China - gehört ihnen bis 2049 die Welt?

  • Die, die du hier besonders beschimpfst, haben diese Welt nicht gestaltet. Man hat sie nicht so gebildet, dass sie verstehen, nicht über all die Dinge so informiert, dass sie eine wirkliche und gute Möglichkeit dazu gehabt hätten.


    Ich kenne aber welche, die hatten die theoretische Möglichkeit Dank ihrer Herkunft und den Bildungsmöglichkeiten, zumindest in ihrem unmittelbaren Lebensbereich mit ihren Mitteln Einfluss zu nehmen.

    Aber die Millionenerbe sind gut verlebt und das Jammern nun, wo die Wirtschaft nicht so läuft, groß. "oh der Lebensstandard, der muss doch gehalten werden.

    Ach, na ja, fein, nochmal erben. Das geht jetzt aber sicher, in Nestle-Aktien."


    Ab Morgen wird dann wieder gejammert. "Oh, unser Lebensstandard, ob wir den wohl halten können?"


    Und natürlich wird übers Klima gejammert, die Folgen, fliegen ist jetzt ja so teuer und das mit dem Hauskauf auf der griechischen Insel, dass muss man sich auch noch mal überlegen jetzt. Diese Unsicherheit und diese Flüchtlinge.


    ...

  • Was hat das alles eigentlich noch mit Kommunismus zu tun, dass uns immer noch der als großes Feindbild vorgehalten wird?

    (...)

    Nicht viel, zum Glück für die (meisten) chinesischen Bürger. Wo wird es uns als großes Feindbild vorgehalten, außer vielleicht von mir hier im Forum, falls du das meinst. Vielmehr sieht man in allen größeren sozialen Bewegungen derzeit (z.B.: BLM, F4F) eine unverhohlene Begeisterung für linksradikale Ideen, egal ob man die nun Kommunismus oder Sozialismus oder irgendwas anderes sieht. Symphatie dafür gibt es auch aus den Medien. Wo also ist das Feindbild?

    Das wird sich zeigen. Ich mache mir derzeit keine zu großen Gedanken, dass die VR langfristig weltweite Dominanz ausübt, dazu gibt es schon zu viele Zerfallserscheinungen. Junge Menschen halten dem gesellschaftlichen Druck nicht mehr stand, als einzige Söhne und Töchter die Bürde der Gesellschaft zu tragen. Manche sind so desillusioniert, dass sie einfach liegenbleiben (so die chinesische Beschreibung des Phänomens) und nicht an der Gesellschaft teilhaben wollen. Die Diskussion darüber hat die KPCh so aufgeschreckt das jegliche Erwähnung des Phänomens unterbunden wird.

    Die Geburtenrate sinkt massiv, dieses Jahr so niedrig wie nie zuvor (Man kann davon ausgehen, dass die offiziellen Zahlen noch zu hoch sind). Das Wirtschaftswachstum beruht zu einem Teil auf enormer Bauwut insbesondere in Wohnungsimmobilien, die keiner jemals beziehen wird (Städte dürfen in China keine Steuern erheben und verdienen nur Geld durch Veräußerung von Land). China läuft die Zeit davon, wenn sie das Gesellschaftssystem vor dem demographischen Umbruch stabilisieren wollen. Die KPCh hat den Untergang der Sowjetunion genau beobachtet und wird deren Fehler nicht begehen.

    In den 80ern und 90ern war noch Japan die "große Gefahr", jetzt ist es halt China, aber wie der Artikel schön abschließt:

    "Konkurrenz, so sagt man ja in kapitalistischen Gesellschaften, belebt schließlich das Geschäft." Vielleicht ermutigt das die westlichen Gesellschaften ja sich zukunftsfähig aufzustellen und zu beweisen, dass freiheitlich-kapitalistische Systeme überlegen sind.

