Russlands Angriff auf die Ukraine

  • Bin da voll bei Wurner. Es wird die ganze Zeit ĂŒber Hungersnöte geredet, als ob man nichts machen könnte. Warum sollte Russland nicht die Schiffahrtsstraßen von Odessa aus aufmachen? Es brĂ€uchte internationalen Druck in die Richtung.

  • ja, die Idee habe ich. Und ich möchte diese Idee auch einmal diskutiert wissen. Es wurde viel ĂŒber eine mögliche Flugverbotszone gesprochen, aber nie ĂŒber eine internationale Sicherung dieses Seeweges. Nochmal: es handelt sich doch um internationale bzw. ukrainische GewĂ€sser. Es muss doch möglich sein durch meinetwegen Konvoi-Fahrten das Getreide sicher zu transportieren.

    Meine Fresse, es hungern bereits viele Menschen und womöglich werden sehr viele sterben, weil so ein Drecksack das will.

  • Du bist fĂŒr eine direkte Konfrontation mit Russland?


    Erstmal geht es doch darum, international Druck auf Russland aufzubauen.


    Hinter die Forderung, dass Russland die Schiffahrtswege nach Odessa fĂŒr zivile Zwecke freimacht, mĂŒsste doch eine breite Koalition zu bekommen sein. Sowohl die Staaten, die auf Getreideimporte angewiesen sind, als auch eigentlich alle anderen. Blackmail durch Aushungern der Welt kann man doch auch nicht einfach akzeptieren bzw. Normalisieren als Mittel der KriegsfĂŒhrung.

  • Jetzt mal rein praktisch. Es mĂŒssten ja erst einmal die Mienen der SMF und die der Ukrainer gerĂ€umt werden.


    Dann mĂŒsste man zivile! Frachter finden, die sich in dieses unkalkulierbare Risiko begeben wollen. Und die Versicherungen werden da keinen Schutz geben.


    Funktionieren die Kaianlagen / Kornverladeanlagen noch?


    Und nun die entscheidene Frage: Wie stellt man sicher, dass Putin nicht Schiffe versenken spielen will? Z.B. mit der BegrĂŒndung die Frachter haben Waffen fĂŒr die Ukraine an Bord?


    Das wĂŒrde - wenn ĂŒberhaupt - nur funktionieren, wenn indische oder chinesische Schiffe dem Transport ĂŒbernehmen. Ist das realistisch?

  • Genau deswegen braucht es diplomatischen Druck auf Russland.


    FĂŒr entsprechenden diplomatischen Druck auf Russland sollte eigentlich eine sehr breite Front an Staaten zu mobilisieren sein. Davon sehe ich momentan nicht wirklich was.


    GĂ€be es sowas wie eine UN-Resolution, könnte man im nĂ€chsten Schritt durchaus das Szenario in den Raum stellen, die Schiffahrtswege auch zu verteidigen. (Ich glaube, in der Praxis wĂ€re das in der Tat schwierig, aber ein Schritt nach dem anderen.) Es gibt durchaus auch mögliche Mittelwege, vielleicht Schutz einer Exportroute ĂŒber RumĂ€nien und rumĂ€nische HĂ€fen.


    Am Ende des Tages ist der Punkt, dass Russland auf Druck reagiert. Das haben wir gerade im Fall Finnland (und Schweden) gesehen. Vor NATO-Beitrittsantrag: Russland: Beitritt wĂ€re ein "großer Fehler", Drohung mit militĂ€rischen Maßnahmen. Nach Antrag: Beitritt ist kein Problem fĂŒr uns, lediglich Stationierung von NATO-Truppen.


    Hier in Deutschland haben viele Angst vor Russland, aber es verhÀlt sich so, wie viele seit Anfang des Krieges sagen: Putin versteht (nur) die Sprache von StÀrke. Erster Schritt ist, die internationale Gemeinschaft möglichst geschlossen hinter diese Sache zu kriegen.


    Letztendlich ist man in der stÀrkeren Position, weil Russland vor einer Eskalation des Krieges berechtigt mehr Angst hat, als wir. Auch wenn das hier nicht so richtig in die Köpfe will.

