Russlands Angriff auf die Ukraine

  • FĂŒr mich ist das einfach wĂŒrdevoller Respekt vor dem Amt des BundesprĂ€sidenten. TĂ€te dem einen oder anderen geifernden Journalisten oder Oppositionspolitiker in der Causa auch mal ganz gut.

  • Was ist das denn jetzt fĂŒr ein Zickenkrieg von Scholz? Er geht erst in die Ukraine, wenn die sich bei Steinmeier entschuldigt. Das ist der denkbar ungeeignetste Zeitpunkt, um beleidigte Leberwurst spielen. :kopf: n-tv

    Warum? Finde die Reaktion absolut richtig. Viel mehr, regen mich die respektlosen Ă€ußerungen von Melnyk auf.

  • Ja, total respektlos, diese Ukrainer. Kein Wunder, dass die ĂŒberfallen wurden. Beleidigt sein ist da fĂŒr einen Bundeskanzler vollkommen korrekt, und wenn die Ukrainer endlich Manieren lernen, kriegen sie vielleicht noch mal 500 Helme.

  • Einen Bundeskanzler beleidigte Leberwurst nennen, ist fĂŒr mich absolut Respektlos. Egal in welcher Situation sich sein Land gerade befindet.

  • Diese Helmgeschichte immer wieder hervorzukramen, obwohl die Dinger auf dem "Wunschzettel" standen, macht es aber auch nicht besser.

  • Hatte ich das schon gepostet?


    dw.com: Gastkommentar: Die Ukraine, Frank-Walter Steinmeier und seine Formel


    Auszug.


    Zitat

    Die berĂŒchtigte Formel, die nun seit dem 24. Februar endgĂŒltig jede Bedeutung verloren hat, sollte de facto die Kapitulation der Ukraine im Donbass festschreiben. Sie entsprach in einem solchen Maße Putins damaligen PlĂ€nen, dass die Ukrainer ihre wahre Urheberschaft nicht ganz ohne Grund Moskau zuschrieben. Steinmeier habe, dem Wunsch seiner russischen Freunde folgend, angeblich zugestimmt, diesem fĂŒr die Ukraine so mörderischen Projekt seinen Namen zur VerfĂŒgung zu stellen und so die Urheberschaft zu mimen. Wenn Geheimdiplomatie als das Böse schlechthin gilt, dann hat in diesem Fall der jetzige deutsche BundesprĂ€sident das Urheberrecht auf dessen Verkörperung erhalten. Zumindest in den Augen vieler Ukrainer.


    Ich glaube nicht, dass Steinmeier darĂŒber informiert ist, wie oft die ukrainischen Medien, insbesondere seit 2019, seinen Namen in untrennbarer Kombination mit dem Wort "Formel" genannt haben. Ohne Übertreibung: Es sind tausende, vielleicht sogar zehntausende Male. Proportional zu dieser "PopularitĂ€t" gibt es noch die Lawine von Kritik, Misstrauen und völliger Ablehnung. Die "Steinmeier-Formel" ist fĂŒr die Ukrainer zum Synonym fĂŒr etwas HeimtĂŒckisches und Bedrohliches geworden, eine Art Trojanisches Pferd zur Zerstörung der ukrainischen Staatlichkeit.

  • Ja, total respektlos, diese Ukrainer. Kein Wunder, dass die ĂŒberfallen wurden. Beleidigt sein ist da fĂŒr einen Bundeskanzler vollkommen korrekt, und wenn die Ukrainer endlich Manieren lernen, kriegen sie vielleicht noch mal 500 Helme.

    Was ist das denn fĂŒr ein billiger Populismus? Melnyks Job ist Diplomat. Steinmeier ist BundesprĂ€sident, der BundesprĂ€sident ist unerwĂŒnscht, er ist das höchste Amt in unserem Land und der ReprĂ€sentant der Bundesrepublik. Das kannst du oder der Parteichef der Oppositionspartei vielleicht ĂŒbergehen, aber doch nicht der Amtsinhaber des Bundeskanzlers. Jeder der das fordert, bzw. diese Rangfolgen und diplomatischen Etiketten mit Fingerschnipsen als hinfĂ€llig deklarieren möchte, hat einfach nur ein Problem mit unserem Staatssystem oder das halt noch nicht so ganz verinnerlicht.

