Nahost-Konflikt

  • Also, letztlich kann es nur eine 2 Staatenlösung geben. Dazu müssen aber alle Seiten schmerzhafte Kompromisse eingehen, z.B. wer verwaltet Jerusalem, welche Siedlungen wird Israel wieder räumen müssen oder wie kann ein Staatsgebiet überhaupt funktionieren, dass nicht miteinander verbunden ist. Aber ohne die Anerkennung von Israel als solches kann es nicht gehen und hier müssen die Muslime nunmal eine belastbare Haltung finden. Das kann ihnen keiner abnehmen. Ansonsten sind wir nach wie vor beim Status quo Israels und quasi staatenloser Palästinenser und um mustermanns Wortwahl aufzugreifen, muslimisch geprägter Diktaturen drumherum, die ja auch keinerlei Interesse an Palästinenser in ihren Staaten (auch nicht als Menschen 2. Klasse) haben. So groß ist die Liebe zum Brudervolk nämlich dann auch wieder nicht, sondern endet beim Ritual aufgeregt durch die Straßen zu rennen, Fähnchen zu verbrennen und auf arabisch rumzuschreien. Ein bisschen mehr Realität darf es dann schon sein.

  • So groß ist die Liebe zum Brudervolk nämlich dann auch wieder nicht, sondern endet beim Ritual aufgeregt durch die Straßen zu rennen, Fähnchen zu verbrennen und auf arabisch rumzuschreien.

    Echt jetzt? :kotzen:

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  • Guck mal hoch - niemand hält das noch für möglich.

    Das ist ja keine Meinung von mir, sondern globaler Konsens.

    Das solltest Du dann Politikern wie Biden, Macron oder Scholz, die die Zwei-Staaten-Lösung fordern, erzählen, die wissen das anscheinend noch nicht.

  • 2 Staaten Lösung wird von denen nicht gewollt, die erstens damit Geschäfte machen und 2. ihre Ideologie damit befeuern.

    Und viele verklärte Sozialisten fallen auch noch drauf rein....

  • Langweilig!


    Edit: das war ein Versprecher - zeichne das bitte mal in deine Wunschkarte, und stelle die hier preis, oder zur Diskussion.

    Einmal editiert, zuletzt von mustermann ()

  • Mir ist nicht im Ansatz aufgefallen, das du dich antisemitisch verhältst oder äußerst, Musti. Ich hab eigentlich eher einen ausgewogenen Eindruck von dir.


    Daher irritiert mich der Hinweis etwas, kann es sein, das dir die Kritik an deiner einseitigen Unterstützung der palästinensischen Seite nicht gut bekommen ist?


    Inhaltlich ist eine zwei staaten Lösung die einzige Möglichkeit, egal wer da gerade nicht will oder Problemchen damit hat.

    Eine solche Lösung bedingt aber auch zwingend das Anerkennen der gegenseitigen Existenzberechtigung. Der Staaten, der Religion, der Menschen.


    Disclaimer: (um sicher zu sein)

    Israel betreibt in großen Zügen keine Politik, die mir gefällt. Ich lebe aber auch nicht umgeben von Andersgläubigen, die mir deswegen ans Leder wollen. Immer und überall. Die Problematik entsteht durch einen Gegner, der sich hinter der eigenen Bevölkerung versteckt und selbige als Mittel gerechten Empörung benutzt.

    Es gibt aus meiner Sicht keine Patentlösung, es ginge nur, wenn Menschen beginnen miteinander zu reden. Und das passiert erst dann, wenn jeder den anderen respektiert.

  • So groß ist die Liebe zum Brudervolk nämlich dann auch wieder nicht, sondern endet beim Ritual aufgeregt durch die Straßen zu rennen, Fähnchen zu verbrennen und auf arabisch rumzuschreien.

    Echt jetzt? :kotzen:

    Das ist aber genau die Realität. Ägypten hat erstmal gleich seinen Grenzübergang zu gemacht. Keiner aus der arabischen Welt ist Willens Palästinenser auf zunehmen.

  • So groß ist die Liebe zum Brudervolk nämlich dann auch wieder nicht, sondern endet beim Ritual aufgeregt durch die Straßen zu rennen, Fähnchen zu verbrennen und auf arabisch rumzuschreien.

