Mobilität - neue Wege oder neue Straßen?

  • Ich denke, dieses Angebot richtet sich eventuell eher an mobilitätseingeschränkte Personen. Es soll wohl eine kostengünstigere Alternative oder Ergänzung zum innerstädtischen Verkehr sein.

    Ich verstehe weiter nicht den Nutzen. Was macht das autonome Fahren günstiger? Auch wenn ich mich darüber freue, gefahrlos über einen Zebrastreifen gehen zu können obwohl sich ein Bus nähert, sehe ich doch vor allem Nachteile.

  • Die autonomen Busse befinden sich in der Testphase und dürfen noch nicht schneller als 15 km/h fahren. Wenn sich die Technik bewährt, sind für die ferne Zukunft höhere Geschwindigkeiten angedacht. Genauso gut kann es aber auch passieren, daß diese Projekte scheitern, und die Pläne in einer Schublade verschwinden. Die Technik ist noch nicht so ausgereift.

  • Ich denke, dieses Angebot richtet sich eventuell eher an mobilitätseingeschränkte Personen. Es soll wohl eine kostengünstigere Alternative oder Ergänzung zum innerstädtischen Verkehr sein.

    Ich verstehe weiter nicht den Nutzen. Was macht das autonome Fahren günstiger? Auch wenn ich mich darüber freue, gefahrlos über einen Zebrastreifen gehen zu können obwohl sich ein Bus nähert, sehe ich doch vor allem Nachteile.

    Günstiger, weil sie kleiner sind und im ausgereiften Zustand keinen Fahrer*in benötigt.

    Nachteile für wen?

  • Die Frage, wozu es gut sein soll, erinnert mich doch sehr an die Zeit, als Mobiltelefone noch so handlich wie ein Koffer waren.


    Es ist ein Test in einem sehr begrenzten Areal und kein Regelbetrieb mit dem Anspruch auf sofortigen Ersatz einer Buslinie. Ich wäre eher skeptisch, wenn ein autonom fahrender Bus sofort live eingesetzt würde.


    Generell sehe ich bei Fahrten im Linienverkehr aller Art die größten Vorteile für autonome Steuerungen. Vor allem auch im Frachtverkehr. Bis wir im Individualverkehr den Autopiloten aktivieren können, wird es dagegen noch sehr lange dauern.

  • Laut Bothmerstraße ist weiter Servicepersonal dabei, was ich für wichtig erachte. Die Busse sind kleiner, also für weniger Fahrgäste. Mir fehlt da der Glaube an die Kostenersparnis. Und wo der Arbeits-/Tätigkeitsbereich von Arbeitern beschnitten wird bin ich immer skeptisch.

  • Da ich beruflich dort häufiger bin, ist mir das putzige Gefährt schon öfter mal begegnet. Ich finde den Ansatz für feste Strecken von A nach B interessant. Klar muss man mit sowas irgendwie irgendwo mal beginnen zu testen. Nur so entwicklen sich gute Ideen oder eben auch nicht. Wir alle würden sonst noch zu Fuß gehen, vermutlich ohne Schuhe. Und irgendwann kam wahrscheinlich auch mal einer als erstes auf die Idee, sich auf den Rücken eines Pferdes zu schwingen. Jede Wette, der Gaul hat ihn beim ersten Mal abgeschmissen. Dem Wappen nach zu urteilen, war er wohl Niedersachse.

  • Ich frage mich, warum für solch einen Quatsch Fördergelder fließen. Ist ja nicht so, dass die Hersteller sich das nicht fürstlich bezahlen ließen, wenn es schließlich Marktreife hat und diese Fahrzeuge verkauft werden.


    Welchen Sinn hat es, ein nicht ausgereiftes System im "Realbetrieb" (es ist ja nicht mal einer) zu testen?

  • Zeitdieb, laut GVH/Üstra ist Service-Personal an Bord. Die Busse sind natürlich kleiner, da die Technik eben noch nicht ausgereift ist. Da kann man keinen Gelenkbus einsetzen. Das Fahrzeug ist klein, verhältnismäßig leicht, und vor allem übersichtlich. Es geht um eine Nebenstrecke von 1000 Metern, mit 2 Haltestellen. Ich bin mir sicher, die örtliche Polizei ist im Bilde und hat ein Auge drauf. Die rechtliche Verantwortung liegt im Schadensfalle wohl beim GVH und dem Hersteller dieses Fahrzeugs. Bei der Kürze der Strecke ist das Laufen zur Stadtbahn-Linie 4 eine Alternative.


