Straßenverkehr-Mecker-Thread

  • Was für Arschlö(s)cher Wie viele Leute hinterm Steuer egoistische Ignoranten sind, konnte man heute wieder an vielen Stellen gut beobachten. Der üstra-Streik hat da durch die daraus entstandene Verkehrsüberlastung viel zu Tage gefördert. Ein Beispiel: Obwohl es offensichtlich ist, dass man durch den Rückstau die Kreuzung innerhalb der aktuellen Grünphase nicht mehr wird passieren können, wird trotzdem fleißig reingefahren. Dass man dann im Anschluss dem querenden Verkehr (Autos, Fußgänger*innen, Radfahrer*innen) das Queren verhindert - scheißegal. Da spielt auch das Wetter keine Rolle, wo es für die Leute zu Fuß und auf dem Rad im Regen eh schon unbequem genug ist. Und ob da Kinder am Straßenrand stehen, die sicher queren wollen, spielt offenbar auch keine Rolle. Und wenn mal jemand nicht mit seinem Auto in die Kreuzung reinfährt, wird von hinten fleißig gehupt.

    Genau diese Szene habe ich gestern auf der Vahrenwalder auch mitbekommen. Bitter. Sind sicher die Leute, die sonst Bahnfahren :lookaround:

  • Ja klar, aber ist das hier nicht Konsens? Der Punkt war warum man den Artikel in dem schweres Fehlverhalten gegenüber Kindern beschrieben wird nun unbedingt in Bezug zur Diskussion hier gesetzt werden muss, um damit den Eindruck zu erzeugt es gäbe bei einigen hier keinen Konsens darüber, dass man so eben nicht mit Kindern umgeht?

    Dass es sich dabei um Kinder handelte, ist eher die Kirsche auf der Sahne. Mir ging es eigentlich darum, dass (vornehmlich) Autofahrer gegenüber offensichtlich regelkonform am Straßenverkehr teilnehmenden Radfahrern ihr Recht des Stärkeren durchsetzen.

    Unter anderem deshalb, weil gerne so oft argumentiert wird, dass Radfahrer solche Reaktionen durch eben nicht regelkonformes Verhalten provozieren würden. Und genau das kann ja hier nun ausgeschlossen werden.

  • @ Prickel,

    ich bin doch ganz bei dir.


    In der Tat ist dein Hinweis auf die Region, in der man verkehrsmäßig unterwegs ist, entscheidend. Wenn ich eure Erlebnisse hier so lese, dann wird mir deutlich, dass es erhebliche Unterschiede gibt. Aber es gibt eben auch eine Gemeinsamkeit, nämlich dass es überall Arschlöcher (Idioten/Vollpfosten/etc) gibt und das unabhängig von dem Verkehrsmittel, das sie benutzen. Und ich schätze mal, dass die Quote "Idiot pro Einwohner" nicht groß unterschiedlich sein wird.


    Wie du weißt, fahre ich viel und ausschließlich Auto. Jeden Abend könnte ich einen Erlebnisbericht schreiben mit dem Titel "Die Idioten des Tages". Da würden dann geschätzt 75 % Autofahrer, 22 % Treckerfahrer und 3 % Radfahrer drin vorkommen. Und natürlich rege ich mich auch auf. Die Skala fängt an mit einem leichten Stirnrunzeln und endet in der letzten Eskalationsstufe mit "Aus dem Auto ziehen". Ich weiß, dass es nichts bringt, aber dieser Genugtuungseffekt und der von dir erwähnte "Balsam für die Seele" Moment ist da. Für mich muss ich jedoch feststellen, dass ich inzwischen immer mehr abstumpfe, mich weniger aufrege und es einfach akzeptiere, dass es diese Idioten gibt. Daher kam es auch schon sehr lange nicht mehr zur letzten Eskalationsstufe.


    Ich bin auch der Überzeugung, dass die Idiotenquote unabhängig vom Verkehrsmittel ist. Heißt: prozentual gibt genauso viele Autofahrer-Idioten wie Treckerfahrer-Idioten oder Radfahrer-Idioten. Daher ist das Fingerzeigen auf den Benutzer des jeweils anderen Verkehrsmittel für mich nicht so spannend. Ich habe oft den Eindruck, dass ich eben von Idioten umzingelt bin (insbesondere, wenn ich im Emsland unterwegs bin).


    Edit: Bei den Autofahrern sind die LKWs und die Sprinter-Helden mit drin

    Einmal editiert, zuletzt von Kai ()

  • Ich bin auch der Überzeugung, dass die Idiotenquote unabhängig vom Verkehrsmittel ist. Heißt: prozentual gibt genauso viele Autofahrer-Idioten wie Treckerfahrer-Idioten oder Radfahrer-Idioten. Daher ist das Fingerzeigen auf den Benutzer des jeweils anderen Verkehrsmittel für mich nicht so spannend. Ich habe oft den Eindruck, dass ich eben von Idioten umzingelt bin (insbesondere, wenn ich im Emsland unterwegs bin).

    Da stimme ich zu, der einzige Unterschied ist oft der, dass idiotisches Verhalten von Autofahrern eher zu bösen Schäden führt als bei anderen Verkehrsteilnehmern.

    Wie du weißt, fahre ich viel und ausschließlich Auto. Jeden Abend könnte ich einen Erlebnisbericht schreiben mit dem Titel "Die Idioten des Tages".

    Bin ich überzeugt. Gerade Du, der sehr viel fährt!

    Daher kam es auch schon sehr lange nicht mehr zur letzten Eskalationsstufe

    Das ist beneidenswert!

    Allerdings bin ich auch ruhiger geworden. Oder feiger, kann auch sein.

  • Da stimme ich zu, der einzige Unterschied ist oft der, dass idiotisches Verhalten von Autofahrern eher zu bösen Schäden führt als bei anderen Verkehrsteilnehmern.

    Beim Autofahrer kommt hinzu, dass er sich mit dem Auto um sich herum eher privat und anonym fühlt. Das heißt er steht nicht so unter sozialer Kontrolle wie andere Verkehrsteilnehmer. Das kann dazu führen, dass man in einer Situation im Auto schon mal eher aus der Haut fährt und den Idioten rausholt, als auf dem Rad.

  • Beim Autofahrer kommt hinzu, dass er sich mit dem Auto um sich herum eher privat und anonym fühlt. Das heißt er steht nicht so unter sozialer Kontrolle wie andere Verkehrsteilnehmer. Das kann dazu führen, dass man in einer Situation im Auto schon mal eher aus der Haut fährt und den Idioten rausholt, als auf dem Rad.

    Dafür ist man auf dem Rad flexibler, siehe Rehs Ansatz mit der hinteren Tür.

    Oder mit zunehmendem Alter langsamer. :D und das Auto ist schon weg, bevor du den passenden Spruch fertig hast.

    Das ist leider auch ein Faktor. :(

  • Dass man Kreuzungen bei Rückstau freizuschalten hat, scheinen viele Autofahrende nicht (mehr) zu wissen. Geht mir als Autofahrer auch mittlerweile tierisch auf den Keks.


    Nur nochmal kurz zu der Sache mit der hinteren Tür: das klappt aber vermutlich nur bei älteren Autos, bei mir zB verriegelt sich alles automatisch beim Losfahren ...

    :ichmussweg:

  • Da waren 50 bis 60 Kinder eine Woche lang unterwegs. Wenn jedes der Kinder nur 100 Interaktionen mit Kfz hatte, sind das mindestens 5.000 Interaktionen, und wenn davon z.B. 10 unangenehm waren, dann sind wir bei 2 Promille.

    Ich war nicht dabei anwesend, aber ich glaube nicht an eine für die Übung ausgesuchte Umgebung mit 5.000 "Interaktionen". Und davon ab wären wir bei 10 gleichzeitig übenden Kindern schon bei einem einzigen Fall bei 10 unangenehmen "Interaktionen". Irgendwie haut deine Rechnung nicht hin. Ich rate dir, vor weiteren Mutmaßungen mehr Informationen einzuholen.


