Corona

  • Seit 3 Wochen geboostert und berufsbedingt jeden Tag ein Schnelltest bei der Arbeit gemacht. Heute nun ein positives Ergebnis. Arbeitgeber hat natürlich Meldung beim Amt gemacht, ich bin direkt nach Hause und warte nun auf den PCR Test. Hoffe das wird noch was heute. Hab absolut keine Idee wo ich mich angesteckt haben könnte...

  • Da geht es eher um die Bekämpfungsstrategie und den Aufwand. Ist eine legitime Strategie, wenn es sozusagen in jedem Zimmer gemacht wird und die Mittel zur Verfügung stehen.

    Da hört eher das Bild des brennenden Hauses auf, von Relevanz zu sein. Weil es einen überschaubaren Rahmen für etwas suggeriert, das eben global ist. Sprich: Die Welt brennt, nicht "ein Haus". Und Du kriegst als legitime Strategie niemals die ganze Welt in den Freeze-Modus, never ever.


    Es müssen halt der ganzen Welt genau die Mittel zur Verfügung gestellt werden, die in der ersten Welt zumindest ausreichend funktionieren. Da gibt es Für und Wider bezüglich Patenten. Letztlich für mich: Entweder Patentfreigabe oder man kriegt es halt auch nur ansatzweise hin, die Welt von der First World aus ausreichend zu beliefern. Wenn letzteres nicht passiert, dann gibt es eigentlich keinerlei Argument mehr, die Produktion und die Patente hier zu behalten. Denn kein Impfstoff bleibt kein Impfstoff. Mit Patentfreigabe besteht wenigstens eine weitere Chance. So wie jetzt hat es nicht funktioniert und wird es mutmaßlich nie.

    3 Mal editiert, zuletzt von Zackzack ()

  • Warum sollte nicht in Afrika eine Fabrik für Impfstoff entstehen, die das produzieren kann? Weil die Afrikaner doof sind? Das ist doch wohl nicht deren ernst!

    Natürlich kann man in Afrika den Impfstoff auch produzieren! Aber nur, wenn du entsprechendes Personal vor Ort bereitstellen kannst. Und daran könnte es halt hapern, dass du nicht genug geeignetes Personal findest. Die Afrikaner sind ja nun mitnichten doof, aber der Ausbildungsstandard selbst an den dortigen Unis ist dann eben doch ein deutlich niedrigerer als hierzulande. Da brauchen wir uns nunmal nix vormachen. Liegt halt an den bescheideneren finanziellen Möglichkeiten dort und sicher nicht am Willen der Leute. Aber da der Bildungsstandard nunmal deutlich niedriger ist, bräuchte es schon mehrere Jahrzehnte und große Investitionen der Länder, die sie sich aktuell aber nicht leisten können oder nicht leisten wollen. Also kann man nur so wie mit Biontech in Kooperation eine Fabrik hochziehen und das Personal entsprechend ausbilden. Aber auch das dauert halt seine Zeit.


    Einfach Patente freigeben hilft also nicht den ärmeren Ländern. Die haben schlicht nicht die technischen und personellen Möglichkeiten. Von der Patentfreigabe hätten hingegen reichere Länder und insbesondere die direkte Konkurrenz der Hersteller etwas und nur die.

    Die erste biontech Fabrik in Afrika ist für 2022 geplant

  • Erste Erkenntnisse weisen darauf hin, dass Omikron trotz erhöhter Einweisungen von Kindern (in den USA) für diese NICHT gefährlicher ist, sonder sogar eher das Gegenteil der Fall ist.
    Die meisten werden auch gar nicht WEGEN Covid eingeliefert, sondern „nur“ mit.
    Bisher gab es 790 Corona-Tote unter 18 in den USA seit Beginn der Pandemie.

    https://www.nytimes.com/2021/1…AwmGxLrfyfleyYPglHZ8udOlop

    China geht weiter seinen eigenen Weg in Sachen Corona-Bekämpfung

    https://www.spiegel.de/panoram…bc-4975-ab8c-256d701b97b0

    Eine fürchterliche Diktatur. Wie es Menschen gibt, die China verteidigen, wird mir ewig ein Rätsel bleiben.

