Russlands Angriff auf die Ukraine

  • Nur mal so: Es passieren gerade in Bezug auf die ukrainische Gegenoffensive wieder ganz erstaunliche Dinge.


    Nicht nur, dass an der Ostfront nach Lyman nunmehr auch Kreminna kurz vor Fall steht, überdies haben die Ukrainer die Russen in Cherson überraschend massiert angegrffen. Die russische Abwehrlinien sind auf breiter Front in Auflösung und die ukrainischen Angriffsspitzen treiben die fliehenden russischen Truppenteile parallel zum südwestlichen Ufer des Dnipro geradezu vor sich her. Es ist eigentlich völlig unbegreiflich. Die russischen Okkupationsarmee hatte in Cherson monatelang Zeit gehabt, sich einzugraben und ihre Verteidigungsstellungen auszubauen. Und jetzt scheinen sie, anstatt die Ukrainer aufzuhalten, einfach nur wie Hasen zu laufen.


    Was ist das doch für eine undisziplinierte Scheißarmee!

    Dein Erstaunen teile ich. Dass da einfach eine "undisziplinierte Scheißarmee" wegläuft, bezweifele ich aber. Das macht es zu einfach und drückt nur Verachtung für "russische Soldaten" überhaupt aus.

    Würdest Du Dir eher tapfere russische Soldaten wünschen, die die ukrainische Armee "anständig" oder "ehrenhaft" bekämpfen? Ich brauche die jedenfalls nicht.

    Dieser ganze Krieg war doch gar nicht so von der russischen Führung geplant. Es gab ihn eigentlich gar nicht. Er ist eher ein "pjotkjemptkinesches Dorf". Geplant war eine auf wenige Tage ausgelegte Spezialoperation, in deren Verlauf Kiew im Handumdrehen eingenommen werden sollte. Damit hätte sich das alles erledigt gehabt.

    So wurde es auch den russischen Soldaten verkauft. Sie hatten zudem geglaubt, dass sie von der ukrainischen Bevölkerung mit Blumen empfangen werden würden, so wie Hitlers Armee in Österreich. Speziell die Ostukraine - also Luhansk und Donezk - glaubte man eh fest in russischer Hand, weil dort, ebenso wie auf der Krim, eine Mehrheit der Bevölkerung russische Muttersprachler sind.

    Und so war auch die gesamte Logistik geplant. Daher fehlt es an Allem. Es offenbart vor allem den wahren Grund für die Okkupation: das ist aus meiner Sicht der dramatische wirtschaftliche Niedergang Russlands. Der war ja schon der Grund für den Fall der Berliner Mauer. Danach fehlte auch noch die Wirtschaftskraft der osteuropäischen und baltischen Staaten. Außer Rohstoffen hat die russische Ökonomie wenig zu bieten. Das wirkt sich natürlich auch auf die Armee und ihre eher armselige Ausrüstung aus. Außer vielen Granaten gibt es da offenbar wenig. Der Verlust der Moskwa war wohl traumatisch.

    Und schließlich genügt ein Blick auf die Landkarte, um zu verstehen, dass allseits ein Kampf um Odessa erwartet wurde. Das ist der letzte Zugang der Ukraine zum schwarzen Meer und daher überlebenswichtig. Statt dessen sucht die Armee der Ukraine ihr Heil in der Offensive und greift dort an, wo die russische Armee sich sicher fühlte und aus den genannte Gründen wenig investierte.

    Natürlich spielen noch viele andere Aspekte eine Rolle. Und ich habe absolut keine Ahnung vom Kriegswesen.

  • Und so wird das nix, diese Armee war, ist und bleibt kaputt


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    Hier noch ein Thread, es ist erschütternd

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  • So wie es in den Unterkünften aussieht, sieht es in weiten Teilen des Landes aus. Dann müssen sich die Rekruten wenigstens nicht umgewöhnen.


    Die feineren Herrschaften aus Moskau und Petersburg werden das wohl kaum zu sehen bekommen.