    In jedem Fall halte ich eine einzige derartige Verfehlung für berichtenswert.

  • Vorhin habe ich am Bethlehemplatz vor mir eine Radfahrerin erlebt, die erst gestöhnt hat, weil der vor ihr fahrende T4 an der Kreuzung Noltestraße erst den von rechts kommenden Autoverkehr passieren ließ.


    Anschließend erdreistete sich dessen Fahrerin oder Fahrer auch noch, die Grundschüler sicher die Straße passieren zu lassen, was dann wohl endgültig zu viel für sie war und es mit einem gerufenen "Orr Mann, ey!" quittierte.

  • In jedem Fall halte ich eine einzige derartige Verfehlung für berichtenswert.

    Ja, bei der AfD holen die sich ja auch den ganzen Tag einen drauf runter, dass jeder Kaugummidiebstahl eines Syrers am anderen Ende der Republik heute Nachrichtenwert hat.

    Puh. :grübel:


    Bisher fand ich dich - trotz meist konträrer Meinung - immer ganz nett.

  • Auch wenn ich nicht gemeint war, erkläre ich Dir das jetzt mal.


    Zunächst einmal war es nicht ein Autofahrer, sondern mehrere, die sich asozial verhalten haben.


    Dass dies nun in der Zeitung steht, könnte beispielsweise "normale" Autofahrer, die manchmal ungeduldig werden, wenn sie nicht reibungslos von A nach B kommen, für die Perspektive anderer Verkehrsteilnehmer sensibilisieren.


    Eventuell liest es der ein oder andere im Artikel erwähnte Autofahrer und denkt über sein Verhalten nach.


    Möglicherweise kommt auch so mancher Verkehrsteilnehmer zu dem Schluss, dass ganz allgemein mehr Freundlichkeit und Mit- statt Gegeneinander im Straßenverkehr eine gute Sache wäre.


    Wahrscheinlich gibt es aber auch andere, die davon überzeugt sind, selbst immer alles richtig zu machen (egal mit welchem Verkehrsmittel sie unterwegs sind), während viele andere entweder nicht genug Übersicht haben, ängstlich sind oder zu Gruppen gehören, die beispielsweise mit "Kampf-" beginnen oder auf "-hasser" enden.

    Die rechnen dann aus, wie groß der Prozentsatz der im Artikel erwähnten Arschlöcher gewesen sein könnte.

    Einmal editiert, zuletzt von bjk ()

    • Offizieller Beitrag

    Edit: Ach, stimmt, hast du ja. Und das geschilderte Verhalten relativiert.

    Macht er gerne, wenn es um das Ignorieren von Verkehrsregeln durch Autofahrende geht. Ob es das Erzwingen von Vorfahrt gegenüber Schwächeren ist oder Parken auf Geh- oder Radwegen. Oder eben das hier.


    Ich finde sowas wie hier (aggressives Verhalten gegenüber übenden Kindern) schon berichtenswert, denn vielleicht öffnet es dem einen oder anderen die Augen. Auf jeden Fall sensibilisiert es dafür, dass das ein bestehendes Problem ist. Wie verhalten sich solche Leute erst gegenüber ausgewachsenen Radfahrer*innen, wenn schon bei regelkonform übenden Kindern so viel Unmut und wenig Verständnis/Rücksicht entsteht?

  • Nur nochmal kurz zu der Sache mit der hinteren Tür: das klappt aber vermutlich nur bei älteren Autos, bei mir zB verriegelt sich alles automatisch beim Losfahren ...

    Bei ALTEN Autos klappt das auch nicht. Ohne Zentralverriegelung wenn die Knöppe unten sind :D


    Edit: auch so einer der Sätze, dem die meiner folgenden Generationen keinen Sinn zuordnen können: "Mach mal den Knopf hoch!"