Mobilität - neue Wege oder neue Straßen?

  • Ich habe jahrelang in Döhren gelebt und du hast irgendwann die Döhrener Wolle erwähnt:-)

    Interessante Konzepte mit der "Spielstraße". Die Autos in den Nebenstraßen dürften nicht mehr auf dem Seitenstreifen geparkt werden bzw. nur in den dafür vorgesehenen Zonen. Die Gehwege müssten abgebaut und in die Straße integriert werden. Auf die Bezirksratsversammlung wäre ich gespannt.

    Vielleicht reicht es aber auch, nur zu bitten zu Fuß zu kommen und nicht den Roller zu benutzen. Das geht auch sofort.

  • Vielleicht reicht es aber auch, nur zu bitten zu Fuß zu kommen und nicht den Roller zu benutzen. Das geht auch sofort.

    Damit bestätigst Du doch aber mustermanns Kritik, dass immer nur der Status Quo behalten werden soll, weil nicht die Chancen, sondern nur die Risiken gesehen werden. Oder es wird der einfache Weg gewählt.

    Das Denken könnte sich ja mal weg von der Priorisierung des Autos hin zur Bevorzugung der Menschen (hier sogar Kinder!) richten. Nur mal Andenken, keine operative Hektik.

    Ich möchte auch niemandem das Auto wegnehmen, ich habe selber 1 PKW und 1 Camper.


    Aber


    - Fahrverbot / Einbahnstraßen bei Schulen

    - Tempolimit auf 30 km/h außer auf den Ausfallstraßen

    - Anwohnerparkplätze

    - Kosten für Parken im öffentlichen Raum

    - ÖPNV für 1,- / Tag

    - [to be continued]


    sind die ersten Schritte, die nicht einmal radikale Einschnitte verlangen, sondern der Tatsache Rechnung tragen, dass wir zu viele Autos in der Stadt haben, dass der Fokus auf Autos liegt, nicht auf den Menschen in der Stadt, dass z.B. Fahrradverkehr immer noch stiefmütterlich behandelt wird, dass Rücksichtlosigkeit im Verkehr kaum geahndet wird, etc.


    Wir _müssen_ über kurz oder lang weg vom Individualverkehr auf Basis eines Automobils in den Städten. Das Rumdoktern an den Symptomen zögert das Notwendige nur heraus.

  • Je weniger es Einen selbst betrifft, je einfacher kann man Veränderungen anmahnen. Schwierig wird es halt immer, wenn man selbst von der Veränderung betroffen ist.

  • Mit ungewollten Veränderungen kenne ich mich primstens aus. Man lernt, sie anzunehmen.

    Es muss also von oben kommen, ist ein wenig wie das Rauchverbot 2009.

  • Kinder und deren Eltern sind meiner Meinung nach eine sehr schwache (ZU schwache) Gruppe im politisch-sozialen Diskurs. Man ist halt nur für ein paar Jahre Kind und hat danach noch was anderes vor. Man passt sich oft gegebenen Nachteilen an.

    Kinder sind ja auch gut darin sich anzupassen.

    Der Rest der Gesellschaft nutzt das oft genug gnadenlos aus. Man ist halt länger Arbeitnehmer, Autofahrer, Fußballfan, Rentner *in als Kind.

    Das hiesige Thema Schulweg ist ja banal aber offensichtlich.

    Im finanziellen Bereich sind die Ungerechtigkeiten ja viel höher. Warum wird 220€ Kindergeld gezahlt, aber gut 1000€ mehr Grund/Mindestrente. Ob die reicht, ist eine andere Frage.

    Aber es zeigt für mich, um wen sich der Staat kümmert -->um die Alten; für die Kinder sind ja die Eltern da.

  • Aber es zeigt für mich, um wen sich der Staat kümmert -->um die Alten; für die Kinder sind ja die Eltern da.

    Außerdem dürfen die Alten schon wählen.


    Aktives Wahlrecht ab Geburt (bis zur Volljährigkeit auf die Eltern übertragen)!

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  • Der Durchgangsverkehr durch die Straße ist schon ein Problem. Es ist keine reine Nebenstraße in einem Wohngebiet. Die Straße wird für den innerörtlichen Verkehr benötigt. Wäre schon schön, wenn der überregionale Verkehr diese Straße nicht als Schleichweg nutzen würde. Baulich wurde sie auch schon mit Fahrbahnschwellen unattraktiv gemacht.

    Additiv eine Sperre in der Mitte würde sie für den Durchgangsverkehr deutlich unattraktiv machen.

