Russlands Angriff auf die Ukraine

  • Wie lange wird denn dieser Dienst noch solcher von der Allgemeinheit akzeptiert? Für die Bürger geht es erstmal ans Portmonee. Momentan halten die Bilder von zerstörten Städten, den vielen Toten und den zahlreichen Flüchtlingen das Mitgefühl aufrecht. Irgendwann stumpft man jedoch ab. Schreckliche Bilder bekommt man von überall auf der Welt. Weizen und Sonnenblumen aber auch. Der Markt wird das schon regeln und dann sind es irgendwann “nur noch die Russen, die sich da bekriegen”. Trotz aller Verzweiflung haben die Ukrainier auch Verpflichtungen und eine davon ist es, sich nicht in die Politik anderer Länder einzumischen.

  • Z.B. sind wir gerade dabei, gebrauchte Marder nach Griechenland zu liefern.

    Ich frage mich, wie einfach Du Dir vorstellst, dass solche Deals ablaufen oder eben nicht. Dieses Gerät wurde von den Griechen bei Rheinmetall bestellt und vermutlich angezahlt . Wie könnte die Bundesregierung denn jetzt sagen: Neee, das geht nun in die Ukraine ohne dass a) Griechenland auf das Gerät vorerst verzichtet und b) Rheinmetall Geld rückerstattet. Vielleicht wurde das auch bereits erfragt und die Griechen oder Rheinmetall haben abgelehnt.

    Quelle für deine Aussagen?

    Nix fix - auch wenn du das Gegenteil schreibst. Jedenfalls nach dem 9 Tage alten Artikel, den du selbst verlinkt hast. Der berichtet von möglichen Deals und Angeboten und Interesse Griechenlands.


    Die Ansage von Baerbock - wir können jetzt wenig liefern, sind dafür aber in Monaten oder Jahren bereit - ist alles andere als Spd-Linie. Viele Genossen verweisen ja immer darauf, dass nur schnelle Hilfe hilft, weil der Krieg ja möglichst bald enden soll (was aber deutet, dass die ukrainische Armee möglichst bald unterliegt)


    Was ganz anderes: Ist Frau Lambrecht komplett abgetaucht?

  • Die Genossen verweisen ja immer darauf, dass nur schnelle Hilfe hilft, weil der Krieg ja möglichst bald enden soll (was aber deutet, dass die ukrainische Armee möglichst bald unterliegt)


    Wie kommt man zu diesem Schluss, dass ein schnelles Kriegsende eine Niederlage der ukrainischen Armee bedeutet?

  • @andremb

    Indem Frau unzähligen Artikeln im sog Qualitätsjournalismus aka Lügenpresse glaubt. Die entsprechenden Diskussionen waren vor einigen Wochen und idR hinter Bezahlschranke.

  • Externer Inhalt www.youtube.com
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  • Auch hier:

    https://www.sueddeutsche.de/wi…rd-1.5569718?reduced=true


    "KMW bietet für die Ukraine 50 Geparde aus dem eigenen Bestand an, und auch Rheinmetall-Chef Armin Papperger hatte schon vor einigen Wochen in Aussicht gestellt, ausgemusterte Marder-Schützenpanzer zu liefern, die ersten zehn davon schon innerhalb von sechs Wochen nach Bestellung." .... .....

    "Nur ohne grünes Licht der Bundesregierung kann das nicht laufen."


    Und natürlich geht es im Artikel auch um Ersatzteile,Ausbildung uvm

  • Es hat hier übrigens auch jemand anders eine genaue Vorhersage gemacht. Es war entweder C96Brand oder christitius, der vor dem Krieg darauf hingewiesen hat, dass Russland zuwenig Soldaten hat. Ich hatte dem damals wiedersprochen, indem ich angeführt hatte, was noch nicht an Truppen in der Rechnung war, hatte aber auch darauf hingewiesen, dass "hinter den Städten ein Fragezeichen" steht, d.h. dass was dran ist.

    It wasn't me. :ahnungslos:


    Eher hätte ich gesagt, dass die Russen bestimmt zahlen- und materialmäßig überlegen sein dürften. Die bisherigen Kriegswochen haben das jedoch bisweilen nicht bestätigt. Die Frage wird sein, welcher von beiden Seiten zuerst Soldaten und Material ausgehen. Auch da vermag ich keine Tendenz zu erkennen bis heute. Wahrscheinlich werfen die Ukrainer alles an Material in die Waagschale, was sie haben. Keine Ahnung wie lange sie das ohne Nachschub durchhalten können. Und ob die Russen außer ABC-Waffen in 'nem Monat noch was aufbieten können, kann ich auch ganz schwer einschätzen. Das wird ein langer Abnutzungskrieg.

  • Vielleicht hat Herr Putin zu brisante Infos über bestimmte Personen und hat dies nach der Zeitenwende beilaufig erwähnt?


    Auch Bezahlschranke, aber es ist einfach eine böswillige Unterstellung, deutsche Presse würde sich nicht interessieren ...

    https://www.sueddeutsche.de/me…ie-1.5569497?reduced=true


    "Das nährt den Verdacht, dass nicht nur die Bundeswehr und deren erschöpfte Bestände die Regierung an der Lieferung hindern, oder Schwierigkeiten der Rüstungsindustrie. Die in weiten Teilen lange Zeit überaus Putin-freundliche Regierungspartei SPD wirkt, als scheue sie davor zurück, alles zu tun, damit der Kreml diesen Krieg nicht gewinnt - letztere Maxime hat Scholz selbst ausgegeben."

    Einmal editiert, zuletzt von Musuri ()

  • Ein Freund von mir stellt in Hannover eine Wohnung für ukrainische Frauen und Kinder bereit. Eine Küche für die Wohnung zur Selbstabholung hat er für das Wochenende reserviert und braucht helfende Hände. Hat jemand eine Idee oder Ansprechpartner in Hannover?

    Die Aktion steigt Samstag gegen 12 Uhr in Vahrenwald (Abbau der kleinen Küche) und danach Aufbau in der anderen Wohnung. Die Flüchtlinge leben schon dort...halt ohne richtige Küche.

    Einmal editiert, zuletzt von RedSchorse ()

  • Vielleicht hat Herr Putin zu brisante Infos über bestimmte Personen und hat dies nach der Zeitenwende beilaufig erwähnt?

    Bei diesem Teil Deines Beitrages kam mir sofort Mielke - Honecker in den Kopf ohne Details der aktuellen Sache zu Wissen.

  • Sehe ich genauso wie Sasha Lobo


    Der deutsche Lumpen-Pazifismus


    Ein substanzieller Teil der Friedensbewegung ist in seiner Selbstgerechtigkeit das Beste, was Putin passieren kann. Leider hat er in der Politik und besonders in der SPD mächtige Partner.


    Spiegel


    Zitat

    Menschen, die im Angesicht des russischen Angriffshorrors in der Ukraine nichts tun wollen, genau: nichts. Kurz, es sind Menschen wie der Friedensbeauftragte der evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Friedrich Kramer.


    Er sagt auf die Frage, wie man auf die Kriegsverbrechen des Diktators Putin in der Ukraine reagieren solle: »Manchmal können wir alle nur hilflose Zuschauer sein. Und das ist vielleicht gut so.« Es scheint mir kaum möglich, die eigene Ungerührtheit im Angesicht tot gebombter Kinder noch maliziöser zu feiern. Aber gut, es ist ein Bischof.

    Gandhi wird nebenbei auch noch zerlegt, zurecht wie ich finde


    Er zitiert auch diesen wunderbar treffenden Tweet


    Zitat

    Waffenlieferungen sind natürlich tabu, vor allem aber sagt Kramer:

    »Wir dürfen da nicht gesinnungsethisch reingehen, wir müssen nüchtern draußen bleiben«.

    Wann um alles in der Welt soll man gesinnungsethisch sein, wenn nicht jetzt? Mit ermordeten und vergewaltigten Zivilist*innen sonder Zahl? Gesinnungsethik bedeutet hier, dass man rote Linien zieht, deren Überschreitung Folgen haben müssen: das Gegenteil von Appeasement. Zumal es nicht darum geht, dass die Nato in der Ukraine aktiv mitkämpft. Sondern um Waffenlieferungen.


    Der klügste, lustigste und traurigste Tweet dazu: »Weil wir nicht genau wissen, was Russland alles als Kriegserklärung verstehen könnte, habe ich mich entschieden die Spülmaschine heute nicht auszuräumen.«

  • Florian

    Dein letzter Satz ist gruselig.

    Ich glaube, es gehört nicht zu den Aufgaben eines Botschafters in den lokalen Medien den Staatschef seines Gastlandes zu kritisieren. Das macht der Melnyk aber. Stell dir mal vor, er wäre kein Ukrainer sondern ein Araber, Afghane oder Schwarzafrikaner. Ich glaube, der Umgang mit ihm würde sich schnell verschärfen.

