Russlands Angriff auf die Ukraine

  • Scholz trägt Verantwortung für unser Land. Da sind Entscheidungen zu treffen, die erhebliche Tragweite haben. Da erwarte ich schon, dass er seine Entscheidungen gut überlegt, größtmögliche fachliche Expertise hinzuzieht, sein Handeln auf eine breite Basis stellt und zum Wohl des deutschen Volkes handelt.

    Tut er aber nicht.

  • Volle Zustimmung meinerseits zu stscherer, der es hier gut auf den Punkt bringt. (EDIT: Ich meine den vorletzten Beitrag von ihm.)


    Scholz ramponiert die deutsche Position in Europa. Es sind mehr und mehr Zweifel daran zu lesen, ob Deutschland überhaupt zu Vertrauen ist im Hinblick auf §5 NATO, d.h. den Verteidigungsfall.


    Nach dem Krieg wird es ein gigantisches Wiederaufbauprogramm in der Ukraine geben. Deutschland wird viel davon zahlen, um nicht komplett isoliert zu sein. Aber werden die Aufträge an deutsche Firmen gehen, oder wird die Ukraine sich an diese Tage erinnern?


    Es gibt eine offensichtliche Antwort.


    Deutschland möchte Geschäfte mit Völkermördern machen und mit einem Staat, der praktisch täglich unsere Verbündeten und EU-Partner bedroht und eine "Einflusssphäre" bis zur Elbe sicherstellen möchte.


    Wer hat uns verraten? Diese alte Volksweisheit wird man bald in ganz Europa kennen.

    • Offizieller Beitrag

    Wir sind Kriegspartei.

    Sind wir nicht. Russland und China haben Hanoi mit Material, Waffen und Militärberatern vollgepumpt und niemand kam auf die Idee, dass Russland und China Kriegspartei seien. Von dieser abwegigen Denkweise sollten wir uns mal verabschieden.


    Russland sagt, dass die Moskwa wegen des Seegangs und ihrer eigenen Inkompetenz untergegangen ist. Und im gleichen Atemzug verkünden sie, dass sie dass mit Bombardements auf Kiew und weitere ukrainische Ziele vergelten werde. Wer auf Rationalität setzt bei der russischen Führung, der wird enttäuscht werden.


    Wenn die einen Grund finden wollen auf den Knopf zu drücken, dass finden sie einen. Und ob die Begründung dann „die liefern schwere Waffen an die Ukraine“ oder „die harten Sanktionen vernichten unsere Wirtschaft“ oder „die sind schwach und haben es verdient“ oder sonstwie lautet ist dann auch egal.

  • Es stehen doch genug ausgemusterte Fahrzeuge herum, die der Bundeswehr - aus welchen Gründen auch immer


    Und braucht man echt für einen Panzer jahrelange Spezialausbildung - zumal dann, wenn man vorher schon andere Panzer gefahren hat?

    Ja, die stehen in irgendeinem Depot und könnten auch wieder aktiviert werden. Dürften aber als Ersatzteillager für die noch aktiven Bestände dienen. Das kennt eigentlich jeder Soldat und Ex-Soldat, der Materialverantwortung hatte und mit einem Instler in ein Depot gefahren ist, um mal wieder ein benötigtes Ersatzteil aus einem ausgedienten Fahrzeug zu organisieren.


    Einen Panzer zu fahren ist nicht sonderlich schwer, du musst es aber als ein gesamtes Waffensystem sehen. Es gibt versch. Funktionen und jeder kann nur das, worauf er ausgebildet wurde. Zusätzlich musst du auch noch die Reserven ausbilden. Wenn dir z.B. ein Richtschütze ausfällt und du hast keinen weiteren, kannst du das Gerät stehen lassen, wenn du nicht als gepanzerter Sarg operieren möchtest. Auch hat die Komplexität der Systeme zugenommen, Abläufe müssen durch wiederholende Drills trainiert werden. Auch nach einer dreimonatigen Spezialgrundausbildung wurden teils haarsträubende Fehler gemacht, die einer kompletten Besatzung im Ernstfall sofort das Leben gekostet hätte.


    Wir haben früher öfter nach dem Motto "Jetzt können sie es endlich und nun kommen die nächsten" gelebt und da hatten wir noch eine Wehrpflicht von 12 Monaten.

