Russlands Angriff auf die Ukraine

  • ja, er hat sich echt gut ausgedrĂŒckt (konnte er nicht immer), die ZusammenhĂ€nge gut erklĂ€rt. Er kann besser Kanzler, wie ich finde.

  • Gibt es halbwegs seriöse Quellen zu den angeblichen ukrainischen Helikopterangriffen auf russischem Boden (Belgorod)? Bisher halte ich die Quellen fĂŒr ungesichert. (Link zum RND)

  • Hab grad eben die Überschrift in SPON gelesen und bin nur ĂŒberrascht, dass Russland das anscheinend in einen Vorwurf kleidet. Sowas wĂŒrde man selbst doch niemals tun.

  • DIe ersten Reaktionen aus Belgorod ("Wieso sind die Ukrainer nicht so kampfunfĂ€hig, wie die russische Regierung es versprochen hat?") wĂ€ren wohl auch eher nicht das, was man mit einer False Flag erreichen wollen wĂŒrde.

  • Die kommen der Enteignung zuvor. Sieht fĂŒr mich nach einem gesichtswahrenden Hinterzimmerdeal aus. Kann ich persönlich mit leben, es sei denn EnBW oder EON ĂŒbernimmt den Laden.

  • Habeck bei Lanz wie finde gerade ganz stark. Geht natĂŒrlich um die Frage, warum wir noch immer Rohstoffe von Russland einkaufen. Meine Kurzzusammenfassung: Weil damit auch die Ukraine weiter unterstĂŒtzt werden kann, z. B. ĂŒber das Stromnetz, Rohstoff-, Treibstoff- und Waffenlieferungen, welche hier produziert werden können.


    Lohnt sich nochmal anzusehen.


    Hellhörig hĂ€tte man werden sollen nach der Nachfrage, was passiert, wenn Putin morgen das Gas abdreht? Da habe ich ihn so verstanden, dass die Physik vielleicht doch durch den Willen ĂŒberwunden werden kann bzw. muss. Damit war also seine zunĂ€chst logische ErklĂ€rung, dass alles seine Zeit braucht, weil Infrastruktur aktuell nicht vorhanden ist, hinfĂ€llig.


    Er bzw die Regierung setzt also auf die ZuverlÀssigkeit von Putin. Man hat ja auch ein Argument: Warum sollte er sich selbst schaden und auf die Milliarden verzichten. Erst mal logisch.


    WidersprĂŒchlich ist dann aber die Angst vor einem nuklearen Angriff als Argument gegen zB die Errichtung einer No-Fly-Zone ĂŒber der Ukraine.

    Entweder ist Putin berechenbar oder unberechenbar. Wenn er unberechenbar ist, dann muss man jetzt schon alle Maßnahmen ergreifen, die man ergreifen wĂŒrde, wenn er morgen die Gaslieferungen einstellt.


    Ansonsten geht man bewusst ein Risiko ein und damit all die Nachteile, die er darstellt, wenn man selbst von heute auf morgen kein Gas von Russland bezieht.


    Wenn das alles aber doch kein Problem ist, dann kann man auch eine No Fly Zone einrichten und darauf Vertrauen, dass Putin keinen Nuklearkrieg vom Zaun bricht.


    Kurzum: Gut gesprochen aber am Ende nicht konsistent.

  • Was ist eigentlich mit ExilRoter ?

    Ich vermisse hier seine EinschÀtzungen zur Lage in der Ukraine. Muss ich jetzt etwa selbst im von mir boykotierten Twitter rumstöbern? Nur weil einige hier es nicht ertragen können, das einer da ist, der Informationen zusammentrÀgt`?

  • pasza


    Da ist leider viel Poker dabei.


    Möglich ist leider auch ein Nuklearwaffeneinsatz, ich hoffe da gibt es auf NATO Seite gute Informationen zu, ich befĂŒrchte aber, man weiß es nicht genau.


    Und Putin darf nicht unterschĂ€tzt werden, das wĂ€re ein großer Fehler

  • Gas-Lieferung und no-fly-Zone sind da nicht miteinander zu vergleichen. Äpfel und Sellerie sozusagen. (Birnen sind zu nah dran)


    Der Punkt von Habeck bei Lanz war, dass man das Szenario es kommt kein Gas mehr aus der Leitung nicht selbst starten darf. Und er meinte, dass wenn Putin es startet eine andere Dynamik im Sinne von "Fremdbestimmt" und irgendwie halten wir die Folgen doch aus. Und nicht der Mob will die Regierung lynchen und die Gesellschaft bricht auseinander.


    Biden hat vorm Krieg deutlich gesagt, wenn russische und amerikanische Soldaten anfangen aufeinander zu schießen ist die Eskalation nicht zu stoppen. Und nichts anderes wĂŒrde bei einer Flugverbotszone passieren.

  • Der Punkt von Habeck bei Lanz war, dass man das Szenario es kommt kein Gas mehr aus der Leitung nicht selbst starten darf. Und er meinte, dass wenn Putin es startet eine andere Dynamik im Sinne von "Fremdbestimmt" und irgendwie halten wir die Folgen doch aus. Und nicht der Mob will die Regierung lynchen und die Gesellschaft bricht auseinander.


    Danach ginge es dann gar nicht um die Ukraine (“wir mĂŒssen uns versorgen, damit wir sie versorgen können”) sondern nur um uns. Er kann sich dann das „wir tun alles mögliche fĂŒr die Ukraine“ tatsĂ€chlich sparen.

  • pasza


    Da ist leider viel Poker dabei.

    Ja, aber wie bescheuert ist das: Wir stimmen einerseits seiner EinschÀtzung zu den extremen Folgen eines freiwilligen Gasverzichts zu, akzeptieren aber gleichzeitig das sich im Vertrauen auf Putin nicht auf einen ad hoc Wegfall des Gases vorbereitet wird. Er hat auch uns darauf auch schon vorbereitet: Schuld ist dann Putin und nicht wir, die diese Vorbereitung nicht getroffen haben.


    Ich fĂŒhle mich jetzt von ihm verarscht und verstehe, dass es auch ihm nicht wirklich um Ukraine geht.

  • Ich habe mir Lanz jetzt auch mal angeschaut, zumindest in Teilen. Mein Eindruck ist, dass Habeck alle Schritte, die er geht, tatsĂ€chlich durchdacht und in der Koalition abgestimmt sind. Habeck kann erklĂ€ren, was er tut und warum er es tut. FĂŒr mich plausibel und nachvollziehbar.


    Er versucht auch nicht, alles schön zu reden, eine Disziplin, die Altmaier vortrefflich beherrscht hat. Aktuell ist es sehr schwer, gefĂ€llige Politik zu machen, dafĂŒr schlĂ€gt er sich tapfer.