Russlands Angriff auf die Ukraine

  • Florian

    Weil er Propaganda macht.

    Ich glaube kaum, das wie von vielen vermutet, soviel Gerät ungenutzt und eingelagert bei der Bundeswehr herumsteht.

    Und ich bin immer noch der Meinung, das die Bundeswehr sich nicht ganz nackt machen darf. Viel Gerät ist jetzt auch im Ausland stationiert.

    Die angeblich 100 Leopard 1 Panzer stehen auch nicht bei der Bundeswehr, die stehen bei einer privaten Firma, die Kriegsgerät aufarbeitet. Die können gerne geliefert werden (nach meiner unmassgeblichen Meinung) nur müssen die erst aufgearbeitet werden. Das sind Rückläufer von Statten, die die in Zahlung genommen haben (KrausMaffeiWegmann bzw. Rheinmetall) weil die neue Leopard 2 Panzer gekauft haben.

    Nur, ich frage mich, wo die Munition herkommen soll? Bundeswehr? Die haben 105 mm nicht mehr im Bestand, weil sie die mit den Leo1 zusammen an die Staaten (Griechenland/Türkei etc.) geliefert haben.

    Die Munition vom Leo2 ist eine ganz andere, allein das Kaliber ist 120mm.


    Ich finde die ganze Diskussion über schwere Waffen aus Deutschland müssig. Ersten wissen wir nicht, was Deutschland liefert, Zweitens was die Ukraine möchte und drittens, läuft ja wohl auch die Ausbildung durch Deutsche Soldaten.

    Das man in Deutschland nicht darüber spricht, finde ich in Ordnung, weil es würde wohl auch eine Gefährdung der Lieferungen und der Lieferanten(Bundeswehrsoldaten) bedeuten.


    Und, die CDU sollte erst einmal anfangen vor der eigenen Tür zu kehren, die haben die Bundeswehr über Jahre / Jahrzehnte erst in diese Lage gebracht.

  • Noch ergänzend zu 4313: Wenn ich das richtig verstehe, hat die Ukraine in den letzten Jahren durchaus schon einiges an Material erhalten und war nicht nur auf die Eigenentwicklungen angewiesen:

    The "defensive lethal assistance" includes counter-artillery radars, communications and electronic warfare equipment, counter-drone systems, and training. The United States has provided more than $2.5 billion in security assistance to Ukraine since 2014, when Russia forcibly annexed Ukraine's Crimean Peninsula and backed separatists in the east,

    (Radio Free Europe, Juni 21)

    (DeepL: Die "tödliche Verteidigungshilfe" umfasst Artillerieabwehrradare, Ausrüstung für Kommunikation und elektronische Kriegsführung, Drohnenabwehrsysteme und Schulungen. Die Vereinigten Staaten haben der Ukraine seit 2014, als Russland die ukrainische Halbinsel Krim gewaltsam annektierte und Separatisten im Osten unterstützte, mehr als 2,5 Milliarden US-Dollar an Sicherheitshilfe zur Verfügung gestellt,)

    Die USA bauen ihre Militärhilfe für die Ukraine aus und liefern dem Land weitere Rüstungsgüter zur Verteidigung gegen Russland. Nach einem Treffen von US-Präsident Joe Biden mit seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus kündigten die USA ein neues "Sicherheits-Hilfspaket" im Umfang von 60 Millionen Dollar (51 Millionen Euro) an. Darin enthalten seien zusätzliche Panzerabwehrraketen vom Typ Javelin und andere Rüstungsgüter, "damit sich die Ukraine wirksamer gegen russische Aggression verteidigen kann".

    (Deutsche Welle, September 21)

  • falls ich es verpasse, gebt mir bitte Bescheid, wenn ihr euch gegenseitig der Volksveräterschaft bezichtigt.

    Damit ich nicht den Zeitpunkt meines Abschieds hier verpasse.

  • Woher weiß der Botschafter eigentlich immer, was bei der Bundeswehr ungenutzt rumsteht und weitergegeben werden kann?


    Die Ukrainer haben direkte Kontakte zur Rüstungsindustrie, also z.B. Rheinmetall.


    Und die weiß, was die Bundeswehr hat, was die BW aussortieren will und was quasi in der Endmontage zur Auslieferung fertig gemacht wird.


    Das ist auch alles kein Geheimnis, die Infos, die über diese Kanäle kommen, werden auf Twitter (gottbewahre!) seit Wochen diskutiert, vgl. z.B. den Account von Theiner.


  • Alles Portokasse im Vergleich zu dem, was die Russen in's Militär gesteckt haben. (Finanziert von wem?)


    Wahrscheinlich auch Portokasse im Vergleich zum Verteidigungsetat der Ukraine selber, über die Jahre. Das wäre die Vergleichszahl, die es hier bräuchte.

  • Das sind Beschaffungen in Millionen- und Milliardenhöhe mit entsprechenden zeitlichen Vorläufen. Das ist nicht wirklich Geheimsache.


    Z.B. sind wir gerade dabei, gebrauchte Marder nach Griechenland zu liefern.


    Klar, wir ham' ja nix.


    EDIT: Zitat: "The German company already has about 200 Marder 1A3s ready for delivery"

  • Ohne die Aufklärung insbesondere der USA, aber auch anderer europäischer Länder, welche der Ukraine seit 2014, aber vor allem seit Ende 2021 und auch erst Recht seit dem Kriegsbeginn zur Verfügung stehen, wäre die Lage eine andere. Abseits aller Waffenlieferungen.

  • Alles Portokasse im Vergleich zu dem, was die Russen in's Militär gesteckt haben stecken wollten, dann aber in die diversen Yachthäfen am Mittelmeer umgeleitet wurde. (...)