  • Die Niederlande schicken Waffen, inklusive gepanzerter Truppenfahrzeuge. Twitter, englisch.


    Vielleicht sollte Deutschland mal untersuchen, ob die ihrer NATO-Bündnisverpflichtung dann noch nachkommen können. Wie muss das erst in Estland aussehen? Vielleicht könnte man über die NATO sämtliche Waffenhilfe für die Ukraine blockieren, das wäre doch was für Scholz.

  • Großbritannien wird Artillerie liefern. Telegraph.


    Zitat

    "This will become an artillery conflict, they need support with more artillery, that is what we will be giving them... in addition to many other forms of support," the Prime Minister told the House of Commons.

    "The urgency is even greater now because Putin has regrouped his forces and launched a new offensive in the Donbas. We knew this danger would come,” Mr Johnson added.

  • Tobias

    Es kommt nicht auf unsere Betrachtungsweise an, sondern auf die von Putin. Und egal, ob Scholz weiterhin rumschlumpft oder nicht, für Putin ist jedes Land, welches nicht für ihn ist, Feind. Also ist es egal, ob wir Waffen liefern oder nicht... oder Nein, ist es trotzdem nicht, weil nun einmal die die Ukrainer:innen die Waffen brauchen, um sich gegen die Orks zu wehren - besser wäre, die Russ:innen selbst würden das tun, aber leider tun sie das nicht. Sie pöbeln höchstens mal, wenn sie im Ausland wohnen und nicht mehr so nett leben können wie bisher:


    https://www.faz.net/aktuell/po…f-instagram-17968977.html


    christitus

    Also wenn ich sehe, welche Erfolge die Ukrainer:innen so erzielen, und dann noch höre, dass die USA ihnen zutraut, dass sie deren Systeme in wenigen Tagen beherrschen, dann würde ich es vielleicht mal auf einen Versuch ankommen lassen. Sich Sorgen zu machen, dass sie durch einen unsachgemässen Gebrauch der Panzer Schaden erleiden, dürfte angesichts der derzeitigen Situation in der Ukraine im beste Fall naiv, im schlechtesten Fall zynisch wirken.

  • Ich seh nur zwei Möglichkeiten, warum Scholz sich weigern könnte, diese Regierung weitere Waffen an die Ukraine liefern zu lassen:

    A) Die Regierung traut sich nicht einen klaren Punkt zu machen, weil sie befürchtet, Russland drehe dann den Gas- und Ölhahn zu und Deutschland wird Entwicklungsland.

    B) Die Waffen, über die wir verfügen, sind in solch desolatem Zustand, das Deutschland durch eine Übergabe offenlegen würde, daß es nie und nimmmer in der Lage gewesen wäre, seinen Nato Verpflichtungen nachzukommen.

    Oder man macht sich Gedanken was eigentlich passiert, wenn die Ukrainische Armee den Donbas oder die Krim befreit. Nur so als Gedankenspiel, weil kann ich mir bei Scholz nicht vorstellen. Generell finde ich es seltsam, was von Scholz erwartet wurde. Man wusste ganz genau was man mit ihm bekommt. Der aalt sich genau so wie Merkel und trifft am liebsten keine Entscheidungen. Denke aber auch, dass er für diese Kontinuität gewählt wurde. Trotz seiner Vergesslichkeit. oder wegen. Den Krieg wird er schnell vergessen, wenn es bei den Russen wieder was zu holen gibt. Aber da wird er nicht alleine sein.

    Gut, das ist ähnlich sympathisch wie die ukrainische Bäuerin die dem russischen Soldaten mit der Sichel den Hals aufschlitzt. Ist das nicht irgendwie Doppelmoral? (jaha, Putin hat angefangen. Weiß ich, verurteile ich!)

  • Der Artikel ist wirklich interessant aber enthält auch nicht wirklich viel neues.

    Zur Quelle: unter dem Namen "Soldat und Technik" gab es bis in die 2000 Jahre eine Zeitschrift aus dem Mittler Verlag Bonn, die 100% vom BMVg finanziert wurde. Der Verlag ist noch der Selbe aber es gibt nur noch jährliche Printveröffentlichungen, sonst ist es eine Onlineplatform. Wer das ganze finanziert und somit auch inhaltlich vorgibt kann ich nicht sagen.

