Russlands Angriff auf die Ukraine

  • Zu einer wahrscheinlich bevorstehenden Eskalation des Krieges:


    Gustav Gressel hatte neulich, in einem Text, den ich hier verlinkt hatte, gesagt, dass er keinen Fall sieht, in welchem Russland aus Kriegsgründen Kernwaffen einsetzen wird, er könne sich aber generell vorstellen, dass Putin dies aus innenpolitischen Gründen tut.


    Hier jetzt ein Thread von Kamil Galeev, der beschreibt, was die Logik dahinter sein könnte. Diese Argumentation nimmt an, dass für Putin Machterhalt Ziel Nr. 1 ist. Eine Niederlage gegen die Ukraine würde er in Russland politisch nicht überleben, eine Niederlage gegen die USA hingegen schon, diese würde ihm auch erlauben, die Russen hinter sich wieder zu einen. Deswegen ist es möglich, dass es das Ziel Putins ist, die USA zum Kriegseintritt zu provozieren. Das könnte er mit Kernwaffen machen, Analysten wie Dara Massicott weisen aber darauf hin, dass es vor Kernwaffen auch noch andere Eskalationsmöglichkeiten gibt, ohne diese auszuführen. Aber ein bisschen sind uns ja in der letzten Woche mit der Kappung der Pipelines die Instrumente vorgeführt worden.


    Anyway, hier ist der Thread, der, soweit ich sehe, zum ersten Mal das Szenario ausbuchstabiert:


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    Interessant vor diesem Hintergrund auch die heutige Aussage von Lindsay Graham:


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    Einmal editiert, zuletzt von ExilRoter ()

  • Es ist mir relativ egal, ob Putin Kernwaffen aus militärischen oder aus innenpolitischen Gründen einsetzt. Es ist in beiden Fällen eine Katastrophe und hätte (zu) weitreichende Folgen.


    Immerhin wird das Thema "Kernwaffeneinsatz" ernsthaft diskutiert und nicht mehr als "Bluff" abgetan. Das ist schon mal ein Fortschritt im Vergleich zur Diskussion aus dem März/April 22.


    Ja, ich habe nach wie vor Angst davor. Weil die Folgen und die Ausweitungen völlig unberechenbar sind. Genauso wie Putin für mich in gewisser Weise unberechenbar ist. Das macht ihn noch gefährlicher als er ohnehin schon ist.


    Hier ein Video der Österreicher:

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    Zum Schluss sagt Oberst Schlechter zwar, dass der Einsatz taktischer Atomwaffen keine Auswirkungen auf Österreich hätte und er Fallout geringer wäre als bei der Havarie des AKW Tschernobyl. Beruhigen tut mich das jedoch nicht.

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  • Der Kessel um Lyman ist jetzt laut dem russischen Telegram-Kanal Rybar nunmehr komplett geschlossen. Eine Flucht für die russischen Truppen war auch gestern praktisch schon nicht mehr möglich, da die letzte offene Straße nach Kreminna bereits über mehrere Kilometer hinweg im Feuerbereich der ukrainischen Artellerie lag.


    Nun aber wurde auch diese letzte Straße von den ukrainischen Streitkräften eingenommen. Der Fall von Lyman ist damit durch die Russen nicht mehr zu verhindern, die Frage ist nur noch, wann. Möglicherweise am morgigen Freitag, wenn Putin in Moskau groß den Anschluss der annektierten Oblaste feiert.

  • Mein Gott wäre das schön, wenn während Putins Rede ein verirrter Marschflugkörper seinen Protz Palazzo am Schwarzen Meer in Schutt und Asche legt. Ein Bomben Attentat auf dem Roten Platz wäre auch eine gute Sache.

  • Mir gefiele der Gedanke, sollte denn die Situation in/um Lyman wie oben beschrieben zutreffen, dass die Ukraine heute entweder mehrere Tausend Kriegsgefangene meldet, oder aber mehrere Tausend zu Staub zermahlene russische Soldaten, sollten die nicht kapitulieren.

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    Respekt! Ehrenmenschen!

  • Es sind wohl noch etwa 3500 russische Soldaten verschiedener Einheiten in Lyman und haben sich dort eingegraben. Ein direkter Sturmangriff macht daher aus ukrainischer Sicht keinen Sinn, wenn sie ihre eigenen Soldaten nicht sinnlos verheizen wollen. Die Russen sind seit 2 Tagen von jeglicher Versorgung abgeschnitten und stehen ständig unter Feuer der ukrainischen Artillerie. Das dürfte die verbliebenen Truppenteile nachhaltig zermürben, auch wenn auf diesem Wege die Kapitulation noch ein paar Tage dauern könnte. Was die Russen hier gerade erleben, ist so etwas wie Stalingrad 2.0, nur das sie diesmal selbst die Rolle der eingeschlossenen Nazi-Invasionsarmee übernommen haben.

    Einmal editiert, zuletzt von Winsley555 ()

  • oder aber mehrere Tausend zu Staub zermahlene russische Soldaten

    Ich weiß, das ist gerade unpopulär. Aber ist es wirklich notwendig, den Menschen(!) den Tod zu wünschen?

    Ich meine, wir hatten das Thema, und ich weiß, Du bist ein harter Hund, der den Bösen den Kampf bis aufs Messer angesagt hat. Aber unter diesen Russen sind sicher auch genug dabei, die wahrscheinlich nicht zähnefletschend darauf warten, Ukrainer und Ukrainerinnern zu vergewaltigen, zu foltern und dann abzuschlachten.