    Echt jetzt? :kotzen:

    Das ist aber genau die Realität. Ägypten hat erstmal gleich seinen Grenzübergang zu gemacht. Keiner aus der arabischen Welt ist Willens Palästinenser auf zunehmen.

    Ich habe mal ein palästinensischen "Flüchtlingslager" im Libanon besucht. Das ist eine komplett ummauerte Stadt in die die libanesischen Sicherheitskräfte überhaupt nicht reingehen, sondern palästinensische Milizen das Sagen haben. Ich kam nur über Kontakte da überhaupt hinein. Natürlich haben die Palästinenser im Libanon eine besondere Geschichte, keine sehr ruhmreiche noch dazu, aber außer in Jordanien sind die Palästinenser wirklich überall in der arabischen Welt "Bürger zweiter Klasse" (Bürger in Anführungsstrichen, weil sie ja genau das nicht sind). Aber genauso wenig, wie man sich für syrische oder yemenitische Flüchtlinge interessiert und massenhaft für sofortigen Waffenstillstand protestiert, genausowenig interessieren sich die Regierungen in der Region für die Palästinenser, außer als Faustpfand.

  • Das ist aber genau die Realität. Ägypten hat erstmal gleich seinen Grenzübergang zu gemacht. Keiner aus der arabischen Welt ist Willens Palästinenser auf zunehmen.

    Das sehe ich genauso. Und ich bin auch bei Hesketh, wenn er schreibt:

    Es gibt aus meiner Sicht keine Patentlösung, es ginge nur, wenn Menschen beginnen miteinander zu reden. Und das passiert erst dann, wenn jeder den anderen respektiert.

    Allerdings bin ich sehr skeptisch bzw. pessimistisch. Wenn man bedenkt, dass bereits im jungen Alter den Kindern Judenhass eingetrichtert wird (siehe Aussagen von Herrn Nouripour), erinnert mich das an die Erziehung im NS-System, aber auch in der DDR, wo das Feindbild nicht die Juden, sondern die "westlichen Imperialisten" waren. So etwas aus den Köpfen und Sinnen wieder herauszubekommen, halte ich für sehr schwer und würde selbst bei bestem Wissen sehr lange dauern. Man sieht es ja an den noch heute kursierenden Vorurteilen im eigenen Land, ich meine die "Ossi-Wessi" Thematik.


    Und auch bei den Israelis und Juden bestehen jahrzehntealte Ressentiments gegenüber den Arabern und Palästinensern.


    Was mich sehr bedrückt und teilweise wütend macht, ist der aktuelle Umgang mit dem Konflikt in den Medien. Es findet mehr und mehr eine Opfer-Täter-Umkehr statt. Die Verbrechen der Hamas werden zwar überall als solche benannt, jedoch wird das (oft unausgesprochene) "Aber" immer dominanter. Dagegen wird die immer noch akute Geiselnahme nur noch am Rande erwähnt. Ja, ja, die Geiseln. Die sollten natürlich freigelassen werden. Inzwischen wird auch - nach meinem Empfinden - der Umstand, dass die Zivilbevölkerung im Gaza-Streifen als menschlicher Schutzschild benutzt wird, immer mehr relativiert. Die Krone davon war gestern bei Lanz, dass die Journalistin Khola Maryam Hübsch den Terroranschlag zunächst als "Hilfeschrei" bezeichnete, dann aber aufgrund von massivem Widerspruch zurückruderte. Von ihr kamen dann noch andere Aussagen, wie zum Beispiel das Narrativ, dass Israel ein Apartheitsstaat sei und sie zweifelt an, dass Israel eine Demokratie sei. Auch da hat sie dann zurückrudern müssen.


    Wie auch immer: Es kann nicht sein und auch nicht funktionieren, wenn die Verantwortung des langjährigen Konflikts Israel und den westlichen Staaten zugeschrieben wird und die arabischen Staaten außer lauwarmen Lippenbekenntnissen keine Verantwortung übernehmen und so gut wie nichts für eine Lösung beitragen. Selbst wenn es dem Westen unter Führung der USA, Deutschlands und der EU gelingen sollte, eine Lösung herbeizuführen, wäre eine derartige Lösung am Ende mit der Sollbruchstelle, dass sie vom Westen "aufoktroyiert" wäre, versehen.


