Die Neujahrsansprache kommt auch in diesem Jahr nicht aus Aachen - aber der erste TV Tipp des Jahres "spielt" in NRW: Staffel 5 von "Feuer und Flamme" ist seit heute in der ARD Mediathek abrufbar.
TV-Empfehlungen 2022
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Merci Sonnenschein.
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Wasser marsch - oder besser doch nicht?! Kaminbrand - Wasser ist keine Option [Link zur ARD Mediathek]
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Die Wannsee Konferenz.
Schon ab heute in der ZDF Mediathek.
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Jetzt Betty Blue auf Arte
Edit: lange nicht gesehen gehabt. Betty ist eine Traumfrau und ihr Typ einfach nur cool. Einer meiner Lieblingsfilme.
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Folge 3 von "Feuer und Flamme" [Link zur ARD Mediathek]
Beim Schauen der "Wannsee Konferenz" ist mir manches Mal übel geworden.
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Wannsee Konferenz ist echt schwer zu ertragen . Unfassbar zu was Menschen im Stande sind.
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Wenn da eine Bombe hochgegangen wäre, hatte es keinen falschen getroffen. Widerliches Pack!
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Es gibt das auch schon als Kammerspiel aus dem Jahre 1984 bei Youtube. Fand ich ebenfalls sehr beeindruckend/bedrückend. Durch den bühnenhaften Charakter irgendwie noch schlimmer zu ertragen, allerdings sind die Schauspieler beim ZDF teilweise wirklich unglaublich gut. Lanz hat in seinem Podcast davon gesprochen, dass bei ihm durch den Film die Blechtrommel das Dritte Reich "Farbe" bekommen hat und nicht mehr abstrakt schwarz-weiss war. Durch so einen Film wie heute bekommt das Grauen auf der Täterseite "Fleisch".
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sicher wusste ich, was da beschlossen wurde. nur zu hören, wie darüber gesprochen wurde, macht es fast unerträglich, zuzuschauen.
ich glaube das letzte mal so fertig nach einer sendung war ich mit 13 als ich roots gesehen habe.
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Vielleicht sollten wir mal die Fahrt wiederholen als FanMag-Ausflug, den ich schon mit dem Fanprojekt nach Neuengamme gemacht habe. Schwerpunkt Fussball und KZ.
Es ist irgendwie immer die Banalität und die Monstrosität nebeneinander, die mich so fertig macht. Selbst in der Gaskammer in Dachau fühlte ich mich sich so völlig zerrissen, ich konnte es irgendwie nicht fassen, und wenn man auf der eine Seite reinspaziert und auf der anderen Seite lebend wieder heraus, dann fühlt sich das unfassbar respektlos und banal an. Falsch halt.
Bei dem Film ist so beeindruckend, dass es eben nicht nur diejenigen gab, die es sich nicht vorstellen konnten oder die einfach mitgemacht haben, sondern auch die, die es wussten und die es mit jeder Faser wollten. Und das waren vorher Biedermänner.
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Ich kenne auch die alte Verfilmung. Ich habe es mir heute aber auch angeschaut.
Wenn ich Worte wie "Sonderbehandlung" oder auch "Probevergasung war erfolgreich" höre erschüttert das.
Ich weis nicht wie ich mich ausdrücken soll und hoffe dass ich da nicht missverstanden werde: Ich fand das Spiel des Eichmanns-Darstellers sehr gut, weil er als absolut kühler Technokrat rüberkam, der wie ein Uhrwerk, wie ein Computer die Maßnahmen beim Namen nannte ohne jede menschliche Regung und so das Grauen des bereits begonnenen und dann mit zunehmender Intensität fortgeführte rübergebracht hat.
Für einige war es ja nur noch ein Rechenspiel der Durchfürbarkeit, andere hatten vor vornherein keine Skrupel und sprachen es offen aus.
