Straßenverkehr-Mecker-Thread

  • Ich finde deine Antwort schon sehr seicht. Geschenkt.

    :trösten:

    Dann müßte man ja auch von "Mittelklasseauto-Wahnsinn" sprechen.

    Volle Zustimmung, müsste man. Aber nur weil "man" das nicht tut darf man den Trend bei den SUVs nicht kritisieren? Das ist argumentieren wie im Kindergarten.

  • Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass mein SUV etwas weniger verbraucht als vor Jahren mein Polo. Abgasnorm ist natürlich auch besser, da neuer.

    Klar wäre ein neuer Polo noch besser, aber ich will bzw brauche Bodenfreiheit und Allrad.

    In der Nordstadt parke ich mittlerweile mit ungutem Gefühl - zwischen teilweise ziemlich alten Autos, die ganz sicher mehr Dreck in die Luft pusten.


    Klar, Herstellung ist extrem klimaschädlich, aber das gilt für E-Autos ja genauso. Aber klare Feindbilder sind halt schön ...

  • Ich finde deine Antwort schon sehr seicht. Geschenkt.

    :trösten:

    Dann müßte man ja auch von "Mittelklasseauto-Wahnsinn" sprechen.

    Volle Zustimmung, müsste man. Aber nur weil "man" das nicht tut darf man den Trend bei den SUVs nicht kritisieren? Das ist argumentieren wie im Kindergarten.

    Argumentieren wie im Kindergarten ? (Meine Ehefrau als Leiterin einer großen Kindertagesstätte liebt diesen Spruch...)


    Ich lese von dir gar keine Argumente bzw. keine Argumentation. Nicht einmal auf meine Argumente (Größe/Gewicht -die du selbst heraugepickt hast) gehst du ein.


    Was heißt eigentlich "Trend bei SUVs" ? Fakt ist, dass dieses Segment hohe Steigerungsraten hat. Aber diese gehen zu Lasten anderer Segmente, z.B. der Mittelklasse/unteren Mittelklasse. Das heißt: Die SUVs sind nicht zusätzlich im Markt, sondern anstelle von anderen Fahrzeugen. Und nochmal: Ich rede hier von den meistverkauften SUVs wie den T-Roc, aber auch den Opel-Mokka oder demnächst den neuen Ford Puma. Alles Modelle, die man zur unteren Mittelklasse zählen würde, wenn dieser Begriff "SUV" nicht vor einigen Jahren erfunden wurde.


    Wenn du auch von "Mittelklasse-Wahnsinn" sprechen würdest, dann geht es gar nicht mehr nur um SUVs. Sondern um Kritik am Individualverkehr. Hat also mit SUV-Wahnsinn nur am Rande zu tun.



    mustermann:

    Hast du die Verbrauchswerte/CW-Werte gerade zur Hand ? Ich leider nicht, aber ich weiß, dass die Motoren, die im T-Roc verbaut sind, ebenfalls in den Golf eingebaut werden. Ja, der T-Roc dürfte mehr verbrauchen als ein identisch motorisierter Golf. Geht die Aussage "SUV-Wahnsinn" wirklich in Richtung von geschätzen 0,7 Liter Mehrverbrauch pro 100 km ? Ist es das, warum von "SUV-Wahnsinn" gesprochen wird ?

  • Nein, ich hab da keine Daten, und auch keine Lust auf suchen.

    Sind die letzten beiden Fragen direkt an mich gerichtet? - womit hab ich mir das verdient, was the Menace mich da oben abpoltert verstehe ich so überhaupt nicht.


    Also ich hab nur gesagt, dass sich neben dem Gewicht auch der Luftwiederstand wesentlich auf den Verbrauch auswirkt.


    Für Stromautos hab ich nicht geworben.

    • Offizieller Beitrag

    Davon ab sind diese hochgebockten Fahrzeuge auch insofern ein großes Risiko als dass sie die Sicht nehmen. Sowohl anderen Autofahrenden als auch zu Fuß gehenden. Vor allem wenn sie auch noch dort stehen, wo sie nichts zu suchen haben (z. B. zu nah am Scheitelpunkt von Kurven) oder auf Gehwegen.


