34. Spieltag: Hannover 96 - Holstein Kiel, So., 28.05.2023, 15:30 Uhr

  • Man darf erwarten das 96 sich nicht so willenlos abschiessen läßt, wenn nochmals (!) über 30.000 Zuschauer den Weg ins Stadion finden obwohl es für beide um gar nichts mehr ging.


    So wie die RR verlaufen ist fand ich schon, das die Mannschaft die Pflicht hatte noch mal alles rauszuhauen. Und das hat sie mit Sicherheit heute nicht.

    Es schon enttäuschend daß das gute alte Niedersachsenstadion - zumindest in der Rückrunde - zu einem Selbstbedienungsladen für den Gast verkommt.

    Das war die 5. Niederlage (!) im 9. Heimspiel, bei 20 Gegentoren (!). Das ist katastrophal.


    Vielleicht bezeichnend für die gesamte Rückrunde.

    Es sah in den letzten Spielen nach leichtem Aufwärtstrend - zumindest im Spiel nach vorne - aus, aber 96 wäre nicht 96 wenn man nicht dann sofort was auf die Fr...kriegt.

    Unser Spiel krankt allgemein an zu wenig Tempo und Dynamik. Herausgespielte Torchancen Platz 16, Passquote ganz weit hinten. Meiste Gegentore in der Rückrunde.

    Wie Leitl den Laden zukünftig stabiler hinbekommen will, das ist ein Fall für Galileo Mystery


    Man ist 2 Punkte und einen Tabellenplatz besser als 2021/22, das ist "schön"...

    Danke für Nichts 2022/23 wäre zu hart, aber Bock und Vorfreude auf die kommende Spielzeit macht dieser Fußball nicht.

  • Ich verstehe nicht was es hier ständig zu motzen gibt. Es reden etliche von Aufstieg: Schwachsinn. Etliche reden von Trainerwechsel: Schwachsinn. Zum Spiel heute: da treffen zwei gleichstarke Mannschaften aufeinander, eine hat einen gebrauchten Tag erwischt und bei der anderen klappt alles. So ist Sport. Wer das nicht kennt hat noch nie selber einen Sport betrieben. Und vielleicht begreift auch dieses forum irgendwann das 96 nur 2te Liga Mittelmaß ist.

    Du scheinst Fan-sein nicht zu verstehen. Selbstverständlich träumen Fans nach Erfolgsserien vom Aufstieg, selbstverständlich bricht sich Enttäuschung Bahn, wenn daraus nichts wird. Das ist nicht Schwachsinn, das sind Emotionen. Schwachsinn ist es, diese als solche zu bezeichnen.

  • Ich war zusammen mit meiner Ehefrau heute das erste (und logischerweise) letzte Mal im Stadion. Die Karten (W15, Reihe2, Sitz 3+4) hatten sie mir zum Geburtstag geschenkt. Die Plätze waren super, genau Höhe Mittellinie, vor uns nur die Balustrade.


    Bestes Wetter, tolle Stimmung, alte 96er-Fans als Sitznachbarn.


    Dann fingen sie an zu spielen. Das ging ja ab wie die Feuerwehr. Szenenapplaus - selbst auf der West. Es schien so, als wenn es ein richtig gelungener Fußball-Nachmittag werden sollte, wobei ich mich schon wunderte, dass Weydandt nicht in der Startelf stand. Meine Ehefrau war auch bester Dinge, wo sie sich doch extra für dieses Spiel "fitgespritzt" hatte.


    Zum Folgenden muss ich anführen, dass der Blick von unseren Plätzen doch entscheidend anders ist als der gewohnte Sofa-Platz vor dem Breitbild-TV mit SKY. Man sieht einfach weniger Details, dafür hat man aber das Gesamtbild vor Augen.