  • Hier gebe ich Exil vollumfĂ€nglich Recht.


    @PapaBĂ€r

    Indien und China muss man so oder so mit ins Boot bekommen. Da ist nun wirklich Diplomatie gefragt.

  • UN-Resolution kommt vom Weltsicherheitsrat. Da sind die Veto-Rechte eine Fehlkonstruktion.


    Es ist Aufgabe der Diplomatie eine Lösung zu finden. Dies sehe ich aber als schwierig an, wenn wir jetzt schon - was ich durchaus als richtig ansehe - die AbhÀngigkeit von China reduzieren wollen. Was kann man China anbieten? Akzeptanz der Lage in Hong-Kong und Tibet als "innere Angelegenheiten"? Doch nicht wirklich?


    Indien westliche Waffen anbieten um die AbhÀngigkeit von Russland zu verringern? Dann beliefern wir Indien und Pakistan... LÀuft.


    Der Landweg nach RumĂ€nien scheint mir realistischer. Man wird aber einen Mechanismus brauchen, dass die Russen ĂŒberzeugt sind, dass die Transporter leer hinfahren und der "Korn-Korridor" nicht beschossen wird.

  • UN-Resolution kommt vom Weltsicherheitsrat. Da sind die Veto-Rechte eine Fehlkonstruktion.

    Auch die Generalversammlung kann Resolutionen aussprechen, allerdings sind sie völkerrechtlich nicht bindend, das stimmt. Aber Druck aufbauen kann die Weltgemeinschaft so schon.


    Es ist Aufgabe der Diplomatie eine Lösung zu finden. Dies sehe ich aber als schwierig an, wenn wir jetzt schon - was ich durchaus als richtig ansehe - die AbhÀngigkeit von China reduzieren wollen. Was kann man China anbieten? Akzeptanz der Lage in Hong-Kong und Tibet als "innere Angelegenheiten"? Doch nicht wirklich?

    Das ist richtig, ich sehe da auch das Hauptproblem. Aber vielleicht muss man China auch mit wirtschaftlichen Konsequenzen drohen. Eine gegenseitige wirtschaftliche AbhÀngigkeit ist ja vorhanden.

    Indien westliche Waffen anbieten um die AbhÀngigkeit von Russland zu verringern? Dann beliefern wir Indien und Pakistan... LÀuft.

    siehe China.


    Der Landweg nach RumĂ€nien scheint mir realistischer. Man wird aber einen Mechanismus brauchen, dass die Russen ĂŒberzeugt sind, dass die Transporter leer hinfahren und der "Korn-Korridor" nicht beschossen wird.

    Da lÀuft ja auch schon was. Allerdings werden die KapazitÀten wohl nie ausreichend sein.


    Zitat: "Nachdem man schon im MĂ€rz damit begonnen habe, HilfsgĂŒter ĂŒber eine „SchienenbrĂŒcke“ in die Ukraine zu bringen, sei man jetzt dabei, „eine ‚SchienenbrĂŒcke‘ dahingehend zu befĂ€higen, kĂŒnftig große Mengen an Agrarprodukten zu HĂ€fen an der Nordsee und der Adria zu transportieren“, sagte ARD-Angaben zufolge der deutsche Verkehrsminister Volker Wissing. Offen bleibt freilich, wie viele Transporte auf welchen Strecken ĂŒberhaupt möglich wĂ€ren, wobei der Chef der Deutschen Bahn, Richard Lutz, laut ARD sagte: „Wenn bisher 90 Prozent des Getreides ĂŒber die SeehĂ€fen exportiert wurden, wird man an KapazitĂ€tsgrenzen auf der Schiene kommen.“

    https://orf.at/stories/3266964/


    Naja, ich gehe jetzt ein paar Tage segeln. Wenn ich ein russisches Schiff sichte, werde ich es rammen und versenken! ;)

  • Blogs.berkeley.edu: Open Letter to Noam Chomsky (and other like-minded intellectuals) on the Russia-Ukraine war


    Habe eine deepl-Übersetzung bei pastebin hochgeladen. (In die Übersetzung hat sich ein Fehler eingeschlichen, weil "Crimeans" und "Crimean Tartars" von deepl beide mit "Krimtataren" ĂŒbersetzt werden. D.h. an der entsprechenden Stelle muss das erste "Krimtataren" durch "Krim-Bevölkerung" ersetzt werden.


