Russlands Angriff auf die Ukraine

  • C96Brand

    ..."Dass der einfache Soldat vor Ort so durchdreht und auf eigene Faust die Menschen umbringt, kann ich mir irgendwie nicht vorstellen. Und dann ist es gar vielleicht so, dass der befehligende Kommandant den Schützen selbst den Tod angedroht hat, wenn sie nicht auf die Leute schießen. Ja, das ist natürlich Spekulation, aber auch Soldaten haben an und für sich ja Werte, Ethik und Ehre. Gezielt auf Zivilisten schießen gehört eher nicht dazu."...


    Das sehe ich differenzierter.

    Soldat ist nicht gleich Soldat.

    Ein Soldat einer demokratisch legitimierten Parlamentsarmee, Beispiel Bundeswehr, hat grundsätzlich andere Werte und Ethikvorstellung, als das ein Soldat, um konkret zu werden, der russischen Armee haben wird.

    Der einfache russische Soldat wird meist wie der letzte Dreck behandelt. Schon unter den Mannschaften herrscht eine brutale Hierarchie. Das ist Menschenverachtung pur. Abstumpfung ist da Ausbildungsziel. Hinzu kommt im vorliegenden Fall auch, dass Augenzeugen von tschetschenien Soldaten berichten... das wäre dann nochmal eine negative Steigerung... denn das sind seelenlose Söldner und Verbrecher, die an ihren Schandtaten auch noch Freude haben.

  • pasza So nach dem Motto "Kollateralschäden passieren halt"?! Diesen Zynismus (wenn du es denn so meinst, vielleicht verstehe ich das ja auch falsch) finde ich abscheulich. Aufklärung steht an oberster Stelle. Und ja, da braucht es eine nüchterne Analyse, so schlimm die Sache auch ist.

    Ich meine eher das Gegenteil. Die Diskussion, was darf/kann ich damit vergleichen, was muss man alles dabei berücksichtigen, weil es ja Krieg ist und der ganze whataboutism nebenher. Zwischenzeitlich sollte doch für jeden hier objektiv genug klargestellt sein, dass hier Zivilisten brutal hingerichtet wurden.


    Für mich ist da längst jede denkbare rote Linie überschritten.

  • Okay, das heißt, dein Beitrag bezog sich dann doch nicht so sehr auf meinen vorherigen, sondern auf die locke/Bronco-Diskussion. Dann will ich dir auch keinen Zynismus und nix dergleichen vorwerfen. Das war schlicht ein Kommunikationsproblem, da du den Adressaten deiner Nachricht nicht klargestellt hast.


    :bier:?

  • In einer Stresssituation reagieren Menschen oft nicht so, wie sie es unter normalen Umständen tun würden. Ein Kriegseinsatz dürfte nicht nur eine der schwersten verstellbaren Stresssituationen sein, sondern ist auch noch über Tage und Wochen anhaltend.


    Und natürlich gibt es auch noch die unterschiedlichsten Gründe für die Teilnahme am Kriegseinsatz: Berufssoldat, Wehrdienst, Söldner - die einen sind mehr oder weniger freiwillig da, andere abkommandiert.


    Ich denke, dass es aus der Ferne keine generelle Aussage geben kann, ob die russischen Soldaten eher auf Befehl oder aus eigenem Antrieb handeln/handelten. Das müssen die Ermittlungen zeigen und wahrscheinlich wird es unendlich viele Einzelfälle geben.


    Abscheulich bleibt es natürlich immer.

  • Die Welt ist im Arsch!...


    ... London (geilste Stadt der Welt).

    zu 1: Stimmt. Deshalb bin ich froh, dass meine Frau keinerlei Ambitionen auf Kinder hat. In einer besseren Welt vielleicht mal wieder.


    zu 2: Nee Hannover. Danach kommt natürlich London. Hatte ich aber bereits erwähnt.

  • Ich traue mir da bezüglich des Innenlebens der russischen Armee durchaus eine begründete Meinung zu.

    Vor 50 Jahren konnte ich schon sehen, dass die damaligen sowjetischen Soldaten die ärmsten Schweine unter der Sonne waren. Und ich glaube, daran hat sich rein gar nichts geändert.


    Wenn man von Dresden Richtung Norden nach Klotzsche fuhr, waren ab der Dresdner Heide rechts der Straße nur noch Kasernen der Russen. Nur kurz unterbrochen vom Industriegebiet. Gesehen hat man die unteren Chargen in Freiheit nie, nur wenn sie auf der Pritsche im LKW saßen. Wenn ich mich recht erinnere, hatten die auch niemals Ausgang. Die waren einfach nur da. Offiziere konnten schon raus. Viel Freude hatten die an ihrem Leben allerdings auch nicht. Ich hab mal einen in meiner Stammkneipe erlebt, der sich sein ganzes Unglück von der Seele gesoffen hat und dann durchgedreht ist. Irgendwann kamen die Genossen Feldjäger und haben ihn eingepackt. Ich weiß nicht, was aus ihm geworden ist. Ob er das überhaupt überlebt hat.


    Aus dieser Zeit stammen auch meine (sicher unberechtigten) Vorurteile allem Russischen gegenüber. Meine Erinnerungen an damals lassen mich jetzt immer wieder an die armen, mies behandelten Kerlchen denken und fragen, wozu die im Ernstfall fähig gewesen wären, so nah in der Nachbarschaft. Und damals war der Krieg "nur" kalt. Heute stelle ich mir diese frustrierten jungen Menschen auf einem ganz anderen Level vor. Verbrechen wie in Bucha u.a. wundern mich überhaupt nicht.


    Ich hasse Krieg!

  • Kriegsverbrechen ohne direkten Befehl sind Teil eines jeden Krieges. Über ein ganz schlimmes Verbrechen der amerikanischen Armee habe ich viel gelesen: Mỹ Lai (Son My). Auch dort grosse Vertuschung über viele Jahre.


    Aber bei den russischen Gräuel ist schon deutlich mehr Methode zu sehen, einschließlich Handlungsanweisungen für Massengräber.


    Und man mag die Vorstellungen für ein Ausradieren der Ukraine, ihrer Existenz, ihrer Menschen und ihrer Kultur nicht mit den Nazis vergleichen wollen, aber das Muster der stalinistischen Säuberungen ist schon sehr präsent.

  • Sacharowa zu Baerbocks Ausweisung russischer Diplomaten:


    Zitat

    Das grenze an „Hass-Propaganda“, meinte Sacharowa. Sie kündigte eine spürbare Reaktion auf den konfrontativen Schritt an.

    Man darf gespannt sein, was da kommt.