mein Bruder und ich haben im hohen Alter noch eine vom Vater lange gewünschte Reise in die Toscana gemacht. Das war gut und bleibt!
Kümmert euch um die Lebenden.
mein Bruder und ich haben im hohen Alter noch eine vom Vater lange gewünschte Reise in die Toscana gemacht. Das war gut und bleibt!
Kümmert euch um die Lebenden.
Noch vor meinem Papa, haben wir unseren Sohn verloren.
Unvorstellbar.
Ich habe nicht die Phantasie, mir das auszumalen.
Noch vor meinem Papa, haben wir unseren Sohn verloren.
Unvorstellbar.
Ich habe nicht die Phantasie, mir das auszumalen.
Ich auch nicht!
mein Bruder und ich haben im hohen Alter noch eine vom Vater lange gewünschte Reise in die Toscana gemacht. Das war gut und bleibt!
Kümmert euch um die Lebenden.
Das ist auch mein Gedanke. Ich will noch so viel wie möglich vor Ort sein, um nicht später am Grab zu stehen und zu denken: "Hätte ich mal... Wäre ich bloß ..."
Jahrelang hatte ich zu meiner Mutter außer einer Karte oder einem Anruf zu Weihnachten oder zum Geburtstag keinen Kontakt. Irgendwann hatte ich das Gefühl, ich müsste mich wieder melden, um so viele unausgesprochene Dinge auszusprechen. Wir haben das auch getan und wieder den Kontakt aufgenommen. Wir haben vieles bereden können und ich habe sie dann mit meiner Schwester zusammen auch die letzten Wochen ihres Lebens begleitet (im November 2023 starb sie).
Ich stand bei ihrer Trauerfeier da und habe mir gedacht: "Danke für alles." Ich war mit ihr und mir im Reinen. Es ist nichts unausgesprochen geblieben, von dem ich gedacht habe: "Hätte ich mal... Wäre ich bloß...".
Und ja, jeder geht mit Trauer anders um, trauern ist eine völlig individuelle Sache. Ich war nicht lange in Trauer, ich war im Gegenteil froh, dass ihr (und uns) langes Leiden erspart blieb.
Meine Mutter hat sich ihr Leben lang ihren 5 Kindern auf geopfert und wollte immer das Beste für uns.
Sie wollte uns nie traurig sehen. Das hat sie auch so kommuniziert, zu Ihrer Beisetzung sollte jeder so bunt hingehen, wie man möchte.
Ich weiss, dass sie nicht gewollt hätte, dass wir Tränen ihretwegen vergießen.
Das war natürlich nicht 100% machbar, aber es hilft mir jetzt sehr oft, wenn ich dann an die alten Zeiten und Erinnerungen zurückdenke und freue mich, weil ich weiß, sie würde mich nicht weinen sehen wollen.
Ich hab in meinem Leben unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Junge Menschen sterben zu sehen und "zu verlieren" ist verdammt schwer, lässt dich aber auch wachsen. Einer meiner guten Freunde verlor seine Frau im Alter von 40. Der bekam viele whatsapps, er möge sich jederzeit melden, wenn ihm danach wäre. Ich bin einfach hingefahren und hab versucht den Scheiß mitauszuhalten.
Bei Älteren habe ich eine höhere Akzeptanz des Todes. Zum einen ist er unvermeidbar, zum anderen hatten diese Gelegenheit etwas Gutes aus ihrer Zeit zu machen.
Ich für mich würde gerne, so wie gomf es andeutet, mit allen und allem im reinen sein, wenn es denn dann passiert. Ich fürchte aber, das wird mir nicht so ganz gelingen.
Ich danke euch, für eure Mitteilungen und natürlich Florian für den Anstoß!
Das hat mir heute ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.
Hesketh: "Ich bin einfach hingefahren und hab versucht den Scheiß mitauszuhalten."
Bei dem Satz geht mir das Herz auf. Klar sagen viele melde Dich wenn Du was brauchst .... Betroffene melden sich aber oft nicht .... und man bleibt dann alleine mit allem. Selbst selbsternannte gute Freunde haben sich seit dem nicht mehr gemeldet. Ggf. weil sie nicht wissen wie sie mit einem umgehen sollen, gehen viele gar nicht mehr mit einem um.