    Ansonsten hat es motif1896 sehr gut auf den Punkt gebracht.


    Man könnte lange darüber diskutieren, ob Autonomes Fahren, oder ein (e) Fahrer/-In besser ist.


    Die eine Gruppe pocht auf einen Menschen am Steuer, da ein Mensch das Verhalten anderer Menschen (Verkehrsteilnehmer*Innen) besser und flexibler einkalkulieren kann.


    Die andere Seite vertritt halt die Auffassung, daß eine Maschine (angeblich) "fehlerfrei" sei, was sie in der Praxis auch nicht ist.


    Beide Ansichten haben wohl einen wahren Kern, und ihre Daseinsberechtigung.


    In Garbsen fand ich das Projekt lediglich interessant, was nicht heißt, daß ich zu 100 % Befürworter wäre.

  • Laut Bothmerstraße ist weiter Servicepersonal dabei, was ich für wichtig erachte. Die Busse sind kleiner, also für weniger Fahrgäste. Mir fehlt da der Glaube an die Kostenersparnis. Und wo der Arbeits-/Tätigkeitsbereich von Arbeitern beschnitten wird bin ich immer skeptisch.

    Das kann ich nur schwer nachvollziehen.

    Das Servicepersonal wird in einem eventuell mal stattfindenden Regelbetrieb sicherlich nicht mehr dauerhaft an Bord sein, genauso wie ich mir dann größere Busse vorstellen kann. Abgesehen davon finde ich kleinere, dem Bedarf angepasste Busse im ländlichen Raum oder für Nebenzeiten total sinnvoll. Für drei Leute, die von Winzkaff nach Mittelkaff zum einkaufen wollen gibt es ja momentan normalerweise kein Angebot oder drei mal am Tag fährt ein riesiger, fast leerer Linienbus.

    Kann ja sein, dass autonomer ÖPNV sich als Luftnummer entpuppt. Aber es in Modellversuchen auszuprobieren ist doch total sinnvoll?! Linienbusse mit Fahrer:in werden die Verkehrswende nicht bringen…


    Und das Argument Arbeiter finde ich (vor allem in Zeiten eines zunehmenden Mangels an Arbeitskräften) tatsächlich schräg. Zumal die letzten technischen Neuerungen - ich würde sagen, so ungefähr seit Einführung des Pferdes im Verkehr und Ackerbau - zwar Arbeit verändert haben, aber letztlich in der Summe keine Arbeitsplatzvernichtung waren.

  • Das Servicepersonal wird in einem eventuell mal stattfindenden Regelbetrieb sicherlich nicht mehr dauerhaft an Bord sein,

    Das würde ich tatsächlich als ein großes Problem ansehen. Wie soll denn dann im Falle eines Unfalls verfahren werden?

  • Vielleicht sollte man aufgrund des ja jetzt anstehenden 49 Euro Tickets mal über ein Pilotprojekt "Ladestationen an P+R-Parkplätzen" nachdenken mit festen und bezahlbaren Preisen für den dortigen Strom und einem Regioticket mit einem Preis unterhalb der 49 Euro.


    Ich möchte gerne erläutern, warum ich das vorschlage (auch an anderen Stellen):


    1. Ich sehe einfach nicht, woher man die vielen BusfahrerInnen herbekommen soll, die für ein für beide Seiten angemessenes Einkommen einen Busverkehr ermöglichen sollen.

    2. Autonomes Fahren im ländlichen Pendlerbereich sehe ich als ein Projekt an, welches keinen realistischen Zeitrahmen im Rahmen der Mobilitätswende hat. Wir würden da ja über Fahrzeuge reden, die auf Landstrassen fahren müssten- ohne FahrerInnen. Glaubt jemand ernsthaft daran, dass das flächendeckend in den nächsten 10 Jahrne funktioniert?

    3. Die P+R-Parkplätze bei uns in der Gegend werden sehr gut genutzt. Diese könnte durch ein Regioticket noch einmal deutlich stärker werden und damit die Ballungszentren von Individualmobilität entlasten.

    4. Eine dortige Lademöglichkeit könnte auch für Menschen oder eine eigene Lademöglichkeit den Einstieg in die emissionsfrei Elektromobilität deutlich erleichtern.


    Insgesamt eine Gewinnsituation für alle Seiten, zumal sich dann auch für viele Kurzstreckenpendler sogar spezielle Fahrzeuge aus dem Leichtfahrzeugbereich lohnen würden, die zu sehr überschaubaren Kosten die kurzen Strecken zu den P+R-Stationen mit Ladehubs bewältigen würden. Solche Fahrzeuge könnte ich mir übrigens auch gut als Carsharingfahrzeuge im urbanan Bereich vorstellen, aber das ist dann wieder ein ganz anderes Thema.

  • Wie passend, (zum Thema Autonomes Fahren), daß 96 in Nürnberg spielt. Dort fahren Autonome Fahrerlose U-Bahnen, auf der Linie U3. (VAG-Baureihe DT3). Jedoch fährt die Nürnberger U-Bahn (fast) ausschließlich im Tunnel, ansonsten auf Brückenbauten, Viadukten, Dämmen, und im Gelände, bzw. Einschnitt. Ohne jegliche Berührung mit dem Strassenverkehr, oder Fußgängern. Komplett kreuzungsfrei.


    stscherer, guter Beitrag, Daumen hoch. Kann ich so unterschreiben.

  • Tatsächlich sprichst du einen wichtigen Punkt an: schienengestützter ÖPNV, der ohne Fahrer auskommt. Ich würde das aber nicht als autonom bezeichnen, sondern eher als "von aussen gesteuert". Und dies System ist auf gesicherten Strecken ausgereift und praktikabel.


    Aber da kommen wir dann zum wichtigen Punkt, warum man lieber das Märchen vom autonomen Fahren und dem Wasserstoffauto spinnt (die Steigerung ist übrigens das, was mir von einem Blödmannsgehilfen, der auch noch Stadtabgeordneter ist, präsentiert wurde: "Wir brauchen keine Ladeinfrastruktur, in fünf Jahren fahren wir doch sowieso alle mit dem autonomen Wasserstofftaxi...): die Abgabe des Verkehrsraums und die Veränderung der Gewohnheiten.


    Tatsächlich muss ich ja für ein solches System Strassenraum hergeben, der dann ausschliesslich diesem System zur Verfügung steht. Will ich einen Mischverkehr auf der Strasse, dann muss ich - schienengestützt oder nicht - ein zu 100% funktionierendes autonomes System entwickeln, und dies sogar noch redundant. Tesla ist damit gerade gnadenlos auf die Fresse gefallen. Also wird der Verkehrsraum für Individualmobilität eingeschränkt werden müssen. Und das kann ja nur auf Kosten der PKWs (der LKWs auch, klar!) gehen. Also doktort man an diesen klinisch nahezu toten Pferden der autonomen Fahrsysteme herum, um so nichts ändern zu müssen. Gleiches beim Wasserstoffauto: es gibt nur ein paar Hundert, es gibt keine Infrastruktur, es gibt noch nicht einmal den Treibstoff selbst (jedenfalls in grün), aber allein die Erwartung, es könnte so etwas irgendwann einmal geben reicht aus, jetzt nichts zu ändern. Und da sind wir noch garcht bei dem "hybriden Verkehr", der gerade im ländlichen Bereich dringend erforderlich ist: individuelle Anfahrt mit dem Leicht-BEV, Nutzung des schienengestützten ÖPNV und unter Umständen Nutzung des batterieelektrischen Fahrzeugsharing.


    Bitte nicht falsch verstehen, natürlich besteht die Möglichkeit, dass es irgendwann einmal funktionierende, sichere und vollständige beherrschbare autonome Systeme geben wird - und grünen Wasserstoff in einer solchen Fülle, dass wir ihn auch in PKWs nutzen können. Aber wir reden hier über ein Zeitfenster von unter 10 Jahren, und da sollten wir uns mit dem beschäftigen, was wirklich funktioniert. Und wenn ich mir mal das Bauprojekt von der Wallensteinstrasse in Richtung Hemmingen ansehe, dann kann ich mir ungefähr ausrechnen, was in 10 Jahren umsetzbar sein sollte... ausser wir bekommen den Turbo-Doppel-Wumms aus dem Ministerium Wissing. Aber wer daran glaubt, der sollte sich nie wieder über den christlichen Glauben echauffieren. Eher läuft wieder jemand über den See Genezareth.

    Einmal editiert, zuletzt von stscherer () aus folgendem Grund: Boah, es ist schon ziemlich Freitag nachmittag...

  • Autonomes Fahren innerorts...

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    Nächster Vorschlag, bitte.


    PS: Ja klar, für *eine* bedürftige Person mag das ein Lösungsvorschlag sein. Aber der Aufwand kann nicht betrieben werden für Einzelfälle. Und in der Masse ist das untauglich. Autonome Fahrzeuge taugen was auf baulich abgetrennten Schienenwegen, fahrerlose Metro. Auf der städtischen Straße setzt sich die Idee hingegen hoffentlich nicht durch.