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Ich werde mir den Film nicht anschauen können, weil es mich überfordern würde. Da sitzen 15 Leute bei einem „Meeting“ und beschließen den Tod von Millionen Unschuldiger Menschen und es gibt für mich keine Antwort auf das „Wieso?“. Ich suche nach Antworten, schaue mir ihre Lebensläufe an. Alles gebildete Menschen, keine gescheiterten Existenzen. Was hat sie bewegt? Für eine Einflussnahme durch das System waren sie zu alt, wie viele auf Linie gebrachten Kinder. War es die Erziehung im Elternhaus, oder doch nur die skrupellose Gier nach Macht und Einfluss? Was muss bei einem Menschen passiert sein, dass er zu sowas in der Lage ist?
So wichtig die Filme, Bücher, Aufklärungen auch sind, auf die für mich wichtigen Fragen, finde ich keine Antwort.Das hat mich auch sehr lange nach meinem Einsatz in Bosnien beschäftigt, wo das nicht Jahrzehnte weg war, sondern allgegenwärtig.
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Habt ihr die Doku im Anschluss auch gesehen?
Es gibt auch noch eine Verfilmung von 2001.
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Ich werde mir den Film nicht anschauen können, weil es mich überfordern würde. Da sitzen 15 Leute bei einem „Meeting“ und beschließen den Tod von Millionen Unschuldiger Menschen und es gibt für mich keine Antwort auf das „Wieso?“. Ich suche nach Antworten, schaue mir ihre Lebensläufe an. Alles gebildete Menschen, keine gescheiterten Existenzen. Was hat sie bewegt? Für eine Einflussnahme durch das System waren sie zu alt, wie viele auf Linie gebrachten Kinder. War es die Erziehung im Elternhaus, oder doch nur die skrupellose Gier nach Macht und Einfluss? Was muss bei einem Menschen passiert sein, dass er zu sowas in der Lage ist?
So wichtig die Filme, Bücher, Aufklärungen auch sind, auf die für mich wichtigen Fragen, finde ich keine Antwort.Das hat mich auch sehr lange nach meinem Einsatz in Bosnien beschäftigt, wo das nicht Jahrzehnte weg war, sondern allgegenwärtig.
"Auf Beschluss des Führers". In diesen Positionen gab es kein Wieso? Und mit einem Hinterfragen des Ganzen wäre es für die handelnden Personen selbst gefährlich geworden.
Dem Vertreter des Außenministeriums war das anfangs ja auch alles zu "radikal", die Kommentare seiner Gegenüber haben ihn aber recht schnell verstummen lassen.
Die schauspielerische Darstellung von Heydrich war mir fast zu sympathisch. Der hat einige Kommentare "weggelächelt".
Insgesamt ein beeindruckendes Kammerspiel.
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Und mit einem Hinterfragen des Ganzen wäre es für die handelnden Personen selbst gefährlich geworden.
Das ist auf der Ebene der dort versammelten Menschen nicht ganz richtig in meinen Augen.
Hitler alleine war nicht der Verantwortliche. Diese Ebene hat das schon ganz bewusst gestaltet.
Dort saßen nicht die Befehlsempfänger, dort saßen die Entscheider.
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Die schauspielerische Darstellung von Heydrich war mir fast zu sympathisch.
Ja nun, auch Massenmörder können ein einnehmendes Wesen haben.
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Meines Erachtens aber nur die Entscheider des "Wie?" und nicht des "Warum?"
Also eher die ausführenden Personen.
Dort konnte man sicher nichts "in Frage" stellen und nochmal drüber sprechen.
Was natürlich niemanden aus der Schuld nimmt.
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Ah. Ok.
Das Warum stand tatsächlich nie zur Debatte in der Führungsebene. Hinterfragen wollte niemand.
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Hannah Arendt hat das in ihrem Buch
Eichmann in Jerusalem. Ein Bericht von der Banalität des Bösen
sehr gut analysiert
ZitatAls auf der Wannseekonferenz die Spitzenvertreter von Ministerien der Endlösung unwidersprochen zustimmten, habe Eichmann sich jeder Verantwortung enthoben gefühlt: Die „gute Gesellschaft“ stimmte zu – was sollte er als kleiner Mann da machen?