas dafür, dass die 2020 Frühgeimpften auch für eine gewisse Zeit die Bevorzugten waren - und das waren eben automatisch die Älteren. Das kann, für mich, zu einem riesigen Problem werden - hoffentlich nicht.


    Lauterbach ist dabei quasi doppelt in der Rechnung: Erstens gab es genug "Experten" (ich weiß, ich weiß, aber auch der Hendrick), die unabhängig davon (teils schon lange) die Priorisierung bevorzugt wissen wollten. Auch dafür gab es also seit ebensolcher Zeit Begründungen. Dann aber eben auch in seiner neuen Funktion. Dazu meinerseits s.o.

  • Kontrovers diskutieren auf irgendeiner Grundlage oder rein auf deinem persönlichen Vorbehalt gegenüber dem neuen Gesundheitsminister. Zweiteres ist immer eher schwierig bis unmöglich, da brauchst du halt auch nicht bockig werden gegenüber anderen Usern ;)


    Was heißt denn "rein persönlich"?


    Ja, ich mag ihn nicht. Das hat er sich redlich erarbeitet.


    Genau das ist die Sache: Ich habe meine Meinung geäußert, begründet und dann geht das Theater hier los. Damit wird Kritik am Gesundheitsminister rausgeekelt.


    Dass ist doch keine persönliche Meinung. Der Meinung sind andere auch und sie beruht auf dem Handeln Lauterbachs. (Und trifft übrigens auch selbiges, um die Person geht's hier doch gar nicht. Wir würden L. doch nicht diskutieren, wäre er nicht, was er eben ist.)


    Wenn das hier so gedacht ist, bin ich halt raus. Was ich hier versuche, ist aber, die Diskussion doch eine kleine Spur offener zu halten. Ich würde gerne auch ein wenig mitdiskutieren oder mal meine Meinung ausdrücken, aber ich habe keinen Bock auf diese Anfeindungen. Und ich habe auch nicht vor, mir so ein dickes Fell wie Insane zuzulegen.


    Das dieser Thread aufgrund solcher Probleme, wie ich sie hier thematisiere, inhaltlich verflacht ist, haben schon eine Reihe von Usern angemerkt.


    Es ist halt echt ein schwieriges Thema. Weil es an Leib und Leben geht, und weil wir alle betroffen sind. Um so mehr sollte man sich Mühe geben, genau in diesem Thread am Thema und an der Sache zu bleiben. Finde ich.

  • Lauterbach hat sich lautstark und wiederholt für Booster ausgesprochen, insbesondere auch für "frühe" Booster, in dem Zitat auf Twitter, ohne weiter auszuführen, was früh heißt.


    Nun bin ich auch für Boostern, aber es gibt gleichzeitig auch die Empfehlung der Stiko, die, als ich das letzte Mal guckte, den Booster für "frühestens nach 6 Monaten" empfahl, es gibt die oben von mir zitierte Aussage der Vorsitzenden der deutschen Gesellschaft für Immunologie, dass zu frühes Boostern medizinisch auch keinen guten Schutz ergibt, weil die Körperreaktion auf die einzelnen Gaben Zeit braucht, es gibt zudem weiterhin einen großen Teil der Bevölkerung, der noch nicht geimpft ist, es gibt Risikogruppen, die auf die Verfügbarkeit der Impfung bzw. .des Boosters stärker angewiesen sind, als andere, und es gibt jetzt - völlig überraschend, nachdem uns alle Umstände um die Notwendigkeit des Boosterns eigentlich seit Sommer bekannt sind - einen auf uns zu kommenden Impfengpass.


    Von einem Gesundheitsminister erwarte ich eine Strategie, die solchen Sachen Rechnung trägt. Nicht kopflose Äußerungen, die, äh, diesmal tatsächlich die Bevölkerung verunsichern, wie man so schön sagt.


    Es gäbe noch viel mehr Punkte, aber das war, worum es mir hier erstmal ging. Und mein Lackmus-Test, ob man hier diskutieren kann, würde ich Stand jetzt nicht als Erfolg bezeichnen, deswegen möchte ich nicht ausweiten.


    Ich bin pro Impfen, aber die Impfkampagne läuft meiner Meinung nach schon lange ziemlich falsch und Lauterbach bestätigt sofort meine Befürchtung, dass er es noch schlechter machen wird, als sogar Spahn.


    Der ist kaum im Amt und läuft schon herum wie ein aufgescheuchtes Huhn.

  • Von mir bekommt Lauterbach in der Tat auch keinen Vertrauensvorschuss. Das liegt aber weniger an seiner Rolle während der Pandemie, als vielmehr in seinem Mitwirken am Fallpauschalensystem. Die Überlastung des Gesundheitssystems begründet sich auch in dieser Entwicklung.


    Lauterbach muss den Personalmangel in der Pflege und die Schieflage in der Krankenhausfinanzierung beheben.

    Dass ausgerechnet er während der rot-grünen Regierungszeit an der breiten Implementierung des vielfach kritisierten Fallpauschalensystems in den Krankenhäusern mitgewirkt hat, ist dabei sicherlich eine Hypothek. Denn der Pflegemangel geht teilweise auf die von Lauterbach mitorganisierte Ökonomisierung des Krankenhausbetriebs zurück.“


    https://taz.de/Gesundheitsminister-Lauterbach/!5820556/

  • Eine weitere, echt offene Frage hätte ich mal zu der Aussage, dass Biotech nach der 3. Impfung gegen Omikron schützt, vorher aber nicht.