    Solange viele arabische Staaten (insbesondere Iran) das Existenzrecht Israels nicht anerkennen und stattdessen offen die Vernichtung des "Krebsgeschwürs" proklamieren, sind für mich die Klagerufe eben dieser Pro-Palästina-Staaten wegen der zivilen Opfer in Gaza verlogene Propaganda. Auch ich werde einen Disclaimer schreiben: Für mich ist jeder Tote einer zu viel, egal ob Jude, Palästinenser oder unbeteiligter Dritte. Krieg und Waffengewalt sind schreckliche Szenarien, bei denen es oft keinen Gewinner gibt, sondern nur Opfer, Leidtragende und Verlierer. Dennoch darf in Gaza - wie auch in der Ukraine - nicht vergessen werden, wer der ursprüngliche Aggressor ist.


    Abschließend: Auch wenn ich gestern bei den Aussagen von Frau Hübsch zunächst empört war, habe ich im Nachgang dann einen positiven Gedanken gehabt: Wir können froh und dankbar sein, dass wir in einem Land leben, in dem es möglich ist, im Fernsehen derartig konträre Meinungen frei zu äußern, ohne dass danach Repressalien oder Schlimmeres passiert. Ja, es gibt Widerspruch, aber eben keine Gerichtsverfahren oder Arbeitslager. Oder die Gestapo oder die Stasi wartet vor der Tür.

  • Was mich sehr bedrückt und teilweise wütend macht, ist der aktuelle Umgang mit dem Konflikt in den Medien.

    Da habe ich was für dich, gerade weil du dich den Sachen gerne so ausführlich widmest. Falls es doch zu lang erscheint, vielleicht nur den Teil ums Bombardement des Flüchtlingslagers so ab 1:50:00

    Aufwachen #456: Nahost-Berichterstattung von ARD & ZDF + Nord Stream Sabotage (mit Holger Stark)
    Unterstützt den Podcast ► https://aufwachen-podcast.de/wer-wir-sind/#hilfe Aufwachen Forum ► https://forum.jungundnaiv.de/index.php?board/4-aufwachen-podcast...
    www.youtube.com

  • Nach 25 Minuten ab 1:50 bin ich bei 2:15 ausgestiegen. So chaotisch und zu dilettantisch.


    Du hast es ja offenbar gesehen. Kannst du es nicht vielleicht verständlich zusammenfassen?

    Insbesondere, was du mit deinem Beitrag sagen möchtest. ?

    Einmal editiert, zuletzt von Kai ()

  • Gerne.

    Die Journalisten vergleichen die ARD/ZDF Berichterstattung mit zb der der BBC und CBS. Dann wird versucht zu erklären, was durch die unterschiedlichen Bilder und Kommentare für ein Eindruck vermittelt wird.



    Danach könnte man eher denken, unser Journalismus malt das israelische Vorgehen rosa an. Hier ist man doch schon verdächtig , wenn man Palästinenser zu laut ausspticht.

    Einmal editiert, zuletzt von mustermann ()

  • Was mich sehr bedrückt und teilweise wütend macht, ist der aktuelle Umgang mit dem Konflikt in den Medien. Es findet mehr und mehr eine Opfer-Täter-Umkehr statt.

    Keiner in den Medien macht hier irgendwie die Hamas zum Opfer ... Die Hälfte der Menschen im Gaza sind Kinder und keine Täter, das sind AUCH Opfer. Potentiell gleich zweimal, einmal von der Hamas und einmal von der IDF. Und dieses zur Kenntnis nehmen, dass sie (und auch andere im Gaza) eben AUCH Opfer sind, sagt rein gar nicht, dass die Menschen die Ihr Leben oder einen Angehörigen durch die feigen Hamas Terroristen verloren haben weniger Opfer sind. Ebenso richtet sich der Adressat der Rufe nach Achtung der Verhältnismäßigkeit, von westlichen Politikern und Medien, ja nicht an diese Opfer, diese Menschen sind nämlich auch nicht einfach so gleich Israel oder IDF und stützen das aktuelle Vorgehen oder nicht.


