Trauer und der Umgang damit

  • Außer meiner Kinder wird wohl kein anderer um mich trauern wenn es soweit ist.

    wahrscheinlich zieht einen sowas runter ...

    kann man nicht z.b. viermal im Jahr zu sehr festen Terminen mit ein paar Kumpels einen netten Abend mit festem Programm machen und man ist sich sicher, daß die anderen einem dann zu jedem dieser Termine gedenken, wenn man dann irgendwann selbst nicht mehr dabei ist?

  • Auch ich möchte kondolieren.

    Über den ersten Schreck der Nachricht legt sich Deine erste Bilanz darüber:

    - Selbstbestimmtes Leben

    - Keine schwerwiegenden Erkrankungen

    - Gut erholt nach einem Schlaganfall, dennoch einen anderen (unbesorgteren?) Blick auf "Sterben und Tod" bekommen

    - Hat sich noch mitten im Leben gefühlt


    Jeder Mensch braucht Zeit für seine individuelle Trauer. Deswegen lass deinen Emotionen, Gedanken und Erinnerungen freien Lauf.


    Vielleicht wirkt folgender Gedanke hilfreich: Wenn man Menschen, insbesondere die Generation 75+ fragt, haben viele genau diesen Wunsch: Gesund und mit dem eigenen Leben in Einklang eigenständig alt zu werden, mit Freunden/Familie/Bekannten bestimmte Interessen zu verfolgen, nicht leiden zu müssen, niemandem zur Last fallen, vor allem den Kindern nicht. All diese Dinge deutet dein Text an.


    Ich wünsche Dir viel Kraft.

    Einmal editiert, zuletzt von Philli ()

  • Das Trauergespräch gestern war sehr schön und eigentlich sogar sehr heiter, aber die Erinnerungen waren dann zusammen mit ein paar anderen Belastungen des Alltags wohl ein bisschen viel: gefühlt keine einzige Minute geschlafen und gerade körperlich und mental ziemlich down, ohne es richtig zuordnen zu können.


    Ich habe noch mal die vielen netten Wünsche gelesen, hat mir jetzt gerade sehr geholfen.

  • Es ist halt ein Wechselbad der Gefühle, die eigene Trauer, aber auch ein wenig die (rationale) Erleichterung, dass er nicht leiden musste, der "Schrecken" über die Plötzlichkeit (es trifft einen selbst dann so "unvorbereitet", obwohl eigentlich "bewusst" ist, dass jedes irdische Leben endlich ist). Dazu werden Erinnerungen an gemeinsame Erlebnisse, sowohl positive, wie auch vielleicht negative wach, an die man Jahre nicht gedacht hat, und sicherlich spielen bei jedem Menschen auch noch ganz individuelle Sachen hinein.


    Ich persönlich habe in den letzten Jahren gleich mehrere Menschen recht plötzlich verloren und habe dabei festgestellt, dass sich die Trauerandachten von "bedächtig" zu etwas "lebendiger", manchmal sogar (selbst-) ironisch wandeln. Mir hilft das, Menschen gut so in Erinnerung zu behalten, wie sie lebendig-lebensbejahend waren.


    (Weiterhin, ebenfalls eigene Erfahrung: Die Zeit zwischen Tod und der Trauerfeier meines Vaters habe ich in einer "Zwischenzeit" verbracht, geregelt, funktioniert, gefühlt, erinnert, und nach der Beerdigung setzt erst so richtig meine Erinnerung wieder ein.)

  • Heute morgen hörte ich in den Nachrichten, dass ein junger Mann in den dreiecksteichen ertrunken ist. Gerade habe ich erfahren das es ein ehemaliger mannschaftskamerad war. Puh

  • - Ein paar Erinnerungen -