    Einzig gefährlich ist, dass die VR möglicherweise mit allen Mitteln versuchen wird sich Taiwan einzuverleiben, nicht nur aus strategischen Gründen ist der Inselstaat ein Stachel im Fleische der VR, auch ideologisch ist der kleine Staat ein riesiger Mittelfinger in Richtung Festland. Sollte hier eine Torschlusspanik aufgrund der Demographie oder auch Jubiläen (2049) einsetzen, dann sitzen wir tief in der Patsche.

  • Aber ansonsten, egal wer und wo, die Zukunft, die den Menschen heute vorschwebt, die gibt es nicht.


    Das heißt nicht, dass es keine Zukunft gibt, Aber sie wird nach heutigem Maßstab für keinen Menschen positiv.


    Die wird erst wieder positiv sein können, wenn wir uns sehr schwer verändert haben.

  • Zitat

    Der Unterschied zwischen Freiheit und Befreiung


    Arendt leitet den im Zentrum ihres Essays stehenden Freiheitsbegriff aus ihren Überlegungen zur Revolutionsidee her, wobei sie zwischen Freiheit und Befreiung unterscheidet. In der Befreiung aus Unterdrückungsverhältnissen erkennt sie die wesentliche Voraussetzung, um wirklich frei sein zu können.


    Freiheit – wie sie von Arendt verstanden wird – kennt weder Not noch Furcht. Doch wirklich frei ist für die stets in politischen Kategorien denkende Arendt erst, wer als Gleicher unter Gleichen am öffentlichen politischen Leben teilnehmen kann.

    Das ist für mich einer der besten Ansätze


    Aus


    Hannah Arendt: „Die Freiheit, frei zu sein“Ihre Freiheit kennt weder Not noch Furcht

    Beitrag vom 18.01.2018


    Deutschlandfunk Kultur

  • Zitat

    Die EU will den geopolitischen Folgen neuer Technologien mehr Beachtung widmen. Sie plant eine Vertretung in San Francisco – und warnt vor der Digitalmacht China.

    […]
    Die EU will der „Geopolitik von neuen digitalen Technologien“, wie es intern heißt, mehr Beachtung schenken. Mit Sorge betrachtet die EU, wie „autoritäre Systeme“ – gemeint ist vor allem China – „digitale Technologien als Werkzeuge zur sozialen Überwachung und Unterdrückung einsetzen“. Dem müsse die EU sich entgegenstellen und internationale Allianzen schmieden, fordert das Diskussionspapier.

    https://app.handelsblatt.com/p…-2ax9g9ZjDf9QN4ccP3np-ap4

  • Zitat

    Ich habe auch immer damit gerechnet eines morgens in den Nachrichten zu hören das die VR sich in einem überraschendem Schlag die Republik China einverleibt hat. Das wird denke ich auch kommen, doch derzeit hat die RC noch Zeit, da die VR noch etwas Aufbau benötigt und sich zunächst HK zurechtlegt.

    Muss mich mal selbst zitieren, sry.


    t-online.de


    Ob da noch viel Zeit ist stellt sich jetzt in Frage. Eine Hoffnung für die Republik China habe ich an die ich lieber nicht denken will.

  • Was ist eigentlich so geil an Taiwan? Strategische Lage? Rohstoffe? Schöne Strände? Oder ist es einfach nur Mackergehabe?


    Cowboy Joe hat ja auch schon mit Krieg gedroht, wenn auch aus anderem Grund. So oder so... irgendein Idiot wird den WK3 schon vom Zaun brechen. Hoffe nur, dass Deutschland so schlau sein wird, sich rauszuhalten (bezweifle es aber...).

    https://www.spiegel.de/ausland…aa-4af5-85b4-0a4c8d30de6b

  • Na ja, wenn man sich ein bisschen mit der Geschichte beschäftigt kann es nicht verwundern, dass die VRC Anspruch auf Taiwan erhebt. Dazu hat sich Taiwan zu einer kleinen Witschafts-Supermacht mit einem BIP von 600 Milliarden entwickelt. Das Pro-Kopf BIP ist mehr als doppelt so hoch wie auf dem Festland.


