Saisonfazit 2019/20

  • Es sind zwar noch gut 40 Minuten zu spielen, aber eigentlich können wir ja schon mal mit dem Fazit anfangen - egal ob Platz 6 oder 7.


    Nach dem Abstieg und der Verpflichtung von Slomka war mehr nicht zu erwarten. Dass es lange genug gegen den Abstieg ging, hat der wiedermaligen Fehleinschätzung von Kind in Sachen Trainer die Krone aufgesetzt. Das miese Spielchen um Schlaudraff und Zuber ist da noch ne Nummer drüber...


    Da wieder ein riesiger Umbruch im Kader ansteht und völlig unklar ist, wie viel Geld zur Verfügung steht für die nächste Saison, ist die Zukunft mal wieder gänzlich ungewiss. Corona lässt obendrein freundlich grüßen...


    Tja, die letzten Spiele unter Kocak waren zumindest recht ansehnlich. Aber ob wir nicht einen zu großen Aderlass haben werden um daran anknüpfen zu können, werden wir erst in den kommenden Monaten sehen. Vieles wird davon abhängen, ob Anton, Maina, Weydandt, Zieler und Co. bleiben oder vom Hof gejagt werden.


    Fazit: Eher düstere Aussichten für die nächsten Jahre, auch wenn das Saisonende eher versöhnlich war.

  • Dass Kocak uns wieder etwas Spaß an 96 vermittelt, hätte ich - ganz ehrlich - nie gedacht. Ohne den "Euro-Mirko" Slomka-Umweg hätten wir möglicherweise in dieser überwiegend schwachen Spitzengruppe um den Aufstieg (mindestens Relegation) mitgespielt...

    Mich freut, dass Ducksch die Kurve gekriegt hat. Alles weitere sehen wir jetzt

  • Sehr enttäuschende Saison für mich, da der Wiederaufstieg nicht geschafft wurde. Zum Schluss waren es nicht wahnsinnig viele Punkte die gefehlt haben und es wurden leider viele Punkte fahrlässig verspielt.


    Aber das Saison-Mindestziel von Hannover 96 wurde wohl erreicht. Zumindest meinten damals in der Saison-Eröffnungs-PK Slomka und Schlaudraff, dass das obere Tabellendrittel angepeilt werden muss. Die beiden sind zwar nicht mehr dabei, aber mit dem 6. Platz hat man dieses Ziel zumindest noch erreichen können.

  • Die Planung ging so richtig die Hose. Da haste eine relativ alte Mannschaft (inzwischen sind elf Spieler 29 Jahre oder älter) mit vielen auslaufenden Verträgen. Und kombinierst das Ganze dann mit "wir haben Zeit, Aufstieg inerhalb von zwei Jahren ist das Ziel". Weil a) die Statik des Teams nicht stimmt (die Leitwölfe spielen schlecht und wer gut spielt, ist kein Leitwolf) und weil die offensiven Außen fehlen.


    Also entweder setzte auf Erfahrung für den schnellen Erfolg oder auf die Jugend, die vielleicht noch Zeit braucht. Man besetzt alle Positionen im Kader doppelt und hat alle Mann zum Trainingslager an Bord (wenn dann einer erst Ende August kommt, geht die Welt nicht unter). Oder man macht es wie 96.


    Da haste einen Ex-Spieler, der als Sportdirektor aufgebaut werden soll. Mangels Alternativen muß er Chef sein. Fünf Monate später wird er mit Häme weggeschickt. Während der suspendierte Ex-Spodi-Assistent den neuen "Chef" mimen darf (wir alle wissen, wie wenig ein Sportdirektor bei 96 zu sagen hat).


    Da haste einen Trainer, der aus der mittelmäßig zusammengestellten Mannschaft auch nicht alles herausholte. Wollte Ballbesitzdominanz und Souveränität spielen lassen, heraus kam aber bloß Lethargie. Und eine nicht enden wollende Suche nach einer Stammelf. Ducksch rein, Ducksch raus. Haraguchi auf sechs verschiedenen Positionen. Hinten links darf jeder mal ran. Bakalorz/Prib hielt als Doppelsechs nicht lange. Stendera/Aogo hielt als Doppelsechs auch nicht lange. Und und und. Da läßte diverse Assistentenstellen offen, die intern oder gar nicht besetzt werden.


    Da fängste Dir fast jede Woche ein Gegentor nach Standards.


    Da greifste ganze neun Mal verspätet in die Transferkiste und schickst zwei der neun Neuen umgehend wieder weg.


    Da fängste Dir weiterhin fast jede Woche ein Gegentor nach Standards.


    In diesem Trubel hat dann wenigstens der neue Trainer es geschafft, eine Startelf zu formen, eine passende Formation zu finden und tatsächlich wieder Leben in die Bude zu bringen, Agilität, Pressing, Angriffsspiel, ziemlich viele Tore. Immer wieder mal mit einzelnen Gammelspielen zwischendrin, aber insgesamt wirklich eine sichtbare, relativ beständige Verbesserung. Sah oft gut aus.


    Da fängste Dir immer noch fast jede Woche ein Gegentor nach Standards.


