Mobilität - neue Wege oder neue Straßen?

  • Wobei ich einen Schulbus für 2km auch lächerlich fände. Ich bin jedenfalls mit dem Fahrrad zur Grundschule. Oder zu Fuß.

  • Zur Grundschulzeit meines Sohnes war das Fahren zur Schule mit dem Fahrrad verboten bis zur Fahrradprüfung. War dritte oder sogar vierte Klasse.


    Bei Schulbusnutzung wurde sehr genau gemessen. In dem Neubaugebiet hier gab es Kinder, die hatten Anspruch, andere in derselben Strasse nicht, weil ein paar Meter fehlten.


    Da mein Sohn keinen Anspruch mehr auf kostenlose Beförderung hat und uns das mit dem Kleinkraftrad derzeit bei dem Wetter zu unsicher hat, kostet uns der ÖPNV knapp 30 Euro die Woche bzw. etwa 80 Euro im Monat.

  • Wobei ich einen Schulbus für 2km auch lächerlich fände. Ich bin jedenfalls mit dem Fahrrad zur Grundschule. Oder zu Fuß.

    Für die genannten 2 km ist das natürlich albern. Die geht man zu Fuß oder fährt Rad.

    Das Phänomen der Helikoptereltern, die ihre Kinder vor der Schule aus dem Auto plumpsen lassen, habe ich erst durch meine Tochter kennenlernen dürfen.


    stscherer: Sie haben Euch verboten, dass Sohnemann Rad fährt? Das halte ich für übergriffig.

  • So isses hier auf'm Dorf auch. Fahrrad und Roller nicht erwünscht. Fahrräder werden 50 Meter von der Schule weg abgestellt. Roller vor dem Schulgebäude kannste garnicht zählen. Eltern halten vor der Feuerwehr und beschweren sich über Tickets.

    Und die Schulleitung :high:

  • Das mit der Radl-Prüfung kenne ich auch noch so.

    Es wurde der Fahrrad-Führerschein in der 3. Klasse gemacht, ab dann durfte man erst mit dem Rad in die Schule.

  • Eine Schule kann keinem Kind vorschreiben, wie es zur Schule kommt. Sie kann aber wünsche aussprechen und theoretisch verbieten, dass unerwünschte Transportmittel auf dem Schulgelände abgestellt werden.


    Mit 10 Jahren müssen Kinder auf der Straße bzw. Radweg fahren. Erst in dem Alter geht man davon aus, dass Kinder sicher Geschwindigkeit und Entfernung anderer Verkehrsteilnehmer einschätzen können. Entsprechend gibt es dann meistens auch erst in der 4. Klasse die Fahrradprüfung.


    Die Grundschule meiner Tochter hat ca. 500 Schüler. Roller / Fahrräder auf den Fußwegen zur Schule sind die Pest und ich kann jede Schule verstehen, die dagegen vorgeht.

  • Man trete einen Schritt zurück und versuche das Problem zu erkennen. Sind es Fahrräder und Roller, die „im Weg“ sind? Fehlen vielleicht geeignete Abstellplätze?

    Warum sollten Kinder erst nach einer Fahrradprüfung zur Schule fahren dürfen? Weil sie den Verkehr nicht einschätzen können, oder weil die adäquaten Wege fehlen?

  • Es sind nicht die abgestellten Roller. Es sind die sich im Zickzack durch die Schülermassen bewegenden Roller und teils Fahrräder auf einem Fußweg, der geschätzt an den schmalsten Stellen120 -150 cm breit ist. Wenn du Platz für eine Rollerautobahn findest, können die Schüler auch gerne ihre Roller benutzen:-) Speziell die letzten Hundert Meter vor unserer Schule, in denen sich der Schülerstrom zentriert, sind da manchmal ganz unschön anzuschauen.

  • Genau, verbietet den Kindern die Fortbewegung an der frischen Luft.


    Stattdessen zwängt sie in überfüllte Busse und lasst sie noch schnell vor der ersten Stunde ins Smartphone starren.


    Schlechte Luft, zuviel sitzen, zu wenig Bewegung und möglichst viel Zeit am Smartphone. So muss Kindheit und Jugend.

  • Die können Nachmittags so viel Roller fahren, wie sie wollen. Aber einen Schulweg von ca. 1km (mehr ist es in meinem Wohngebiet nicht), können sie gerne zu Fuß laufen, an der frischen Luft.


    Darko Pancev es passen zwei Autos auf der Straße aneinander vorbei.

  • Wofür, wenn nicht für Wege von bis 1km sind Roller bei Kindern und Jugendlichen sinnvoll?


    Wir sind früher mit dem Skateboard überall hin.


    - Von der Haltestelle die 5-10 Min. zur Schule

    - Anschließend in der Stadt raus, da noch mit dem Board rumgesprungen, um dann über Bahnhof, Lister Meile nach Hause zu rollen etc.


    Und wir sind uns einig, dass die Infrastruktur für solche Vorhaben Anfang der 90er nicht besser war als heute.

  • Statt die Mobilität der Schüler*innen einzuschränken, sollten in einem ersten Schritt die „Autostraßen“ zu Einbahnstraßen umfunktioniert werden. Damit hätten wir Platz geschaffen.

  • Die Frage ist, von welcher Prämisse aus man denkt und wo man Prioritäten setzt. Der Einbahnstraßengedanke von Alter Ego ist schon mal eine Möglichkeit, in die man denken könnte.
    Ebenso könnte man überlegen, Straßen temporär zu Spielstraßen zu machen. Morgens 7:00 bis 8:00 und mittags 12:30 bis 13:30 oder wann auch immer Kinder heutzutage Feierabend haben.