Straßenverkehr-Mecker-Thread

  • Ich hab etwas Angst, spiele aber mit dem Gedanken mein E-Auto nachher in Linden auf nem Fahrradweg abzustellen, damit Prickel ausrastet ;)

  • Auch von mir herzlichen Dank prickelpit96.


    Gepaart mit der Unfähigkeit vieler Mitmenschen, beim Abbiegen zu schauen, ob da ggf. ein Radfahrer kommt, den man optional NICHT wegbügeln muss, ist Radfahren eine Form von Russisch Roulette, die mit 'Schaum vor dem Mund' in Großstädten nix zu tun hat.


    Anfang der Woche ist ein sehr guter Freund von mir beerdigt worden, weil ein Autofahrer nicht aufgepasst hat.

  • Ich fahre selbst mehrheitlich Fahrrad und mein Auto ca. alle 2 Wochen mal.

    Bin letztens rechts abgebogen, brav Schulterblick, 2 Fahrräder vorbei gelassen und los gefahren und fast einen 3. Radfahrer umgesenst.

    Ich weiß bis heute nicht wo der herkam. Sehr erschreckend. Werde jetzt lieber 5 Schulterblicke machen, ich vertrau mir jetzt auch nicht mehr so ganz.

  • Ich denke wer selbst man solche Erfahrungen auf der "Gegenseite" gemacht hat, reagiert einfach gelassener und mit weniger Schaum vorm Mund, wenn mal wieder ein Lieferdienst irgendwo etwas blöd steht.

    Ja, sowas sagt sich flockig, wenn man die Behinderungen von der eigenen Infrastruktur auf eine andere ablädt.


    Mich würde mal die Schaummenge interessieren, wenn man diese Erfahrung dem motorisierten Individualverkehr zukommen ließe.

  • Ich denke wer selbst man solche Erfahrungen auf der "Gegenseite" gemacht hat, reagiert einfach gelassener und mit weniger Schaum vorm Mund, wenn mal wieder ein Lieferdienst irgendwo etwas blöd steht.

    Ja, sowas sagt sich flockig, wenn man die Behinderungen von der eigenen Infrastruktur auf eine andere ablädt.


    Mich würde mal die Schaummenge interessieren, wenn man diese Erfahrung dem motorisierten Individualverkehr zukommen ließe.

    Ich habe auch schon öfter überlegt, mein Fahrrad mal kurz auf der Straße abzustellen, um zum Bäcker zu gehen.

  • Wobei es ja tatsächlich ein Problem darstellt, dass auch bei Radfahrern vs. Fußgängern durchaus das Recht des Stärkeren existiert. Parkt der PKW den Radweg zu, fährt der Radfahrer auf dem Fußweg. Fährt der Radfahrer auf dem Fußweg, rettet sich der Fußgänger in den Hauseingang. Ist in meinen Augen weniger gefährlich als Auto vs. Rest, aber eben auch nicht so richtig schön.

  • Das kommt glaube ich auf bauliche Gegebenheiten an. Ich erlebe es so: Separierter Radweg = Ausweichen auf die Straße, Radweg als Teil des Fußwegs = Ausweichen auf den Fußweg. Ist aber wirklich ein untergeordnetes Problem.

  • Fahre jetzt ja auch schon seit über 7 Monaten den Arbeitsweg fleißig mit dem Fahrrad, wodurch man ja zwangsläufig oft den besseren/anderen Blickwinkel auf die anderen Fahrradfahrer hat. Da gibt es mindestens genauso viele Rowdys wie im PKW-Straßenverkehr.


    Gibt genug Radfahrer, die zwar schön auf dem Radweg fahren, aber sobald die rote Ampel kommt, kurzerhand entweder auf den Bürgersteig fahren oder dennoch bei Rot rüber, weil Sie ja eh in die kreuzende Straße rechts reinfahren müssen.

  • sasa und prickelpit96 Mit Schaum vorm Mund waren ALLE Verkehrsteilnehmer gemeint, die aggressiv und pöbelnd auf der Straße auftreten, egal ob nun als Kraftfahrer, Radfahrer oder Fußgänger. Ansonsten sehe ich weniger unterschiedliche Ansichten in euren Beiträgen als ihr aus irgendeinem Grund wohl in meinen seht.


    Noch mal zu den Lieferdiensten: Dort wo es fix gehen muss (Pakete, Pizzas, etc) , hält/parkt man entweder in zweiter Reihe, in Einfahrten oder vorm Anfang oder nach dem Ende der "legalen" Parkplätze am Straßenrand. Ich hatte damals oft auch noch den Kofferraum offen gelassen, so dass man die Hefte sehen konnte.


    prickelpit96 Das was du zur Unaufmerksamkeit im Verkehr sagst, stimme ich 100% zu. Sei es beim Abbiegen oder beim Türenöffnen oder auch Fußgänger mit dicken Kopfhörern, die nicht mal auf ein ankommendes Einsatzfahrzeug mit Blaulicht und Tütata reagieren. (neulich an der Celler Str live erlebt)

  • Donnergott

    Wir sind in manchen Punkten vielleicht in der Sache nicht völlig auseinander, aber ich sehe schon einen gewaltigen Unterschied in den täglichen Auswirkungen auf z.B. den Arbeitsweg (meinen zum Glück nicht mehr so sehr durch den weitaus schöneren Weg mittlerweile, aber eben früher....). Ich behaupte frech, dass Du sehr wenig Rad fährst, sodass die Häufigkeit der gefährlichen Begegnungen bei uns beiden deutlich unterschiedlich sein wird.

    Der 'Schaum vor dem Mund' ist eher eine ansteigende Wut und Resignation einer Situation gegenüber, die auf allen Ebenen als mindestens rücksichtslos, vor allem aber als illegal & gefährdend wahrgenommen werden kann.


    Es gibt ganz klare Gesetze und Bestimmungen zum Thema Halten auf dem Radweg, aber sie werden nicht angewandt. Sie werden stumpf ignoriert von denen, die die Verstöße ahnden müssten.

    Mich persönlich macht die Hilflosigkeit wütend. Ich stehe an der Ecke Limmerstrasse / Notre Dame neben(!) dem zugeparkten Radweg an der Ampel, neben mir hält Blau-weiß-Hannover mit 2 Insassen, und die schauen zu mir. Ich zeige auf die Autos auf dem Radweg, der Beifahrer schüttelt den Kopf und winkt ab und sie fahren bei grün weiter.

    Vielleicht zu einem Einsatz? Dringend war's wohl eher nicht, denn sie standen ja entspannt neben mir.


    DAS macht sauer, das nervt gewaltig. Wenn Verstöße so offensichtlich nicht geahndet werden, brauchen wir die Gesetze nicht.

    Man fühlt sich als Radfahrer im Alltag nicht ernstgenommen und darf dann auf NDR Info hören, dass Deutschland bis 2030 ein 'Radfahrer-Land' werden soll. Wollen Die mich verarschen? Radfahrer-Land? Bis 2030? Wenn die Verantwortlichen es noch nicht einmal geschissen kriegen, die existierenden Gesetze anzuwenden? Lippenbekenntnisse par excellence. Bullshit.


    Das ist nebenbei derselbe Müll, wie Olaf Scholz, der den Grünen vorwirft, dass sie die Vorgaben, die er mit der SPD und der CDU beschlossen hat, umsetzen (lassen) wollen.

    • Offizieller Beitrag

    Vor allem wächst das Problem immer weiter, wenn es von Seiten der Polizei auch noch "aktiv ingnoriert" und damit ja irgendwie auch legitimiert wird. Die Leute kriegen das ja mit und machen dann so weiter bzw. es finden sich Nachahmer, die sich fragen "Wozu parke ich eigentlich immer so weit weg bzw. mache mir die Mühe einen regulären Parkplatz zu suchen, wenn andere damit durchkommen?".


    Klar wäre das viel Schreibkram. Aber würden sie das einige Zeit mal konsequent durchziehen, bin ich sicher, dass es deutlich weniger Verstöß gäbe und somit in der Folge auch weniger Schreibkram durch die Ahnung dessen. