Kiffen erlaubt?

  • Das Problem ist doch, dass die THC-Blutwerte für sich alleine keine aussagekräfitigen Schlüsse auf die Fahrtüchtigkeit zulassen.


    Also bräuchte es andere Mittel zur Feststellung der Fahrtüchtigkeit, hingegen gehört ein Grenzwert wenn nicht abgeschafft dann zumindest degradiert auf den Status ergänzender Indizien, oder sowas.


    Den Grenzwert anzuheben, wäre schon nicht falsch, aber ob das das zugrundeliegende Problem überhaupt adressiert, würde ich in Zweifel ziehen.

  • Er plädiert für einen Grenzwert von drei Nanogramm THC pro Milliliter Blut. Studien würden belegen, dass erst ab einem THC-Wert von zwei bis vier Nanogramm von einer Beeinträchtigung gesprochen werden kann, teilte der Deutsche Anwaltverein mit.

    August 2022

  • Ich eigentlich auch nicht. Bin ich froh, dass mir das egal sein kann... Mann mann mann.

    Frage aus eigenem Interesse: Wier verhält sich das denn für dich? Fährst du selbst Auto?


    Lassen sie dich in Ruhe, wenn sie dich anhalten und du nachweisen kannst, dass du Konsument Patient bist?


    Ich habe mal gelesen, dass es dort die gleichen Probleme gibt. Also eine Meldung an die Führerscheinstelle erfolgt und daraufhin zu 96% deine Fahrtüchtigkeit in Frage gestellt wird und es an dir ist, zu überlegen, wie du nachweisen kannst, dass dem nicht so ist.

  • Es geht darum, dass Fahruntüchtigkeit bei Canabiskonsum nicht abgrenzbar messbar ist.

    Die Schwierigkeit ist bei nahezu allen psychoaktiven Substanzen gegeben. Die einen reagieren so, die anderen weniger. Das fängt bei Medikamenten an und endet zum Beispiel beim Alkohol. Ich kannte mal einen, der ist mit 3,2 Promille besser Auto gefahren, als nüchtern. Trotzdem ist das natürlich nicht in Ordnung.


    Man braucht eben einen Richtwert, dann muss er gesetzt werden und daran müssen sich alle halten. Anders wird man das nicht lösen können. Für die Sicherheit im Straßenverkehr von uns allen ist es zuträglich, lieber ganz unten anzufangen, als irgendwo im mittleren Bereich. Unabhängig davon bin ich sowieso komplett dagegen, mit irgendwelchen Dosen von Drogen am Straßenverkehr teilzunehmen.

  • Unabhängig davon bin ich sowieso komplett dagegen, mit irgendwelchen Dosen von Drogen am Straßenverkehr teilzunehmen.

    Ich gehe stark davon aus, dass das hier Konsens ist!


    Das Problem ist doch aber, dass u.U. auch der Konsum 2 Tage zurück liegen kann und aufgrund der Null-Toleranz-Grenzwerte dennoch eine Fahruntüchtigkeit unterstellt wird. Die Person fährt aber komplett nüchtern.

  • Das ist sehr einfach. Ich fahre nur Auto, wenn ich nichts konsumiert habe. Das wäre mir zu heikel. Ansonsten hat man immer die Kostenübernahme der Krankenkasse, das aktuelle Rezept und die Rechnung dabei. Damit weist du nach, dass Du Cannabis-Patient bist.
    Aber ja, du hast richtig gelesen. Es gibt immer wieder Probleme damit. Die Regierung wollte es ja regeln... auch das wird wohl erstmal nichts.

    Ich selber kann Dir nicht sage, ob bekifft fahren ein Problem darstellen würde. Ich würde behaupten, dass ich sogar konzentrierter beim Fahren wäre. Werde es aber nicht ausprobieren :)

  • Fahrtüchtigen Menschen den Führerschein wegzunehmen ist Unrecht, und das passiert mit dem 1ng/ml Wert schlicht und ergreifend, da es die Nachweisgrenze ist

  • Wieviel Zeit vergeht zwischen Konsum und Auto fahren?


    Wenn ich das richtig verstehe, überschreite ich diesen Grenzwert Höchstwahrscheinlich auch, wenn ich am Abend zuvor konsumiert habe und nicht direkt vor der Fahrt.