    Die Vorzeichen waren miserabel. Der Start war miserabel. Die Saisonrettung gelang unter großen Mühen und unter den üblichen Entlassungen der Schlüsselpositionen im Herbst. Mit Platz 6 ist sogar das Saisonziel erreicht worden. Das war eine gute Phase. Dafür laufen jetzt neun Verträge aus; zwei weitere Spieler könnte der Klub gegen nennenswert Geld abgeben; vielleicht werden weitere Spieler mit noch laufenden Verträgen weggeschickt; und die Mannschaft des nächsten Jahres hat dadurch vielleicht nicht mehr viel mit der heutigen gemein. Nach den Umbrüchen von 2014 (elf Zugänge), 2015 (13 Zugänge), 2016 (zehn Zugänge), 2018 (elf Zugänge) und 2019 (14 Zugänge) machen wir diesmal also mal einen Umbruch und hoffen auf die nächste gute Phase. Strategische Planung gibt's ja nicht, wir drehen immer nur um 180 Grad, wenn das Boot im Nebel irgendwo anditscht. Während wir weiter auf die Erfindung des Kompasses warten, zeigt der Hobbykapitän mit dem Zeigefinger zum Bug des Bootes und ruft: "da lang, nach vorne". Der Bug ist zum Glück immer vorne. Das vereinfacht die Navigation.


    Vielleicht trägt die Achse Zieler-Hübers-Anton-Kaiser-Ducksch mit ein paar Verstärkungen und Ergänzungen das Team nächstes Jahr. Und hoffentlich kann der Trainer weiterhin für den Esprit auf dem Platz sorgen. Würde mich freuen. Und, ach, Hendrik Weydandt verlängert hier, bitte. Würde mich auch freuen.

  • Corona-Regel 5 Spieler auswechseln zu duerfen hat uns sehr gut getan, weil die Bank doch breit war im Vergleich zur Konkurrenz.

    Ob wir diesen Kader behalten koennen fuer die naechste Saison, bleibt fraglich, was sehr aergert.

  • Positiv: Die Saison ist endlich vorbei und Hannover 96 hat am Ende sogar noch etwas Spaß gemacht.


    Negativ: Die nächste Saison wird mit Sicherheit kommen und zumindest bis zum 1. Spieltag wird 96 erfahrungsgemäß keinen Spaß machen. Mir graut es vor der nächsten Saison und dem Weg dahin.

  • Wer weiß, wozu es gut ist. Mit dieser Mannschaft würden wir eh nicht in der 1. Liga spielen und eine professionelle Kaderplanung hätte es auch nicht gegeben.

    Mit der dilettantischen one-man-show in der Führungsetage sind wir in der 2. Liga noch ganz gut aufgehoben.

  • Strategische Planung gibt's ja nicht, wir drehen immer nur um 180 Grad, wenn das Boot im Nebel irgendwo anditscht. Während wir weiter auf die Erfindung des Kompasses warten, zeigt der Hobbykapitän mit dem Zeigefinger zum Bug des Bootes und ruft: "da lang, nach vorne". Der Bug ist zum Glück immer vorne. Das vereinfacht die Navigation.

    Weltklasse. :anbeten: Du hättest Sportjournalist werden sollen. Treffender lässt sich der Grad der "Professionalisierung" bei 96 nicht beschreiben. :daumen:

  • Erster. Bei den Platzverweisen. Souverän geht anders. Die Spitzenvereine der Liga spielten jedenfalls anders (Stuggi mal ausgenommen). Zuviele individuelle Fehler, kann ein Mentalitätsproblem sein, aber auch da kann der Trainer was machen, etwa spielerische Lösungen trainieren. Und bei sechsmal Gelb-Rot waren wohl auch die Wechsel nicht alle klug.

    Müßig, darüber zu spekulieren, wo man sonst gelandet wäre. Aber sowas ist einfach nur überflüssig.


    Sonst das, was der Pokalheld sagt

  • Die Der Spitzenvereine der Liga spielten jedenfalls anders.

    Hab es mal korrigiert. Gab diese Saison nur genau einen Spitzenverein. Daher wäre Aufstieg auch so einfach wie selten gewesen. Aber ohne Strategie uswstehthierjaschon...

  • Tja. Man kann natürlich nicht zufrieden sein.


    Aber wenn ich versuche, elf Monate zurückzublicken, so war das letztlich doch besser als damals befürchtet. Wenn man sich dann noch ansieht, wo die Mannschaft, die uns zuhause 4-0 abgeschossen hat, jetzt steht ...

  • joa. Das was PH sagt.

    Ganz versöhnliches Ende.

    Aber wir sollten uns endlich davon verabschieden, Aufsteigen zu wollen oder ohne Slomka aufgestiegen wäre.

    Solange sich an der Führung des Vereins, namentlich der senile Spinner aus GBW, nichts ändert haben wir da auch nichts verloren.

    Ein Aufstieg wäre diese, wie auch die nächsten Saisons katastrophal, da die Erstligasaison darauf im Desaster mit klarem Abstieg enden. den ganzen Kader auseinanderreißen und Neuaufbau #18 nötig würde.

    Die Platzierung ist da wo 96 so ungefähr hingehört und womit ich mich mittlerweile gut anfreunden kann.

    Liga 1 ist so weit entfernt, von so viel Geld bestimmt...nein. Das ist nicht 96.


    Edith: geht schon los...

    https://www.bild.de/sport/fuss…s-kind-71565154.bild.html

    2 Mal editiert, zuletzt von PM1896 ()

  • Die Der Spitzenvereine der Liga spielten jedenfalls anders.

    Hab es mal korrigiert. Gab diese Saison nur genau einen Spitzenverein. Daher wäre Aufstieg auch so einfach wie selten gewesen. Aber ohne Strategie uswstehthierjaschon...

    Genau so!


    Und, dass er der einzige im Konstrukt ist, der für seine Fehler nicht den Kopf hinhalten muss, hatten wir auch schon.

    Aber immerhin übernimmt er die Verantwortung dafür - was immer das heißen mag.

    Einmal editiert, zuletzt von Herberto96 ()

  • Platz 6 ist das derzeit machbare.

    Gehälter werden zudem gesenkt, einen viel höheren Anspruch sollte man nicht haben. Nächstes Jahr ist die Liga aber auch wieder sehr offen und die Möglichkeit nach oben wird schon bestehen.