    Auszug:

    Zitat

    Doch was sind die Alternativen zum Kampf fĂŒr die Freiheit? Die bedingungslose Kapitulation und die anschließende Auslöschung der Ukrainer vom Angesicht der Erde (siehe oben)? Haben Sie sich jemals gefragt, warum PrĂ€sident Zelenskyy, der die ĂŒberwĂ€ltigende UnterstĂŒtzung des ukrainischen Volkes genießt, die westlichen Staats- und Regierungschefs um die Bereitstellung schwerer Waffen bittet, obwohl die Gefahr einer nuklearen Eskalation besteht? Die Antwort auf diese Frage lautet nicht "wegen Onkel Sam", sondern weil die russischen Kriegsverbrechen in Buka und vielen anderen ukrainischen StĂ€dten und Dörfern gezeigt haben, dass das Leben unter russischer Besatzung eine greifbare "Hölle auf Erden" ist, die sofortiges Handeln erfordert.


    Jedes ZugestĂ€ndnis an Russland wird die Wahrscheinlichkeit eines Atomkriegs nicht verringern, sondern zu einer Eskalation fĂŒhren. Wenn die Ukraine fĂ€llt, kann Russland andere LĂ€nder angreifen (Moldawien, Georgien, Kasachstan, Finnland oder Schweden) und kann auch den Rest Europas mit seiner nuklearen Erpressung zur Unterwerfung zwingen. Und Russland ist nicht die einzige Atommacht in der Welt. Andere LĂ€nder wie China, Indien, Pakistan und Nordkorea schauen zu. Stellen Sie sich nur vor, was passieren wird, wenn sie erfahren, dass AtommĂ€chte mit nuklearer Erpressung alles erreichen können, was sie wollen.

  • Ui, wie schlimm, na dann nicht mehr nach Russland. Wer will da schon hin. Morgan Freeman und vor allem John McCain sind jetzt wahrscheinlich zu Tode betrĂŒbt. :lookaround:

  • Na, so ne Schei..e. Die wollten bestimmt alle in Russland diesen Sommer Urlaub machen.

    Was glauben die eigentlich wie attraktiv ihr Land ist?

    Die haben völlig den Kompass verloren.

  • Lambrecht schickt jetzt Möller, und die windet sich im EigenschĂ€men. Und im Hintergrund rĂ€kelt sich Lambrecht auf einem Photo wie ein verhindertes Photomodel. ZDF live...


    Wenn dieser Krieg hoffentlich mit einem guten Ergebnis fĂŒr die Ukraine ausgeht, wird es eine ganz bittere Aufarbeitung fĂŒr die SPD geben.


    Welche Leichen haben die zusammen mit den Russen im Keller?

  • So einfach dĂŒrfte das nicht sein.

    Mich stört dabei, dass nicht offen gesagt wird, dass die Verteidigungsminister der CDU die Bundeswehr kaputt gemacht haben. Wir haben zwar schweres Material, in den meisten FÀllen stehen die aber auseinandergenommen in den Depots, weil man lt. Hr. von und zu und auf und davon Guttenberg ja keine Ersatzteile mehr bevorraten muss, weil die Industrie ja die liefern kann.

    Was die Industrie kann hat man ja bei unseren U-Booten gesehen. Alle 3 lagen in der Werft, weil die Marine keine Ersatzteile hatte und die Industrie lukrativere AuftrÀge von z.B. russischen Oligarchen hatte.

    Tolle Wurscht.

    Über die Verteidigungspolitik der letzten 16 Jahre bin ich stinksauer. Aber keiner in der Politik sagt es...