    Einmal editiert, zuletzt von Florian ()

  • andro96 Sehr treffender Kommentar von Sascha Lobo. Das unterstützt meine These, dass unsere Gesellschaft sich möglichst komplett neu orientieren muss, was es überhaupt heißt, in dem Falle eines Falles, sein Land bzw. sein Bündnis zu verteidigen und was es dazu benötigt. Sowohl militärtechnisch als auch an Akzeptanz in der Gesellschaft. Weltweiter Pazifismus wäre schön und erstrebenswert, ist aber ein idealtypischer Zustand aus Märchenbüchern und absolut unrealistisch.


    Denkt man diesen egozentrischen Ansatz der deutschen Gewaltlosigkeit zu Ende, ist es mehr als verwerflich, im eigenen Land Waffen herzustellen. Und genau, dann, wenn sie dringend gebraucht werden, gezielt nicht zu verkaufen. Das ist eine zynische, weltfremde Haltung, die das ganze Elend unserer Politik offenlegt. Gerne alles an jeden verkaufen, der es haben will, aber in wirklich entscheidenden Momenten der Weltgeschichte seine bequeme Doppelmoral und wirtschaftlichen Interessen über die Möglichkeit das Richtige zu tun stellen.

  • - Tagesspiegel.de:



    - Auschwitz Memorial, Twitter (original englisch):


    Zitat

    Mit 10 Jahren überlebte Vanda Semyonovna Obiedkova die Deutschen, indem sie sich in einem Keller in Mariupol versteckte.

    81 Jahre später starb sie in einem Keller in derselben Stadt als Opfer des schrecklichen Krieges, versteckt vor den Russen.


    - Etwas älter, eher unterhaltsam: Die Russen können auch durch Unterhaltungselektronik, hier: geklaute AirPods, geortet werden. Twitter, orig. englisch.


    - Romeo Kokriatski, Twitter, orig. englisch, Alltag und Verschleppungen:


    Zitat

    Eine kleine Geschichte über russische Sklavenüberfälle auf die Ukraine: Die Familie der Frau meines Cousins aus Mariupol wurde nach Russland "evakuiert". Zuerst wurden sie nach Taganrog geschickt, dann nach Rostow und jetzt nach Chabarowsk im Fernen Osten. Niemand sagt ihnen, warum sie dorthin geschickt werden, aus welchem Grund,

    oder was sie dort tun werden. Nur ein endloses, unmenschliches bürokratisches System, das Sklaven zwangsweise dorthin verfrachtet, wo es sie haben will. Wir wissen nicht, wie wir sie in die Ukraine zurückbringen oder wie wir ihnen in Russland helfen können - wir warten nur darauf, dass wir von einem geborgten Telefonanruf eine Nachricht erhalten.

    Es ist für mich unvorstellbar, dass dies im 21. Jahrhundert, in der zivilisierten Welt, geschieht. Was wird man mit ihnen anstellen? Als kostenlose Sklavenarbeiter in eine Kolchose verfrachtet? Loyalitätslager? GULAG? Wie werden sie jemals nach Hause kommen?

    Russland muss besiegt werden. Moscovia delenda est. Es gibt keine andere moralische, ja nicht einmal eine praktische Antwort auf diese Art von Massenverschleppung. Nichts anderes als die totale Niederlage des faschistischen Regimes im Kreml. Mit allen notwendigen Mitteln.

  • Oh, den hatte ich vergessen. Interessante, lange Analyse auf worldpoliticsreview, von ein ukrainischen Hannoveraner. Lesenswert! Original englisch. Der Artikel beschäftigt sich mit dem Verhältnis deutscher Eliten zu Russland, geht aber auch auf Hannover ein. Zwei nicht zusammenhängede Zitate:



    EDIT: Deepl hängt gerade, weswegen ich google-translate genommen habe, was sich leider gleich bemerkbar macht.

  • Also, ich bekenne mich da offen zu und es ist nichts, worauf man stolz sein kann. Für mich spielte der Ostblock nach seinem Zerfall nicht die geringste Rolle. Russland war der bekannte Global Player, den man kannte und fürchtete. Länder, die daraus entstanden oder wieder entstanden, waren für mich immer Abziehbilder dieses Russlands. Nun also eigenständig, aber ansonsten halt wie Russland. Länder wie Kirgisien, Tadschikistan oder Usbekistan haben mich niemals interessiert auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken, was das wohl für Menschen sind oder ob ich da mal hinreisen will. Diese arrogante Borniertheit habe ich mir damals geleistet und auch die führt dazu, dass man nun erst der Ukraine anfängt richtig zuzuhören, denn damit war ich sicher nicht allein.