    Die Redakteure sind durchweg ehemalige Offizier der Bundeswehr... lustigerweise habe ich einen wiedererkannt... Zufälle gibt's :lookaround:.

    Inhaltlich wird alles völlig korrekt beschrieben, jedoch immer durch die Brille wie es zu 100% ideal laufen sollte. Dem ukrainischen Soldaten wird eine ausgefeilte Ersatzteilversorgung so ziemlich egal sein... Hauptsache man kann den russischen Streitkräften irgendwas entgegensetzen, was über das eigene Gewehr und die Panzerfaust hinausgeht. Das Material der Russen ist auch nicht taufrisch, aber er hat halt Unmengen davon.... und wenn die Dinger liegen bleiben, dann ist das halt so. Vor diesem Hintergrund sollte man die ukrainischen Forderungen bewerten... da geht es um das nackte Überleben und dafür nimmt man jede Hilfe gerne an. Wir sollten nicht für die Ukraine entscheiden, sondern es ihnen selbst überlassen. Wenn sie meinen mit den alten schweren Waffen der Bundeswehr etwas anfangen zu können, dann sollten wir sie auch rausrücken.

  • Grundsätzlich bin da bei Dir. Wobei ich einen Unterschied machen möchte zwischen der Jubelpropaganda des Aggressors und der Propaganda derjenigen, deren Land in Schutt und Asche gelegt und deren Zivilbevölkerung geschändet wird.

  • Die Argumentation von Herrn Hofreiter kann ich sehr gut nachvollziehen:


    https://www.spiegel.de/politik…b6-4af8-8b0b-22fc45be6fa1


    Leider habe ich noch einen anderen bösen Verdacht: viele unserer abgetauchten Politiker:innen, die sich lieber nicht eindeutig gegen Russland stellen wollen, rechnen weiter mittelfristig mit einem russlandhörigen/-verliebten Regime in Kiew und da wäre natürlich das Narrativ, quasi neutral gewesen zu sein und das Schlimmste für Russland (mit) abgewendet zu haben, ein sehr schönes...


    Hofreiter und Andere kann man dann ja immer noch zu links-grünen Spinner:innen umlabeln.


    Ein vielleicht interessantes Video über die Zeit der russischen Besetzung in einer Kleinstadt:


    https://www.t-online.de/nachri…gespenstische-szenen.html

    Einmal editiert, zuletzt von stscherer ()

  • Den letzten Satz kann man diskutieren. Hat Scholz nicht einfach nur große Angst davor, dass Deutschland Kriegspartei wird und er deshalb zurückhaltend reagiert? Und so zurückhaltend ist er dann auch nicht, denn Geld fließt doch schließlich reichlich.

    Deutschland hat eine Sonderrolle aufgrund seiner Geschichte. Zudem sind die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland speziell. Ich finde es verständlich, dass Scholz sich gut überlegt, wie weit Deutschland wirklich gehen kann.

    Das geschichtliche Argument kann ich nicht gelten lassen. Irgendwie wird das in Deutschland immer nur so verstanden dass man schöne Sonntagsreden hält und sich ein Ei drauf pellt so toll aus der Geschichte gelernt zu haben, um dann aktuell gar nichts zu tun. Vielleicht sollte man diese Heuchelei aufgeben.

  • Ich persönlich finde, dass das Video die Situation der dort als Frau dargestellten Ukraine und ihren Wunsch nach Vergeltung sehr eindringlich zeigt. Ich kann dem Video trotz seines drastischen Ansatzes definitiv den künstlerischen Charakter nicht absprechen.


    "Singende" Mädels und lächerliche Hupfdohlen, die allenfalls billigste Pornophantasien alter Männer ansprechen, sind das definitiv nicht, und die Verwendung von Naziinszenierungen ist nur Eines: :kotzen:

  • B) Die Waffen, über die wir verfügen, sind in solch desolatem Zustand, das Deutschland durch eine Übergabe offenlegen würde, daß es nie und nimmmer in der Lage gewesen wäre, seinen Nato Verpflichtungen nachzukommen.

    Würde dann Strack-Zimmermann so intensiv genau diese fordern?