Russlands Angriff auf die Ukraine

  • Russland hat RĂŒckenwind und erhöht den Einsatz.


    https://www.focus.de/politik/k
96-82a4-11796ac3cd0a.html


    Es wird immer wahrscheinlicher, dass das Versagen der deutschen Politik - und, möchte ich dazusagen, der deutschen Gesellschaft - dazu fĂŒhrt, dass wir demnĂ€chst auch deutsche StĂ€dte bombardiert sehen.

    Naja trotz der immer widerkehrenden Streuung von Desinformationen von AFD und linksextremen Gruppierungen oder Sarah Wagenknecht, war die SolidaritĂ€t der Deutschen gegenĂŒber der Ukrainer immer extrem ausgeprĂ€gt.

  • Bullshit.


    Ein betrÀchtlicher Teil, ja. Aber ganz bestimmt nicht die Deutschen insgesamt "extrem ausgeprÀgt".


    Guck' Dir Ostdeutschland an. Guck' dir auch die westliche "Linke" an. Guck' dir die SPD an. Und die Russland-Connection geht bis in die CDU.


    Und hinter all den Deppen stehen halt auch WÀhler, die das hören wollen.


    Die Krux jedoch ist, dass Deutschland sich die ganze Zeit hinter den USA versteckt hat, statt Europa zu organisieren. Alles andere ist Gelaber, das werden wir eventuell bitter bezahlen. Das bezahlen jetzt schon die Ukrainer.


    Und bitte erzĂ€hl mir keiner, das sei nicht absehbar gewesen. Ich predige in diesem Forum seit ĂŒber drei Jahren, dass wir uns nicht hinter den USA verstecken dĂŒrfen, was genau der Kurs ist, den Scholz gefahren hat.

  • Du predigst auch andere Sachen und die sind dĂŒnner als Wein. Aber das ist nur meine Meinung. Hier hast du mal zu 50% recht.

  • Naja Scholz aktiver Kurs war das m. E. nicht, aber fĂŒr einen Kanzler der extremen Gegenwind von AFD, CDU und generell dauerhaft durch einen eigenen Kolatitionspartner geschwĂ€cht auftreten konnte nach außen war es ungleich schwer. Was hĂ€tte er denn anders machen sollen ggĂŒ der USA -innerhalb der EU hatte er auch definitiv nicht sehr viele FĂŒrsprechende.


    In Sachsen und ThĂŒringen hast Du fast 40% AFD WĂ€hlende, da kann man nicht davon ausgehen, dass sich deartige Personen auch von russischen Desinforamtionen beeinflussen lassen - wobei immernoch jeder Mensch m.E. fĂ€hig ist seine eigene Meinung zu bilden und man nichts verurteilen sollte.


    Wenn bei der BILD Zeitung und Tiktok und Facebook jeden Tag Berichte und Videos kommen, mit was fĂŒr Luxusautos die Ukrainer hierher kommen und Geld kassieren und im Relation zu anderen LĂ€ndern hier alle nicht arbeiten, natĂŒrlich sclĂ€gt dann teilweise die Stimmung um, wenn ich das tĂ€glich konsumiere.


    Aber ich bin da doch glĂŒcklich das weiterhin eine Mehrheit fĂŒr die UnterstĂŒtzung der Ukraine ist und alle demokratischen Parteien sogar die neue LinkenfĂŒhrung zumindest im Großen und Ganzen da auf populistische RusslandnĂ€he verzichtet.

  • Das ist alles zu einfach.


    Über Scholz sollten wir nicht diskutieren. Lass' Dir das mal in Ruhe bei einem Bier von prickelpit erlĂ€utern. ;) Meine Meinung von ihm ist absolut vernichtend. Aber darum geht es nicht, es geht darum, dass er, statt Europa zu organisieren, sich hinter den USA versteckt hat.


    Und russische Desinfo ist real. Aber es darauf zu schieben, greift viel zu kurz. Das liefe ja auch auf DefÀtismus hinaus -- als wÀre der Krieg, der kommt, nicht zu verhindern gewesen.


    Russische Desinfo arbeitet immer mit bereits existierenden Verwerfungen in der Zielgesellschaft. Genau deswegen habe ich oben die Gesellschaft explizit mit einbezogen. Vielleicht wĂ€ren wir nicht in der Lage, hĂ€tten wir es tatsĂ€chlich geschafft, den Osten zu integrieren. Oder hĂ€tten wir deutlich mehr an der Schließung sozialer Spaltungen gearbeitet. Etc.


    Ich bin gerade echt angefressen wegen der ganzen Sache, deswegen verzeih' mir die undiplomatischen Worte, aber die Deutschen sind zu feige, wissen ihre Freiheit nicht zu schĂ€tzen und haben eine große Tradition des Aussitzens, was Putin geschickt genutzt hat.