    Dieses Land war schon vor dem Krieg total heruntergewirtschaftet, jetzt kollabiert es. Ich habe das hier schon mehrfach geschrieben, die russische Wirtschaft war selbst mit den Einnahmen aus dem Energiesektor maximal auf dem Niveau eines Schwellenlandes.


    Die Korruption hat ganze Arbeit geleistet. Was könnte dieses Land blühen, es ist wirklich ein Jammer.

  • Offensichtlich missverstehst Du meinen Beitrag völlig.


    Ich wundere mich lediglich, dass die Qualität der russischen Okkupationsarmee den aktuellen Fakten zufolge offenbar noch erheblich schlechter einzuschätzen ist und ohnehin zu vermuten war. Da sitzen ungefähr 20.000 Mann westlich des Dnipro weitestgehend abgeschnitten vom eigenen Nachschub, aber dennoch immerhin in gesicherten Verteidigungsstellungen, die sie über mehrere Monate ausbauen konnten. Und dann brechen deren Verteidigungslinien schon beim ersten Angriff der Ukrainer zusammen.


    Mein Ausspruch mit der “Scheißarmee” entspringt einer Mischung aus stiller Freude und zugleich großer Verwunderung, wie miserabel schlecht doch Putin und seine Schergen diese Invasion vorbereitet haben.


    Dem neuen russischen Imperium scheint daher nur ein kurzes Leben beschieden zu sein. Derweil beginnt die verschiedenen Fraktionen innerhalb der russische Führung, sich ob der schmachvollen Niederlagen gegenseitig an die Gurgel zu gehen. Es wird interessant sein zu sehen, wie lange noch die bereits schwer demütigte russische Armeeführung die Beleidigungen von dem tschetschenischen Islamistenführer Kadyrow einfach über sich ergehen lässt.


    Der Frust bei den russischen Generälen dürfte mittlerweile erheblich sein, mit einer derart schlechten Armee einen solchen Eroberungskrieg gegen ihr slawisches Brudervolk führen zu müssen.


    Zur Erinnerung: Es war nicht die russische Generalität, die diesen Krieg angestrebt und begonnen hat. Es war Putin, der diesen Krieg unbedingt wollte. Und nun muss die Armeeführung die furchtbare Misere ausbaden, die Putin und seine Mafia-Bande im Kreml ihnen eingebrockt hat.

    2 Mal editiert, zuletzt von Winsley555 ()

  • Ach komm, an den Missständen der russischen Armee hat die Generalität einen erheblichen Anteil. Die sitzen vielleicht nicht alle auf dem gleichen Deck wie Putin aber definitiv im gleichen Boot.

  • Von 2015, da stecken eine Menge Gründe drin, warum die Scheiße jetzt richtig am dampfen ist


    https://www.bpb.de/themen/euro…russland-und-ihre-folgen/


    Zitat

    Der Konflikt um die Ukraine verweist auf einen weiteren Grund, warum die Regierung in Russland möglicherweise mit der Militärreform unzufrieden sein könnte – selbst wenn der Kreml durch diese Reform einsatzfähige Streitkräfte erhielt. Sie garantieren zwar in jedem Konflikt im postsowjetischen Raum einen Sieg, haben sich aber als unzureichend erwiesen, wenn es um eine Besetzung des Donbass geht. Falls die sogenannten "geopolitischen Ambitionen" Russlands sich ausweiten sollten, entstünde bei der Führung des Landes unausweichlich die Versuchung, zu einer Armee zurückzukehren, die auf massenhafter Mobilisierung beruht und dem Kreml Millionen Reservisten an die Hand geben würde, die ein Besetzungsregime sicherstellen könnte.

  • Ach komm, an den Missständen der russischen Armee hat die Generalität einen erheblichen Anteil. Die sitzen vielleicht nicht alle auf dem gleichen Deck wie Putin aber definitiv im gleichen Boot.

    Zweifellos sind die Generäle Teil der zutiefst korrupten Strukturen des russischen Staates. Aber es war eben nicht die Generalität, die diesen Krieg gewollt und geplant hatte. Und nun werden sie von der Staatsführung für das Desaster an der Front eines Krieges verantwortlich gemacht, den sie selbst gar nicht führen wollten.

  • dann poste doch nicht ausgerechnet spiegel online. Spon ist einseitiger, regierungsnaher populistischer Müll.

    Hast du ein Problem mit der Regierung? Das liest sich schon wie irgendwelche rechten oder linken Gruppen, die an den Rändern des politischen Spektrums agieren.

    Aber Bild ist ja per se böse in bestimmten Kreisen...

    Ist halt deine Sache, ob du ein populistisches Hetzblatt verbreiten möchtest.

  • Kretschmer: Krieg in der Ukraine wird das Verhältnis zwischen Ost und West verändern


    Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat zum 32. Jahrestag der deutschen Einheit seine Überzeugung zum Ausdruck gebracht, dass der russische Angriffskrieg auf die Ukraine auch das Verhältnis der Deutschen in Ost und West zueinander verändern wird.


    Es sei jetzt an der Zeit, nicht mehr nur in den Rückspiegel zu schauen, sondern die nunmehr angebrochene Zeitenwende gemeinsam zu gestalten. Kretschmer verglich dazu Ost- und Westdeutschland mit zwei Lungenflügeln. Sie seien nicht gleich groß, wohl aber gleichberechtigt. „Man kann nicht nur mit einem Flügel atmen“, sagte Kretschmer, „sondern muss 32 Jahre nach der Einheit akzeptieren, dass es unterschiedliche Sichtweisen gibt, auch was den Blick auf den Krieg in der Ukraine betrifft und die Frage, wie man damit umgehen soll.“


    Mit Blick auf den Osten sagte Kretschmer, man müsse akzeptieren, „dass wir eine andere Position haben“, und die sei „absolut gleichberechtigt“.

  • Das liest sich schon wie irgendwelche rechten oder linken Gruppen, die an den Rändern des politischen Spektrums agieren.

    problem mit der regierung ? ist das verboten ?


    Ich habe ein problem mit einem großen teil der sogenannten leitmedien, insbesondere mit spon und co.


    erstens ist links nicht rechts, zweitens ist "ränder des politischen spektrums " eine nichtssagende worthülse, die alles und nichts bedeuten kann. keine ahnung , was das soll. klingt nach gemeinschaftskunde 5. Klasse.

    Einmal editiert, zuletzt von Calogero81 ()

  • russland verkündet, dass die amerikanische inkompetenz zufälligerweise dafür gesorgt hat, dass ausgerechnet nordstream 2 noch gas liefern könnte.

    mensch, wer hätte das gedacht?

  • Dann frage ich mich allerdings, mit welchen deutschen Medien du kein Problem hast, wenn du mit SPON und Co solche Magenschmerzen hast. :krank:

  • russland verkündet, dass die amerikanische inkompetenz zufälligerweise dafür gesorgt hat, dass ausgerechnet nordstream 2 noch gas liefern könnte.

    mensch, wer hätte das gedacht?

    Pumpen an denken die sich.


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    Wixer


    Ohh, falsches Rohr, sowasaberauch

  • Der Focus geht wohl auf einen Artikel aus der Times zurück. Die bezieht sich auf die Tweets von Konrad Muzyka: Twitter. Von dort: Does that mean that this video shows preparations for a nuclear release? Not really. There are other more likely explanations. 1) It could be a form of signalling to the West that Moscow is escalating 2) Russian RVSN forces usually train extensively during autumn [...]

  • Und Elon Musk schwingt sich über Twitter zum Friedensvermittler zwischen Russland und der Ukraine auf. Seine Posts verlinke ich hier mal nicht, hat sich aber scheinbar mit dem Papst abgesprochen.


    Der sollte lieber weiter an seinem Mars Ding arbeiten.