    Anderes Mecker-Thema: Gibt es eigentlich irgendjemanden, wer den Motor beim Freikratzen der Scheiben nicht laufen lässt? Gefühlt nicht.

  • Vorab: ich habe keinen wie auch immer definierten SUV und werde mir auf absehbare Zeit auch keinen kaufen, ich mag sie einfach nicht, und obwohl ich auf dem Land wohne, muss ich nicht mit Allrad durchs Gelände, alles völlig unabhängig von der Diskussion über SUVs.


    Was ich nicht ganz nachvollziehen kann, ist das Argument, dass nun gerade diese Fahrzeuge ein Sicherheitsrisiko für andere darstellen, weil man so schlecht als Fussgänger oder Radfahrer drüberschauen kann. Da wird finde ich, schon sehr einseitig gebasht. Dann gilt das gleiche auch für Bullis, Vans, Caddy usw. Das passt nicht. Und wer so idiotisch parkt, dass er Sichtfelder zustellt usw, da wo niemand aus guten Gründen zu parken hat, ist das indiskutabel, aber für Dritte eben auch mit anderen Fahrzeugen gefährlich.


    Was mich viel mehr nervt, ist, dass bei praktisch jedem Modellwechsel das Nachfolgemodell einer Baureihe immer etwas grösser wird, länger, breiter - das Problem steht demnächst bei mir wieder an , plus 7 cm länger... da heisst es dann, besserer Prallschutz, besserer Fussgängerschutz usw, aber so braucht man dann auch immer mehr Platz, was man oft gar nicht will.

    • Offizieller Beitrag

    Was mich viel mehr nervt, ist, dass bei praktisch jedem Modellwechsel das Nachfolgemodell einer Baureihe immer etwas grösser wird, länger, breiter - das Problem steht demnächst bei mir wieder an , plus 7 cm länger... da heisst es dann, besserer Prallschutz, besserer Fussgängerschutz usw, aber so braucht man dann auch immer mehr Platz, was man oft gar nicht will.

    Das ist übrigens auch beim Smart so. Und tatsächlich der Hauptgrund, warum ich immer noch einen alten Smart fahre (Bj. 2003). Der neue Smart ist z.B. breiter, als es ein Golf I war.

    Breiter, länger, größer. "Kleinstwagen"...
    Das ist so ein bisschen wie bei dem alten Witz mit dem Amerikaner und dem größten Bonsai-Baum der Welt...

  • Stephan535 : genau, gerade der Golf 1 ist ein super Beispiel dafür. Was musste da früher alles rein passen zu Studi-Zeiten :). und heute- ohne jetzt die genauen Abmessungen zu haben, wenn da mal der aktuelle Polo nicht schon grösser ist.

  • Ich halte die Diskussion um die Größe und den Verbrauch des Autos an sich auch für deutlich zielführender als die Fokussierung auf SUVs. Da das konkrete Beispiel ein so schönes ist:

    Golf I: Radstand 2400mm, Länge 3705mm, Breite: 1610mm Leergewicht: bis 930kg

    Polo VI: Radstand 2548mm, Länge 4053mm, Breite: 1751mm Leergewicht: bis 1355kg

  • @ wutzi96:

    SUV ist nicht gleich Allrad (genauso wenig wie Allrad nicht gleich SUV ist).

    Wiki: "Im Jahr 2019 entfielen von insgesamt 58.898 T-Roc 8.728 auf eine Version mit Allradantrieb." Das sind bei dem meistverkauften SUV in Deutschland gerade mal 15 %.


    @Stephan:

    Beim Smart ist das so eine Sache, denn er schon am unteren Ende. Kleinere Autos gibts in nennenswerter Stückzahl nicht. Außerdem bist du sowieso so ein "Sonderfall". Ich kenne keinen außer dir, der vom BMW-8-Zylinder auf einen Smart umgestiegen und zufrieden ist. :)


    Das kritisierte Wachstum der Automodelle ist auf das Segment Polo-Passat beschränkt. Oberklasse, Sportwagen oder Geländewagen verändern sich kaum.

