Eure Elektroautos

  • Stephan535

    Also 200 km sollte nun wirklich jeder Wagen der Kompaktklasse selbst im Winter recht locker schaffen, z.B. der ID.3 mit der kleinen 45 kWh Batterie.


    Leute, die sagen, dass sie die langen Ladepausen abschrecken würde ich immer fragen wie oft sie denn im Jahr mit so einer langen Ladepause rechnen? Gut, wer Außendienst tätig ist und täglich aberhunderte von Kilometern fährt, der ist mit einem Diesel besser bedient. Wer Langstreckenpendler an jedem Wochenende ist, den kann ich auch noch verstehen. Schwierig ist es, wenn man meinetwegen einmal im Quartal die weit entfernt lebende Verwandschaft besucht. Dann steht man vielleicht einmal pro Strecke für 30 Minuten an der Ladesäule, aber dafür ist man im gleichen Quartal vielleicht nicht 6 x 10 Minuten an der Tankstelle gewesen, weil man zu Hause oder bei der Arbeit immer nachgeladen hat während man nicht neben dem Fahrzeug stehen bleiben musste.

    • Offizieller Beitrag

    Ich sag ja gar nicht, dass mich Ladezeiten oder Ladepausen abschrecken. :)
    Ich sage nur, dass ich es in die Überlegeng, welches Auto mit welcher Batterie es denn dann sein soll einfließen lasse.

    Mir reicht ja eigentlich ein Kleinstwagen. Da hapert es dann aber in der Tat mit der außerurbanen Reichweite. Und so muss ich überlegen, ob ich lieber ein "Ist meistens zu groß"-E-Auto oder ein "Auf langen Strecken muss ich Zwischenladen"-AE-Auto kaufe. Dann.

    Nicht mehr aber auch nicht weniger. :)

  • Ich sag ja gar nicht, dass mich Ladezeiten oder Ladepausen abschrecken.

    Das war auch nicht an Dich gerichtet. Ich find ja den ID.3 schon ziemlich gut, aber VW ist ja auch mein Arbeitgeber und ich bin da nicht wirklich neutral. Der VW e-Up! (bzw. Seat Mii Electric oder Skoda ecitigo) haben ja auch laut ADAC-Test (also realistischer als WLTP) noch 220 km Reichweite. Wäre mir persönlich dann zu wenig Reserve.


    Solange Dein Smart noch fährt, kannst Du ja aber in Ruhe den Markt im Auge behalten.

  • Zum Thema Reichweite und auf die Gefahr, mich zu wiederholen : ich sehe halt ein riesiges Missverhältnis auf uns zukommen zwischen der perspektivisch stark steigenden Zahl von BEV einerseits mit Ladestellenbedarf unterwegs, und der Zunahme der Zahl der öffentlichen Ladestellen andererseits. Ich habe irgendwie nicht den Glauben mehr daran, dass diese zentrale Infrastruktur in D adäquat schnell und flächendeckend entwickelt werden wird. Es wird laufen wie zB beim Breitband bzw Glasfaser, also erstmal gegen die Wand. Und dann wird es eben ein himmelweiter Unterschied, ob ich drei andere Fahrzeuge an der normalen Tanke vor mir habe, und alle sind nach je 5 Minuten durch, oder zwei andere vor der Ladesäule mit je sagen wir mal 45 Minuten.

    Dann wird es aus meiner Sicht inakzeptabel, auch wenn man das zB nur einmal im Monat hat. So gelassen, wie einige von euch das hier beschreiben, sehe ich das dann bestimmt nicht. Mit der vom mir gerade auch mit dem Kauf eines BEV gewollten Mobilität hat das dann nicht mehr viel zu tun.

    Deshalb bin ich im Moment nach wie vor der Meinung, dass der PHEV - sofern er "richtig " verwendet wird, sprich wenn immer es geht zu Hause oder auf Arbeit geladen wird, in der allgemeinen Beurteilung viel zu schlecht wegkommt. Mit dem Konzept fahre ich auf den hier richtig beschriebenen kürzeren Alltagsfahrten weitgehend elektrisch und in der Stadt emmissionsfrei, und habe in anderen Situationen die Reichweiten- bzw "Nachtank-"problematik im Griff.