    Dazu die enge Partnerschaft mit den USA, das dürfte der Hauptgrund sein. Peking will keine US Marine direkt vor der Haustür sehen.


    Japan und Russland habe sich über Dekaden um die Kurilen gestritten, die nun außer Vulkanen und einer strategisch guten Lage exakt nichts zu bieten haben. Die standen auch am Rande einer militärischen Auseinandersetzung.

  • So wie ich das verstehe, gehört Taiwan historisch zu China, mehr noch als etwa Tibet oder Xinjiang.


    Das gibt eine sehr gute Grundlage für chinesische Ansprüche, zudem hat China inzwischen auch die Mittel, diesen Anspruch (militärisch) durchzusetzen oder hat diese Fähigkeit in den nächsten Jahren.


    Es ist also in erster Linie dasselbe "Mackergehabe", welches wir Geopolitik nennen und seit jeher kennen. Es braucht keine weiteren Gründe. Man könnte jetzt noch viel über chinesischen Nationalismus schreiben oder darüber, dass ein Regime in einer Krise sich über äußere Konflikte profilieren kann, der Punkt ist letztendlich, dass China hier in der starken Position ist und die reale Möglichkeit besteht, dass deswegen entsprechend gehandelt wird.


    Wenn überhaupt stellt sich die Frage nach den wirtschaftlichen Folgen. Aber auch hier ist die realistischste Einschätzung meinem Eindruck nach, dass China (irgendwann) zum Schluß kommt, dass 'der Westen' stärker von internationalen Produktionsketten abhängig ist, als China selber. (Eventuell auch militärisch.)


    Ich fürchte also, letztlich hängt somit von China selber ab, und nicht mehr von "uns", was da passiert. "All options on the table."

    2 Mal editiert, zuletzt von ExilRoter ()

  • Was ist eigentlich so geil an Taiwan? Strategische Lage? Rohstoffe? Schöne Strände? Oder ist es einfach nur Mackergehabe?

    Was war 1938 eigentlich so geil am Sudetenland? Strategische Lage? Rohstoffe? Schöne Strände?


    Zum Glück wollte damals niemand für diesen Fitzel Land einen zweiten Weltkrieg riskieren und hat deshalb auf Mackergehabe verzichtet. Der Hitler hatte außerdem historische und demographische Argumente. Also, der Klügere gibt nach.


    Ist Äpfel mit Birnen, aber kann trotzdem aufzeigen, dass die Folgewirkungen schwer kalkulierbar sind, wenn man einer expansiven Macht das Mackergehabe durchgehen lässt und glaubt, die sind dann für alle Zeit saturiert.

  • Was ist eigentlich so geil an Taiwan? Strategische Lage? Rohstoffe? Schöne Strände? Oder ist es einfach nur Mackergehabe?


    Cowboy Joe hat ja auch schon mit Krieg gedroht, wenn auch aus anderem Grund. So oder so... irgendein Idiot wird den WK3 schon vom Zaun brechen. Hoffe nur, dass Deutschland so schlau sein wird, sich rauszuhalten (bezweifle es aber...).

    https://www.spiegel.de/ausland…aa-4af5-85b4-0a4c8d30de6b

    Die langfristige Strategie der VR China ist die Vorherrschaft in ihrem Vorhof, dazu muss man die USA draußen halten (Dazu muss man wissen, dass die Verlegung der Pazifik-Flotte seinerzeit mit dazu beigetragen hat die Invasion Taiwans zu verhindern, genauso wurden die ersten demokratischen Wahlen auf Taiwan durch die Marine der USA geschützt). Die sogenannte First Island Chain ist das erste strategische Ziel (Von Japan, über Taiwan ins Südchinesische Meer), dann soll die Second Island Chain folgen.

