Russlands Angriff auf die Ukraine

  • Zum Thema Gas: Schon jetzt sind einige Papierhersteller in Deutschland in Kurzarbeit, in Italien hat der grĂ¶ĂŸte Hersteller von Papier die Produktion aufgrund der horrenden Energiepreise bereits eingestellt weil die Produktion nicht mehr wirtschaftlich war.


    Das Gas abzudrehen wĂ€re absoluter Selbstmord und die weltweite Wirtschaft wĂŒrde schneller den Bach runter gehen, als wir gucken können. Damit verbunden höhere Preise fĂŒr alle, Mangel an Produkten usw.. Wir wĂŒrden uns damit keinen Gefallen tun. NatĂŒrlich wĂŒrde so ein Schritt Russland auch treffen, keine Frage.


    Aber ich glaube nicht, dass dies Putin in seinem Plan stoppen wĂŒrde. Er muss (!) als Sieger hervorgehen, um sein Gesicht zu wahren. Ob wir den Gashahn zudrehen oder nicht, wird keine Rolle spielen. Er wird das durchziehen. Und jeder Schritt, der als Aggression zu werten ist (wie zum Beispiel die Lieferung von Angriffswaffen), könnte den Krieg hemmungsloser machen, beispielsweise eine hemmungslose Bombardierung aus der Luft ohne RĂŒcksicht auf Verluste. Bisher geht man ja, von Mariupol (Asow Zentrale) mal abgesehen, noch "relativ vorsichtig" vor, auch wenn Vorsicht im Zusammenhang mit tausenden Toten Menschen sehr zynisch klingt. Das ganze könnte aber auch schon wesentlich schlimmer sein.


    Bzgl. Umsturz: Von einem Umsturz in Russland sind wir meiner Meinung nach noch weit entfernt, den sehe ich noch nicht.

  • Alte_Liebe Ich könnte ĂŒbrigens gut mit einem Stopp der Gaslieferungen leben, nur wĂŒnsche ich mir, dass man dies sehenden Auges tut. Und dazu gehört eben, dass wir keine ausreichenden Reserven haben und es zu massiven EinschrĂ€nkungen des wirtschaftlichen und privaten Lebens kommen wĂŒrde. Enorme Einbußen bei der Wirtschaftskraft wĂ€ren eine Folge, mindestens massive Einschnitte in der Freizeit (Stichwort Stromsparen) eine andere. Was zum Beispiel neue Sperrstunden oder Ă€hnliches fĂŒr die eh schon arg gebeutelte Gastronomie und den Kultursektor bedeuten, kann man sich vielleicht ausmalen. Dazu signifikante Preissteigerungen in fast allen Sektoren. Das kann man alles machen und es ist in meinen Augen kein Opfer gemessen an dem, was die Menschen in der Ukraine gerade bringen mĂŒssen. Aber wir mĂŒssen darĂŒber reden, bevor es passiert. Und wir dĂŒrfen auf gar keinen Fall denken, dass ein Verzicht auf russisches Gas spurlos an uns vorbei geht.

  • Nur noch ein Beispiel...

    Die Bayer AG hatte Gasspeicher, die sie mit Genehmigung der damaligen Regierung an Gazprom verkauft hat. Shareholder Value war denen wichtiger als eine Sicherheit fĂŒr die eigene Produktion. Und der Untergang des Abendlandes steht ja jedesmal bevor. Dieses Mimimi die Wirtschaft geht den Bach runter, Lieferketten usw. usf.

    Ja und?

    In der Ukraine sterben Menschen, die keinem etwas getan haben. Nur unser Wohlstand darf in keinster Weise berĂŒhrt werden, wir wollen ja zu Ostern in Urlaub fliegen und den neuen Wagen bezahlen.... echt jetzt?

    Solange wir noch GeschÀfte mit dem Kriegsverbrecher machen, behaupte ich mal, sind wir nicht wirklich die guten in diesem grausamen Spiel.

    Sorry fĂŒr die Worte, die Luft musste mal raus....

  • Zu @Medved05: Und es enthĂ€lt, nun schon zum wiederholten Male, eine Rechtfertigung dafĂŒr, dass Putin diesen Krieg fĂŒhren darf. Und da hilft es auch nichts mehr, wenn man stĂ€ndig beteuert, dass man den Krieg inakzeptabel findet.


