Mobilität - neue Wege oder neue Straßen?

  • Auch Österreich plant Interessantes.

    - Öffi-Jahreskarten für ein Bundesland sollen 2021 365€ kosten (das Model kennt man ja bereits aus Wien)

    - Jahreskarte für zwei Bundesländer ist für 730€ geplant

    - Jahreskarte für ganz Österreich soll es für 1.095€ geben.
    - das Nachtzugnetz wird noch weiter ausgebaut

    - Flugziele, die auch per Bahn in unter drei Stunden erreicht werden können, sollen nicht mehr bedient werden (Auflage für Austrian Airlines)
    - Ansonsten sollen durch höhere Abgaben Kurzstreckenflüge nicht mehr zu Dumpingpreisen angeboten werden können.


    Ein Niedersachsenjahresticket für 365€ wäre natürlich ein Traum. Selbst ein GVH-Jahresticket für 365€ (drei Zonen) wäre ja schon ein Traum. Auch würde ich natürlich ein NRW-Niedersachsenticket für 730€ sofort kaufen. Oder Niedersachsen + zwei weitere Bundesländer für 1.095€ (aus subjektiver Sicht eines Wanderfreundes wäre ich an Hessen oder Sachsen-Anhalt auch sehr interessiert).

    Der Obertraum wäre natürlich eine BahnCard 100 für beispielsweise 1.896€ (würde aber auch noch ein paar hundert Euro mehr hinblättern, die gegenwärtigen 3.952€ sind mir allerdings zu hoch).


    Höhere Flugpreise würde ich natürlich auch begrüßen. Da kämen mir auch so 50€ an Abgaben in den Sinn bzw. die Auflage, dass Flüge künftig nicht mehr für unter 50€ angeboten werden dürfen.


    Nachtzüge hat die DB ja leider erst vor drei Jahren eingestellt. Aber das muss ja nicht für alle Zeit so bleiben und bis dahin kann man die bestehenden Kooperation mit der ÖBB und anderen Nachbarn weiter ausbauen.


    Edit: noch 'ne schriftliche Quelle https://orf.at/stories/3168837/

    2 Mal editiert, zuletzt von Schneppe ()

  • Aber nicht mal in Hannover bekommt man es hin. Die Kommentare der Politik dazu sind auch so lächerlich. "Der Preis würde überhaupt nichts ändern...."

  • Ach das wäre so geil! Würde ich für NDS sofort kaufen und dann nur noch Bahn fahren!


    Zu den Nachtzügen: da befürchte ich, dass das Verkehrsministerium eine Beraterfirma engagiert, um ein ganz neues perfektes Nachtzugkonzept zu erstellen. Das wird zwar keinen Jota vom alten bzw. dem der abweichen Österreicher abweichen, aber der Beraterfirma (die zufälligerweise der Tochter des Staatssekretärs gehört) ein paar Milliönchen bringen.

  • Ich verstehe weiterhin nicht, warum man 6.000 Euro Förderung für PKWs gibt, allerdings keine jährliche Förderung für den ÖPNV.


    Mit einem österreichischen Nachtzug bin ich vor kurzem gefahren... war jetzt eher nicht so meins, wenn ich ehrlich bin.

  • Ich verstehe weiterhin nicht, warum man 6.000 Euro Förderung für PKWs gibt, allerdings keine jährliche Förderung für den ÖPNV.

    Da kann ich Dir beim Erkenntnisgewinne helfen.

    Recherchier mal zum Thema 'Lobbyismus' und 'Autoindustrie'. Optional auch 'systemrelevant'.

  • 365€ Jahreskarte wäre ein Traum. Aber solange die Politiker so schwachsinnige Kommentare abgeben, passiert das hier nie :(

  • Platz wäre am Grünen Hagen schon genug da, wenn die Anwohner die gegenüberliegenden Parkbuchten nutzen würden, anstatt auf der anderen Seite auf der Straße zu parken. Aber darum geht es mir nicht, durch die Schweller wird das Tempo so reduziert, dass ich nicht wirklich schneller durch die Straße komme, wenn ich einen normal schnellen Fahrradfahrer überhole, also bleibe ich im Regelfall dahinter.

    Oft aber fuhr ich gar nicht bis zum Grünen Hagen, sondern von der Barthold-Knaust-Straße in die Menzelstraße. Der nicht gewollte Schleichverkehr hat sich sicherlich durch die Sperrung vermindert, sich dafür aber in die beiden oben genannten Straßen verschoben. Ob damit alle Anwohner zufrieden waren? Ab Heute komme ich in der Rehre wieder Richtung Hemmingen / Ricklingen, dafür nicht mehr Richtung Wettbergen:-)


    Ich geb dir Recht, dass ein Kitaplatz in Döhren für uns grundsätzlich Unsinn ist. Aber manche Dinge entwickeln sich so. Wir haben ursprünglich in Döhren gewohnt und unser Oktober Kann-Kind wollten wir eigentlich letztes Jahr schon einschulen und haben uns erst im April / Mai 2019 dagegen entschieden, da waren natürlich alle Anmeldefristen gelaufen. Ob ein Kitawechsel für ein Jahr mit neuen Bezugspersonen so sinnvoll ist, muss jeder individuell entscheiden. Bei uns wurde es dann leider ein Jahr mehr.

