Stefan Leitl

  • Das ist aus meiner Sicht das Problem. Nach vorne sieht das alles besser aus, als wir es zuletzt gesehen haben. Das hilft aber nichts, wenn hinten offenes Haus ist, weil a.die Spieler in der Kette alle ihre Schwächen zeigen, sowohl in der IV als auch beide AV (und unabhängig von den Namen), und b.wie hier schon mehrfach geschrieben wurde die Aussenspieler in der Raute defensiv Risikofaktoren sind.


    Und nun? Wechselt SL sein System (das jetzt ja alle 96-Teams auf allen Ebenen praktizieren sollen), weil es zu riskant ist resp. mit den vorhandenen Spielern nicht funktioniert, oder werden die Spieler besser, oder ? :grübel:

  • Es sind mehr offensive Spieler auf dem Feld als letzte Saison, dafür weniger Defensive.

    Folge: Wir verlieren 4-2 statt 2-0


    Das ist natürlich zu stark vereinfacht. Wir müssen auch in dieser Grundordnung stabiler sein...und wir müssen bereit sein, diese Grundordnung im Laufe des Spiels zu verändern. Warum bei einer Führung nicht mal nen zweiten 6er reinwerfen und tiefer stehen. Oder in den letzten Minuten gegen St. Pauli noch einen dritten IV, der auch bei den Standards helfen kann? Man kann ja diese Grundordnung favorisieren, aber das Ganze im Laufe des Spiels auf den Verlauf anpassen.

  • Ja, so wie es Rirama schreibt, mir fehlt auch die Flexibilität auf verschiedene Situationen sinnvoll zu reagieren. Das hat der Kollege aus Paderborn heute übrigens hervorragend gemacht. Zum Beispiel auf 5-3-2 umgestellt, um die Führung zu verteidigen. Denke auch, man hätte ruhig zur HZ Beier oder so rausnehmen können und dafür einen def. Spieler und dann halt mal mauern und auf Konter lauern. Vielleicht wollte Leitl aber auch auf ein schnelles 3:1 spielen, was komplett in die Hose ging.

  • Ist ja auch schon seit einigen Jahren so ein Problem das wir mit den Trainern hier haben. Gefühlt reagieren die nie auf das Spielgeschehen. Da wird einfach sein System durchgezogen.

  • Sein System passt (noch) nicht.


    Er wird es anpassen müssen, falls es nicht demnächst greift. Sonst wird es schwierig.

  • War klar, dass (auch hier) jetzt der Druck steigt. Ich finde aber nicht, dass das schon in dieser Phase hilft.


    Ich war gestern insbesondere von Hälfte 1 sehr positiv überrascht. Vorn ist richtig was zusammengelaufen, was vor allem den spielerischen Qualitäten von Köhn und Nielsen zu verdanken ist. Paderborn wurde vom Offensivpressing völlig überrascht. Für mich sah das in Summe eher nach einer Bundesligapartie aus.

    Leider ließ die Konzentration bei 96 mit zunehmender Spieldauer nach und es kam zu mehreren Patzern in der Defensive. Allerdings hat Paderborn das auch wirklich sehr gut gespielt (wobei denen der Treffer direkt nach der Halbzeit auch sehr geholfen hat).

    Die Niederlage gegen so eine Mannschaft ist keine Schande - Mund abputzen, Defensivarbeit trainieren und weiter.

  • Geht alles in die richtige Richtung. Erste Hbz sah solide aus. Das das in der 2ten nicht mehr funktionierte, war reine Kopfsache. Qualität ist da! Denke, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis man mal richtig gegen hält, wenn es nicht läuft. HSV!

  • Das war keine Kopfsache. Paderborn hat umgestellt, ganz einfach. In der zweiten Hälfte haben Sie mit zwei 8ern gespielt um mehr Druck auf Kunze und die Abwehrreihe auszuüben. Im Halbfeld hat Paderborn 35min immer Überzahl gehabt. Kein Wunder, das die Innenverteidiger irgendwann Fehler machen.

    Die Mannschaft ist in ihrer taktischen Konstellation total überfordert gewesen und was macht Leitl? Wechselt Eins zu Eins nach Position. :wut::wut::wut:


    Die Niederlage in der zweiten Hälfte geht zu großen Stücken auch auf ihn.

    Manchmal muss man sich taktisch auch mal anpassen.

  • Ich fand auch, dass Paderborn gut umgestellt hat und 96 auch nicht. Aber die 3 Tore resultieren eigentlich nicht unmittelbar daraus. 2:2 krasser individueller Fehler von Köhn, da bringt das beste System nichts. 3:2 dito, nur Zieler statt Köhn. Beim 4:2 stehen wir in Überzahl im Strafraum, aber der Paderborner kommt ungehindert dran und kann locker abschließen.


    Nehmen wir noch das 1:1 hinzu: individueller Fehler von Kranjc.


    Die Tore haben wir uns im Grunde selber reingelegt, da ändert die beste Taktik nichts dran.

  • Wenn einem der Ball aus einem Meter Entfernung an die Brust springt, ist das ein individueller Fehler?

  • Das ist doch aber keine Antwort auf meine Frage. Wenn Krajnc den Ball aus nächster Nähe gegen die Brust bekommt, weil vor ihm Freund und Feind an selbigem vorbei springen, sehe ich da keinen individuellen Fehler bei ihm. Wenn überhaupt, war das der Fehler von Besuschkow, der ziemlich dilettantisch zum Kopfball geht.

  • Abseits der individuellen Fehler oder nicht:

    in der 2. HZ kam H96 beim offensiven Schlagabtausch langsam aber sicher ins Hintertreffen.


    Leitl hätte an der Stelle reagieren können, z.B. nach dem zurückgenommenen 2:3. Um mehr "Stabilität" rein zu bekommen. Oder (wieder) mehr "Zugriff". Oder den stetigen Durchmarsch der PBer durch die 96er Hälfte. Oder wie immer man das nennen möchte.

    Dafür hätte er z.B. auf ein 4-2-2-2 umstellen können, also zwei 6er. Ist nicht unüblich. Aber dafür hätte er eben "seine" Raute aufheben müssen.

    Hat er nicht gemacht. Pech, hätte vielleicht auch so noch klappen können.
    Ist auch noch kein Beinbruch. Nur: kann Mann das noch öfters beobachten, dann ergeben sich automatisch mehr Fragen.

  • Also auf mich hat das Anfang der 2. Hälfte den Eindruck gemacht, dass sie mit dem Ziel der defensiven Stabilität da reingegangen sind. Nur leider waren sie damit überfordert gegen eine gut eingespielte Paderborner Mannschaft. Zwischen der 50. Und 60. Minute hielt sich Paderborn 3 mal in unserer Hälfte auf, 3 mal war der Ball im Tor

  • Ich frage mich immer wieder, wie er kompakt verteidigen möchte, wenn die beiden 8er nicht aktiv am verteidigen teilnehmen und tiefer stehen, als die Offensivpositionen des Gegners.

    Ständig 1 gegen 1 - Keine Chance aufs doppeln des Gegenspielers.


    Der Gegner erhält immer so viel freie Räume im Halbfeld. Nervt ungemein und dann entstehen auch einfach irgendwann zu einfache Fehler.


    Aber hauptsache er betont im Stimmenfang nach der Begegnung, das es das super duper Zweitligaspiel gewesen ist.