  • Und russische Desinfo ist real.

    jede kriegspartei versucht zu ihren gunsten zu lĂŒgen, zu verheimlichen, zu vertuschen und zu verwirren . und die geschehnisse zu ihren gunsten zu interpretieren oder umzuinterpretieren. das war doch schon immer so, ĂŒberall. was soll daran eigentlich das spezifisch neue oder russische sein?


    engagierst du dich eigentlich jenseits des forums irgendwie politisch in dieser thematik? das wĂŒrde ich von niemandem verlangen, aber angesichts deines turmhohen ĂŒberlegenheitsgefĂŒhls muss diese frage erlaubt sein.

  • Das ist ein erheblicher gedanklicher Sprung, in der Tat. Soll ich das erlĂ€utern?


    Zwei Fragen sollte man sich stellen:


    Glaubst Du ernsthaft, dass das Baltikum ohne NATO auch nur zwei Jahre mehr Frieden hĂ€tte? Will heißen: Sind wir uns einig, dass Russland damit jetzt das macht, was wir zu Beginn des Krieges diskutiert hatten, nĂ€mlich den Angriff auf das Baltikum vorzubereiten?


    Und: Was meinst Du, was es bedeutet, wenn Russland jetzt plötzlich das Baltikum auf den Tisch legt, wenn es um die Ukrainge geht?

  • Was meinst Du, was es bedeutet, wenn Russland jetzt plötzlich das Baltikum auf den Tisch legt, wenn es um die Ukrainge geht?

    Ach komm schon, das liegt doch auf der Hand und ist altbekanntes Muster. Das ist zum einen reine Angstmache und das weißt du genauso gut wie ich. Als ob die NATO den Schwanz einziehen wĂŒrde und auch nur einen Millimeter aus eigenem Territorium weichen wĂŒrde. Und weil sie wissen, dass die NATO ĂŒberlegen ist, wird's auch keinen Angriff geben. Zum anderen weiß Russland natĂŒrlich ebenso um die Unannehmbarkeit dieser Forderung. Und genau darum stellen sie die auch auf. Weil so können sie den schwarzen Peter, dass es keinen Frieden in der Ukraine gibt, wieder schön der NATO und dem Westen zuschieben.

  • Nee, das ist qualitativ neu.


    Nochmal die Frage: Wie erklÀrst Du dir den Zeitpunkt? Russland hatte gerade bei den Istanbul-Verhandlungen eine lange Liste an Forderungen auf den Tisch gelegt. Warum erhöhen die jetzt?


    Die NATO ĂŒberlegen? Ohne USA? Die NATO ist auf den Krieg, der in der Ukraine gefĂŒhrt wird, nicht ansatzweise vorbereitet. Das ist eine der Lektionen dieses Krieges.


    Edit: Wenn man dich liest, ist das frustrierend. Ist dieselbe Augenwischerei wie kurz vor bzw. nach Ausbruch des Krieges. Als ob wir Februar 2022 hÀtten.


    Edit2: Es ist lustig, dass Du dasselbe sagst, wie Orban die Tage. ;)


    Edit3: Ich weiß nicht, ob ihr auf dem Schirm habt, in welchem gigantischen Ausmaße Russland gerade die Produktion von Shaheds hochfĂ€hrt und dass die jetzt auch Kurzstreckenraketen von Nord Korea haben, was vorher eine FĂ€higkeitslĂŒcke von denen war. Jede Nacht in der Ukraine zu beobachten.

    Einmal editiert, zuletzt von ExilRoter ()

  • Ich denke eher es ist so wie Brand sagt, unmögliche Forderungen stellen um das Gesicht zu wahren. Die können noch so viele Drohnen produzieren und Schrott aus Nordkorea kaufen, wenn sie Nato-Territorium angreifen sind sie am Arsch.

  • Naja, Masala stellt das in seinem Szenario "wenn Russland gewinnt" genau so dar. Darin verleiben sich die Russen mit ihren grĂŒnen MĂ€nnchen die Stadt Narwa sowie eine estnische Insel ein ... und es gibt seitens der Nato keine Reaktion darauf. Warum einen Krieg mit Russland riskieren, wenn es aus Sicht der Amis (insbesondere Trump) um unbedeutendes Land geht?

  • Naja die Forderung zum RĂŒckzug aus dem Baltikum ist ja nicht neu und wurde immer wieder als Verhandöungsbedingung in Spiel gebracht. Bspw. Russland will die Nato aus der frĂŒheren Sowjetunion heraushalten - Politik - SZ.de


    Neu ist als konkrete Bedingung fĂŒr einen Waffenstillstand .


    Aber prinizpiell gebe ich ExilRoter Recht. Ich finde hier wird es sehr gut kompakt zusammengefasst.

    Wirtschaft auf Krieg getrimmt: Putin kann sich Frieden nicht leisten - n-tv.de


    "Ein Ausweg bleibt Putin in diesem Dilemma: Er muss neue Ziele ins Visier nehmen. Statt sich mit der Demobilisierung selbst in die Rezession zu treiben oder im Dauer-Krieg in die Mangel-Wirtschaft zu rutschen, ist es fĂŒr den Kreml naheliegend, den Krieg auf weitere LĂ€nder auszudehnen, um neue Ressourcen zu erobern und so die MilitĂ€rausgaben zu stemmen. Von Julius CĂ€sar ĂŒber Napoleon bis Saddam Hussein haben Diktatoren es so gemacht, um ihre Millionenheere zu finanzieren - und ihre Soldaten zu beschĂ€ftigen.