    Was ich in Klammern erwähnt habe, war für China eine Demütigung und weiterer Bestandteil des "Jahrhunderts der Demütigung", weshalb sie solches in Zukunft verhindern wollten. Die damals kleine PLA Marine konnte dem nichts entgegensetzen und wurde nun massiv aufgerüstet. Für die VR ist es von strategischem Interesse den Zugang zur Küste einschränken zu können, was sie dank Taiwans Position derzeit nicht können. Mit Taiwan und den umkämpften Inseln im ostchinesischem Meer und südchinesischem Meer sieht die Lage schon deutlich besser aus. Zudem verlaufen Handelsrouten nach Japan und Korea entlang Taiwan, die weitere strategische Vorteile bringen würden.


    Außerdem läuft der VR China die Zeit davon, die Führungsriege der KP erzählt dem Volk seit Jahrzehnten sie könnten die Abtrünnigen zurückbringen wenn sie wollten. Doch die jahrelange Strategie von Zuckerbrot und Peitsche ist gescheitert, genauso wie das Wohlwollen für die Ein-China-Politik auf Taiwan abnimmt und Rufe nach Unabhängigkeit insbesondere bei Jüngeren lauter werden. Je länger die VR also wartet, desto höher wird der Preis. Zusammen mit der aufgerüsteten Marine und demographischen Problemen in naher Zukunft, macht es mir echte Angst, dass sie es vor 2049, vielleicht sogar innerhalb der nächsten 10 Jahre versuchen werden, aber eben nicht aus "Machogehabe" sondern selbstverursachten Zwängen und geostrategischen Ambitionen.


    Vielleicht sollte man auch noch erwähnen, dass die RC quasi ein langgestreckter Mittelfinger an ein System ist, dass den Chinesen erklärt, dass Demokratie nicht zu China passt.

  • Was ist eigentlich so geil an Taiwan? Strategische Lage? Rohstoffe? Schöne Strände? Oder ist es einfach nur Mackergehabe?

    Was war 1938 eigentlich so geil am Sudetenland? Strategische Lage? Rohstoffe? Schöne Strände?


    Zum Glück wollte damals niemand für diesen Fitzel Land einen zweiten Weltkrieg riskieren und hat deshalb auf Mackergehabe verzichtet. Der Hitler hatte außerdem historische und demographische Argumente. Also, der Klügere gibt nach.


    Ist Äpfel mit Birnen, aber kann trotzdem aufzeigen, dass die Folgewirkungen schwer kalkulierbar sind, wenn man einer expansiven Macht das Mackergehabe durchgehen lässt und glaubt, die sind dann für alle Zeit saturiert.

    Das war jetzt nicht so flappsig gemeint, wie es sich von mir anhörte. Ich bin da nicht so im Thema und danke für die guten Kommentare und Meinungen hier.


    Kurz zu deinem Vergleich: ich hatte gehofft bzw. war bis vor ein paar Jahren sogar fest davon überzeugt, die Menschheit hätte sich seit und in gewisser Weise auch durch Adolf Hitler weiterentwickelt und Wohlstand, Gesundheit, Menschenrechte seien wichtiger geworden als Nationalismus und Egozentrismus. Da war ich wohl zu blauäugig.

  • "Vielleicht sollte man auch noch erwähnen, dass die RC quasi ein langgestreckter Mittelfinger an ein System ist, dass den Chinesen erklärt, dass Demokratie nicht zu China passt."


    das scheint der Partei am wenigsten zu schmecken. "gleiches Volk" aber ein anderes System ist erfolgreicher. das darf nicht sein.




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  • Was ist eigentlich so geil an Taiwan? Strategische Lage? Rohstoffe? Schöne Strände? Oder ist es einfach nur Mackergehabe?

    Zumindest ist es eine freie Gesellschaft. Die Einwohner dort haben wahrscheinlich zu Recht Angst davor in einer Unterdrückergesellschaft wie der VRC zu leben.



    Wer?

    Republik China RC

  • Dummes Zeug, das wird alles total supi. Siehe Hongkong.