So. Das Wintertransferfenster macht übermorgen zu, es kann dann vergnügt zu den Transferleistungen für die nächste Saison übergegangen werden. Kaderplanung wollten wir den Zirkus ja nicht mehr nennen.
Aus heutiger Sicht wäre das hier unsere Mannschaft:
ST: Ducksch, Twumasi, Weydandt, Sulejmani
FL: Maina, Schindler, Ochs, Evina
ZM: Kaiser, Frantz, Bijol, Haraguchi, Muslija
AV: Hult, Muroya
IV: Hübers, Falette, Franke, Elez, Basdas
TW: Esser, Hansen, Ratajczak, Zieler, Weinkauf
rot = Vertrag läuft aus, grün = Neuzugang, blau = Rückkehr nach Leihe, durchgestrichen = definitiver Weggang, (U23-Spieler unberücksichtigt)
Das selbstinszenierte Torwarttheater geht in den nächsten Sommer, falls Zieler zurückkehrt. In der Innenverteidigung droht die gähnende Leere, die die Außenverteidigung heute schon hat; auf dem Papier müßte Falette der neue Abwehrchef werden, leider steht er heutzutage in den Zeitungen als Kadidat für einen Weggang drin. Das Mittelfeld wird älter und weiter ausgedünnt; Kaiser drückt dem Spiel keinen Stempel auf, Frantz hatte vor seiner Verletzung sehr unauffällig agiert, Muslija stoppt ab und legt sich den Ball auf den rechten Fuß. Was für ein Mittelfeld. Quantitativ. Qualitativ. Stilistisch. Körperlich. Auch auf den Flügeln herrscht Ebbe; Maina wird eher nicht eine Saison durchspielen, die beiden anderen haben bislang noch gar keine Rolle gespielt. Twumasi spielt momentan außen, doch ich halte ihn für taktisch und defensiv vogelwild, dafür mit einem guten Schuß ausgestattet: Ich sehe ihn als Stürmer. Und der Sturm ist ebenfalls nicht üppig besetzt; Ducksch ist gesetzt, Weydandt ist ein Joker, und für den fleißigen Sulejmani scheint die zweite Liga eine Liga zu hoch zu sein. Er versucht körperlos links oder rechts vorbeizulaufen, der Gegner läßt ihn nicht vorbei, och schade, tja dann nicht. Aber er läuft taktisch diszipliniert die Linie hoch und runter, obwohl das wahrscheinlich nicht seine Paraderolle ist.
Es gäbe also allerhand zu tun. Leider hat der Klub keine Strategie, sondern verläuft sich in kleinen operativen Einzelentscheidungen. Der Trainer (wie auch immer er 2021/22 heißen mag) hat hier viel zu viel Spielraum. Der Posten des Geschäftsführers Sport ist unbesetzt, das macht Martin Kind in Personalunion mit dem Finanz- und Vorstandskram. Der Sportdirektor (wie auch immer er 2021/22 heißen mag) ist ein besserer Sekretär. Scouting gibt es nicht. Und Geld ist auch nicht da.
Wann wird bei 96 mal jemand die Transferleistung erbringen für eine grundsätzliche Wende?