Russlands Angriff auf die Ukraine

  • Das ist jetzt aber doch eine sachliche Beschreibung.


    EDIT: Was kommt als nächstes? Darf man Hitler noch als Nazi bezeichnen? ;)

  • So, bei mir haben sich Russlands Drohungen von Atomschlägen abgenutzt. Ist mein Gefühl. Ich beurteile das schon ganz rational. Angst löst das nicht mehr aus bei mir. Bogen überspannt.

    Geht mir ähnlich. Die Presse titelt von Machtdemonstration. Aus meiner Sicht ist es das pure Gegenteil davon. Jeder weiß, dass Russland Atommacht ist und vermutlich sogar die Hälfte ihres militärischen Atomgerümpels an den Mann (sprich uns) bringen könnte.


    Das nun nochmal vorzuführen deutet aber eher daraufhin, dass man mehr und mehr selbst das Gefühl hat, konventionell möglicherweise zu versagen. Russlands noch nie gewesene Heldenarmee ist ein Mythos der einschlägigen Propaganda. Es ist ein großer schlecht gewarteter, schlecht geführter und motivationsloser Haufen Scheiße.

    Einmal editiert, zuletzt von KU8A ()

  • Bei mir ist es gar nicht so sehr die Angst vor einem Atomkrieg. Viel naheliegender ist doch ein konventioneller Krieg mit NATO-Beteiligung.

  • Bei mir ist es gar nicht so sehr die Angst vor einem Atomkrieg. Viel naheliegender ist doch ein konventioneller Krieg mit NATO-Beteiligung.

    Den kann Russland mMn nicht gewinnen. Das sind a.) zu viele Fronten, und b.) sind sie der Nato um das x-fache unterlegen. Sieht man doch jetzt schon in der Ukraine, jeden Tag.

  • Zitat
    [...]

    Der Westen muss Russland in der Ukraine aufhalten, und der Westen muss Russland desintegrieren, damit Russland nie wieder angreifen kann."

    So sehr ich dem Rest des Textes zustimme, hier dann doch nicht. Und das aus mehrerlei Gründen.


    "Russland desintegrieren" heißt Russland vernichten, das komplette Land zerstören, ausradieren, atomisieren. Oder meinetwegen in weniger radikalerer Form auch einfach in 1000 Stücke lokaler Fürstentümer zerschlagen. Ja, Fürstentümer. Denn wer bitte glaubt ernsthaft, dass sich auch nur eines dieser Gebiete in eine Demokratie entwickeln könnte, wo noch nie eine Demokratie gelebt wurde?! Also wird sich doch an der Machtstruktur nichts und wieder nichts ändern, nur dass man dann 1000 kleine Putins, Lukaschenkos, oder andere Pseudo-demokratische Diktatoren wie Karimov, Berdimuhamedow, Rahmon, Nasarbajew oder Alijew da rumlaufen hat. Und die haben überall im Land verstreut Atomwaffen mit denen sie rumfuchteln könnten. Außerdem heißt eine Zerschlagung Russlands, dass es zu einem sehr blutigen, überall lodernden Bürgerkrieg käme. Der Autor hat es ja selbst schön dargestellt, dass die lokale Bevölkerung unter der russischen Knute zu kuschen hat. Und dann wollen plötzlich 1000 Warlords Rache für Jahrhunderte der Unterdrückung, ganz zu schweigen von Nachbarschaftsstreitigkeiten untereinander.


    Nein, das geht nicht. Man kann und darf Russland nicht "desintegrieren", auch wenn das so schön klingen mag. UN-Verwaltung und Besatzungszonen wie bei uns und Österreich nach dem zweiten Weltkrieg mit Kontrolle und Einführung echter demokratischer Strukturen und eines demokratischen Bewusstseins, der Bevölkerung aufzeigen und ihr beibringen, dass ihr Nationalismus nur Schlechtes, Ressantiments und Krieg hervorgebracht hat, ihr Wege zu einem besseren Staatsgebilde und einer besseren Staatskultur und -räson weisen. Das wäre hilfreich. Aber sicher nicht die Zerschlagung Russlands, auch wenn das so schön einfach als Lösung klingt.

  • Bei mir ist es gar nicht so sehr die Angst vor einem Atomkrieg. Viel naheliegender ist doch ein konventioneller Krieg mit NATO-Beteiligung.

    Den kann Russland mMn nicht gewinnen. Das sind a.) zu viele Fronten, und b.) sind sie der Nato um das x-fache unterlegen. Sieht man doch jetzt schon in der Ukraine, jeden Tag.

    Und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass der kleine Glatzkopf so dämlich ist und einen Knopf drückt. Tut er es, dann ist sowieso Schluss mit Lustig. Er macht schön auf dicke Hose! Vielleicht ist er auch unheilbar krank und haut deshalb so auf den Putz! Er gehört einfach nur erschossen.

  • C96Brand, ich lese da nicht das heraus, was Du herausliest.


