Russlands Angriff auf die Ukraine

  • D.h. das wir die Ukraine finanziell seit Jahren am meisten unterstĂŒtzen.


    Die Aufnahme von FlĂŒchtlingen lĂ€uft. Es wird von Firmen und BĂŒrgern massiv gespendet und in die Ukraine gebracht.


    Aber fĂŒr Selensky, Melnyk und Bild zĂ€hlen nur Waffen. (Siehe Berichte zur Abberufung der Botschafter in Marokko und Georgien)



    Edit:


    Hier ein sehr langer Gastbeitrag von Thomas Fischer / ehem. Richter aus dem Spiegel. Es regt auf sehr vielen Ebenen zum Nachdenken an.


    https://www.spiegel.de/panoram
hOSvViISjc8RPU89NcCvtlFcJ

  • Aber fĂŒr Selensky, Melnyk und Bild zĂ€hlen nur Waffen. (Siehe Berichte zur Abberufung der Botschafter in Marokko und Georgien)

    Mit Kuscheltieren kann man sich nicht verteidigen.

    Hier ein sehr langer Gastbeitrag von Thomas Fischer / ehem. Richter aus dem Spiegel. Es regt auf sehr vielen Ebenen zum Nachdenken an.

    Mich hat er nicht angeregt. Seine Argumentation basiert auf Relativierungen und das gibt er bereits anfangs zu.


    Ich bin zuletzt auf einen interessanten Artikel zu Putins Trollfabriken gestoßen:


    https://www.volksverpetzer.de/
obilisierungs-strategien/


    Auf Twitter kann man das am besten beobachten: Hunderte von Usern, die den ganzen Tag lang nur pro Russland schreiben und genau diese Argumentationsmuster abspulen.

  • Die Trollfabriken gibt es. Und da gibt es auch fĂŒrchterlichen Output. Den / die Volksverpetzer kenne ich auch. Und schötze ihn auch.


    Nun wird es schwieriger - ist der Link unabhÀngig von meinen Aussagen? Oder findest du ich bin von den Trollfabriken beeinflusst oder gar selbst einer? Oder unterrstellst du dem Spiegel / Thomas Fischer unter die Trolle gegangen zu sein?

  • Ich finde den Beitrag von Fischer auch sehr nachdenkenswert. Das bedeutet nicht, dass ich jede Passage unterschreibe oder völlig seiner Meinung bin. Vielmehr bin ich zwiegespalten ĂŒber die Rolle Deutschlands in diesem Krieg und darĂŒber, welche gesellschaftlichen VerĂ€nderungen dieser Krieg in Deutschland herbeigefĂŒhrt hat.


    Ich kann mich nicht daran erinnern, dass Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg jemals so eindeutig und klar auf die Seite einer Kriegspartei gestellt hat. Wie Papa BĂ€r schon geschrieben hat: Deutschland nimmt ohne große Diskussion FlĂŒchtlinge auf, riesige Spendengelder kommen aus Deutschland und es werden Waffen geliefert. Gestern kam dann auch diese Meldung: Bund genehmigt Lieferung von Panzern an die Ukraine. Wie wir hörten, gibt es noch weitere militĂ€rische Hilfen/Waffenlieferungen, die aus taktischen GrĂŒnden nicht öffentlich gemacht werden. Das heißt: Da fehlen jetzt nur noch deutsche Soldaten und Deutschland wĂ€re Kriegspartei.


    Aber all das reicht den Ukrainern nicht: "Wir brauchen Waffen": Wladimir Klitschko fordert bei Berlin-Besuch mehr UnterstĂŒtzung fĂŒr die Ukraine. Betonung liegt auf "fordert". Ich kann das Ansinnen der Ukrainer einerseits sehr gut verstehen. Anderseits fehlt mir doch ein StĂŒck weit die WertschĂ€tzung fĂŒr das, was Deutschland bis jetzt an Hilfe/UnterstĂŒtzung geleistet hat. Wie gesagt: Das ist historisch gesehen einmalig in der Geschichte der Bundesrepublik.


    All das hat nichts damit zu tun, dass es einhellige und unbestrittene Tatsache ist, dass es sich um einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg handelt und Putin der Aggressor und Verantwortliche fĂŒr diesen Krieg mit all seinen Opfern ist. Das festzustellen steht nicht im Widerspruch dazu, dass die Rolle Deutschlands in dieser Situation auch kritisch hinterfragt werden kann. Da wird der Krieg nicht relativiert, sondern höchstens der Umgang damit in den unseren Medien, sozialen Netzwerken und der Gesellschaft.

  • Ich finde den Volksverpetzer generell sehr gut. Der Beitrag ist aber schwierig. Auch wenn sie es mittendrin relativieren, legen sie am Ende ja noch einmal nach.


    Das war auch bei Corona schon so. Es gibt nur A oder Z. Alles von B bis Y findet nicht mehr statt.