    Ich weiß, wir suchen immer nach einfachen Lösungen/Sichtweisen, aber ich finde Du springst mit Deiner Sichtweise an diesem Punkt zu kurz ...

  • Es ginge ja auch mehr um die Entscheider in diesem Konflikt als die Medien. Solange Typen wie Erdogan, der sogar noch einem halbwegs demokratischem muslimischem Land entspringt, Israel zum Völkermörder macht und die Hamas als Befreiungstruppe freispricht, wird das nix mit irgendeiner Lösung. Und damit spricht er wohl vielen Türken aus der Seele, sonst würde der Populist es nicht tun. Und der gleiche Typ bombardiert im eigenen und 2 Nachbarländern die Kurden (für deren Rechte sich im muslimisch geprägten Raum im Übrigen auch keine Sau interessiert). Da besteht kein Interesse daran eine Heimat für die Palästinenser zu finden, es sei denn Israel verschwindet vorher von der Karte. Aber wie gesagt, durch islamistische Rhetorik den Mob auf die Straßen zu jagen, Fahnen zu verbrennen und den großen Satan anzuschreien und so zu tun, als diene man dadurch einer Lösung, dafür reichts halt immer.

  • juk96


    Das Problem durch das dieser Eindruck der Täter-Opfer-Umkehr entsteht ist auch die Auswahl der Bilder.

    Opfer der Bombardierungen werden im Fernsehen ungeschnitten gezeigt. Dies auch zurecht, da man da auch Hingucker muss.

    Was es aber nicht unterschritten zu sehen gibt, was ein massiver Fehler mMn ist, sind die ungeschnittenen Bilder des Massakers der Hamas vom 7. Oktober. "Weil man es den Menschen nicht zumuten kann", doch genau das müssen die Menschen sehen.

  • Zitat

    Aus Sicht des rechtsextremen israelischen Finanzministers Bezalel Smotrich gehen Israels Verhandlungen über die Freilassung der israelischen Geiseln, die von der Hamas im Gazastreifen festgehalten werden, "in die falsche Richtung". Die Tatsache, dass der Chef der Hamas, Jahia Sinwar, "nach 41 Tagen immer noch in der Lage ist, Verhandlungen zu führen und die Bedingungen für die Freilassung der Geiseln festzulegen, bedeutet, dass wir uns in die falsche Richtung bewegen", schrieb Smotrich auf X.

    "Wir hätten schon längst den Punkt erreichen müssen, an dem wir uns weigern zu verhandeln und nur noch mit Feuer und Schwefel sprechen", schrieb er weiter. Es sei an der Zeit, dass das Kriegskabinett Stärke ausstrahle.

    :motzen:

    Zitat

    In den Worten von Benjamin Netanjahu tut Israel alles, was in seiner Macht steht, um im Kampf gegen die Hamas im Gazastreifen Zivilisten in Sicherheit zu bringen. Doch die Versuche, die Verluste zu minimieren, seien "nicht erfolgreich" gewesen, sagte der israelische Ministerpräsident in einem Interview mit dem US-Sender CBS News.

    Israel hat die Zerstörung der Hamas als sein militärisches Ziel im Gazastreifen ausgegeben. Netanjahu sagte, die Armee beabsichtige "diese Aufgabe mit minimalen zivilen Opfern abzuschließen. Das ist es, was wir erreichen wollen: minimale zivile Opfer. Aber leider haben wir keinen Erfolg."

    :(

  • Netanjahu fügt allerdings noch folgendes hinzu:

    Zitat

    Jeder Tod eines Zivilisten ist eine Tragödie. Wir versuchen alles in unserer Macht Stehende zu tun, um Zivilisten aus der Gefahrenzone zu bringen, während die Hamas alles tut, um sie dort festzuhalten.

  • Ich denke, das weiß mustermann sogar, vertritt aber den Standpunkt, dass bei diesen Voraussetzungen Israel/die IDF andere Möglichkeiten suchen sollte, ihr Ziel zu erreichen, da auf dem eingeschlagenen Weg eben viele Zivilisten sterben.


    Rate ich mal, da Kamerad mustermann dabei ja eher mit Bildern als mit Worten arbeitete...