Corona

  • Es laufen da schon echt überraschende Programme. Kürzlich im Radio gehört, daß haufenweise Pflegekräfte in Mexiko angeworben werden, weil dort die Ausbildung der deutschen Ausbildung sehr ähnlich ist. Die kriegen dann in Mexiko eine intensive Deutschausbildung und kommen dann in größeren Gruppen in deutsche Kliniken wo sie dann einen eigenen Ansprechpartner bekommen, der bei der Integration hilft. Bleibt trotzdem ein Tropfen auf dem heißen Stein, erst recht, wenn die deutschen Pflegekräfte in Scharen weglaufen.

  • "..., das Personal aufzustocken..." war jetzt echt mein Lacher des Abends.

    Ma dürfte sicherlich gerne hinterfragen, warum das Fachpersonal im Gesundheitswesen die Weite sucht. Schlechte Bezahlung vielleicht oder schlechte Arbeitsbedingungen? "Krankenhäuser Schliessungen" wäre aber auch noch ein nettes Thema. Ich weiß nicht, hast du das Gefühl es läuft alles bestens hier in Deutschland, bzw. wenigstens in Niedersachsen?

    Genau das ist es ja: im Grunde hat es nichts mit Corona zu tun, das Gesundheitswesen war vorher schon im Arsch und ist es jetzt richtig.


    Und dann kommen Menschen um die Ecke wie Herr Spahn und erzählen, man solle doch einfach das Personal aufstocken. Es gibt halt niemanden, den man aufstocken kann. Und das Gesundheitswesen ist erst der Anfang. Überleg doch mal bitte kurz, wer die ganzen WIndräder aufbauen soll, nachdem Frau Merkel und ihr Haufen in Bund und Ländern mehr als 100.000 Arbeitsplätze in der Branche plattgemacht hat. Ich warte auf popelige 5kWp-PV und 16kWh Speicher seit 03/2021.


    Aber sich ständig einpissen, weil man nicht zum Zappeln und Baggern in die Disko darf.... als wenn da irgendeine Krankenschwester vor Übermüdung schwach werden würde.

  • "..., das Personal aufzustocken..." war jetzt echt mein Lacher des Abends.

    Ma dürfte sicherlich gerne hinterfragen, warum das Fachpersonal im Gesundheitswesen die Weite sucht. Schlechte Bezahlung vielleicht oder schlechte Arbeitsbedingungen? "Krankenhäuser Schliessungen" wäre aber auch noch ein nettes Thema. Ich weiß nicht, hast du das Gefühl es läuft alles bestens hier in Deutschland, bzw. wenigstens in Niedersachsen?

    Nein es läuft sicher alles andere als Gut. Aber woher soll das Personal zum Aufstocken denn kommen ? Soll man das Backen ?

    Genau darum geht es doch. Und dieses "dann stocken wir das Personal auf"-Gelaber ist richtig übel. Da redet man über Menschen, die einfach keinen Bock haben, sich für einen Hungerlohn ausbeuten zu lassen.

  • Es ist ja nicht nur das Gesundheitswesen. Es fehlen Lehrer. Es fehlen Erzieher. In den letzten drei Jahren hatte ich viele Handwerker im Haus, denen fehlen Leute. Mein Röhrich hat einen Azubi ohne Führerschein nehmen müssen. Im öffentlichen Dienst steuert man sehenden Auges in eine Ruhestandswelle.

  • Es fehlt an Achtung und Respekt für alle Menschen, die eine Gesellschaft am Laufen halten. Und wenn ein junger Mensch einen solchen Job machen will, dann wird er erst ausgelacht und dann kann er im Zweifel seine Familie davon nicht ernähren. Und dann wird er noch von Schreibtischfuzzis angemacht.