Ja, das habe ich nach dem Verlust unseres Sohnes auch erlebt. Einige Freunde und Bekannte haben anfangs die Straßenseite gewechselt, wenn sie uns gesehen haben. Das hat weh getan, aber sie waren eben unsicher. Gut getan haben diejenigen, die uns einfach nur in den Arm genommen haben, wenn sie keine Worte gefunden haben.
Ich habe mit Anfang 20 meinen allerbesten Freund durch einen Unfall verloren.
Über diesen Verlust bin ich bis heute nie wirklich hinweggekommen. Es macht mich einfach traurig, dass uns die Zeit genommen wurde. Natürlich weiß man nicht, was im Leben passiert wäre…
Mittlerweile denke ich ganz oft, dass er inzwischen länger tot ist, als dass er gelebt hat. Das ist ein gruseliger Gedanke.
Trotzdem ist und bleibt er mein bester Freund und ich werde ihn niemals vergessen und wir werden uns wiedersehen.
Irgendwann.
Irgendwo.
Vor einigen Jahren hat sich eine gute Freundin das Leben genommen. Ich war natürlich traurig, aber konnte ihre Entscheidung akzeptieren, weil sie diese in einem Abschiedsbrief erklärt hatte. Das war wichtig und linderte die Trauer schnell.
Bei vielen Todesfällen habe ich auch eine Erleichterung gespürt, weil die letzten Monate dieser Menschen eine Qual für sie waren. Wenn ich zum Beispiel die letzten Lebensjahre meiner Großmütter im Nachhinein betrachte, denke ich mir oft, dass ich gar nicht alt werden möchte. Den Traum vom ewigen Leben teile ich jedenfalls nicht.
Zu der Mär vom ewigen Leben: das würde bedeuten, dass es einen Gott gibt, das würde bedeuten, dass er willentlich zulässt was auf der Erde (in seinem Namen) passiert, das würde bedeuten das die Wxxxer dort auch sind, das bedeutet für mich = ewiges Leben = Drohung.
Meine Meinung, jeder darf glauben was er will.
Edit: will aber den Faden nicht vollmüllen. Hasketh, habe Dir eine PN gesendet.
Naja, wenn ich das richtig memoriere, hat Gott Regeln aufgestellt, nach denen man so halbwegs zusammenleben kann. Hat aber auch dazu gesagt, das müsst ihr schon alleine gebacken kriegen.
Gott die schuld für irgendwas zu geben fänd ich eher surreal. Außer natürlich 96 steigt ab. 😇
Nee nee, wer antritt, alles zu wissen und der Ursprung von allem zu sein, muss sich auch daran messen lassen.
4 Jahre her. Viel zu früh und viel zu jung. Ruhe in Frieden mein bester Freund, mein Trauzeuge patenonkel meiner großen Tochter. Ich vermisse dich hart. Gerade heute an deinem letzten Tag. Dank corona musstest du diesen Kampf und den Weg alleine gehen. Du fehlst. Auf deine Nichten und Neffen habe ich immer ein Auge. Irgendwann sehen wir uns wieder.
Ruhe in Frieden, brudi.
Vor knapp 4 Monaten ist für alle überraschend ein Arbeitskollege verstorben. 35 Jahre, 2 Kinder. Er stand mitten im Leben, wollte nur kurz am Nachmittag eine Fahrradtour machen.
Wenn die Oma/Opa im hohen Alter verstirbt ist das schlimm und traurig - verbindet man doch meistens so viele schöne Dinge mit ihnen und erinnert sich an tolle gemeinsame Erlebnisse. Aber irgendwie weiß man auch: Der Tod gehört nun mal in dem Alter irgendwann dazu. Aber doch nicht so jung. Mit zwei kleinen Kindern. Das ältere Kind wird sich bestimmt noch länger an den Papa erinnern. Beim Kleinen wird die Erinnerung bald verblassen und er wird bald gar nicht mehr wissen, was für ein toller Mensch der Papa war und wie viel Spaß sie zusammen hatten.