    Zumindest für die Zeit des nächsten Wagens, wenn der "durch" ist, sollte die Infrastruktur dann hoffentlich für BEV reif sein.

  • Ich halte das für ein Problem der Wahrnehmung.


    Tatsächlich verlagert sich die Aufnahme von Energie aus dem von Konzernen dominierten Bereich in den privaten Bereich - natürlich auch noch dominiert von - anderen - Konzernen, aber doch immer mehr gekennzeichnet von Eigenproduktion, gerade bei Besitzern von BEV. Das gefällt den Multiplikatoren natürlich nicht. Daher versucht man, den Fokus in der Wahrnehmung zu verschieben.


    Aber Fahrten im Bereich von 300km und mehr sind schon jetzt unproblematisch ohne Konzerninfrastruktur möglich, und mit Zwischenübernachtung braucht es für 600km + x nur eine Steckdose.


    Der Boom im Wallbox - Programm bestätigt mich in meiner Einschätzung, und wenn ich unterwegs bin, dann ist das Gedränge an den Ladern für den Fernverkehr.... mehr als überschaubar. Und da gucke ich ja noch nicht einmal auf die Lader in der Nähe der BAB bei Discountern, Schnellrestaurants und Autohöfen. Ich muss ja nicht laden, daher beschränkt sich meine Neugier auf die Raststätten.


    Tatsächlich sehe ich das Problem mehr in dem Fehlen von Langsamladern in den Metropolen. Aber dies anzusprechen befeuert nicht den Markt für PHEV... die aber derzeit den Profit für die Konzerne bringen sollen.


    Bitte analysiert mal wirklich ehrlich Eure Mobilität....

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  • Naja, bisher war auch hier eines der wichtigsten Argumente gegen Elektroautos im urbanen Raum die dort fehlende Ladeinfrastruktur. Die meisten Ladungen (über 80%) finden schon jetzt in privaten oder betrieblichen Bereich statt, gerade das private Laden ist aber in der verdichteten Bebauung einer Stadt schwierig. Die meisten PKWs in Deutschland legen am Tag weniger als 100km zurück. Die Reichweite eines grossen Teils der BEV liegt bei über 300km. Und ein nicht von der Hand zu weisendes Argument für die gänzliche Abschaffung des PKWs im städtischen Raum war in einem anderen Thema die Möglichkeit der im Vergleich dann günstigen Anmietung eines Fahrzeugs für die wenigen längeren Touren (Urlaubsreisen).


    Und meine persönliche Beobachtung ist, dass derzeit entlang der BAB recht viele Ladestationen entstehen, die aber eher wenig besetzt sind. Den heftigen Zubau zB. in Hildesheim oder Hannover kann ich jetzt eher nicht bestätigen. Dagegen liegt inzwischen die Lieferzeit meiner Wallbox bei 3 Monaten...


    Beruht Dein anders Sehen auf anderen Erfahrungen?

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  • Im urbanen Raum stellt sich das Problem natürlich auch, tw evtl auch jetzt schon. Und im ländlichen Raum geht es wohl nicht ohne die private Lademöglichkeit; die kann ich da idR aber mir selber schaffen. Das hilft aber nicht weiter, wenn ich dann - auch abseits der Autobahnen - eben aufs Nachladen angewiesen bin. Natürlich entstehen gerade an den Autobahnen neue Ladestellen, aber eben genau hier erwarte ich in relativ naher Zukunft das von mir beschriebene Missverhältnis.

  • Ich bin jemand, der nie* auf den letzten Tropfen fährt. Das würde ich bei Elektroautos auch so machen. Also bei (sagen wir) 20% Ladestand werde ich kribbelig.


    Dann glaube ich, daß bei allen/manchen Elektroautos die Ladegeschwindigkeit nicht linear ist. Bis (sagen wir) 80% geht's schneller als darüber hinaus.