    Zu stscherer: Ich weiß, was Mimimi bedeutet, aber ich kann den Kontext zu meinem Beitrag nicht herstellen.

  • Zu @Medved05: Und es enthĂ€lt, nun schon zum wiederholten Male, eine Rechtfertigung dafĂŒr, dass Putin diesen Krieg fĂŒhren darf. Und da hilft es auch nichts mehr, wenn man stĂ€ndig beteuert, dass man den Krieg inakzeptabel findet.


    Zu stscherer: Ich weiß, was Mimimi bedeutet, aber ich kann den Kontext zu meinem Beitrag nicht herstellen.


    Wo ist da die Rechtfertigung, dass Putin diesen Krieg fĂŒhren darf? Wtf?

  • Bisher geht man ja, von Mariupol (Asow Zentrale) mal abgesehen, noch "relativ vorsichtig" vor, auch wenn Vorsicht im Zusammenhang mit tausenden Toten Menschen sehr zynisch klingt. Das ganze könnte aber auch schon wesentlich schlimmer sein.


    Selbst mit maximalem Zynismus kann man das nicht „relativ vorsichtig“ nennen.

    Naja die Alternative wÀre halt, USA Style, einfach alles aus der Luft zu zerbomben.

  • Mir geht diese Wirtschafthörigkeit gewaltig auf die Nerven. Die lassen nen Furz und in der Regierung stehen alle stramm.

    Ja, das ist kritik an unserem Wirtschaftssystem. Mal als soziale Marktwirtschaft eingefĂŒhrt, jetzt ist das soziale ausgegliedert an den Staat.

    Weiter möchte ich dazu nix sagen... mein Blutdruck muss erst einmal runter...

    • Offizieller Beitrag

    Bisher geht man ja, von Mariupol (Asow Zentrale) mal abgesehen, noch "relativ vorsichtig" vor, auch wenn Vorsicht im Zusammenhang mit tausenden Toten Menschen sehr zynisch klingt. Das ganze könnte aber auch schon wesentlich schlimmer sein.


    Selbst mit maximalem Zynismus kann man das nicht „relativ vorsichtig“ nennen.

    Naja die Alternative wÀre halt, USA Style, einfach alles aus der Luft zu zerbomben.

    Mit dem Unterschied, dass bei den USA der Treffer eines zivilen Ziels als Kollateralschaden gewertet wird, bei der russischen Armee anscheinend die Treffer auf militÀrische Ziele.

  • Wie lieb, dass man so behutsam Krieg fĂŒhrt und nur da alle Unschuldigen abschlachtet, wo die bösen Nazis auch sitzen.

    Wo soll da jetzt die Rechtfertigung sein, dass Putin diesen Krieg fĂŒhren darf? Sorry, sehe ich nicht.


    Es (=Asow Zentrale) könnte aber das rĂŒcksichtslose Verhalten in Mariupol erklĂ€ren. Plus möglicherweise noch die strategische Bedeutung. Nicht mehr, nicht weniger.


    Ich bin fest davon ĂŒberzeugt, dass Russland (im Besitz von mehreren Hundert Kampfflugzeugen) wesentlich rĂŒcksichtsloser hĂ€tte vorgehen können. Das macht jedoch das bisher Handeln nicht besser, noch kann die Rede von "lieb" sein.


    Ihr wollt mich einfach nur nicht richtig verstehen. Wird glaube Zeit, sich endgĂŒltig aus dem Forum zu verabschieden :victory:

  • Und dann kommt wieder der Vergleich mit den USA. Zeigt auf welcher Seite du stehst, unabhĂ€ngig von den Beteuerungen.

    Das erste woran ich an wahllose Zerstörung denke, ist der Irak Krieg. FederfĂŒhrend waren dort nunmal die USA.


    Ich stehe auf der Seite des Friedens.

  • Die Russen trauen sich mit ihren Flugzeugen nicht so richtig ĂŒber die Ukraine. Die fallen da immer runter. Sollen schon ĂŒber 100 sein zzgl. knapp 140 Hubschrauber. Bei der Luftwaffe ist wohl auch viel Geld direkt in Schiffe umgeleitet worden, die jetzt auf dem Mittelmeer dĂŒmpeln.