Nach Corona - Was bleibt? Was ändert sich? Was änderst du?

  • Zitat

    „Es wird im Zuge dieser Krise zu einer der größten materiellen Herausforderungen der deutschen Nachkriegsgeschichte kommen“, sagte der Geschichtsprofessor der „Rheinischen Post“ (Montagsausgabe). „Die Geldsummen, um die es geht, dürften mit denen der deutschen Einheit vergleichbar sein. Es wird eine Umverteilung großen Stils notwendig sein, um die wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise zu mildern“,

    [...]

    „Zu vergleichen ist das nur mit dem Lastenausgleich zugunsten der Vertriebenen und Ausgebombten nach dem Zweiten Weltkrieg.“

    [...]

    „Es muss zu steuerlichen Belastungen derer kommen, die von der Krise wirtschaftlich weniger stark betroffen sind oder gar von ihr profitieren.“

    Der Berliner Historiker Heinrich August Winkler


    Von hier


    Diese Pandemie trifft ja die ganze Welt, und es müssen weltweite Lösungen her.


    Ganz im Sinne von Fluchtursachen bekämpfen, sonst geht der ganze Laden den Bach runter.


    Ich kann mir schlicht ein "weiter so" nicht vorstellen, aber auch ich bin nur ein Träumer.


    Ergänzend bzgl Umverteilung:

    twitter

    Einmal editiert, zuletzt von andro96 ()

  • Zumindest ist doch ganz stark zu erkennen, die können auf einmal, wenn sie nur wollen, sehr flexibel sein. Produktionsumstellung u.s.w.


    Warum gehen auf einmal Dinge, die sonst immer unmöglich realisierbar waren, und für einige immer noch unrealistisch scheinen. Sie sind es nicht. Es sind die Köpfe derer, die sich nicht ändern wollen, die weiterhin das TINA-Syndrom vertreten, die weg, also unbedeutend werden müssen.


    Raus mit denen aus der Deutungshoheit!

    Es muss ihnen klar gemacht werden, dass sie die Verlierer sein werden, oder das sie als die Schuldigen erkannt werden, schuld am Verlust aller anderen.

  • Na, nun seid mal nicht so streng.


    Gerade erfüllen sich doch die feuchten Träume eines jeden Neoliberalen. Applaus und Heldenstatus anstelle von erträglichen Arbeitsbedingungen, gerechter Bezahlung und einem dem Aufwand der Pflege entsprechenden Personalschlüssels in Krankenhäusern und Pflegeheimen.


    So billig muss der Care-Bereich bleiben. Ansonsten gehen wir (!) alle mitsamt unserer Wirtschaft vor die Hunde.

  • - ich kenne wirklich keinen einzigen U70-Wessi, der hamstert.

    Ich kenne überhaupt keinen der hamstert. Ehrlich. Ist zwar schwer, hamstern genau zu definieren...Bekannt ist mir dennoch nicht eine Person. Weder Ossi noch Wessi, Ultra, Erfolgsfan oder Westdrebühnensitzer.

  • Hmm, schwierig jetzt schon über das danach zu sprechen. Aber erstmal hoffe ich das so viele Menschen wie möglich gesund durch diese Situation kommen und wir das ganze so schnell wie möglich überstehen.


    Dann einfach noch ein paar Stichpunkte, die das heute, morgen und übermorgen betreffen:


    - die Erwartung dass alle Maßnahmen wieder zurückgenommen werden und nicht zur Dauereinrichtung werden die nach Belieben wieder angewendet werden können


    - dass die Menschen wirtschaftlich möglichst gut durch diese existenzielle Krise kommen und keiner keinen Ausweg mehr sieht...die Realität wird leider anders aussehen :(


    - dass nach Beendigung der Krise alles getan wird um die Anzahl der Arbeitslosen schnellstmöglich zu verringern und die Wirtschaft wieder anzukurbeln um soziale Unruhen & gewalttätige Auseinandersetzungen zu vermeiden


    - dass beim Hochfahren der Wirtschaft vielleicht ein wenig mehr Augenmerk auf ökologische&nachhaltige Konzepte gelegt wird, aber bin auch so ehrlich dass das selbst für mich nicht die allererste Priorität wäre


    - die Einsicht in der Gesellschaft dass nicht alle Bereiche der staatlichen Daseinsvorsorge nach ökonomischen Prinzipien organisiert werden dürfen, gleichzeitig aber auch die Einsicht und das Anerkennen dass man sich nicht auf alle Eventualitäten vorbereiten kann und solche Pandemien immer mal wieder auftreten können


    - und für mich persönlich die Erkenntnis, dass viele Dinge die man immer für gegeben hielt viel mehr Wertschätzung verdienen

  • Back to topic:


    Über das Lastenausgleichsgesetz wird in naher und ferner Zukunft noch sehr viel geredet werden, da bin ich mir ziemlich sicher.


