Russlands Angriff auf die Ukraine

  • Musuri

    Du liegst völlig richtig.


    Zu ergänzen wäre, dass es in Herrn Putins Propaganda nicht darum geht, dass eine Nazi-Clique in Kiew die armen Ulrainer:innen unterjocht, die deswegen ganz dringend befreit werden müssen, sondern es geht ihm erklärtermassen um die "Entukrainisierung", weil er jeden, der sich dort nicht prorussisch verhält, zum Nazi erklärt.

    Einmal editiert, zuletzt von stscherer () aus folgendem Grund: Damit es nicht falsch verstanden wird...

  • stscherer

    Ja klar, hat Putin ja deutlich gesagt - und seine Leute auch. Mir ging es mit den Zitaten um die Hintergründe der gestrigen "eigentlich sind wird uns alle einig"-Aussagen und die Zweifel einiger weniger daran. "Riesengroß auf der Brust" ist immerhin anschaulich - oder nicht


    Ich habe übrigens russische Kollegen, die in D arbeiten. Die prangern die Kriegsverbrechen klar an, sind völlig verzweifelt, was ihr Land tut (inkl.kurz vorKlinik) - und suchen keine Teilschuld bei den Angegriffenen. Und fordern auch nicht auf deren Ergeben - sondern auf einen klaren Sieg der Ukraine.

  • Das freut mich, in - z. B. - Lahr und Umgebung wird das von den dort ansässigen Russlanddeutschen völlig anders gesehen.

  • stscherer

    Ja klar, hat Putin ja deutlich gesagt - und seine Leute auch. Mir ging es mit den Zitaten um die Hintergründe der gestrigen "eigentlich sind wird uns alle einig"-Aussagen und die Zweifel einiger weniger daran. "Riesengroß auf der Brust" ist immerhin anschaulich - oder nicht


    Ich habe übrigens russische Kollegen, die in D arbeiten. Die prangern die Kriegsverbrechen klar an, sind völlig verzweifelt, was ihr Land tut (inkl.kurz vorKlinik) - und suchen keine Teilschuld bei den Angegriffenen. Und fordern auch nicht auf deren Ergeben - sondern auf einen klaren Sieg der Ukraine.

    Eine Teilschuld beim Angegriffenen sucht man bereits, wenn man benennt, dass nicht alle Verteidiger Ur-Demokraten sind? Da fällt mir quasi nix mehr zu ein. :grübel:

  • "Riesengroß auf der Brust" ist immerhin anschaulich - oder nicht

    Eine Teilschuld beim Angegriffenen sucht man bereits, wenn man benennt, dass nicht alle Verteidiger Ur-Demokraten sind? Da fällt mir quasi nix mehr zu ein. :grübel:

    Dich habe ich als Einleitung zitiert, falls du das meinst: Keine Kritik an deinem Post, sorry. Mit Zitate (Plural) meinte ich weitere Aussagen der dann zitierten Person - aber nicht von dir oder anderen!


    Falls du das nicht meinst:

    Hast du das Foto angesehen ?

    Und findest, das Zeichen steht riesengroß auf der Brust?

    Das wäre seltsam, weil weder groß und das, was allgemein unter Brust verstanden wird.


    Da ich das beim Lesen aber so hingenommen hatte, fand ich es wichtig,auf diese m.E. absichtliche Falschdarstellung hinzuweisen.


    Natürlich kann und soll man diskutieren! Aber ständiges Wiederkäuen wirkt halt auf mich wie Ablenken. Du schreibst ja selbst, dass das Thema durch ist. Aber halt nicht im Fanmag

  • Musuri:

    Ich hoffe, niemand findet irgendeine Teilschuld bei der Ukraine.

    Doch sicher. Minirock reicht doch bei anderen Überfällen auch.

    Finde manche.

    Ich finde weder Vergewaltigungen noch Angriffskriege ok.

    Aber wenn du das anders siehst - obwohl Putin längst eingeräumt hat, dass es um die Wiederherstellung historischer Grenzen geht und die Ukraine erst der Anfang ist.


    Ist halt wie bei Corona, die einen sagen so,die anderen so....


    Ansonsten. Da ich so sowas

    https://www.engelbert-strauss.…908-3102150-21044-27.html beschrieben habe.

    Und dann ein zuvor beanstandetes Kleidungsstück verlinkt habe, fand ich meinen Post eigentlich nicht missverständlich.

    Aber in diesen Famag ist schon seit ziemlich lang er m jeder Post pure Zeitverschwendung- ich bin dann wieder weg. Danke

  • Aber auf einmal enttarnen sich hier die Experten für Waffensysteme und freuen sich, wenn ein von Nazis durchsetztes ukrainisches Regiment den Russen ordentlich einheizt.