    Es widerstrebt mir, mir unbekannten Menschen ein Verrecken zu wünschen.

    Irgendwie trennt mich noch etwas von den Schlächtern, die ja genug in der Ukraine unterwegs zu sein scheinen.

    Und ich wünsche mir, das ich das auch über Dich sagen kann.

  • Tatsächlich versuchen die Russen wohl auszubrechen, das gibt keine Staubschicht, sondern ein Blutbad - und das kleine Vorspiel für Cherson, wo noch viel mehr Russen in eine ähnliche Lage kommen werden.


    Für die Soldaten kann es einem wirklich nur leid tun - und mit den unbedarften "Mobilisieren" wird das Schlachten noch schlimmer.


    Ich habe auf Twitter ein Video gesehen, wo ein "Soldat" berichtet, dass er ohne jede Vorbereitung und nahezu ohne Ausrüstung an die Front geschickt wird... schlimm, ganz furchtbar schlimm.


    Man sollte da dann doch seine Bildwahl überdenken.

  • Heute in Dnipro: Russen beschießen einen zivilen Konvoi an einem russischen Checkpoint. 23 Tote, 28 Verletzte, schreckliche Bilder, die ich nicht verlinke. Außerdem Raketen auf die Stadt, weitere Tote, komplett zerstörtes Busdepot.


    Heute in Kiew: Haupkonversationsthema überleben eines Atomwaffenangriffs.


    Heute in St. Petersburg: Russland hebt Elitetruppen aus:


    Andrey Zakharov on Twitter
    “Мобилизованные в Ленинградской области (фото Михаил Огнева, "Фонтанка").”
    mobile.twitter.com


    Heute in Moskau: Russland feiert die rechtswidrige und von niemandem anerkannte Annexion kriegerisch besetzter Gebiete, um den Krieg weiter zu eskalieren.


    Dieser Beitrag ging einen Absatz weiter, der beschrieb, was das Fanmag heute macht, aber den habe ich um des Friedens Willen wieder gelöscht.

  • Alltag in Mykolaiv.


    максим.еріставі 🇺🇦🏳️‍🌈 on Twitter
    “a husband next to a body of his wife killed by russian bombardment of mykolayiv in southern ukraine this evening @suspilne_news”
    mobile.twitter.com


    Anzahl der Opfer bei Dnipro inzwischen höher. Und ich habe ein Bild gefunden, welches man zeigen kann.


    Andriy Yermak on Twitter
    “In the morning, the Russians fired at a humanitarian convoy near Zaporizhzhia. 25 people died, another 50 were injured. Russia is a terrorist state. We need…
    mobile.twitter.com


    Meine Meinung zu eurer Diskussion? Kann ich immer noch nicht schreiben, verstieße gegen dir Forenregeln.

  • ExilRoter: Vielleicht solltest du mal langsam rausgehen, Wetter ist schön und scheinbar solltest du mal durchatmen, es wird langsam eine Zumutung was du hier so von dir gibst und alle anderen anprangerst.


    Vielleicht das falsche Forum für dich. Such dir ein Militärforum oder sowas, wo die Leute deinem Weltbild entsprechen.

  • ExilRoter :


    Mein Gott, bist du eitel und selbstverliebt, weiss doch eh jeder worauf du hinauswillst...


    Prickelpits Beitrag passt dir nicht , aus meiner Sicht ist er dringend notwendig. Wenn dir schon ein grundsätzlicher appell an humane Mindeststandards unerträglich ist solltest du mal dein Koordinatensystem neu kalibrieren.


    Edit: philisco kam mir zuvor, Zustimmung.

  • Tja, Krieg ist immer scheiße, da sind wir uns einig. Dieser Krieg, und das ist wirklich bitter wird nicht enden, ohne dass noch tausende Soldaten sterben.


    Ich weiß nicht, ab wie vielen getöteten russischen Soldaten das Land endlich aufbegehrt, der bisherige Blutzoll hat offenbar noch nicht gereicht.


    Und angesichts des Leids, das über die Ukraine gebracht wird, jeden Tag aufs Neue, kann ich nicht anders, als möglichst vielen russischen Soldaten den Tod zu wünschen.


    Weil das sonst nicht aufhört.


    Und gerade heute, wo im fernen Moskau gefeiert wird, wäre der Untergang der Soldaten im Kessel eine gute Sache.

  • Hm, ich habe keine Diskussion gelesen, die so eine Reaktion verlangt, ExilRoter.


    Und was habe ich denn nun wieder falsch gemacht?


    Tatsächlich kann ich locke s differenzierte Stellungnahme durchaus nachvollziehen, ohne sein vorhergehendes Bild gut zu finden.


    Übrigens würde eine riesige Anzahl russischer Kriegsgefangener aus dem Kessel, die froh sind, ihr Leben gerettet zu haben, die besseren Bilder liefern... aber da ist ja der Kriegsverbrecher im Kreml davor.

    2 Mal editiert, zuletzt von stscherer ()

  • Diese ganze Diskussion um die Humanität russischer Soldaten während Russland eine Eskalation, wahrscheinlich einen Atomschlag, vorbereitet, ist extrem geschmacklos, in meinem Empfinden.