    Der Markt und die Hersteller bieten heute diverse Alternativen. Wer also von einem alten Golf umsteigen will und ihm der neue Golf zu groß ist, nimmt einfach den Polo, denn der ist ja auch gewachsen und hat vergleichbare Ausmaße wie alte Golf. Und Ausstattungsmäßig steht der neue Polo mindestens so gut da wie der ältere Golf. Nur steht eben an der Heckklappe "Polo" und nicht "Golf". Wem der Polo zu groß geworden ist, nimmt den Up. Nur eben noch weiter drunter geht es dann nicht. Aber ich behaupte: Wenn eine Nachfrage nach Modelle unterhalb der UP-Größe vorhanden wäre, die eine wirtschaftliche Produktion ermöglichen würde, dann würde VW auch noch weiter unten anbauen. Natürlich alles Konjunktiv; wie auch immer: Keiner ist gezwungen, immer größere Autos zu kaufen, wenn er es nicht auch will. Gute Alternativen in "alter" Größe sind ausreichend vorhanden.

  • Kai : Jaaahaaa, ich weiß, dass nicht alle SUVs Allrad haben, war ja nur ein Beispiel. ;) Ich hätte - genauso für mich zutreffend- auch schreiben können, dass ich lieber tief sitze...


    Nochmal zur Grössenentwicklung: natürlich kann man generell dann eine Modellreihe runtergehen (nicht beim Smart ;)), beim Golf zB wäre das eine Überlegung. Blöd ist das nur, wenn man wie ich aus emotionalen und zugegeben irrationalen Gründen sich auf einen Typ festgelegt hat, bzw dabei bleiben will. In meinem konkreten Beispiel müsste ich beim Downsizing inzwischen auf meinen heissgeliebten Hinterachsantrieb verzichten ...

    ja, ich weiß, Luxusprobleme die hier nicht alle werden nachvollziehen können ...:engel:

  • Ich mag diese Schattendiskussion, die so elegant von der tatsächlich existierenden Problematik ablenkt. Immer schön auf einem Nebenkriegsschauplatz austoben, möge er SUV oder Sportwagen oder wie-auch-immer heißen.

    Dann merkt keiner, dass die real existierenden Probleme, die die Städte (nicht nur, aber schon ganz schön speziell) in Deutschland haben, nicht mit den Zulassungszahlen eines Fahrzeugsegmentes zu tun haben, sondern mit der Gesamtzahl an sich und parallel dazu mit der schon erwähnten ständigen Vergrößerung der Autos und dem damit einhergehenden Platzbedarf. Das sind aber eigentlich 2 Baustellen.


    Als Bewohner eines Stadtteiles mit sehr vielen Menschen kann ich ein lautes Lied von Problem #1 singen. Es gibt de facto keine Übereinstimmung bei der Anzahl der legalen Parkmöglichkeiten mit denen der vorhandenen Autos. Nix neues, wird aber nicht besser, solange es schön heißt: Kauft fleißig Autos!

    Es ist fast egal, ob es sich dabei um einen Audi Q7 oder einen Golf handelt, meinetwegen auch einen Toyota Aygo. Alles müssen irgendwo Platz zum Fahren und zum Stehen haben.

    Dazu kommt, dass die kleineren Straßen fast durchgängig zu wenig Platz für 2 sich entgegenkommende Autos ab der Größe Golf bieten, was den Gedanken der Mobilität ad absurdum führt und gerne mal Menschen gefährdet, weil dann wild zurückgesetzt oder über den Radweg ausgewichen wird (alles schon erlebt).


    Ich weiß, dass Ihr gerade lieber diskutiert, ob der T-Roc eine Handbreit länger ist als der Golf I, aber das geht an der Problematik, der sich die Menschen in den Städten ausgesetzt sehen, grundsätzlich völlig vorbei.


    Meinethalben können die Leute Schwanzverlängerungen fahren, bis ihnen beim Einsteigen die Eichel brummt, solange es ein Konzept gibt, den Verkehr in Städten einzudämmen und auf dem Land nicht alles zu versiegeln, was sich nicht wehren kann. Mit einem solchen Konzept wäre eine Art Obergrenze der Zulassungen pro Jahr verbunden, denn anders könnte man das kaum umsetzen.

    Dazu die Idee, die Innenstädte mindestens so zu behandeln, dass man einen Stellplatz nachweisen muss (Anwohnerparkplätze, etc.), aber am liebsten den Autoverkehr dort auf ein Minimum zu beschränken und den Menschen den Raum zurückzugeben.