    Wie dieses Szenario bei Putin aussehen könnte, kann man sich leicht ausmalen: Mit militĂ€rischer Übermacht könnte Moskau NachbarlĂ€nder bedrohen, um eingefrorenes Vermögen freizupressen, Sanktionen aufzuheben oder Gas-Pipelines wieder in Betrieb zu nehmen. Um die Kriegsmaschine am Laufen zu halten, könnte Putin weitere Nachbarstaaten angreifen. Selbst wenn Putin Frieden schlösse, bedeutete das nicht das Ende der russischen Aggression: "Wie auch immer Russland seinen jetzigen Krieg beendet, werden allein die ökonomischen RealitĂ€ten des Landes neue Formen der Unsicherheit fĂŒr Europa erzeugen", warnen DeVore und Mertens. Putin braucht die Kriegswirtschaft - und die Kriegswirtschaft braucht den Krieg."

  • Ich denke, die Forderung kommt genau jetzt aus einem einzigen Grund: Es ist die Tage deutlich geworden, dass die USA sich raushĂ€lt. Das waren unterschiedliche Indizien, z.B., dass die USA Luftabwehrmunition, die fĂŒr die Ukraine bestimmt war, in den Nahen Osten geliefert hat, gerade zu einem Zeitpunkt, wo der russische Bombenterror massiv zunimmt.


    Das ist, warum Russland bei den Forderungen nachlegt. Und das ist die Frage, die ich echt gerne von jedem beantwortet hÀtte, der immer noch von "NATO" redet: Meint ihr ernsthaft, die USA verteidigt das Baltikum oder sonstwas in Europa?


    Man kann nicht ausschließen, dass sie das tun wĂŒrden, aber damit rechnen?


    Ich denke außerdem, die Gesamtheit der Indizien zeigt, dass Russland einen Angriff auf das Baltikum vorbereitet. Mein Eindruck ist, dass man nĂ€chstes Jahr soweit sein möchte. (Es ist aber mE nicht ausgeschlossen, dass sowas noch dieses Jahr kommt.) Das Baltikum mit in die Forderungen aufzunehmen ist quasi die "diplomatische" Vorbereitung des Krieges, Ă€hnlich wie Putins Veröffentlichung ĂŒber die Ukraine im Sommer 2021.


    Zum GlĂŒck lese ich hier immer wieder, dass ich keine Ahnung habe. Bin komplett einverstanden, wenn ich falsch liege.

  • Naja auch ohne die mĂ€chtigste Armee der Welt, stellt m.E. die Nato im Notfall mit Großbritannien, Frankreich, Japan und SĂŒdkorea noch ein klares Gegengewicht zu Russland dar.


    Die entscheidene Frage wird auch sein, wie verhĂ€lt sich Indien im Fall der FĂ€lle - die zwar neutral nach außen auftreten, aber im Bereich Energie und Geld extrem von Russland abhĂ€ngig sind - auch wenn sie mittlerweile da mehr diversifizieren -und mittelfristig die vllt stĂ€rkste Armee stellen werden.

    Einmal editiert, zuletzt von Kleber89 ()

  • HĂ€ltst Du das, also Indien und SĂŒdkorea, tatsĂ€chlich fĂŒr relevant fĂŒr den Fall, dass Russland Narva oder den Suwalki-Korridor angreift?


    Ich sehe seit Beginn des Krieges ĂŒberall die naive Ansicht verbreitet, dass Artikel 5 sowas wie einen Automatismus darstellt. Paradoxerweise parallel zur Ansicht, dass, wenn das aus irgendwelchen GrĂŒnden nicht klappt, die EU als VerteidigungsbĂŒndnis aktiviert werden mĂŒsste.


    In der RealitÀt entscheiden alle Mitglieder aller Organisationen im Falle _politisch_, wie sie darauf reagieren. Eine kollektive Verteidigung braucht also den politischen Willen zum Krieg, um es deutlich auszusprechen.


    Russland sieht diesen Willen nicht. Das geht mE aus der augenblicklichen Entwicklung hervor. Und ich kann es mir auch nicht vorstellen. Dieses Deutschland, verteidigt es wirklich das Baltikum, wenn letzteres von Russland besetzt wird? Die SPD macht doch schon jetzt den Kotau.

  • Du predigst auch andere Sachen und die sind dĂŒnner als Wein. Aber das ist nur meine Meinung. Hier hast du mal zu 50% recht.


    Ach, ich habe glatt vergessen, mich zu bedanken.


    Deine Musk-EinschĂ€tzung von letzter Woche können wir ĂŒbrigens jetzt auch beurteilen, oder?


    Link zu X.