    Die ist doch mehr oder weniger Grundlage für das augenblickliche Handeln Lauterbachs, für seine Omikron-Strategie, sehe ich das richtig?


    Bislange haben wir als einzige Quelle für diese Schutzwirkung die Aussage von Biontech, sehe ich das richtig?


    Bitte nicht falsch verstehen: Natürlich ist wichtig, was die dazu sagen. Aber ob das alleine ausreicht, da die Impfstrategie jetzt sofort dran neu auszurichten, ist eine andere Sache. Biontech hatte letztes Jahr auch zusammen mit anderen damit getrommelt, dass die Schutzwirkung ihres Impfstoffes besser sei, als die der natürlichen Immunisierung (Erkrankung). Wir wissen ebenfalls seit diesem Sommer, dass das einfach falsch war.


    Ich will nicht sagen, dass diese Aussage von Biontech nicht geprüft wurde, aber es wirkt momentan auf mich so, als sei das das einzige, was wir haben. Wie gesagt: Bin hier absolut offen für die Darlegung des Gegenteils.

  • Zitat von n-tv

    Der gesundheitspolitische Sprecher der Union, Tino Sorge, wirft dem neuen Gesundheitsminister vor, in der Debatte um Impfstoffe mit falschen Zahlen zu hantieren. "Karl Lauterbach ruft Feuer, um dann Feuerwehr zu spielen - obwohl er weiß, dass es gar nicht brennt", schreibt Sorge in einem internen Papier an die Unions-Bundestagsfraktion. Darin wird aufgelistet, dass auch im Januar ausreichend Impfstoff für Booster-Impfungen zur Verfügung stehen. Sorge spricht davon, dass in den nächsten vier bis sechs Wochen noch 34 Millionen Booster-Impfungen anstünden. Dafür stünden 50 Millionen Impfdosen bereit. Lauterbach warnte zuletzt vor einer Impfstoff-Knappheit im Frühjahr.

  • GIbt es diese Aussagen eigentlich auch schon für Moderna? Oder kann man das 1:1 vergleichen. Bei Moderna wird ja meines Wissens nach nur die halbe Dosis zum boostern genommen, richtig?

  • Bzgl. der Wirksamkeit der Booster-Impfung gegen Omicron gibt es schon mehr als die Aussage von Biontech. zB. diese Studie aus Israel (Quelle Reuters).


    Danke! Das ist doch mal was!


    40 sind allerdings keine große Fallzahl. Auch geht aus dem Artikel nicht hervor, wann geboostert wurde. (Ebensowenig, wie der Schutz gegen Omikron in anderen Zeitabständen zur 2. Impfung ist, was ja relevant ist, solange wir noch Ungeimpfte haben.)


    Insgesamt ist mir das zu dünn, um die Impfstrategie aufgrund einer solchen Datenlage signifikant zu ändern. Das geschieht aber gerade.


    EDIT: Aus dem Artikel geht außerdem hervor, dass Biontech gar nicht gegen Omikron getestet hat, sondern gegen einen "Pseudo-Virus".


    Ich lese das ganze so, dass das alles noch Forschung in der Frühphase ist und die Ergebnisse natürlich interessant, aber noch nicht belastbar sind.

  • Dazu habe ich jetzt nichts gefunden. Was es ja wohl gibt gibt, sind (Vor-)Studien, die dem Booster mit Moderna teilweise eine bessere Wirksamkeit gegen Delta bescheinigen. Ich würde jetzt zwar annehemen, dass das auch für Omicron gelten müsste, aber sicher ist das vermutlich nicht.

  • Für mich ist die Frage: Reicht das als Wissensgrundlage, um jetzt wieder die eh schon schlecht geplante Impfstrategie von heute auf morgen komplett über den Haufen zu werfen?


    Ich kann diese Frage im augenblick definitiv nicht bejahen, ich sehe außerdem andere Einwände gegen frühe Booster und deswegen finde ich das ganze haarsträubend.

  • Die einzige derzeitige Waffe, einen Großteil der Bevölkerung JETZT zu immunisieren und eben, wenn auch nur für einen kurzen Zeitraum steril zu immunisieren (passenderweise exakt jetzt zu Winterzeit und nicht erst im Frühling/Sommer 2022) ist die Drittimpfung. So verstehe ich den Druck, jetzt zu boostern. Möglichst viele in möglichst kurzer Zeit, Abstände mit Wirkungsdauer "nach hinten raus" erstmal egal weil jeder frühere oder spätere Monat der dann wieder abfallenden Antikörperspiegel wieder in die weitgehend entspannten Sommermonate fällt. Und mit dieser Interpretation passt es auch, dass der Impfstoff jetzt und bis Mitte Januar in rauen Mengen verfügbar sein muss und nicht erst in KW 5-10 des kommenden Jahres oder wie auch immer die Bestellmengen kalkuliert waren vom "alten" Ministerium. Sonst wird wieder von März bis Juni fleißig durchgeimpft und dann wird's zum Herbst hin wieder eng mit der Immunisierung und dem Kampf gegen eine dann vielleicht zweite Omikronwelle, wenn es dumm läuft und über das anstehende Frühjahr hinweg nicht reicht mit der (weltweiten) Pandemiebekämpfung. Von daher scheint hier epidemiologischer Druck gegen medizinische Notwendigkeit und Verwaltungs-organisatorischen Abläufen zu stehen. Er hat damit zwar recht, muss aber zu sehen, dass er alle drei Säulen wieder aufeinander abgestimmt kriegt. Ich bin da im Gegensatz zu dir eher guter Dinge, ich teile aber auch deine Vorbehalte eher nicht.