    Ich habe das mal korrigiert. Gut für die Ukraine und uns, dass die Russen so korrupt sind.

  • 96 coming home. Reine Spekulation.


    Es sind auch die ukrainischen Dienste, die - sehr viel bewußter, als irgendjemand im Westen - gesagt haben, dass das so kommt. Es ist das ukrainische Militär, welches seit 2014 weiß, dass sowas kommt.


    Es waren auch die Ukrainer, die jahrelang darauf hingewiesen haben, dass NS2 kriegsvorbereitend ist.


    Es kursiert ein Interview (Video) mit einem hochrangigen ukrainischen Verteidigungsberater, der gesagt hatte, der Krieg kommt zwischen 2020 und 2024 (Wiederwahl Putins), mit 2022 als gefährlichstem Zeitpunkt. Ich hab' allerdings nicht recherchiert, ob das authentisch ist.


    Marina Weißband auf Twitter, den Theiner-Thread zitierend, den ich hier in vollem Umfang reingestellt hatte, der zu Scholz:


    Zitat

    Ich hab jetzt echt lang recherchiert und rumtelefoniert. Das hier scheint tatsächlich die akkurateste Beschreibung der Ereignisse zu Waffenlieferungen zu sein, die ich finden konnte. Ich kenne natürlich keine interna. Aber ich habe nichts gefunden, was dem widerspricht.

  • :rofl:


    Schon vom 12. April:


    Kiev: Schickt uns Marder!
    Berlin: Nein.
    Kiev: Schickt uns Leopard 1!
    Berlin: Nein.
    Kiev: Was schickt ihr uns dann?
    Berlin: Steinmeier.
    Kiev: Nein!


    Georg Löfflmann auf Twitter.

  • Zitat

    Aber ich habe nichts gefunden, was dem widerspricht.

    Na dann.... Erinnert mich an eine Aussage hier zu Scholz:

    Der Geschäftemacher möchte halt derjenige sein, der nach dem Krieg wieder billiges Gas, Öl und andere Rohstoffe einkaufen kann. Sorry, aber bis zum Beweis des Gegenteils nehme ich genau das an.

    Beweislastumkehr voll im Trend....

  • Die Militärausgaben der Ukraine 2015 bis 2020 waren etwa 28 Milliarden (Statista) . Frankreich und Polen haben auch noch für 2,3 Milliarden geliefert (NZZ) Aber der ganz große Wurf ist das natürlich nicht.

  • Danke!


    "Portokasse" war also - was die US-Hilfe angeht - etwas zu salopp.


    Aber dann haben wir schwarz auf weiß, dass die Ukraine die Hauptlast bei der Verteidigung der Ukraine geleistet hat, über die Jahre.


    Alles so, wie es sein soll. Nur, dass komischerweise plötzlich der abwegige Gedanke auftaucht, dass die Ukraine sich ohne Hilfe nicht erfolgreich verteidigt hätte.


    Es hat hier übrigens auch jemand anders eine genaue Vorhersage gemacht. Es war entweder C96Brand oder christitius, der vor dem Krieg darauf hingewiesen hat, dass Russland zuwenig Soldaten hat. Ich hatte dem damals wiedersprochen, indem ich angeführt hatte, was noch nicht an Truppen in der Rechnung war, hatte aber auch darauf hingewiesen, dass "hinter den Städten ein Fragezeichen" steht, d.h. dass was dran ist.


    Die Ukraine würde auch ohne Hilfe jetzt noch gegen Russland kämpfen, nur möglicherweise tiefer in den Städten. Mit noch größeren militärischen und zivilen Verlusten.

  • Bei dem Verhalten der ukrainischen Vertreter würde es mich nicht wundern, wenn man die bald alleine lässt. Eine Aufnahme in die EU schafft nur Probleme und das ganze Geld sieht man auch nicht wieder.

    Der Botschafter sollte jedenfalls mal etwas Dankbarkeit zeigen statt immer nur über Deutschland zu meckern. Die Flüchtlinge werden aufgenommen, Geld und Waffen werden geliefert. Klar, reicht alles nicht, aber Deutschland hat in diesem Krieg die Ukraine auch nicht angegriffen. Dass so eine Hilfe nicht selbstverständlich ist, zeigen die Reaktionen bei diversen anderen Kriegen und Konflikten.

  • Ich denke halt, das ist eine völlige Fehleinschätzung.


    Die Ukraine tut uns einen Dienst, indem sie Russland bekämpft. Das gilt auch dann, wenn das in Deutschland nicht wertgeschätzt wird. Die Balten, die Polen, die Tschechen, die Finnen, die Slowaken wissen das.


    Der USA ist auch völlig bewußt, dass es a) günstiger ist und b) im Eigeninteresse ist, dass die Ukraine diesen Verteidigungskrieg gewinnt, als wenn Russland einen Teilerfolg erzielen kann und dann in ein paar Jahren weitermacht.


    In der Konsequenz heißt das: Deutschland isoliert sich von seinen Verbündeten.


    Deutschland ist es, was sich später für sein Verhalten jetzt entschuldigen wird müssen.

  • Ich frage mich, wie einfach Du Dir vorstellst, dass solche Deals ablaufen oder eben nicht. Dieses Gerät wurde von den Griechen bei Rheinmetall bestellt und vermutlich angezahlt . Wie könnte die Bundesregierung denn jetzt sagen: Neee, das geht nun in die Ukraine ohne dass a) Griechenland auf das Gerät vorerst verzichtet und b) Rheinmetall Geld rückerstattet. Vielleicht wurde das auch bereits erfragt und die Griechen oder Rheinmetall haben abgelehnt.