    Mein Sohn will schon immer Kapitän werden und im besten Falle bei der DGzRS. Jetzt überlegt er, zur Marine zu gehen. Ich unterstütze ihn nach Kräften, aber ich weiss schon, was er zu hören bekommen wird: Kriegstreiber und Mörder im schlimmsten Fall, wie doof bist Du denn als SaZ für die paar Kröten im besten Fall. Da treibt es mir dann die Tränen in die Augen, wenn er sagt, dass er damit ja "auch etwas für Deutschland" tun würde.

  • Wir haben wirklich Probleme im Gesundheitswesen und das schon lange. Aber „im Arsch“ ist schon wieder so ein Superlativ. Wenn unser Gesundheitssystem „im Arsch“ wäre, hätten wir ganz andere Probleme und Zustände.

  • Rede mal mit Leuten im System. Natürlich halten die den Laden am Laufen, aber die Strukturen sind das Problem. Ein paar kleine Beispiele:


    - ich kenne eine Reihe von Gesundheitshandwerker:innen, die überlegen sehr ernsthaft, aus dem Versorgungssystem der Krankenkassen auszusteigen und nur noch privat abzugeben - bei einigen Kassen machen die das schon. Die Kassen interessiert es aber überhaupt nicht, sondern denen geht es nur um billig, billig, billig, damit sie genug Geld für die nächste Fusion haben. Der Konzentrationsprozess ist irre.


    - hier im Umfeld gibt es keine selbständigen Hausärzte mehr, alle sind angestellt, hier bei den beiden Monopolisten Helios oder Ameos. Und wenn ich es nicht genau wüsste und gesehen hätte, dann würde ich mir denken, dass die Überweisungsschreiber:innen für die Kliniken ihres Unternehmens sind.


    - die beiden regionalen Krankenhäuser stehen seit Jahren vor dem Aus, aber nicht, weil sie eine schlechte Versorgung oder Pflege haben, sondern weil sie "sich nicht rechnen".


    Apropos Pflege: wollen wir das Fass auch noch aufmachen.


    Wir sind mal angetreten mit einer medizinischen und pflegerischen Vollversorgung für Alle - inzwischen haben wir ein kapitlistische System nahezu ohne Bremse, welches kurz vor dem Zusammenbruch steht... und die dadurch entstehenden immensen Kosten werden die Konzerne wie Helios und Ameos dann wieder nett sozialisieren, da bin ich mir sicher. Aber bis dahin wird die gnadenlose Umverteilung und das Auspressen der Patient:innen und der Mitarbeiter:innen weitergehen, bis der letzte Cent abgemolken ist.


    Ich bewundere meine beiden Freunde, die noch standhaft das Fähnchen aufrecht halten und selbständige Hausärzte sind. Aber machen möchte ich deren Job nicht für Geld und gute Worte.

  • Ich habe nicht gegenteiliges behauptet. E ging mir um „im Arsch“.


    aber du musst dann auch bei der kompletten Wahrheit bleiben, wenn du dein Beispiel von schließenden Kliniken aufführst, weil sie sich nicht rechnen. Zu der Wahrheit gehört nämlich auch, dass wir viel zu viele kleine Kliniken haben, die den medizinischen Standard nicht entsprechen. Grund: Föderalismus. Trotz unzureichender Finanzierung will kein Minister eine bequem erreichbare Regionalklinik schließen. Kein Landrat die Arbeitsplätze gefährden. Wir haben 65 Prozent mehr Klinikbetten pro Einwohner als im EU Durschnitt. Überraschenderweise dafür zu wenig Pflegekräfte. Nirgendwo gehen die Menschen öfter und länger ins Krankenhaus. Statt umzustrukturieren und kleine Kliniken zusammenzulegen und auf dem Land in Notfallkliniken umzustrukturieren, werden sie durch Zuschüsse künstlich am Leben gehalten. Wir haben strukturelle Probleme im Gesundheitswesen. In ganz vielen Bereichen. Mir werden hier auch mal wieder in deiner Aufzählung die ganzen Heilmittelerbringer vergessen. Aber unser Gesundheitswesen ist alles. Nur nicht „im Arsch“

    3 Mal editiert, zuletzt von Leon ()

  • Laut DLF von gestern gibt es doch jetzt Initiativen, die Zusammenlegung voranzutreiben. Es soll ein mehrstufiges System entstehen, von der Grundversorgung bis zur großen Klinik mit allem.