  • Weltrekord in den USA


    Fast 500 000 Neuinfektionen an einem Tag


    Da ist es egal, ob im Verhältnis Omicron weniger gefährlich ist als Delta, die Masse frisst das locker auf

  • Ich will China nicht verteidigen. Aber anders als mit einer Diktatur wäre dieser Staat gar nicht denkbar. China hat eine Fläche ähnlich gross wie Europa mit etwas mehr Bevölkerungsgruppen und doppelt so vielen Einwohnern.


    Mit einer Demokratie würde das Land sofort zerfallen und in einzelne Staaten aufbrechen. Den Chinesen gibt es genau so wie den Europäer. Manche tun sich ja schon mit dem Deutschen schwer. Wenn der Staat als solches bestehen will, oder in den Augen der Regierenden soll, dann geht das nur mit einer harten Führung.


    Das waren übrigens Menschen-Schmuggler und keine Corona-Leugner oder sowas.

  • Wenn ein Staat nur auf Grundlage von Unterdrückung, Menschenrechtsverletzungen, Genozid, oderoderoder bestehen kann (was ich in der Absolutheit erstmal bezweifeln würde), dann hat er eben aufzuhören zu bestehen.


    Und ja, mir ist klar, dass „wir“ das nicht (mehr) in der Hand hätten, selbst wenn wir wollten.


    btw, wieso gibt’s Indien eigentlich noch? Hat denen das keiner erzählt mit der harten Führung?

  • ich denke, wir sind da auf dem richtigen Weg.

    Alle zivilisatorischen, besonders die emanzipatorischen Errungenschaften bezüglich des menschlichen Miteinanders sind mit so vielen Menschen auf so einem kleinen Planeten doch eh nicht praktikabel, also lassen wir das.

    :ichmussweg:

  • Sorry, das es etwas off-topic wird..


    Ich habe ja nicht gesagt, das ich es toll oder richtig finde. Aber man kann es halt nicht oder nur bedingt durch die europäische Brille sehen. Die Chinesen haben eine ganz andere Mentalität und sind anders geprägt. Der Staat ist anders gewachsen und wenn man mal nach China fährt, dann wird man feststellen, das die breite Masse mit der Regierungsform weniger ein Problem hat. Die kennen es nicht gross anders. Früher war es irgendein Kaiser, heute irgendein Präsident. Gewählt werden beide nicht wirklich.


    Wir echauffieren uns weil es nicht in unser Weltbild passt. Damit legitimiere ich auf keinen Fall die von Roter Hesse genannten Punkte. Das halte ich für genauso schlimm und müsste abgeschafft werden. Ich sage nur, das Diktatur die einzige Form ist, ein solches Geflecht unterschiedlicher Bevölkerungen zusammen zu halten.


    Ohne diese würde dieser Staat auch aufhören zu existieren. Als erstes würden Hong Kong und Tibet vollständige Autonomie anstreben (das würde ich sogar unterstützen, sieht die Zentralregierung halt anders). Als nächstes die Provinzen im Westen, welche zum Teil muslimisch geprägt sind und die südlichen, in welchen noch grosse nicht-Han-Volksgruppen leben.


    China wäre nicht einmal mehr die Hälfte von dem, was wir heute kennen und auch in den inneren Provinzen gab es stets Autonomie-Bemühungen, wenn die Zentralregierung gewackelt hat oder zusammengebrochen ist.


    Wie gesagt, ich legitimiere es nicht. Ich verstehe nur, das es China ohne Diktat aus Peking so nicht geben würde.

  • Vor allem mit einer komplett imperialistischen Begründung.


    Es gibt keinen Grund, warum Tibet zu China gehören sollte, genauso Xinjiang. Hongkong ist tatsächlich etwas anderes, als die beiden. Aber: Hongkong will doch nicht wegen ethnischer Konflikte Autonomie, sondern genau wegen der Diktatur.


    Ich bezweifel, dass Han-Ethnizität derart wichtig ist. Ich kann mir nicht wirklich eine Sezession in Südchina vorstellen. In gewissem Sinne war China immer ein Vielvölkerstaat. (Nicht, dass das gut funktioniert hat, aber die letzte große ethnisch gefärbte Erhebung war gegen die Mandschus, nicht gegen die Han.)