  • Ich verstehe weiterhin nicht, warum man 6.000 Euro Förderung für PKWs gibt, allerdings keine jährliche Förderung für den ÖPNV.

    Da kann ich Dir beim Erkenntnisgewinne helfen.

    Recherchier mal zum Thema 'Lobbyismus' und 'Autoindustrie'. Optional auch 'systemrelevant'.

    Obwohl mir die Gründe bekannt sind (einige hast du ja aufgezählt), muss ich es doch trotzdem nicht verstehen...

  • Ich fände eine sachliche Diskussion an dieser Stelle angebrachter. Natürlich gibt es Förderungen des Öpnv. So zu tun als gäbe es die nicht macht irgendwie unglaubwürdig.

  • Ich verstehe weiterhin nicht, warum man 6.000 Euro Förderung für PKWs gibt, allerdings keine jährliche Förderung für den ÖPNV.

    Naja, ohne Förderung durch die öffentliche Hand würden die Fahrkarten wohl das doppelte kosten.

    Zahlen aus 2017 (hannover.de)

  • Oslo und Helsinki verkünden, dass 2019 keine Velofahrerinnen, Fussgänger oder Kinder im Verkehr gestorben sind. Durch eine progressive Politik werden die Schwächsten im Strassenverkehr konsequent geschützt


    Helsinki verzeichnete im Jahr 2019 nur 3 Verkehrstote. Es waren weder Velofahrerinnen noch Fussgänger dabei. Die Stadt begründet die tiefe Unfallrate damit, dass man die schwächeren Verkehrsteilnehmer konsequent mit einer guten Strasseninfrastruktur schütze und mehr Verkehrskontrollen durchführe. Ein Schlüsselfaktor ist laut Jussi Yli-Seppäl, Verkehrsingenieur der Stadt Helsinki, auch die Geschwindigkeit. Auf allen Strassen in Wohngebieten und im Stadtzentrum gilt ein Tempolimit von 30 km/h. Auf den Hauptstrassen der Agglomeration gilt Tempo 50 und im Citybereich sind auch dort nur 40 km/h erlaubt.


    Noch rigoroser wird der Verkehr in Oslo beruhigt. Im Stadtzentrum ist das Autofahren nahezu untersagt und die Strassen wurden zu Fussgängerzonen und Velostreifen umgewandelt. In den nächsten vier Jahren soll das Velonetz gar um 100 Kilometer erweitert werden. In vielen Quartieren gilt als Maximalgeschwindigkeit nicht mehr Tempo 50, sondern nur noch 30 km/h. Auch in Oslo zahlen sich diese Massnahmen aus. Genau wie in Helsinki gab es keine Verkehrstoten im Langsamverkehr. Nur ein Autofahrer ist 2019 tödlich verunfallt, als er in einen Zaun gefahren ist.


    Ein ganz anderes Bild zeichnet die grösste Stadt der Schweiz. [...]

    Ein ganz anderes Bild zeichnen noch viele andere Städte. Aber die Trendwende ist in Sicht. Überall auf der Welt.

  • :kichern::kopf:


    muss man das erklären?

    ich denke, es ging pokalheld beispielsweise darum, dass man auf dem radweg oft sehr enge wege hat, wodurch passanten dann angepisst sind, wenn man vorbeirauscht


    dann ist die person auf dem rad schuld, aber darum, dass zur linken inkl. parkflächen 5-6m für autos blockiert sind, geht es natürlich nie


    im grunde schöne gesellschaftliche metapher: schwach kämpft gegen schwach während die dicken seelenruhig und ungestört weiterfahren

  • Pokalheld argumentiert stets sachlich auf Verkehrskonzepten basierend.

    Daraus einen Vorwurf zu konstruieren, er würde einen(!) Radfahrer der an einem tödlichen Verkehrsunfall beteiligt war, Repräsentativität verleihen, verstehe ich als Unterstellung.

    Pokalheld beschreibt die Verkehrsverhältnisse und die Konsequenzen daraus und vermeidet konsequent Rechtfertigungen.

    Kann man wissen, wenn man sich mit den ganzen Beiträgen beschäftigt und sie nicht auf einen Satz reduziert.