  • Abgetrennte Schienenwegen..... :lookaround:

    So hat Marty McFly auch gedacht, als er am Ende vom ersten ZidZ zu Doc gesagt hat: Gibts dort Straßen?

    Und Doc hat geantwortet: Da wir wir hinfahren brauchen wir keine Straßen.

    Man muss, denke ich, viel größer und innovativer denken.

    Magnetstreifen im Boden, auf denen sich die Fortbewegungsmittel ohne Treibstoff fortbewegen z.B.

    Wer weiß , was in den nächsten Jahren und Jahrzehnten noch entwickelt und erfunden wird.

    Ich bin mir aber sicher, das getrennte Verkehrswege keine zukunftsfähige Lösung sind.Verbraucht nur unnötig Platz und Ressourcen.

  • stscherer, die U-Bahn in Nürnberg fährt ja schon seit Anfang der 1970er Jahre vollkommen unabhängig vom restlichen Strassenverkehr, auch mit Fahrer*Innen, selbst die U-Bahn-Linien untereinander kreuzen sich nicht. Vergleichbar mit der U- und S-Bahn in Hamburg.


    Von autonomen Autos hatte ich gar nicht gesprochen, da die Verkehrssituation in den meisten Ortschaften viel zu komplex ist. In Garbsen handelt es sich quasi um eine kurzzeitig abgeriegelte Trasse, zu Versuchszwecken.


    Im ländlichen Bereich sollte man ohnehin auf Linienbusse verzichten, dort wo sie praktisch leer fahren, und lieber auf AST-Taxi's setzen, wie es im Landkreis Celle schon praktiziert wird.


    Was Autonomes Fahren angeht, würde ich eher von 20 bis 30 Jahren ausgehen, bevor es in der Praxis umgesetzt werden könnte.


    Es gibt Beispiele aus der Geschichte, die Erfindung der Dampf-Lokomotive, des Fernsehens usw., wo die Leute auch erst skeptisch, um nicht zu sagen, ängstlich waren. Trotzdem setzte sich diese Technik damals durch.


    Es gibt aber auch Träumereien, die sich bis heute nicht durchgesetzt haben. Ich sage nur, Stichwort, fliegendes Auto. Viele kennen ja den Film "Zurück in die Zukunft 2", aus den 1980ern, Danke Ufo1407, wo die Zukunft im Jahr 2015 dargestellt wurde. Allerdings ist hier bemerkenswert, daß Professor Brown und Marty Mc Fly ihren fliegenden De Lorean selbst steuern mussten. Gut, das war nur ein Film. Tatsächlich gab es seriöse Ansätze, fliegende Autos in der Tat zu planen. Doch wie wir alle wissen, fahren Autos heute immer noch auf der Straße, und stehen im Stau. Will sagen, nicht jede verrückte Idee wird zwangsläufig umgesetzt.


    Was den Stadtbahn-Bau von der Wallensteinstrasse in Ricklingen bis Hemmingen-Westerfeld angeht, so halte ich das für dringend nötig. Die Linie 7 soll künftig von dort zum Fasanenkrug fahren.


    Das Selbe gilt für die Umgehunggstrasse der B3 Richtung Pattensen/Alfeld, und weiter bis Northeim, welche ähnlich einer Schnellstrasse ausgebaut wurde, um den Verkehr auf der A7 Richtung Göttingen/ Kassel bzw. in der anderen Richtung nach Hamburg/Bremen umzuleiten. Das vermindert den Stau auf der A7 und erspart den Schlenker über Derneburg und Bad Gandersheim.


    Die Baustellen in Hemmingen sollen im Dezember 2023 fertiggestellt sein, und da sehe ich schon einen Vorteil.


    Pokalheld, zumindest läßt sich ein fahrerloser Betrieb auf baulich abgetrennten Schienenwegen leichter umsetzen.


    Vielleicht wird es Autonome Fahrzeuge auf Straßen nie geben können, wer weiß schon, wie die Welt in 30 Jahren aussieht, erfahrungsgemäß ernüchternder und ähnlicher, als wir uns das heute vorstellen.

  • Ich wusste nicht genau, wo ich etwas dazu schreiben sollte.

    Innerhalb von zwei Tagen wieder zwei schwere Unfälle, in denen LKW eine Radfahrerin und einen Radfahrer überfahren haben. Es macht mich so traurig... und wütend.