    Ich fürchte, wir brauchen eine Art 'Paradigmenwechsel' rund um das Thema Auto...


    Dazu das Beispiel Oslo: https://www.stern.de/auto/serv…sein-koennte-9011114.html

    Barcelona: https://www.businessinsider.de…oeglich-sagt-ein-experte/

    Generell: https://www.rbb24.de/politik/w…aring-Bundestagswahl.html

    Einmal editiert, zuletzt von prickelpit96 () aus folgendem Grund: Typo

  • Ich weiß, dass Ihr gerade lieber diskutiert, ob der T-Roc eine Handbreit länger ist als der Golf I, aber das geht an der Problematik, der sich die Menschen in den Städten ausgesetzt sieht, grundsätzlich völlig vorbei.

    :herz:

  • Prickel:

    (Fast) alles richtig, was du schreibst.

    Mir ging es jedoch nicht um die grundsätzliche Problematik, sondern um die vorturteilsbelastete, verallgemeinernde und polemische Verteufelung der SUVs, die sich in dem Ausruf "SUV-Wahnsinn" ausdrückt. Das Polarisierende und Vierallgemeinende darin stört hier wie in anderen Diskussionen zu anderen Themen. Du magst das nicht zu wichtig finden, was ich natürlich respektiere.


    Ich habe den Einruck, dass SUVs zum Feindbild von Klimaschützern und zum Synonym für autofahrede Umweltsäue geworden sind. Damit wird man jedoch m.E. weder den SUVs (zw. deren Fahrern), noch der von dir angesprochen grundsätzlichen und tatsächlichen Problematik gerecht. Ganz im Gegenteil.

  • prickelpit96 : das wird dich jetzt vielleicht überraschen, aber ohne das - entschuldige- albern-klischeehafte Schwanzvergleichsdings (es gibt auch autoaffine Frauen, was brummt da? ;)) stimme ich dir weitgehend zu.

    Es gibt kein Anrecht, im öffentlichen Strassenraum, sein privates Auto gleich welcher Grösse zu Lasten der Allgemeinheit abstellen zu dürfen, das ist zwar gelebte Praxis, aber städtebaulich eine Katastrophe, das hatte ich vor einiger Zeit ja in anderem Zusammenhang schon mal ausgeführt. Habe ich einen privaten Stellplatz, sieht das anders aus.

    Und nein, als nicht-Anwohner muss ich auch nicht in eng bebauten städtischen Quartieren rumkurven, sondern sollte als Auswärtiger den ÖV nutzen.

    Aber, wie Kai eben schon zum SUV-Thema schrieb, das pauschale Auto-Bashing ist nunmal nicht meins. Man kann auch vernünftig damit umgehen, machen viele leider nicht...

  • Pauschalisierungen nutzten ja aber nun beide Seiten leider kräftig. Bei der einen sind eben alle SUV-Besitzer Idioten, bei der anderen wird ernsthaft behauptet, dass autofreie Innenstädte nicht realisierbar wären, weil dann auch keine Rettungskräfte mehr da lang fahren könnten. Das ist jeweils undifferenzierter Blödsinn. "Das Auto" ist dennoch ein Problem der aktuellen Zeit und dieses Problem muss man dringend lösen. Das heißt für mich eben nicht, dass es keine Autos mehr geben soll, sondern dass Masse und Einsatzort/-zweck von Autos auf verschiedenen Wegen (Regeln, Anreize, Alternativen, Vernunft) eingeschränkt werden müssen.

  • wutzi96 :

    Schwanzverlängerung ist ein Synonym. Ich hätte vermutet, das sei klar.

    Dass es albern ist, sehe ich auch nicht so, denn weiterhin polieren sehr viele Menschen ihr Image über ihr Auto auf.


    Ich sehe darüber hinaus durchaus Sinn in einer Art generellem 'Auto-Bashing', weil es eben fast egal ist, ob die Straßen mit Smarts oder SUVs verstopft werden. Allerdings möchte ich es nicht Bashing nennen, sondern konstruktive Kritik am derzeitigen Modell, das letztendlich sagt: Immer rein mit den Autos in die Stadt.

    Hast Du Dir die Mühe gemacht, und den Artikel zu den Superblöcken in Barcelona betrachtet?