    Mentalität, "Kuiltur" und Sachzwänge waren immer die Begründung für Diktaturen. So wurde z.B. auch Saddam nicht selten gesehen, ich kenne sogar einen Kurden, der meinte, der Irak könne ohne so jemand nicht funktionieren. (Als ob der Irak unter Saddam "funktioniert" hätte...)


    Aber mein Haupteinwand gegen diese Lesart von China ist: Sie erklärt den authoritären Staat dort mit tradierten Narrativen. Das interessante an China ist hingegen die Kombination der Diktatur mit Marktliberalismus. Nicht, dass wir das von westlichen Diktaturen nicht kennen. (Pinochet, etwa.) Aber die chinesische Wirtschaft ist damit unglaublich erfolgreich und das wiederum stabilisiert die Herrschaft der chinesischen KP.


    Genau deswegen wird China hier als Staat mit Modellcharakter gesehen, in der Wirtschaft und in konservativen Kreisen. China ist uns nicht wirklich fremd, wir sind nicht ethnisch, kulturell oder wasauchimmer demokratisch und die nicht, China ist uns viel näher, als wir gerne denken.


    Einmal mehr kommt mir die Haltung von Baerbock, soweit ich sie mitbekommen habe, reichlich naiv vor. Der Westen hat China über Jahrzehnte systematisch aufgebaut, als integraler Teil unserer Produktionsketten, und wir sind jetzt derart eng mit China verflochten, dass genau das unsere beste Hoffnung ist, dass China nicht in Taiwan einmarschiert: Weil sich wohl keine Seite einen Krieg und die resultierenden Auswirkugen auf die Weltwirtschaft leisten kann. (Aber wenn, dann eher China.) Auch von daher ist China nicht ein "andersgearteter anderer", sondern das chinesische Regime kann nur verstanden werden vor dem Hintergrund dieser Interdependenzen. Und damit auch unserer Rolle.

    Einmal editiert, zuletzt von ExilRoter ()

  • Es tut mir leid das das Thema so gekapert wurde. Ich will auch nur noch kurz darstellen, das ich China mitnichten verteidigt habe. Ich habe nur dargestellt, das es den chinesischen Staat in der Form wie wir ihn heute kennen als Demokratie so nicht geben würde. Völlig ohne eigene Meinung.


    Das Diktat der Mehrheit über die Minderheit in einem Vielvölkerstaat ist ja auch nichts China-typisches und etwas, was die Chinesen exklusiv gepachtet hätten. Das Konzept sieht man historisch und auch heute noch überall auf der Welt. Selbstredend ist das sehr oft imperialistisch. Weil es aus imperialistischen Gedanken gewachsen ist. Ich habe dies nur betrachtet und dargestellt, ohne ein "Oh wow ist das aber voll doof" an jeder Stelle einzubauen.


    Natürlich empfinde ich all die Verbrechen die dort begangen werden auch als grundlegend falsch. Als Sozialwissenschaftler analysiere ich, stelle dar und vermeide eine eigene Meinung. Ich will sehen warum etwas ist wie es ist und wie es dazu kam. Da ist die eigene Brille meist nicht zuträglich. Weil meine persönliche Empfindung da nicht rein gehört. Sie verzerrt das Bild. Mal zumindest für die betrachtete Situation.

  • Du verteidigst China gerade, obwohl du behauptest es nicht zu tun.

    So ähnlich geht es mir auch ständig mit anderen Themen.

    Zitat

    Als Sozialwissenschaftler analysiere ich, stelle dar und vermeide eine eigene Meinung.

    Damit hab ich hier voll die Probleme. Es geht hier nur mit einer eigenen Meinung.


    Zu Corona, vielleicht kommt bald eine Variante die so ansteckend aber gleichzeitig harmlos ist, dass innerhalb eines Monats 75% der Bevölkerung gleichzeitig positiv sind, dabei aber kaum einer davon irgendwelche Symptome hat oder gar ins Krankenhaus kommt. Was macht man dann, zu Hause bleiben? Spätestens da muss man mit positivem Test normal weiter leben können. Der Weg ist allerdings schleichend dahin.