    Ich frage mich, ob ich dann vielleicht jemand wäre, der das Eletroauto "nur" im Bereich von 20% bis 80% fährt. Dann würde ich durch mein Verhalten aber auch auf 40% Reichweite verzichten. (was beim Volladen über Nacht / auf Arbeit andererseits auch wieder entfallen würde)


    Meine Karre verbraucht 4,42 Liter Sprit und soll einen 35 Liter-Tank haben. Mein Taschenrechner meint, da kämen 795 km Reichweite bei raus. Meine Tankanzeige ist aber nach 500 km zu drei Vierteln leer, deswegen tanke ich. Krieg aber nicht mehr als 22 Liter rein. Deswegen der 4,42 l-Schnitt (4,2 l im Sommer, 4,6 l sonst, kein Unterschied zwischen E5 und E10). Die gleiche Verhaltensweise auf ein Elektroauto übertragen würde meine Reichweite von (sagen wir) 300 km auf... viel weniger reduzieren.


    *ein Mal bin ich mit der jetzigen Karre auf den "letzten" Tropfen gefahren. Tankanzeige blinkte, Restreichweite angeblich 0 bis 10 km. Dann habe ich tatsächlich 26,5 Liter nachtanken können. Nach 580 km. Vielleicht hat mein Tank so eine Art Magenbypaß, keine Ahnung. Oder geht das Tanken nach 80% mit E5/E10 auch langsamer?

  • PK, Du musst viel entspannter werden. :high:


    Die Autos haben Reserven. Ich bin schon öfter auf 0KM gefahren, gut, hab dann aber auch die nächste Tanke gesucht, die nächste ist knapp 3 KM von mir entfernt. Hat bisher immer geklappt. Und außerdem, die nächste Aral ist sichelrich nur einen Fußmarsch entfernt.

  • Pokalheld

    Die optimale Ladeleistung an CCS liegt tatsächlich an zwischen 20% und 80%. Bei Typ2 - also an der Wallbox - spielt das kaum eine Rolle.


    Ein gravierender Unterschied zwischen Verbrenner und BEV ist das "Tankverhalten": Grundregel "Steht er, dann lädt er". Du mußt also erst einmal (natürlich nur bei eigener Ladeinfrastruktur) auf die Tageskilometer schauen, denn Du kannst ja jeden Abend nachladen, an der Wallbox mindestens so 11kw x 5h = 55kWh. Meine Batterie hat aber nur 64kWh, die bekomme ich also unter Berücksichtigung der 20% immer über Nacht voll. Bei mir ergibt sich jetzt im Winter ein Fenster von 350 x 0,8 = 280km, im Sommer eher 350km pro Tag. Paßt für mich praktisch durchgehend.


    Bleiben die "Langstreckenfahrten", also Fahrten ohne Übernachtung über mehr als 300km; wenn Du Lust hast, kannst Du das mal auf "A better Routeplaner" ausprobieren; ich habe gerade mal Elze-Allianz Arena für den Kia gerechnet:


    590km

    6h18min Fahrzeit

    5h28min reine Fahrzeit

    51min Laden bei 2 Halts


    Tatsächlich ist das sehr konservativ gerechnet, also eher Winterverbrauch des Kia.


    Die Ladestopps:


    Kaiserwiesen 35%-72% (10xCCS)

    OMV Erlangen 15%-66% (2xCCS)


    Ionity habe ich aufgrund deren Preispolitik ausdrücklich gesperrt, die ständen aber alternativ noch zur Verfügung.


    Vor Ort gibt es eine Reihe von Ladern, auch CCS, sodass ich wohl nach dem Spiel (4 Stunden Ladefenster) wieder eine volle Batterie für die Rückfahrt hätte....

  • Ich hab das für mich mal durchgerechnet mit dem "A better Routeplanner". Was da rauskam ist nicht sehr ermutigend.


    Würde ich nach Hannover fahren, kämen 3 Ladestopps und 1,75 Stunden zusätzlich drauf. Zu meiner Mutter nach Pirna 4 Stopps plus über 2 Stunden. Und zu meinem Bruder nach Plön 5 Stopps plus 2,5 Stunden. Das dauert mir alles einfach zu lange.


    Es bleibt dabei, im Moment stellt ein BEV für mich trotz gewisser Sympathien noch keine Alternative dar.

  • Welche Vorgaben bei ABRP?


    Ich habe es gerade noch einmal für unsere (ja nun nicht stattfindende) Ostertour ins Ahrntal geplant, da komme ich auch 3 Ladezeiten von insgesamt 1h43min.