    Also entweder bist Du fĂŒr den totalen Krieg, oder ein Putin-Troll. Oder halt weichgewaschen von Putin`s Troll-Armee. Deswegen sind ja auch Denker Wie Richard David Precht, Harald Welzer und Co schwer verdĂ€chtig in dem Fall eben nicht mehr selbst denken zu können.


    Das ist mir zu einfach. Man kann das eine kritisieren, ohne das andere gutzuheissen. Sollte man zumindest noch können in einem freien Staat. NatĂŒrlich kann man gegen den Krieg sein ohne Putin-Fanboy zu werden. NatĂŒrlich kann man VerstĂ€ndnis fĂŒr die Lage eines Klitschkos haben, den Wunsch eines direkten Kriegseintrittes aber aus GrĂŒnden trotzdem ablehnen. Wie Kai schreibt, es fehlt nicht mehr viel und wir sind Kriegspartei. Mal abgesehen davon, das wir da derzeit unseren MĂŒll entsorgen, finde ich es geht zu weit.


    Und zu Troll-Fabriken und Propaganda im Internet, das Internationale rote Kreuz wurde grade Opfer eines Shitstorms, der sicher nicht von russischer Seite aus gesteuert wurde.


    Das IKRK muss mit allen reden – auch mit dem «Teufel»

    Link zum SRF

    Zitat

    In einem Tweet steht, das Rote Kreuz legitimiere mit dem Moskauer Spitzentreffen auch Zwangsdeportationen durch die Russen. Und behauptet wird in einem weiteren gar, das IKRK habe sich an solchen aktiv beteiligt. Gegeisselt wird ebenso, dass die Genfer Organisation im russischen Rostow ein BĂŒro eröffne. In Grafiken wird das Rotkreuzsymbol zu einem Hakenkreuz umgestaltet.


    Hingegen ist klar, dass die Desinformationskampagne die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Ukraine, deren Zahl gerade um 160 Personen aufgestockt wurde, in Gefahr bringen. Sie sind in Kriegsgebieten zwingend darauf angewiesen, von allen Seiten als neutral wahrgenommen zu werden.

  • FĂŒr mich stellt es sich so dar: wird Putin/Russland in der Ukraine nicht aufgehalten, geht es weiter. Erst Moldau, und dann das Baltikum. Dann befinden wir uns definitiv im Krieg und das gilt es zu verhindern. Daher bin ich sehr fĂŒr Waffenlieferungen, denn die ukrainischen Soldaten verlieren ihr Leben fĂŒr unsere Freiheit, fĂŒr unseren warmen Arsch, fĂŒr unsere Lebensweise. Und ich hoffe, dass Europa jetzt endlich aufwacht und sich unabhĂ€ngiger aufstellt.

  • Ich kann mich nicht daran erinnern, dass Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg jemals so eindeutig und klar auf die Seite einer Kriegspartei gestellt hat.

    Gibt doch zahlreiche Gegenbeispiele. Gerade bei Kriegen auf dem europÀischen Kontinent hat Deutschland immer irgendwie eine Rolle gespielt. Im Kosovokrieg waren wir sicher nicht neutral. Und bei der Ukraine ist der Sachverhalt noch viel eindeutiger

  • Einblicke in die LĂŒgenwelt der russischen Machthaber gibt ein aktuelles Interview mit Dmitrij Ljubinskij, dem russischen Botschafter in Österreich:

    https://www.profil.at/oesterre
ge-der-wahrheit/401960315

    Einmal editiert, zuletzt von Schneppe ()

  • Anderseits fehlt mir doch ein StĂŒck weit die WertschĂ€tzung fĂŒr das, was Deutschland bis jetzt an Hilfe/UnterstĂŒtzung geleistet hat.

    Das ist wirklich dein Problem? Was wir oder die anderen Weststaaten machen, ist doch das mindeste, was man fĂŒr ein angegriffenes Land und die unfreiwillig in diese Situation geratenen Menschen macht. Da jetzt mit mangelnder WertschĂ€tzung daher zu kommen, halte ich fĂŒr pervers


  • Was du fĂŒr "pervers" hĂ€ltst, ist deine Sache. Und fĂ€llt unter die Meinungsfreiheit. Zum gilt die auch fĂŒr andere Meinungen und andere Menschen hier in Deutschland. DarĂŒber bin ich froh.

  • Ich schrieb ja „ich halte es fĂŒr pervers“ und nicht „es ist pervers“. Wozu dann die Abhandlung zur Meinungsfreiheit?


    Apropos WertschÀtzung, reicht das um dich zu besÀnftigen? Klitschko als Sonderbeauftragter ab Minute 01:56:


    Klitschko dankt Deutschland

  • Ich sehe auf Twitter immer mehr BeitrĂ€ge, die plĂŒndernde russische Soldaten zeigen, bzw. zerstörte russische Fahrzeuge mit gestohlenen Sachen. Waschmaschinen, Bratpfannen, FahrrĂ€der und anderes Zeug.