  • Ja nu? Was heißt das denn? Man darf als AmtstrĂ€ger nur kommen, wenn man beliebt ist? Wenn’s danach ginge wĂ€re Herr Melnyk schon lange des Landes verwiesen. Der Typ ist vermutlich in der Regierung und der deutschen Öffentlichkeit so beliebt wie Fußpilz. Krieg hin oder her. Diplomatie ist halt ein Job, der nach gewissen Spielregeln lĂ€uft und AmtstrĂ€ger beleidigen ist nun mal undiplomatisch (oder auch ein bisschen doof), wenn man gleichzeitig viel UnterstĂŒtzung erwartet.


    Scholz wird dahin reisen, wann es halt passt. Soll er die Haubitzen persönlich ĂŒberreichen?

  • Dass nicht unerhebliche Teile der Menschen in der Ukraine Herrn Steinmeier als "persona non grata" sehen, kann man durchaus verstehen.Ein Artikel illustriert das unter Anderem, zumal er im Licht der heutigen Situation noch einmal sehr klar aufzeigt, dass schon damals Russland mit gezinkten Karten gespielt hat - und Steinmeier im gesamten Prozess seit 2014 eine - sagen wir mal vorsichtig - aus Sicht der Ukraine "unglĂŒckliche" Figur abgegeben hat:


    https://www.dw.com/de/steinmei
Cr-die-ukraine/a-50679595


    In der derzeitigen Situation kann man also durchaus VerstĂ€ndnis fĂŒr die ukrainische Position bzgl. der causa Steinmeier aufbringen.


    Aber im Grunde genommen geht es ja jetzt darum, dass Herr Scholz in einer solchen existenziellen Situation ein Interview zu diesem Thema im Fernsehen gibt, was wirklich Anlass zum FremdschĂ€men gibt; sein dortiger Auftritt ist mit "beleidigter Leberwurst" vergleichsweise treffend umschrieben. Als Diplomat hĂ€tte ich mir das aber wohl in der Öffentlichkeit auch eher verkniffen, allerdings ist Herr Melnyk nun auch wirklich kein besonders gute Besetzung der Position "ukrainischer Botschafter in Deutschland".


    Insgesamt ein wirklich lÀcherlicher Nebenschauplatz..


    Wer es noch einmal sehen will:


    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklĂ€rst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen ĂŒbermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer DatenschutzerklĂ€rung zur VerfĂŒgung gestellt.

  • FĂŒr den einen "beleidigte Leberwurst" fĂŒr andere halt die transparente und deutliche ErlĂ€uterung, dass der Bundeskanzler den BundesprĂ€sidenten nicht zu ĂŒbergehen hat.

  • Siehst Du das wirklich so, insbesondere in Bezug auf seine vorhergehenden Äusserungen zur Merz Reise - die ich ĂŒbrigens fĂŒr hochgradig bescheuert halte? Mir macht es doch eher den Eindruck, dass Herr Scholz schwer angepisst ist, dass man so wichtige Persönlichkeiten wie ihn und Herrn Steinmeier nicht mit FreudentrĂ€nen der RĂŒhrung in Kiew empfĂ€ngt.


    Aber gut, im Grunde genommen halt ein Nebenschauplatz, tatsÀchlich sind den Ukrainer:innen wahrscheinlich funktionierende Haubitzen aus Deutschland wesentlich lieber als politische Platzpatronen aus Regierung, ReprÀsentanz und Opposition. Vielleicht nimmt ihn ja mal Frau Baerbock mit, die scheint ja ganz beliebt zu sein in Kiew.

    Einmal editiert, zuletzt von stscherer ()

  • Außerdem ist Steinmeier nicht ausgeladen worden, das ist schlicht ein MĂ€rchen. Er wollte sich an einige OsteuropĂ€ische Politiker anhĂ€ngen, und das wollte die Ukraine eben nicht.

