Hannover 96 - Dynamo Dresden (So., 15.03.2020, 13:30 Uhr)

  • Und genau darüber

    Jetzt hab ich es.

    Die Problematik ist doch, dass ohne hinreichenden Grund die Gesundheitsämter in Regress genommen werden können, sofern die Anordnung nicht begründet wäre. Vor 2 Wochen hättest Du jeden Prozess mit Hinweis auf die Ansteckungsrate gegen das Amt gewonnen

    Von den drei juristischen Annahmen in Deinem Posting sind exakt null zutreffend.

    Dann wäre eine Aufklärung sehr angenehm...

  • Ich rate mal 2 von 3


    die Gesundheitsämter können nicht in Regress genommen werden

    den Prozess hätte auch vor zwei Wochen niemand gewonnen

  • Ich bin dabei. Sehr gute Idee. Wären bei mir, wenn alles ausfältt 80€. Ich würde nen Hunni draus machen.

  • bin kein DK-inhaber, würde mich bei einer organisierten karitativen Spendenaktion ebenfalls mit 100 € beteiligen.

  • Das kann schon versichert sein, wenn man eben erweiterten Schutz vereinbart oder eine sogenannte All-Risk-Police abgeschlossen hat. Nach den Standardbedingungen der Versicherungswirtschaft sind indes nur Betriebsunterbrechungen infolge von Sachschäden versichert.


    Off topic, aber: Das ist wieder ein Beispiel, wo sich zeigt, dass ein guter unabhängiger Versicherungsmakler, ggf. ein fähiger Anwalt und hartnäckiges Verhandeln sich lohnen. Viele Mittelständler scheuen die Beratungskosten und kaufen die Policen von der Stange oder von dem abhängigen Makler, mit dem sie zur Schule gegangen sind. Da viele Mittelständler nur Preise vergleichen, versuchen Versicherer, über die Bedingungen das Risiko und somit die Preise zu drücken. Beim Nachverhandeln steigt der Preis aber kaum (gute unabhängige Makler haben ihre eigenen Tarifabweichungen fest vereinbart).


    Eine All-Risk-Betriebsunterbrechungsversicherung ist vielleicht (geraten nach Bauchgefühl) 10 oder 15 Prozent teurer als die einfache. Also Peanuts gegenüber den zusätzlich versicherten Risiko. Jedenfalls war das bisher so, es kann natürlich gut sein, dass Corona auch hier zu Veränderungen führt.

    Das kann ich nicht so bestätigen.

    Und: Selbst bei All-Risk Policen gibt es Ausschlüsse. Bei den Anbietern, die ich so kenne, ist das EA-Risiko im aktuellen Fall ebenfalls nicht versichert bzw. fällt unter die Ausschlüsse.


    Bei der Allianz-Versicherung, bekanntlich die führende Industrie-Versicherung in Deutschland, läßt sich das Corona-Risiko nicht (bislang) versichern. Da kannst du noch so hartnäckig verhandeln. Ob es einen (ausländischen) Spezial-Anbieter gibt, der Corona versichert, wäre eine Frage der Recherche für den fähigen Anwalt.


    Dennoch legen sich die Versicherer nicht entspannt zurück. Das kann ich dir aus gut informierten Kreisen bestätigen.

  • Danke für die Info. In dem HAZ Kommentar "Die Gelassenheit ist fast schon aufreizend...…". Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass irgend jemand wirklich entspannt ist.

    Aber zumindest scheint die Branche weniger betroffen zu sein, als andere und als ich erwartet hätte. Das sieht der Markt offenbar anders, wenn man den Aktienkursverlauf der Versicherer betrachtet.

  • 96 hat das heutige Training aus bisher unbekannten Gründen auf unbestimmte Zeit verschoben. Ich bin gespannt, ob hier Sonntag überhaupt noch gespielt wird.

  • Das klingt aber gar nicht gut.


    Eher nach Saisonende für 96.

    Würde ich als gutes Zeichen bzw richtiges Vorgehen werten.

    Der Staat macht sich ja noch ins Hemd.

    Wenn sich also die Wirtschaft alleine in Richtung "Shutdown" bewegt, dann kommt da vielleicht auch mal mehr von der Direktive.

  • Davon gehe ich ganz stark aus. Die Testergebnisse dürften allerdings in Bälde kommen. Bis dahin bleibt natürlich jeder unter Quarantäne, ist ja klar. Vom Test bis zu den Ergebnissen dauert es ca. einen Tag. Vermutlich sind die Labore gerade sehr gut belastet, sodass es sich eben noch etwas zieht.

  • Danke,

    Deine Antwort gibt mir Recht. Zumindest versuche ich dies nochmal etwas anders zu argumentieren.

    1. Du räumst ein, dass eine Entscheidung über Rechtswidrigkeit auch zu Ungunsten des Beklagten ausgehen kann

    2. Du räumst ein, dass rechtswidrige Anordnung unter Umständen zu Regressansprüchen führen kann


    Allein aus diesen 2 Überlegungen heraus, besteht für ein örtliches Gesundheitsamt ein finanzielles Risiko, wenn Veranstaltungen abgesagt werden, weil es even eine gewisse Wahrscheinlichkeit gibt, dass man verklagt wird. Und genau darum geht es und nicht um eine wie auch immer geartete Rechtsmeinung eines Einzelnen.

    Der Entscheider muss das finanzielle Risiko für das Amt mit tragen, Anwälte verdienen an den Fällen egal, wie sie ausgehen. Und das Gesundheitsamt bleibt u.U. auf den Forderungen sitzen, v.a. dann wenn es bei Deutschlandweit 300 Infizierten oder weniger wie vor 2 Wochen geblieben wäre. Im Nachhinein über den Fall zu urteilen und auf Grund der Fallzunahmen dann das Regressrisiko gering bis Null zu schätzen ist einfach.

    Vor 3 Wochen hätte alle Anwälte zu Klagen aufgerufen, wenn Veranstalter so eine Anordnung bekommen hätten, weil sie nicht die Kenntniss von heute hätten.


    Du solltest genau deine Sicht Herrn Spahn mitteilen, weil er ja durch den Virologen aus Berlin offensichtlich falsch beraten wird. Dieser fordert genau die Übernahme des Regress-Risikos für Gesundheitsämter zB. durch einen staatlichen Fond.