US-Politik

Gucken wir mal, ob die Götter uns wohlgesonnen sind.

Zur Debatte zitiere ich hier meinen letzten Beitrag aus dem PolZof-Thread zwecks Traffic-Lenkung:

Ich habe tatsächlich nur Schrottkommentare von deutschen Journalisten gesehen. Erstaunlich, wie die gerne an Trump festhalten würden. Tagesschau kommentierte direkt danach "unentschieden".

Was trinken die?

Es war ein eindeutiger Sieg für Harris, wie die einschlägigen Umfragen auch bestätigen.

Das lag teils am Zusammbruch von Trump. Aber Harris kam durchaus auch "presidential" rüber, was ihr ja vorher abgesprochen wurde.

Vor allem aber wußte sie, Trump zu triggern und wie man dann mit dem Rumpelstilzchen umgeht, nämlich nicht ernst nehmen.

In Gänze nicht, aber eine Reihe von Zusammenfassungen.

Hier die Umfrage von CNN direkt nach der Debatte. 63% : 37% für Harris.

CNN Flash Poll: Majority of debate watchers say Harris outperformed Trump onstage | CNN Politics

edition.cnn.com

Ist eine Sicht, die ich nicht nachvollziehen kann. Weder in Bezug auf Trump, noch auf die Debatte, also dass er da Lösungen für irgendwas präsentiert hatte.

Hatte allerdings dieselbe Formel von Trump-Anhängern gelesen. Womit ich nichts über Deine Verwandten sagen möchte, aber vielleicht ist das so eine Formel, auf man sich in Gesprächen über den Graben hinweg einigt. Die Umfragen sprechen, wie gesagt, eine andere Sprache.

Harris' Problem ist, dass sie als Teil der Regierung nicht Angriffe gegen die Regierung fahren kann, aber gleichzeitig die erfolgreiche Politik der Regierung Biden, gerade in Bezug auf Wirtschaft, in den USA wenig gewürdigt wird bzw. aufgrund der Inflation der letzten Jahre, die meinem Eindruck nach so für viele Amerikaner eine neue Erfahrung ist, nicht wirklich geglaubt wird. Zudem muss sie sich halt auch irgendwie gegenüber Biden als Person in Szene setzen, und das ist eben nicht ganz einfach, wenn man vorher "Vize" war.

Entsprechend hat sie - auch in der Debatte - Maßnahmen angekündigt, um Verbraucherpreise niedrig zu halten. Das ist schon eine Sachaussage.

Das ist übrigens eine uralte rassistische Trope, die historisch insbesondere gegen chinesische Einwanderer gerichtet war.

Die aktuelle Inkarnation geht auf ein Posting auf FB zurück, welches lediglich ein Gerücht wiedergibt und dessen Verfasserin es nun bereut. Es gibt - wie zu erwarten - keinerlei faktische Grundlage.

Von dort wurde es von der extremen Rechten übernommen, wodrauf JD Vance das übernahm, und Trump dann von ihm.

Die Trump Erzählung in der Debatte war, wenn ich Recht erinnere, dadurch getriggert, dass Harris den Zuschauern empfahl, eine Trump-Ralley zu besuchen, um zu sehen, wie langweilig er ist. Deswegen auch dieses freudige Erstaunen bei Harris, wie gut das funktioniert hat.

EDIT: Hier das Glanzstück in Gänze, ohne den Redebeitrag von Harris direkt davor, aber Trump bezieht sich selber explizit drauf:

Jetzt bin ich selber versucht, diesen Thread als Donald-Trump-Unterhaltungsthread zu verwenden. Die Entschuldigung wäre, dass natürlich ein fließender Übergang zu Politik existiert. Also warum nicht Trumps Abschiedstour nochmal abfeiern?

Trump will die Springfielder Haitianer "zurück nach Venezuela" abschieben. (Quelle: HuffPost.) Dabei sind die legal da und sehr wichtig für die örtliche Wirtschaft. (reuters.com, es gibt darüber hinaus auch ein schönes Video, wo ein Manager einer örtlichen Fabrik betont, wie wichtig die Haitianer für selbige sind, und dass ihre Arbeitsmoral deutlich besser sei, als die der Einheimischen.)

Ist deswegen nicht uninteressant, weil sich das ja hier genauso verhält: Es wird gegen Migration gehetzt genau in dem Moment, wo wir sie unbedingt brauchen. (Diskussion dieser These bitte im PolZoff-Thread.)

Der Typ ist so ein unglaubliches Ekelpacket.