Die Arbeit ist normalerweise ein Bereich, den man emotional ganz anders einordnet als das Privatleben. Klar ist man mal wütend oder gestresst, freut sich über Erfolge oder ärgert sich über Kollegen/Chef. Der Tod eines Kollegen verändert aber alles. Plötzlich ist man gemeinsam mit seinen anderen Kollegen in einer Situation, die man nicht von der Arbeit kennt, ist gemeinsam auf einer Trauerfeier, zu der man nie gehen wollte, trifft dort Chefs und Chefs vom Chef, die genauso ergriffen sind und steht sprachlos rum.
Unser Werdegang, Alter, Herkunft und familiäre Verhältnisse waren recht ähnlich. Vielleicht ging und geht mir sein Tod auch so nah. Ich kann mir den Horror, den die Frau und die Kinder durchmachen mussten und immer noch müssen, nur bedingt vorstellen und weiß wie hilflos ich wäre. Ich bewundere die Frau, dass sie für ihre Kinder nun alleine da sein muss und alles irgendwie am Laufen hält.
Was für ein Scheiß.
Krank war er schon länger.
Geboren mit einem Augenfehler, der ihn in der Zweidimensionalitat gefangen hielt.
Vor Jahren wurde ein Tumor am Spinalgang als Ursache für die immer abnehmendere Mobilität und zunehmend stärkeren Schmerzen gefunden, als er quasi schon auf dem OP-Tisch wegen eines vermuteten Bandscheibenvorfalls lag.
Einige Wochen später wurde es dann eine Tumorentfernung.
Besserung trat aber nur gering und für kurze Zeit ein.
Dann verursachte das Narbengewebe das, was vorher der Tumor tat.
Verrentet wurde er nicht, sitzend 3 Stunden wären ja möglich.
Sein Metier war Kochen. Also weiter HartzIV.
Bis die Mutter verstarb. Ab da war er Privatier.
Er bereitete nun gerade den Antrag auf Altersrente vor. Wenigstens das anteilige Geld für die KV sparen.
Vor ca. 4 Wochen begann eine Erkältung, die einfach nicht aufhörte. Kein Treffen außer Haus war möglich, er fühlte sich richtig scheiße.
Ab Mittwoch ging dann wohl gar nichts mehr. Donnerstag musste seine Tochter ihn sogar waschen (was ihn wohl sehr verärgerte, wie sie schilderte).
Für Freitag morgen wurde ein Arzttermin klar gemacht.
Als sie Freitags zu ihm kam, war er nicht mehr in der Lage, das Haus zu verlassen.
Notarzt und Krankenwagen kamen.
Sie schilderte die Symptomatik und ihre Vermutung Schlaganfall, was aber verneint wurde.
Nordstadtkrankenhaus, die Situation wurde schlimmer, nicht mehr sprachfähig, Sauerstoffmaske musste eingesetzt werden. Das Herz rast, der Blutdruck kaum noch spürbar, die allgemeine Verunsicherung war nach Aussage der Tochter deutlich spürbar, Ratlosigkeit.
Er blieb da, sie fuhr nach hause zu Mann und Kindern.
Abends der Anruf.
Mein bester Freund ist gegangen.
Ich habe von dieser Entwicklung nichts mitbekommen, zuviel Arbeitsstress.
Heute wollte ich ihn, wie fast jeden Samstag morgen anrufen.
Mein Telefon klingelt, der Name seiner Tochter im Display, Schreck, der Gedanke: "vielleicht ist sein Telefon funktionsunfähig und seine Tochter gerad zu Besuch." sollen die Angst, dass etwas Schlimmes ist, vertreiben.
Aber dann höre ich gleich die Tränen und
"PAPA IST TOT!"
Und ich denke die ganze Zeit nur an einen Satz von ihm.
ZitatSchlecht sehen kann ich gut!
Er wollte kein Pflegefall sein. Da bin ich mir sicher und deshalb ist er gegangen.
Aber ich hätte mich so gern noch von ihm verabschiedet und ihm für seine Freundschaft gedankt.