    "Russland desintegrieren" ist was, was ich in letzter Zeit öfter lese. Und was damit eigentlich _immer_ gemeint ist, ist: Die russische Föderation zu desintegrieren. Denn das, was wir "Russland" nennen, ist die russische Föderation. Das ist den Osteuropäern allgemein und den Russen und Ukrainern sehr viel bewußter, als uns.


    Das Russische unterscheidet in der Sprache wohl tatsächlich auch zwischen "Russen als Ethnie" und "Russen als Staatsbürger der russischen Föderation".


    Zur russischen Föderation gehört z.B. auch Tschetschenien. Also ein Land, in welchem Russland - in deutlich kleinerem Maßstab als heute - einen Vernichtungskrieg wie den heutigen geführt hat.

  • C96Brand: Das liest sich für mich anders:


    Zitat

    "Russland desintegrieren" heißt Russland vernichten, das komplette Land zerstören, ausradieren, atomisieren.


    Auch die Diskussion um "Fürstentümer" geht ja um die Demokratie-Frage, Du zielst ja nicht auf unterschiedliche, bestehende Republiken, die jetzt schon existieren und eventuell ganz andere Interessen haben, als die Moskauer Zentrale. (Vgl. dazu auch den Beitrag von habichgeradenichtpräsent zur Ungleichverteilung "russischer" Ethnien in den Streitkräften.)


    Meine Meinung zur Demokratie-Frage ist: Ich sehe bessere Chancen für Demokratie in Russland genau wenn die russische Föderation zerfällt.


    Insgesamt: Ich für mich fordere keine Zerschlagung der RF. Ich würde nichtmal behaupten, dass ich mir das wünsche. Ich habe hier einfach mal eine Diskussion eingeführt, die zur Zeit geführt wird. Z.B. in der Ukraine. Vor dem Hintergrund, dass langfristige Sicherheit vor Russland ganz sicher ein zentrales und legitimes Kriegsziel für die Ukraine ist, und das ist eine der möglichen Entwicklungen, die einige in der Ukraine sich deswegen aus Sicherheitsgründen wünschen würden. Allerdings sehe ich das momentan eher als Minderheitsmeinung und sie sollte nicht verwechselt werden mit der Diskussion in der Ukraine selber über Kriegsziele. (Welches meiner Meinung nach die einzig legitime Diskussion über Kriegsziele ist.)


    Kai: Ich wollte da jetzt eigentlich nicht mit Dir streiten, und das als Deine Meinung stehen lassen. Ich hab' den Artikel ja eigentlich, obwohl ich damit nicht übereinstimme, zitiert, um mich derart zu positionieren, dass ich sage, wir sollten schon auf unsere Sprache achten. Also den Grundansatz des Artikels auf einer generellen Ebene teile.


    Aber sowas hier ist äußerst fragwürdig, und sollte für einen Deutschen, gerade für einen Deutschen, der sich noch an die 80er erinnert, als solches auffällig sein:


    Zitat

    Ein begnadeter Kriegsrhetoriker ist ohne Zweifel der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, der als ehemaliger Schauspieler ein besonderes Verhältnis zur Sprache hat.


    Und in den Details im Artikel liegt die Schieflage. Es werden normale, etablierte Begriffe in die bellizistische Ecke gestellt, wohingegen die extreme russische Kriegsrhetorik, die wir jeden Tag hören, soweit wir hinhören, sehr, sehr kurz kommt.

  • Warum muss ich dann hier die dreckige Arbeit machen?


    Aber ich will das natürlich nicht bestreiten. Wenn Du so sagst, nehme ich Dich aus.

  • An eine Einkesselung glaube ich nach wie vor nicht, aber die ukrainische Armee hat tatsächlich den Beginn einer Offensive östlich von Charkiw bekanntgegeben. Fortschritte in Richtung Cherson werden in der gleichen Presseerklärung bestätigt.


    Quelle, ukrainisch. Heute, 14:15. Automatische Übersetzung:


  • Das ist... etwas euphemistisch ausgedrückt, aber man kann es so sehen.


    Aber bitte schließ' daraus nicht, dass ich für Unterstützung nicht dankbar wäre.

  • Erinnert mich an Smalltalk mit Anwalt (Workaholic) nach gestriger Verhandlung, Thema "Sommer genießen".

    Ich: "Arbeiten Sie nicht so viel..."

    Er: "Einer muss ja Deutschland retten."

  • Warum muss ich dann hier die dreckige Arbeit machen?

    Das ist eines deiner Hauptprobleme. Du musst hier keine dreckige Arbeit machen. Es wäre sogar hilfreich, wenn du deine ständigen Beleidigungen, Unterstellungen und vermeintlichen Weisheiten bleiben lässt. Die meisten fanden anscheinend Russland und Putin oder wie auch immer nicht so geil wie du anscheinend und müssen jetzt ihr eigenes Trauma bearbeiten.

    Hilfreich wäre vielleicht auch die Erkenntnis, dass dieses Forum und seine Mitglieder keine Rolle im Ausgang dieses Krieges spielen.