  • Ja, wurde an einer bestimmten Stelle auch schon vor Jahren überdacht. Dann kommt ein Teil aber nicht mehr mit dem Auto! ohne große Umwege in den alten "Dorfkern".

  • Wir sind letztes Wochenende nach Hamburg gefahren und ich habe mich dabei ertappt, das mich die Umstrukturierung der Parkplätze vor meinem Lieblingsdöner genervt hat.
    Gut, das die Frau an meiner Seite nichts besseres zu tun hatte, als mich an meine Überzeugungen zu erinnern. :D


    Wir haben dann etwas weiter weg für 3 €/h geparkt und sind entspannt dorthin geschlendert.

  • Meine Nachbarin bringt ihre Tochter, 6!, mit dem Auto zur 1km entfernten Kita.

    Da könnte ich jeden Tag ausrasten.

    Nö, deshalb ausrasten??


    Lasst doch die Eltern selber entscheiden, wann was richtig erscheint.


    Die perfekte Erziehung gibt es nicht.

  • Ich habe ja eher umgekehrt ein Problem: da so richtig niemand auf die Kosten der Schulbeförderung eingegangen ist, die auftreten, wenn man denn dann in die Oberstufe kommt, hier mal die praktischen Folgen:


    1. Da Elze ein privates Gymnasium hat, braucht man ja vor Ort nichts Anderes. Die im Nachbarort gelegene KGS ist leider keine Regelschule, deswegen ist es Zufall, wenn Kinder aus Elze da mal ein Platz bekommen. Regelgymnasium ist Sarstedt. Und die Beförderung dahin in der Oberstufe ist Elternsache. Bähm! 90 Euro im Monat.


    2. Gestern war eine junge Famiie da, die würde gerne unsere Wohnung anmieten. die Elfjährige besucht die Realschule in einem Nachbarort, es gibt noch ein zweites Kind, beide Eltern ackern wirklich im Pflegebereich und sind trotzdem nicht auf Rosen gebettet. Die würden sich jetzt sehr freuen, wenn sie aus ihren 65qm rauskämen und die 11jährige war schon begeistert von ihrem Zimmer - sagen wir mal 10qm (tatsächlich ein bisschen mehr). Nun ging mir so durch den Kopf, dass die "Wohnung" für die Kleine anteilmäßig etwa 90 Euro warm ausmachen würde, also ziemlich genau das, was die Eltern später mal für Fahrtkosten zusätzlich aufbringen müssten, wenn das Mädchen nicht nach der mittleren Reife eine Lehre machen will, sondern auf das Gymnasium wechseln. Und es würde mich nicht wundern, wenn die Eltern allein aus finanziellen Gründen ihr eher zur Lehre raten würden. Ja, und so werden dann schnell Kosten der Mobilität zu einer Frage von Bildung und gfs. sozialem Aufstieg.


    Was für ein scheiss Land eigentlich!

  • Diese Regelung ist tatsächlich katastrophal. War das schon immer so? Ich bin auf eure Regelschule gegangen, hatte aber nur einen fußläufigen Weg zur Schule. Ich kann mich aber gar nicht mehr erinnern, dass unsere auswärtigen Schüler ab der 11. Klasse Selbstzahler waren.


    Für Hannover habe ich gerade mal nachgeschaut. Hier gibt es für Schüler immerhin dann die Jugendnetzkarte für 15 Euro im Monat.

    https://www.gvh.de/fileadmin/u…ausbildung-flyer-2022.pdf


    P.s.: Sehe ich das eigentlich richtig, dass, wenn man eine Schule in Laatzen besuchen würde, nur 44,60 € (Mobil Azubi Abo) + 15 € Jugendnetzkarte (Hannover) also "nur" 59,60 € zahlen würde:-) - Verrückt.

    Einmal editiert, zuletzt von finky ()

  • Meine Frau und mein Sohn haben alle abtelefoniert und abgefragt, das war das billigste Angebot. Aber wir sind tatsächlich für jeden Hinweis dankbar, und wir würden den auch weitergeben, weil andere Eltern das gleiche Problem haben mit ihren Kindern, die in Hildesheim zur Schule gehen.


    Das Problem ist die zusätzliche Bahnnutzung, weil er sonst bis Burgstemmen über die Leine und zurück laufen muss. Das wäre nach Sarstedt günstiger, weil direkte Schulbusse.


    PS: Und Abo ist auch doof, da er ja die meisten Monate mit dem Mopped fährt.


    Und im Grunde ist das alles Rotz, warum gibt es nicht ein Jahresticket für Deutschland zwischen 0-365 Euro?