    In Weißrussland soll sich eine Art Flohmarkt etabliert haben, wo das außer Land geschaffte Diebesgut verhökert wird.

    Es wird immer bizarrer.

  • Ich sehe auf Twitter immer mehr BeitrĂ€ge, die plĂŒndernde russische Soldaten zeigen, bzw. zerstörte russische Fahrzeuge mit gestohlenen Sachen. Waschmaschinen, Bratpfannen, FahrrĂ€der und anderes Zeug.


    In Weißrussland soll sich eine Art Flohmarkt etabliert haben, wo das außer Land geschaffte Diebesgut verhökert wird.

    Es wird immer bizarrer.

    Ist das denn wirklich bizarr und nicht eine normale Folge eines Krieges? Krieg an sich ist pervers, aber das Verhalten der Soldaten wahrscheinlich nicht. Die mĂŒssen ihr Leben fĂŒr etwas einsetzen, dass sie nicht verstehen. FußballgehĂ€lter gibt es dafĂŒr bestimmt auch nicht.

  • Willst du mir damit jetzt sagen, dass ich meine Meinung hier nicht Ă€ußern soll?

    Ich will dir folgendes sagen: Was du fĂŒr "pervers" hĂ€ltst, ist deine Sache. Und fĂ€llt unter die Meinungsfreiheit.

  • Ich kann mich nicht daran erinnern, dass Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg jemals so eindeutig und klar auf die Seite einer Kriegspartei gestellt hat. Wie Papa BĂ€r schon geschrieben hat: Deutschland nimmt ohne große Diskussion FlĂŒchtlinge auf, riesige Spendengelder kommen aus Deutschland und es werden Waffen geliefert. Gestern kam dann auch diese Meldung: Bund genehmigt Lieferung von Panzern an die Ukraine. Wie wir hörten, gibt es noch weitere militĂ€rische Hilfen/Waffenlieferungen, die aus taktischen GrĂŒnden nicht öffentlich gemacht werden. Das heißt: Da fehlen jetzt nur noch deutsche Soldaten und Deutschland wĂ€re Kriegspartei.


    Aber all das reicht den Ukrainern nicht: "Wir brauchen Waffen": Wladimir Klitschko fordert bei Berlin-Besuch mehr UnterstĂŒtzung fĂŒr die Ukraine. Betonung liegt auf "fordert". Ich kann das Ansinnen der Ukrainer einerseits sehr gut verstehen. Anderseits fehlt mir doch ein StĂŒck weit die WertschĂ€tzung fĂŒr das, was Deutschland bis jetzt an Hilfe/UnterstĂŒtzung geleistet hat. Wie gesagt: Das ist historisch gesehen einmalig in der Geschichte der Bundesrepublik.

    Diese Woche wurden 2 ukrainische Botschafter abberufen wegen "IneffektivitÀt".

    Die Ukraine erwartet von ihren Auslandsvertretern maximalen Druck, den Kampf des Landes gegen Russland zu unterstĂŒtzen, mit Sanktionen und RĂŒstungsgĂŒtern. Die Botschafter in Georgien und Marokko erfĂŒllen die Erwartungen nicht. Druck ĂŒbt der PrĂ€sident auch auf die Vertreter in anderen Regionen aus.

    "Die diplomatische Front ist eine SchlĂŒsselfront", sagte der ukrainische Staatschef weiter. Er erwarte nun auch "Resultate in den kommenden Tagen" von den diplomatischen Vertretern und MilitĂ€rattachĂ©s seines Landes in Lateinamerika, im Nahen Osten, in SĂŒdostasien und Afrika.


    Quelle u.a

    https://www.n-tv.de/politik/Ke
r-ab-article23238242.html



    Das scheint ein diplomatisches Gesamtkonzept zu sein: Druck aufbauen, Forderungen stellen. Das betrifft auch nicht nur Deutschland. Ob Selenskyj, Melnyk, Klitschko, die Rhetorik ist gleich und die Wortwahl ist gleich.



  • Man kann auch das doch "locker" sehen. Was sollen die ukrainischen Diplomaten denn sonst machen? Die wollen nicht, dass Putin ihr Land besetzt. Sie brauchen dazu alles an UnterstĂŒtzung, was sich auch nur ansatzweise mobilisieren lĂ€sst. Das fordern sie mit allen Mitteln. Solange sie dabei keine Menschenrechte verletzen, und das sollte bis kann Diplomatie ja von vornherein nicht, muss man das aushalten können, auch wenn man es in einem ersten Impuls als "zu fordend" empfindet. Das mag es vielleicht ja sogar sein. Im Kontext dessen, dass sie das wirklich brauchen, dann aber auch nicht wirklich. Es ist halt verstĂ€ndlich.