    Das Asow-Regiment sind die guten Nazis. :high:

    Völlig irrelevant, wer da gerade das Opfer gegen den Aggressor verteidigt. Die Ukraine kann es sich nämlich gerade nicht leisten, da zu selektieren. Der Verweis auf Asow ist und bleibt also eine Nebelkerze.


    Hier noch mal Einschätzungen von Fachleuten zu Asow:


    As interview requests on the Azov Regiment do not subside, I would ask journalists to first read these three texts by comparativists of the far right with sufficient empirical knowledge of Ukraine's Azov phenomenon: Ivan Gomza of the Kyiv School of Economics, Anton Shekhovtsov of the Centre for Democratic Integrity and Vyacheslav Likhachev of ZMINA.


    https://krytyka.com/en/article…nt-and-the-war-in-ukraine


    https://euromaidanpress.com/20…misguided-azov-obsession/


    https://euromaidanpress.com/20…he-most-common-questions/


    Most other commentators on Azov have either (a) insufficient empirical knowledge of the various units and groups using the term "Azov," or (b) an insufficiently comparative and historical perspective on the Azov phenomenon, or (c) both.

  • Falls du das nicht meinst:

    Hast du das Foto angesehen ?

    Und findest, das Zeichen steht riesengroß auf der Brust?

    Das wäre seltsam, weil weder groß und das, was allgemein unter Brust verstanden wird.

    Interessant, was dein Hauptproblem dabei ist. Bisschen ss ist okay.


    Ansonsten hat Zickzack alles sinnvolle dazu gesagt, warum dieses Thema wieder aufgekommen ist und warum es diskussionswürdig ist.

  • Ich finde weder Vergewaltigungen noch Angriffskriege ok.

    Aber wenn du das anders siehst - obwohl Putin längst eingeräumt hat, dass es um die Wiederherstellung historischer Grenzen geht und die Ukraine erst der Anfang ist.

    Deutest Du damit an, dass ich Vergewaltigungen und/oder Angriffskriege begrüßen könnte, bzw. das irgendwo gemacht habe?

  • Da komplexe Zusammenhänge in den letzten Tagen ein paar Diskussionsteilnehmer offenbar überfordert haben, will ich das ganze nochmal vereinfachen:


    - auf ukrainischen kämpfen Nazis (keine Ahnung wie viele, denn das weiß keiner so genau, aber in einer idealen Welt wäre mir schon einer zu viel)

    - auf der russischen Seite kämpfen auch Nazis (vielleicht genauso viele wie auf der anderen Seite, vielleicht sogar noch mehr)

    - in der Bundeswehr rennen mit Sicherheit auch genug Nazis rum


    Und da können ihre Insignien an den Uniform noch so klein sein, ich finde Nazis weiterhin immer und überall kacke.

    Ist das jetzt wirklich nicht mehr Konsens hier? Bloß weil Putin aus kleinen NS-Insignien einen riesigen Nazi-Staat fabuliert, auf den hier keiner reinfällt, muss ich meine antifaschistischen Einstellung mal für ein paar Monate oder Jahre in den Urlaub schicken?


    Schlimm genug, dass manche schon nach NS-Wochenschau klingen müssen, wenn sie ihr Heldenmythos-Narrativ bedienen. “Die ihr Blut opfern sind die Helden!”, “kämpfen gerade ausdrücklich auch für meine Art zu leben” und “Die derzeit heldenhaft kämpfenden Asowschen Regimenter” sind sprachlich nur eine (oder eigentlich schon keine?) Nuance von “Generale, Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften fochten Schulter an Schulter bis zur letzten Patrone. Das Opfer der Armee war nicht umsonst. Sie starben, damit Deutschland lebe.” entfernt.


    Leider lässt sich Putins Raubzug nicht mehr ohne Blut vergießen stoppen und daran haben wir eine Schuld aus der eine Verantwortung erwächst. Deshalb hoffe ich dass wir weiterhin unseren Beitrag leisten oder ihn besser noch erhöhen, um die russische Expansion zu stoppen und wieder Sicherheit für alle bedrohten Staaten schaffen.


    Aber trotzdem bleibt Krieg für mich etwas, was ich einfach nicht heroisieren kann. Ich nehme das Opfer der Ukrainer als notwendiges Übel gewissermaßen dankbar zur Kenntnis und bin einfach froh nicht an ihrer Stelle zu sein. Ich hoffe aber, dass daraus gerade nicht der Heldenmythos erwächst, der Krieg als Gelegenheit zu unsterblichem Ruhm auf dem Schlachtfeld verkauft, sondern beide Kriegsparteien am Ende für lange Zeit kriegsmüde sind.