  • bin eben nochmal in der stadt (osnabrück) gewesen und direkt einige schlitten gesehen, die zu breit für die ihnen ausgewiesene parkplätze sind und so 20+cm des radwegs vereinnahmen


    natürlich nehme ich- und so auch der gemeine radfahrer- rücksicht! und bitte glaub mal nicht, dass radfahrer unachtsamer fahren als leute mit dem auto: wir setzen unsere eigenen gräten aufs spiel, da geht's nicht nur um nen kratzer im lack ;)


    deine versuche mit absurden einzelfällen radfahrende zum sündenbock arschlöchern zu machen, sind völlig plump. du warst doch auch mal kreativer?! :) aber als 96-fan ist man das arschloch-sein ja schon gewohnt :kichern:

    2 Mal editiert, zuletzt von guntingel ()

  • Dennoch muss sich jeder erstmal auf der vorhandenen Infrastruktur rücksichtsvoll verhalten. Subjektiv oder gar objektiv schlechte Infrastruktur gibt doch keinem das Recht, sich wie ein Arschloch zu verhalten.

    Ich denke, das behauptet auch niemand. Dummerweise fühlen sich trotzdem manche Verkehrsteinehmer/Arschlöcher dazu genötigt. Mit den bekannten Ergebnissen, nämlich mehr oder minder schweren Unfällen.


    Unabhängig davon und von der eigenen Fahrweise sollte man jedoch für eine bessere Infrastruktur plädieren können, die um Ergebnis zu weniger schweren Unfällen führt. Ob die Schuld nun im Einzelfall bei der Infrastruktur, einem Auto- oder Fahrradfahrer liegt ist dafür doch völlig unerheblich.

  • Was ich so witzig finde: es gibt ja eine ziemlich heftige Diskussion unter E-Automobilisten, dass deren Ladeplätze insbesondere in den Großstädten ziemlich gerne vom (meisten recht voluminösen) Verbrennern oder nichtladenen Hybriden okkupiert werden. Und auch von Menschen mit Handicaps hört man immer wieder Ähnliches über die nicht sachgerechte Fremdnutzung von Sonderparkplätzen.


    Es scheint also eine ganz bestimmte Gruppe von Automobilisten zu geben, die so ein bisschen gleicher sind als die anderen... rein subjektiv und keineswegs repräsentativ scheinen aus dieser Gruppe auch viele Diskutanten zu stammen, die ihre Freiheit eher höher ansetzen als die Freiheit der anderen...

  • Wo suche ich denn Ausreden für Arschlöcher? Wenn das Niedersachsenstadion von mehreren zehntausend Fußgängern/Menschrn quasi gleichzeitig besucht wird, und es gäbe nur einen 1m schmalen Eingang, dann würden sich viele Fußgänger/Menschen wie Arschlöcher verhalten, weil sie rein wollen. Drängeln, schubsen, drücken, quängeln, pöbeln. Arschlochverhalten bleibt zwar Arschlochverhalten. Aber wundern bräuchte sich niemand darüber. Schaff 30 zusätzliche, ausreichend breite Eingänge und dann verhalten sich dieselben Leute ganz freundschaftlich. Sie wollen ja alle dasselbe. Ins Stadion, die Roten anfeuern und vielleicht noch ein Gemeinschaftsgefühl erleben. Ein Gemeinschaftsgefühl augerechnet auch noch mit denselben Leuten erleben wollen, die sie andernfalls zum Teil drängeln, schubsen, drücken, anquängeln und bepöbeln würden.


    Auch Infrastruktur beeinflußt Verhalten. Ist eigentlich ganz einfach. Conflict by design, wird das international wohl genannt.


    Das ist natürlich kein Zwang, der da erzeugt würde. Aber es ist eine riesengroße Einladung zu schlechtem Verhalten. Diese Einladung nimmt nicht jeder an. Aber jeder, der so zum Arschlochsein ermutigt wird, fällt naturgemäß ganz schön auf.


    https://dynamic.decorresponden…61b6e2065f28457938658.jpg

    Die Graphik kommt aus den Niederlanden. Wenn ich den Artikel richtig verstehe (was nicht sein muß, weil ich die Sprache nicht kann), dann wurden hier 617 tödlich Verunfallte des Jahres 2017 in den Niederlanden analysiert. Und, ja, demnach sind zwei Fußgänger nach Kollisionen mit Radfahrern gestorben. Elf Radfahrer sind bei gegenseitigen Kollisionen gestorben. Und dennoch hängt die Unfallschwere maßgeblich von den Faktoren Gewicht und Geschwindigkeit ab. Da gab es ja noch 604 andere Fälle. Aber Hauptsache "Und doch, diese Menschen töten" konnte untergebracht werden.

    Zitat

    Jeder kann sich gern für eine Veränderung der Infrastruktur einsetzen, und (bei Unterschieden im Detail) bin ich ja bei Pokalheld, dass sicherere Radwege wünschenswert sind.

    Wie schön. Dann noch das heiß erwartete Radweg-an-Bushaltestellen-Video dazu:

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