Werde auch mal ein Erlebnis aus meinem Leben beitragen, was mich bis heute noch ab und an im Kopf begleitet.
Es war Anfang November 2023 , ich hörte von einem meiner engsten Freunde "B" ist im Krankenhaus, man weiß nicht was er hat, er ist aufgewacht und hat höllische Schmerzen.
Ich antwortete noch , nicht schön hoffentlich wird er wieder fit und die finden den Grund.
Der Grund wurde gefunden - Leberkrebs - seit Februar 24 liegt er auf dem Ricklinger Friedhof. Baujahr 84 - kurz vor seinem 40ten , 2 Jahre älter als ich.
Wahnsinn. Ich war geschockt, Tränen sind auch geflossen, erst Recht bei der Beerdigung.
Wir hatten nicht den engsten Kontakt, ich habe ihn im Jahr 2-4 mal gesehen / gesprochen.
Mitgenommen hat es mich total, jemand aus meiner Schule, mit dem ich Fußball gespielt habe als kleiner Junge , aus und vorbei.
Das Leben kann ein Arschloch sein.
Mir war schon immer bewusst, dass das Leben endet , aber seit seinem Ableben weiß ich jeden Tag mit Kind und Familie noch mehr zu schätzen.
Ruhe in Frieden B.
Ich musste mich letzten Sonntag von meinem Vater verabschieden. Es ist jetzt 8 Tage her und schmerzt noch genauso, wenn nicht sogar mehr. Er war lange krank (Krebs ist ein Arschloch), hat aber immer gekämpft. Seine Zeit war trotz allem noch nicht gekommen. Ihm gings ne Woche lang schlecht, er war schlapp. Am Samstag haben meine Frau und ich ihn ins Krankenhaus gebracht. Eigentlich wollte er den Samstag eine Woche auf Kreuzfahrt, Tenriffa und Co. (Ja, alles weitere will man sich gar nicht vorstellen. Hatten auch geguckt ob mein kleiner Bruder die Fahrt übernimmt).
Sonntag mittag noch per WhatsApp geschrieben wie es ihm geht, was jetzt alles durchgecheckt wird usw.. irgendwann dann Anruf aus dem Siloah. Reanimation, Patientenverfügung... Das ging wie ein Film an mir vorbei. Ich bin danach komplett zusammengesackt. Danach eine Stunde lang ungeduldig am Küchenfenster gestanden und auf weitere Meldung gewartet. Dieser kam dann, der beschissenste Anruf meines Lebens. Mir wurde dann gleich angeboten, das man sich noch von ihm verabschieden könne. Meine beiden Brüder angerufen, unsere Mutter (Ex-Frau, 30 Jahre zusammen, auch total fertig) angerufen, seine beiden Brüder angerufen. Ne Std später waren dann so gut wie alle im Krankenhaus. Den Anblick hätte ich mir dann lieber erspart (weit offener Mund) und bin auch als erstes wieder aus dem Raum raus. Danach dann sofort der Verwaltungs- und Tunnelmodus. Wertsachen. Und was fehlte natürlich? Die Geldbörse mit Ausweisen und allen drum und dran. Bis heute nicht nachvollziehbar.
Die ganze Woche jetzt nur am machen gewesen. Wohnung, Auto, Bestattung, Trauerfeier, Leichenschmaus... Es ist der Wahnsinn. Es lenkt ab, aber die Minuten in denen man dann zur Ruhe kommt sind umso härter. Ich kümmere mich (zusammen mit meiner Frau) umso gut wie alles, meine Brüder sind damit anscheinend überfordert, verlassen sich auf den Ältesten, wasauchimmer. Ich hab die Rolle jetzt aber auch angenommen. Gleichzeitig bin ich aber auch Vater, muss mich um meine Kinder kümmern. Sohn (7) hat das anscheinend auch ziemlich mitgenommen. Nächste Woche Donnerstag ist dann der schwerste Tag, der schwerste Gang. Die Musik wird mich spätestens komplett zerreissen. Aber das Leben muss irgendwie weitergehen. Danach, irgendwann.