    Nach einer Viertelstunde, die voller Ansätze (aber auch nicht mehr) war, schliefen die 96er mehr oder weniger ein. Unfassbare Schussligkeiten und Konzentrationsfehler bei ausnahmslos allen Spielern schlichen sich ein. Es hatte den Eindruck, dass alle Spieler nur max. 80% gegeben haben, auch in den Bereich Bewegung und Schnelligkeit. Es war bei keinem Spieler der Wille zu erkennen, mal schneller den Gegner anzugreifen, mal direkter zu spielen oder "was zu versuchen". Man ließ es lieber plätschern. Der mit Abstand schlimmste Spieler in der ersten HZ war nach meinem Empfinden Nielsen. Der glaubt offenbar, dass er es nicht nötig hat, einen Gegner zu attackieren, weil der Gegner 2 Meter entfernt steht und das ist verdammt weit für einen Top-Typ wie Harvard Nielsen.


    Als dann die Tore fielen, hatten wir Zuschauer und offenbar die Spieler den gleichen Gedanken "Das kann doch jetzt nicht sein". War aber so und weil man es quasi gar nicht realisiert hat, dass man ein Tor bekommen hat, fiel logischerweise gleich das Zweite. Man hat das erste ja nicht wahrgenommen und demzufolge war man auch nicht aufgewacht. Vor der Pause lohnt sich ja eh nicht, noch groß sich anzustrengen. Gibt ja gleich die Kabine und da kann man ja erstmal sich ausruhen. Die Quittung war das dritte Tor. Direkt nach dem Pausenpfiff gab es vereinzelte Pfiffe für die Mannschaft. Wir Zuschauer waren eigentlich der Meinung, dass es nur besser werden könnte. Die Hoffnung darauf, dass Leilt den Resst-Knopf drückt. Und als dann klar war, dass Nielsen in der Kabine bleiben mußte, schoß mir der Gedanke durch den Kopf, dass Leitl tatsächlich vollumfänglich handlungsfähig ist.


    In den ersten 5 Minuten der zweiten HZ sind sich sichtbar und spürbar schneller gelaufen. Tatsächlich. Hat aber nichts gebracht, weil alles so fürchterlich planlos, strukturlos und ideenlos aussah. Und zwar von allen. Da gab es keine Ausreißer nach oben (hätte ja Schaub, Köhn oder die frischen Ernst und Beier sein können) und auch keine Ausreißer nach unten, z.B. Besuschkopf. Der spielte zwar nicht gut, aber auch nicht schlechter als die anderen Figuren im roten Trikot.


    Das ebbte dann ab, weitere Gegentore fielen, die Verzweiflung wuchs, aber nicht das Spieltempo. Ideenloser Sommerfußball, der eine Zumutung für alle treuen Fans darstellte.


    Ein einziges Mal haben sie dann mal schnell geschaltet und schnell gespielt. Prompt fiel der Ehrentreffer. Ab da hatte es den Eindruck, dass sie auch noch selbstzufrieden wurden. "Zuschauer, was wollt ihr noch? Wir haben doch jetzt auch mal getroffen!"


    Dann war das Spiel aus und der Frust groß. Mein Frust steigerte sich dann jedoch noch. Es kamen ja die Verabschiedungen von Kerk, Walbrecht, Beier und Weydandt. Ein paar warme Worte über Stadion-Mikro, ein paar Einblendungen auf der Video-Wand und Übergabe von Blumen. Weder Kerk, noch Walbrecht oder Beier hielten es für nötig, mal ein paar Meter Richtung Fan-Kurve zu gehen. Stattdessen drehten sich um die eigenen Achse, winkten in der 360-Grad-Bewegung und blieben stehen. Ganz schwach!


