Russlands Angriff auf die Ukraine

  • Das sind keine "Eingesammelten", sondern Wehrpflichtige die sich unerlaubt ihrem Dienst entziehen. Im allgemeinen als Fahnenflucht bekannt. Das ist bei uns im Wehrstrafgesetz geregelt: § 16 WStG - Einzelnorm


    Was hier aber mehr ins Gewicht fällt, ist die Verringerung der Schlagkraft der Truppe, durch eigenmächtiges Fernbleiben, was dann auch wieder das Leben der Kameradinnen und Kameraden aufs Spiel setzt.

  • Was für ein Wahnsinn... und dann Ihnen auch noch für irgendetwas die Schuld geben?

    Ich kann JEDEN/JEDE verstehen, die sich nicht umsonst abschlachten lassen wollen.


    Bin gerade über diesen Artikel gestolpert, der mit der (vermeintlichen) Kriegsbegeisterung zu Beginn des ersten WKs aufräumt.


    Erster Weltkrieg: Mythos Kriegsbegeisterung
    Entgegen dem Klischee reagierten die meisten Deutschen nicht mit großem Jubel auf den Ersten Weltkrieg. Im Gegenteil.
    www.sueddeutsche.de

  • Das ist mir doch alles klar, nur wie soll Russland so bezwungen werden, wie???

    In jedem(!) Krieg findest Du freiwillige und gezwungene Soldaten. Und bis jetzt, so bitter und widerlich das auch klingt, wurde noch jeder Krieg irgendwann beendet. Zumindest die Kampfhandlungen.

    Das ist alles nicht neu und in meinen Augen der 'normale' Kriegsbetrieb.


    Dein Vergleich mit dem 1. WK hinkt im Hinblick auf deutsche Soldaten übrigens insofern, als dass dieser Krieg eigentlich der erste mit dem Potential der Massenvernichtung wurde, was sich die Menschen anfangs gar nicht ausmalen konnten.

    Der Zulauf auf deutscher Seite war immens! Die jungen Männer WOLLTEN in den Krieg und das Vaterland retten.


    (danke für den Artikel!)

  • Zwangsverpflichtung ist zweifelsohne Scheiße. Ich bin von daher dafür, auch ukrainischen Männern, denen das droht, hier nicht das Aufenthaltsrecht zu entziehen.


    Es ist aber auch ungewöhnlich, dass die Ukraine bislang keine unter 25-jährigen zieht, obwohl der Krieg schon fast drei Jahre läuft.

  • Würdest du das geil finden, wenn du deine Heimat verlierst, nur weil ein Teil der Bevölkerung nicht seiner Pflicht nachgekommen ist?


    Die kämpfen nicht um sich abschlachten zu lassen, sondern um die Heimat und das Leben der ukr. Zivilbevölkerung zu verteidigen und zu schützen.

  • Ich denke, dass die Zeiten, wo Soldaten freudig und singend in den Krieg gezogen sind, sehr lange vorbei sind. Insofern besteht die Truppe überwiegend aus Leuten, die sich was Besseres vorstellen können, als ihr Leben im Krieg einzusetzen. Aber sie tun es, u.a. weil sie für ihr Land und gegen den Aggressor kämpfen wollen.


    Und dann gibt es da ein paar Leute, die haben keinen Bock. Sollen die anderen doch in den Krieg. Ist doch viel zu gefährlich. Ein kriegsführendes Land kann es sich nicht leisten, solche Strömungen durchgehen zu lassen. Wichtig und hilfreich dürfte auch sein, dass die Maßnahmen zur "Rekrutierung" öffentlich werden - als Zeichen in alle Richtungen.

  • Würdest du das geil finden, wenn du deine Heimat verlierst, nur weil ein Teil der Bevölkerung nicht seiner Pflicht nachgekommen ist?


    Die kämpfen nicht um sich abschlachten zu lassen, sondern um die Heimat und das Leben der ukr. Zivilbevölkerung zu verteidigen und zu schützen.

    wie ich oben schrieb, ich kann alle verstehen, die sich diesem Schlachten entziehen!

    Verloren ist der russische Teil doch längst, alles andere ist ist doch seit Monaten/Jahren nur noch hin und her um ein paar KM.


    Soll die komplette ukrainische Bevölkerung dafür verheizt werden?


    Edith: Das mit der Wehrpflichtsverweigerung in D zu vergleichen finde ich übrigens höchst(!) unangebracht, vielleicht geht das ja Einigen auch so.

    Einmal editiert, zuletzt von 96Indianer () aus folgendem Grund: Edith hinzugefügt

  • wie ich oben schrieb, ich kann alle verstehen, die sich diesem Schlachten entziehen!

    Verloren ist der russische Teil doch längst, alles andere ist ist doch seit Monaten/Jahren nur noch hin und her um ein paar KM.


    Soll die komplette ukrainische Bevölkerung dafür verheizt werden?

    Ich bin froh, dass die Alliierten damals auch so gedacht haben und nicht ihre Söhne für fremde Länder verheizt haben. Nicht auszudenken, was wir für ein Europa hätten.


    Ich möchte es dir aber auch mal aus einer anderen Perspektive erklären:

    Für jeden Soldaten der an der Front kämpft, kann ein Kind in seiner Heimat in die Schule gehen.

    Für jeden Soldaten der an der Front kämpft, lebt ein anderer Mensch irgendwo dahinter in Sicherheit.

    Für jeden Soldaten der an der Front kämpft, ...


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass du einer Person, die ein Stück von deinem Haus nimmt, deine Frau vergewaltigt und ein Kind von dir tötet, die Hand gibst und ihm sagst "Ist ok so!".

  • Ich stelle mir manchmal die Gegenfrage und möchte mir gar nicht vorstellen, was in den letzten fast 3 Jahren wohl passiert wäre, wenn sich die Ukrainer nicht so entschieden und tapfer gegen eine vermeintlich unbesiegbare Rote Armee gestellt hätten und auch unseren Lebenstil damit beschützen.


    Was ist dieser Lebensstil überhaupt wert, wenn wir ihn nicht verteidigen möchten?

    Wäre das Baltikum oder Teile Polens, Moldawiens, Georgiens noch nicht russisch befreit?

    Mit welcher Argumentation sollte man einem großen Aggressor jemals wieder entgegentreten?

    Würde es tatsächlich in Europa niemanden stören, billige Energie vom immer größer werdenden Nachbarn zu kaufen und so seine Kriege und zukünftige Ziele mitzufinanzieren?

    Würden wir uns sicherer vor einem Krieg fühlen als jetzt, wenn die Ostfront immer näher rückt?

    Ist es momentan realistisch, dass wir das gesparte Geld an der Bundeswehr in irgendeiner Weise sinnvoller genutzt hätten?

  • Bisschen viel Pathos (und ich glaube du kannst schneller tot sein, dass die Rechnung nicht aufgeht). Und dann noch die Gewissenfrage. Aus Person würde ich Ivan machen.


    Der Unterschied ist, dass die Alliierten alles an Waffen hatten, was sie produzieren konnten. Das ist hier ja nicht der Fall. Und dafür an die Front zu gehen, für hier und da ein paar Kilometerchen. Ich weiß ja nicht.

  • Ja aber offensichtlich kann oder will ja niemand den Ukrainern soviel zur Verfügung stellen, dass es eben nicht nur um mehr als ein paar Kilometer geht, die dann Putin früher oder später haben kann.