  • Definitiv nicht am gleichen Tag. Ich rauche aber auch nur Mikrodosen und bekiffe mich nicht. Das mache ich gerne mal am Wochenende im Garten ;)

  • Der Vergleich von 96HD mit Alkohol hinkt leider.


    Bei Alkohol hat der Alkohol Einfluss auf Reaktionszeit etc. Auch, wenn wir "noch klar im Kopf sind", etwa wegen Gewöhnung.


    Für Cannabis gilt das "die einen reagieren so, die anderen weniger" aber sehr stark, und zwar bis tief in die Belange hinein, die unter Fahrtüchtigkeit fallen. Ich kenne einen Dauerschmerzpatienten, der durch Cannabis keinerlei Beeinträchtigungen hat, im Gegenteil: Da es den Schmerz lindert, wird er klarer. Er raucht große Mengen, ist aber nie high, sondern völlig klar im Kopf. Dies ist ein bekanntes Phänomen bei Schmerzpatienten.


    Das gilt in abgemilderten Sinne für den "individuellen Kiffer". Die psychotrophische Wirkung unterscheidet sich individuell stark.


    Deswegen ist hier ein Blut-Grenzwert nicht hilfreich. Hilfreicher wäre es, wenn man die Fahrtüchtigkeit direkt testen könnte, z.B.

  • Danke Exil, ich wollte gerade eine Frage in diese Richtung stellen. Wenn ich einen durchziehe, kann ich definitiv nicht mehr fahren. Bei 2-3 Bier, dürfte ich zwar nicht mehr, würde aber noch, was ich aber nicht mache.

  • Bei Morphin bzw. Opioid Patienten gibt es einen Opioid Ausweis. Damit weisst man nach, welches Medikament in welcher Dosierung man nimmt. Wenn man Langzeitpatient ist, ist man ja auch nicht Fahruntüchtig, nur weil man Opiate genommen hat. Allerdings ist da die Rechtsprechung wohl unterschiedlich...

    Gibts solch einen Ausweis auch für Cannabis Patienten?

  • Bei Morphin bzw. Opioid Patienten gibt es einen Opioid Ausweis. Damit weisst man nach, welches Medikament in welcher Dosierung man nimmt. Wenn man Langzeitpatient ist, ist man ja auch nicht Fahruntüchtig, nur weil man Opiate genommen hat. Allerdings ist da die Rechtsprechung wohl unterschiedlich...

    Gibts solch einen Ausweis auch für Cannabis Patienten?

    Einen solchen Ausweis gibt es (glaube ich). Aber der bringt dir ja nichts. Es geht ja nicht um den Konsum - nur um die Fahrtüchtigkeit. Und die musst du, so wie ich das gelesen habe, selbst nachweisen als Patient.


    Ich glaube nicht, dass man das generell ausschließen kann, dass jemand, der mit Opioiden behandelt wird, nicht fahruntüchtig ist.

  • Für Cannabis gilt das "die einen reagieren so, die anderen weniger" aber sehr stark, und zwar bis tief in die Belange hinein, die unter Fahrtüchtigkeit fallen. Ich kenne einen Dauerschmerzpatienten, der durch Cannabis keinerlei Beeinträchtigungen hat, im Gegenteil: Da es den Schmerz lindert, wird er klarer. Er raucht große Mengen, ist aber nie high, sondern völlig klar im Kopf. Dies ist ein bekanntes Phänomen bei Schmerzpatienten.

    Schön erklärt. Ich bin ja auch Schmerzpatient und ich kann sagen, dass Cannabis den schmerz lindert. Wichtiger dabei ist aber, dass du durch Cannabis eher ein besseres Lebensgefühl hast und auch hier das Verdrängungsprinzip funktioniert. Du denkst über andere Dinge nach als über den Schmerz. Es funktioniert wunderbar bei mir. Tilidin ist Geschichte und andere Medikamente auch. Bei einem Hexenschuss oder bei übelsten Phantomschmerzattacken knalle ich mir nochmal Tilidin rein. Aber auch da habe ich gelernt den "Kick" zu genießen. Auch, wenn er bei Opioiden echt übel ist.
    Meine Frau hat bei einem Bandscheibenvorfall mal eine Tilidin genommen. Nie wieder! Die stand komplett neben sich. Ekelhaftes Zeug.