    Und in insgesamt 9 Stunden bin ich da bisher noch nie mit der Familie hingekommen... aber ich bin auch nicht so der Langstreckenfahrer.


    Wie oft fährst Du denn diese Strecken offensichtlich über 900km im Jahr?

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  • Wie oft fährst Du denn diese Strecken offensichtlich über 900km im Jahr?

    Das sind doch keine klar planbaren Werte. Ich weiß heut noch nicht, wo ich im Sommer in den Urlaub hinfahre. Wir fahren öfter mal relativ spontan für ne Woche oder so weg. Kann auch mal bis nach Italien sein (dann halt für 10-14 Tage oder so). Kann aber auch sein, dass wir fliegen. Vielleicht wird auch carpaccios Mutter krank (wollen wir es nicht hoffen!!!) und er muss auf einmal öfter als geplant da hinfahren. Wer weiß das alles schon so genau.

  • Im Moment gar nicht. :lookaround: Sonst mindestens 3-4 mal. Die Strecken liegen zwischen 700 und 1000 km. Zur Berechnung hab ich deinen Wagen genommen. :D


    Zu meiner Zurückhaltung kommt ja auch noch der Preis des BEV hinzu. So eine Förderung wie in Deutschland gibt es hier leider nicht und das macht die Sache entschieden teurer. Ich müsste mich höchstens mal schlau machen, ob meine Frau den Flottenrabatt ihrer Firma auch bei E-Autos bekommt. Für meinen jetzigen gabs den.

  • Keine Frage, ohne die deutsche Förderung sind die BEV noch immer deutlich teurer. Allerdings hat mir der bayerische Verkäufer meines großen Kia erzählt, dass er im Sommer 2020 20-30 BEV in die Schweiz geliefert hat, weil ein Kauf in Deutschland für Schweizer deutlich billiger sei. Verstanden habe ich es nicht, aber tatsächlich hatte ich da gerade auch etwas Anderes im Kopf. ;)


    Wenn Du die Standardwerte des Kia bei ABRP genommen hast, dann bist Du noch konservativer unterwegs als ich. Aber ansonsten entsprechen Deine Werte ja auch den von mir errechneten mit so geringen Abweichungen, dass das in Deine Erwartungen nicht reinpasst - 10-20 Minuten werden Deine Meinung nicht beeinflussen. Und dann ist so ein Auto halt nichts für Dich. Ich persönlich kann mit diesen Fahrzeitverlängerungen bei einigen wenigen Fahrten im Jahr gut leben - und insbesondere meine Freundin Meggie läßt dafür sogar ein Like da -, immerhin spare ich ja ansonsten viel Zeit bei Alltagsbetrieb, weil ich keine Tankstelle mehr besuchen muß. :kichern: Aber das muß halt jeder für sich selbst entscheiden, die Ladezeiten auf der Langstrecke sind nun mal vorhanden.


    PS: Bei mir sind es allerdings von Hannover nach Solothurn nur 75 Minuten Ladezeit... ;)

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  • Das System zerschießt sich halt spätestens dann wenn an den geplanten Ladepunkten nichts frei ist.


    (Oder der komplett schwarze X540d oder AMG-irgendwas quer davor parkt, weil da halt frei war, und nicht zu weit zur Raststätte, und das Muskelpäckchen hinter dem Steuer mit der blondierten Tussi daneben gerade ihre Burger mumpfen und halbliter Cola schlürfen ... "Hallöchen, ähem, ich würde da gerne gerade mal laden, könnten Sie vielleicht..." "Watt willste?" :ichmussweg:) ;)

  • ... insbesondere meine Freundin Meggie läßt dafür sogar ein Like da...

    Da musst sowieso Pausen machen, das kannst dann auch gut verbinden und der Zeitfaktor fällt quasi nicht ins Gewicht. Unser Jöri bleibt aber lieber zu Hause, weil Kater. :kichern:


    Wie gesagt, gewisse Sympathien hab ich inzwischen für die elektrischen Vehikel. Ich lese sehr viel darüber und hab auch schon geguckt, ob eine Wallbox im Carport klappen würde. Irgendwann ist die Zeit auch für mich reif.