    Krieg muss einfach in jeder Gesellschaft das Bestialische und Verabscheuungswürdige sein, was es ist und nicht als Heldenfabrik gelten. Ich bin bestimmt kein Utopist, der eine Welt ohne Waffen und Krieg für möglich hält. Aber wenn Krieg überall geächtet anstatt als Heldenmythos geachtet wird, haben es die Verbrecher à la Putin vielleicht irgendwann mal schwerer einen Krieg vom Zaun zu brechen.

  • Ich schließe mich auch Schneppe an und habe spontan ein Like vergegben.


    Dennoch ist es auch hier wie fast überall so, dass alles nicht so eindeutig und klar ist. Natürlich sind wir hier alle gegen Nazis und Neonazis.


    Allerdings stelle man sich mal folgendes Szenario vor:

    Ich werde auf der Straße von einer Horde aggressiver Leute angegriffen und brutal zusammengeschlagen. Dann kommen 5 Neonazis dazu, helfen mir gegen diese Schläger, sodass diese dann die Flucht ergreifen. Hätte ich tatsächlich sagen sollen: "Hey, ihr seid Neonazis und von euch lasse ich mir nicht helfen!!" ?


    Ganz ehrlich: ich würde mir in so einer Situation auch von Neonazis helfen lassen. Und ich würde mich danach für die Hilfe bedanken. Zwar mit einem ganz komischen Gefühl, aber das Gefühl, gerettet worden zu sein, würde überwiegen. Ich wäre dankbar, dass ich nicht noch schlimmer zusammengeschlagen worden bin.


    Dennoch würde ich kein Nazi-Sympathisant werden oder deren Ideologie positiver gegenüberstehen. Nazi bleibt Nazi, auch wenn er in dieser speziellen Situation geholfen hat. Ich denke, dass das jeder mit sich ausmachen muss. Es ist schwierig, den moralischen Kompass zu finden, wenn man gerade vor Schmerzen gekrümmt am Boden liegt.


    Die Ukraine sieht sich in so einer Situation und nimmt daher die Hilfe des Asow-Regimentes gerne an. Wie sie jede Hilfe gerne annimmt. Ich halte das für legitim. Allerdings sollte uns, die den Krieg mit einer gewissen (räumlichen) Distanz verfolgen, nicht dazu bringen, aus blinder und übertriebener Solidarität dieses Asow-Regiment nicht als das bezeichnen, was es ist: nämlich Nazis. Verharmlosen, Reinwaschen, Relativieren halte ich in Bezug auf uns hier für völlig unangebracht.

  • Kai: Ich verstehe das von dir beschriebene Szenario, möchte allerdings gerne einen Schritt zurück machen und eine andere Perspektive einnehmen.


    Wären die Schläger, die sich über mich hermachen „Ausländer“, dann würden die Neonazis höchstwahrscheinlich eingreifen, aber nicht, um mich zu retten, vielmehr um die „Ausländer“ zu klatschen. Mich würden sie nach der Mische trotzdem liegen lassen.


    Wären die Buffer allerdings sichtbar gestandene Deutsche, dann würden die Neonazis eher nicht eingreifen. Außer sie hätten Lust auf Mische. Auch in diesem Fall würden sie mich danach eher liegen lassen.


    Der wahrscheinlichste Fall wäre aber, dass es Neonazis sind, die mich aufmischen. Welcher Fall auch immer auftreten würde, möge es nie passieren, ich wäre immer der Verlierer.


    Übersetzt auf den Angriffskrieg vermute ich mal, dass die Nazis in der Ukraine nicht für die Demokratie kämpfen, vielmehr für einen Führerstaat. Das allerdings ist in der Tat ein Nachkriegsproblem.


    Aus meiner Sicht ist es immer so, dass eine Kriegssituation die Binnendifferenzierung einer Gesellschaft aufhebt. Das ist verständlich. Allerdings erwarte ich schon von den höchsten Repräsentanten einer Regierung, dass die sich nicht in Verbindung mit Nazisymbolen ablichten lassen, zumindest nicht, wenn sie demokratisch gesinnt sind. Aber ich denke, da haben wir Konsens.

  • Ja, Alter Ego, deine Perspektive ist nicht von der Hand zu weisen. Zum Glück habe ich keine Erfahrungswerte. Meine (verkürzte) Aussage ist, dass es einem egal ist, wer einem hilft, wenn man schmerzgekrümmt und hilflos auf dem Boden liegt. Hauptsache nicht noch mehr Schmerzen.


    Ansonsten haben wir in der Tat Konsens.