    Zeitrahmen habe ich nicht im Kopf, hab den Beitrag auf DLF nur nebenbei gehört...

  • Da gibt es einiges zu tun. Ist ja nicht so, dass wir wenig Geld für unser Gesundheitswesen ausgeben. Aber die Gelder werden teilweise so schlecht eingesetzt

  • Karl zu einer 4.Impfung

    Zitat

    Lauterbach (SPD) rechnet nicht damit, dass im Falle einer Impfpflicht-Einführung nach einer Dreifachimpfung noch eine vierte Dosis zwingend notwendig sein wird. „Wer heute oder künftig über drei Impfungen mit mRNA-Impfstoffen oder einem ähnlich wirksamen Impfstoff verfügt, verfügt über eine gute Grundimmunisierung“, sagte Lauterbach der „Rheinischen Post“. „Die heutige Dreifachimpfung würde somit jeder Impfpflicht Genüge tun.“


    Mit Blick auf die Booster-Impfungen sprächen weltweit alle bisherigen Erkenntnisse dafür, „dass eine solche Grundimmunisierung zwar nicht immer vor einer Infektion, sehr wohl aber dauerhaft vor schweren Covid-Erkrankungen schützt“, betonte der Gesundheitsminister. Ein Nachlassen dieses Schutzes in dieser Hinsicht sei noch nicht festgestellt worden und er rechne auch nicht damit“, betonte Lauterbach.

    Besonders der letzte Satz geht mir schon wieder viel zu weit, und vor einer Woche hat er auch noch ganz anders "gerechnet (4. Impfung im Herbst mit angepassten Stoff), und wird es auch in 1-2 Monaten selbst wieder tun.


    Und dann zu den Testungen:

    Zitat

    Lauterbach argumentierte in der "Rheinischen Post", die Wahrscheinlichkeit, dass der PCR-Test ein anderes Ergebnis anzeige als ein professioneller Antigen-Test, sei "sehr gering bei der hohen Prävalenz der Omikron-Variante". Auch das Schnelltest-Ergebnis gehe an das Gesundheitsamt. "Der PCR-Test ist nicht mehr Voraussetzung für die Meldung beim RKI. So sparen wir wichtige PCR-Kapazitäten für den Höhepunkt der Welle."

    Auch hier hauptsächlich der letzte Satz.

    Seit wann fehlen denn PCR-Tests, bisher war doch der Flaschenhals die Laborkapazität?

    -Hat Spahn die seinerzeit vergessen zu bestellen, oder wie erklärt sich das?

    Die, die wir jetzt noch haben aufsparen für schlechte Zeiten - ich verstehe es nicht, kann mir wer helfen?

  • So ne Kettenreaktion läuft halt von alleine, sobald sie einmal in Gang gesetzt wurde. Und dass da einer irgendwann mal auch in der Nacht das Ergebnis abliest, davon kannst du in der aktuellen Situation wohl ausgehen.


    Ich frage mich, was mit den ganzen PCR-Geräten passiert, wenn sich die ganze Lage irgendwann mal normalisieren sollte.

  • Davon gehe ich auch aus. Schön wäre es, wenn zumindest ein paar davon ihren Weg in Gegenden finden, wo man nicht so viele davon findet. Man wird ja noch hoffen dürfen.

  • Werden die ganzen PCR Tests am Ende eigentlich manuell ausgewertet oder ist da noch jemand händisch an melden.


    Man erzählte sich hier, dass die Test in den nächsten Tagen und Wochen dann auch gerne mal drei Tage dauern werden, aufgrund der Auslastung. Finde es ja sehr positiv, dass auch am Wochenende gearbeitet wird.