    Als Einstieg verpasse ich mir jetzt erstmal diese Ausführungen:


    MICHAEL L. HUGHES

    LASTENAUSGLEICH UNTER SOZIALISMUSVERDACHT

    Amerikanische Besorgnisse 1945-1949


    pdf von 1991 (Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte)


    PS:

    Zitat

    Vielleicht war aber wichtiger, daß viele Amerikaner einen Lastenausgleich als sozialistisch betrachteten, als Bedrohung des Privateigentums und des freien Unternehmertums. Solche Vorstellungen formten die widersprüchliche Entwicklung der amerikanischen Politik und dürften die Gestalt des Lastenausgleichs -
    indem sie ihn hinauszögerten - wesentlich beeinflußt haben:

  • Dazu kommen die ökonomischen Folgen, die ebenfalls nicht für mehr Spielräume für wohlfahrtsstaatliche Manöver sorgen werden. Ist einfach so. Das heißt, bis zum Turnaround wird es Anreize für Unternehmen und Unternehmer geben müssen, die Wohltaten für alle anderen nicht erlauben, und nach dem Turnaround ist dann auch eher mehr als weniger Austeritätspolitik angesagt, um von dem Corona-Schuldenberg wieder herunter zu kommen.

    Dann mal Butter bei die Fische. Vielleicht schaffst Du es auch mal ohne Pöbeleien.


    Was sind für Dich wohlfahrtsstaatliche Manöver? Welche Leistungen betrifft das?

    Und wie passt die Sozialhilfe für Deine krankheitsbedingt erwerbsunfähige Ex-Unternehmerin dazu?

    Zählen eine den Leistungen angemessene Bezahlung von Pflegekräften in den Bereich Wohlfahrtsstaat? Und aus welchen Mitteln sollen die Defizite Krankenhäuser beglichen werden, die schon unter normalen Bedingungen auflaufen, sich aber durch die derzeitige Situation noch vergrößern?

    Wo kommt das Geld her und auf wessen Kosten soll gespart werden?

  • Ich habe die Hoffnung, dass wir Menschen die Schnauze voll von social Media und Smartphones haben, aber dafür die Momente genießen.

    Weil wir das jetzt überproportional oft benutzen? Momentan sind wir ja total drauf angewiesen und schätzen deren Vorteile.

  • Und wenn da als Konsequenz steht, "ich will weiterhin Abstand zu Anderen/Fremden nehmen" dann ist das halt für mich zum kotzen, mindestens sehr traurig.

    Ich will, dass die Menschen näher zusammendrücken, und sich nicht weiter distanzieren.


    Aber wenn in Zukunft alle einen Bogen um Fremde auf der Straße machen, dann hat das gravierende Auswirkungen auf jegliches miteinander.

    Du sagst es!

  • Ich erlebe deine Betrachtungen auch als sehr auf deine Welt und Gedankenwelt begrenzt.

    Deine Realität ist auch nur EINE Realität.

    Das habe ich schon vor Monaten angemerkt, jeder Mensch lebt zwar in auf der gleichen Welt und eigentlich damit auch in der gleichen Realität, aber je nach Status oder wie man lebt, unter welchen Umständen, erlebt jeder dabei auch so seine eigene Realität die sich von denen der anderen unterscheidet, unterscheiden kann aber trotzdem sehr real für einen selber ist. Und die anderen Leute die eine andere Realität kennen als man selber, verstehen dann die Realität von einem selber nicht und halten sie ggf. für nicht real. Das ist auch sehr schwer, man muss sich in andere hineinversetzen können, fällt mir auch schwer.

  • Ich verstehe das hier nicht. Dieser Faden wurde doch eröffnet mit der Frage "was ändert sich?" und nicht mit "was wünsche ich mir?"

    Also geht es doch um Erwartungen und Befürchtungen, vielleicht sogar Ängste.

    Und dies hat theMenance aus SEINER Sicht geschildert. Also kein Grund ihn dafür anzugehen.


    Leider teile ich seine Befürchtungen, würde LEIDER sogar noch weitergehen. Erläuterungen zu dieser Sicht sind dann aber wohl egal, wie ich hier herauslese.