    Sehr gut und stimmungsvoll die Verabschiedung von Weydandt. Neben den warmen Worten über das Stadion-Mikro und ein paar Einblendungen wurde er vom ganzen Stadion (die meisten der 38.000 waren noch da) lautstark gefiert. Er selbst griff zum Mikro und verabschiedete sich und ging dann in die Kurve. Das war ganz stark! Es wurde dann "Henne Weydandt, du bist Mann" angestimmt und da war die 1:5 Klatsche schon im Hintergrund. Sehr bewegende und berührende Momente. Nach einer Weile gab dann Henne seinen Mitspielern ein Zeichen, dass sie doch bitte auch in die Kurve kommen sollten. Das passierte dann auch, ungefähr mit der gleichen Lustlosigkeit, wie sie vorher 90 Minuten gespielt hatten (so machte es jedenfalls den Eindruck auf mich). Dann leerte sich das Stadion zusehends und irgendeiner muss noch eingefallen sein, dass es Saisonabschluss war und man sich doch von allen Fans verabschieden sollte. Gut, ich erwarte jetzt nicht eine euphorische Ehrenrunde, aber doch viel mehr als ein Spaziergang von der Ost bis zur West, wo die Spieler sich gegenseitig unterhielten und daher nicht zu den Fans winken konnten. Man kann ja nicht beides. Doof fand ich auch, dass dieser Spaziergang so spät kam, dass vielleicht noch 12.000 Zuschauer im Stadion waren. Ich empfinde das als stillos, geringschätzend und völlig unangebracht für einen Saisonabschluss, den 38.000 Zuschauer, teils von weit entfernt angereist, mit der Mannschaft feiern wollte. Und nein, es hatte auch nicht den Anschein, dass die Spieler wegen der Klatsche zerknirscht waren. Sie hatten schlicht keinen Bock. Eine lästige Pflicht. So behandelt man keine Fans, die einem stets wohlgesonnen sind, ständig supporten, und zwar nicht nur bei solchen tollen Bedingungen wie heute. Und übrigens behandelt man so auch keine Kunden, um mit den Worten von Martin Kind zu sprechen. Das Verhalten der Mannschaft nicht nur während der 90 Minuten, sondern auch danach hat mich sehr gefrustet. Einzig die Verabschiedung von Henne war ein Highlight hat mich nicht komplett eskalieren lassen.


    Ich habe mich dann noch mit meinem Sitznachbarn unterhalten, der seit Jahrzehnten eine Dauerkaste da in W15 hat. Älteres Baujahr, so wie ich, und der meinte: Bei 96 stimmt gar nichts. Weder auf dem Platz, noch intern. Ich konnte ihm nicht widersprechen.

  • Danke für deinen tollen Bericht. Inhaltlich gehe ich da voll mit - zumindest decken sich die Eindrücke mit meinen aus der Sky-Übertragung. Auch wenn da die Pfiffe zum Pausentee sehr präsent in die Mikros schallten...


    Die paar Tippfehler zeugen von deiner Emotion, so dass ich die gerne einfach überlese. Dieser hier hat mich aber zum Schmunzeln gebracht:

    Sehr gut und stimmungsvoll die Verabschiedung von Weydandt. Neben den warmen Worten über das Stadion-Mikro und ein paar Einblendungen wurde er vom ganzen Stadion (die meisten der 38.000 waren noch da) lautstark gefiert. Er selbst griff zum Mikro und verabschiedete sich und ging dann in die Kurve. Das war ganz stark! Es wurde dann "Henne Weydandt, du bist Mann" angestimmt und da war die 1:5 Klatsche schon im Hintergrund.

    Oder wurde tatsächlich gesanglich indirekt an Manns Stuhl gesagt. ;)

  • Du scheinst Fan-sein nicht zu verstehen. Selbstverständlich träumen Fans nach Erfolgsserien vom Aufstieg, selbstverständlich bricht sich Enttäuschung Bahn, wenn daraus nichts wird. Das ist nicht Schwachsinn, das sind Emotionen. Schwachsinn ist es, diese als solche zu bezeichnen.

    Die Aussagen in diesem Forum und die Reaktionen auf Enttäuschungen sind von Emotionen meilenweit entfernt.

  • Leitl hat sich nicht umsonst in der PK nach dem Spiel für den Auftritt seiner Mannschaft entschuldigt.


    Scheinbar hält die Mehrzahl der Spieler es für selbstverständlich, das 36.000 (!) Zuschauer noch mal ins Stadion pilgern für einen tabellarisch recht wertlosen Kick.

    Wozu noch mal ein Mü von Engagement zeigen.