  • Weder Scholz, noch Steinmeier sind irgendwelche Privatiers, das ist was ich zu vermitteln versuche, was aber in der Diskussion darĂŒber immer wieder ĂŒbersprungen wird, wenn statt des Amtes dann der Name des Amtsinhabers genannt wird um die diplomatische Etikette zu relativieren. Merz kann machen, was er will. Wen interessiert das wirklich? Aber wenn du das Staatsoberhaupt nicht willkommen heißt, weil dir der AmtstrĂ€ger aus welchen (validen) GrĂŒnden auch immer nicht passt, dann richtest du dich gegen die bundesdeutsche ReprĂ€sentanz im Ganzen und das ist ein Problem, das man nicht einfach mal so eben durch eine (medial geforderte) Trotzreise umschiffen kann.

  • Um so schlimmer. Er hat als BundesprĂ€sident gegen die Ukraine gehandelt und diesen Krieg durch Akzeptanz unberechtigter russischer AnsprĂŒche mit ermöglicht.


    Im Grunde schulden wir der Ukraine eine Entschuldigung als Bundesrepublik. Und ein fettes "Danke" dafĂŒr, dass sie fĂŒr uns den Frieden in Europa verteidigt. Erfolgreich, ĂŒbrigens.

  • Ein BundesprĂ€sident hat keine handelnde Funktion. Was schreibst du da fĂŒr einen Stuss? Bleib wenigstens bei seiner Zeit als Bundesaussenminister und selbst da könnte man lange Auseinandersetzungen ĂŒber deinen Eingangssatz fĂŒhren.

  • Nun ja, locke:


    „Das BĂŒro des ukrainischen PrĂ€sidenten Wolodymyr Selenskyj hat den geplanten Besuch des deutschen BundesprĂ€sidenten gegenĂŒber der Deutschen Botschaft aktiv abgesagt. Das geht aus einer informellen Nachricht an die deutsche Vertretung in Kiew hervor, die dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vorliegt.“


    https://www.rnd.de/politik/ste
html?outputType=valid_amp


    Ändert ja nix daran, dass Steinmeier schlicht nicht in die Ukraine eingeladen wurde. Und wer nicht eingeladen ist, kann auch nicht ausgeladen werden. Wenn ich dich besuchen will, du aber kein Bock hast, lĂ€dst du mich ja nicht aus. Du sagst mir aktiv ab.

  • Diese Helmgeschichte immer wieder hervorzukramen, obwohl die Dinger auf dem "Wunschzettel" standen, macht es aber auch nicht besser.

    Ja, mag sein. Ich empfinde es jedenfalls als hochpeinlich, sich ĂŒber einen Diplomaten eines In Großer Not befindlichen Landes aufzuregen, weil er das ĂŒbliche Chichi in der Kommunikation vernachlĂ€ssigt. Er redet halt Tacheles. So ein Überfall durch Russland ist jetzt auch kein Neujahrsempfang.

  • Ein BundesprĂ€sident hat keine handelnde Funktion. Was schreibst du da fĂŒr einen Stuss? Bleib wenigstens bei seiner Zeit als Bundesaussenminister und selbst da könnte man lange Auseinandersetzungen ĂŒber deinen Eingangssatz fĂŒhren.


    Warum die AggressivitÀt?


    Der Vorschlag, nach dem die "Steinmeier-Formel" nach ihm benannt ist, kommt aus seiner Zeit als Außenminister, das ist richtig.


    Er war aber auch als BundesprÀsident in die Diplomatie weiterhin involviert und hatte auch als BundesprÀsident offensichtlich kein Problem damit, dass das ganze "Steinmeier-Formel" genannt wurde.


    Als Beleg einen Artikel hinter der Paywall bei Spiegel-Online, der 2019 titelt: Ostukraine-Konflikt: Wie Frank-Walter Steinmeier Frieden schaffen will. Auch der Zeit-Artikel ĂŒber Plötner zeigt oder legt zumindest stark nahe, dass er weiterhin eingebunden war.