    Diesen Support - vor allem auch Auswärts - hat die Truppe sich in dieser Saison in der Form nicht verdient.

  • Wirft auch nochmal einen sehr amüsanten Blick auf das „Mimimimi - wir haben zwar das Derby verloren aber danach ja mal gewonnen, jetzt sind wir beleidigt, ihr Fans habt uns Unrecht getan“ dieser Truppe.


    Ja, es ging um nichts mehr. Es gibt schlimmere Niederlagen, ja. Und natürlich gehen in die solchen Egal-Spielen nicht unbedingt mit 100% rein. Man will im Urlaub auch nicht mit einem Gips rumlaufen. Alles ok und klar.


    Aber muss man sich mit 1:5 zuhause abschlachten lassen? Das hat auch was mit Stil zu tun. Das sind eben Nuancen. Verlieren die meinetwegen 2:0, alles ok. Es geht eben um das „Wie“. Bei 96 gibt es bei vielen Spielern immer das Minimalprinzip. So wenig leisten wir nur irgendwie möglich. Denke da gern an die Saison, in der der Trainer damals das Training vorzeitig abgebrochen hat und die Spieler - allen voran damals Kapitän (!) Franke sich über den frühen Feierabend gefreut haben und direkt ab nach Hause sind.


    Nebenbei gesagt - diese blutleeren Auftritte gab es ja auch in Spielen, in denen es in der Tat auch um etwas ging.

  • Die paar Tippfehler zeugen von deiner Emotion, so dass ich die gerne einfach überlese.

    Danke für die Toleranz. Ich habe einfach so runtergetippt und nicht mehr durchgelesen. Eigentlich wollte ich gar nichts schreiben, aber dann mußte es raus.


    Das Verhalten der Mannschaft nach dem Schlusspfiff hat mich sehr getroffen. (Davor war es einfach nur ein Grotten-Fußballspiel).

  • Schade, in dem roten Fußballboot sitzen nur noch die Fans. Die Spieler sind schon lange von Boot gegangen


    OK, an einem nächsten Ufer werden wieder welche einsteigen.

    Einmal editiert, zuletzt von P-King ()

  • Bei 96 gibt es bei vielen Spielern immer das Minimalprinzip. So wenig leisten wir nur irgendwie möglich.


    96 hat für viele (Spieler) immer noch einen guten klangvollen Namen für 2.Liga-Verhältnisse.


    Tradition/Historie/Stadion/Fans klingt und verspricht irgendwo immer noch nach mehr, bzw. für manchen sogar noch gefühlter Bundesligist.

    Nicht umsonst hat 96 in den letzten Jahren relativ viele Spieler aus der 2. Liga von der Konkurrenz verpflichtet, die mit Sicherheit nicht nach Hannover gewechselt sind weil der Maschsee oder das Schützenfest so toll sind.

    Und dieser Klub kann zudem (zumindest noch) sicherlich auch mehr zahlen als viele andere Vereine dieser Liga.



    Mir scheint das diese Spieler mit dem Wechsel zu 96 glauben, am Ende ihrer Schaffenskraft angekommen zu sein.

    Das Ende der "Karriereleiter" ereicht zu haben, Tradition und Historie werden schon langen um die Punkte zu holen. Sie haben ihre Schäfchen ins trockene gebracht.

    Anders sind für mich diese vielen


    blutleeren Auftritte gab es ja auch in Spielen, in denen es in der Tat auch um etwas ging

    nicht zu erklären.



    Klar, 96 ist aus sportlichen Gründen "nur" noch 2. Ligist. Da waren keine bösen Mächte am Werk.

    Diese unsäglichen Schwankungen - und teilweise bodenlosen Leistungen - allerdings sind in meinen Augen auch eine Mentalitäts und/oder Einstellungssache.

  • Eine positive Sache hat diese peinliche Niederlage. Jedem dürfte klar sein, dass man hier 4-5 Verstärkungen braucht.

    Hätte man jetzt Kiel mit 4:1 gesxhlagen, könnte man ja so weiter machen...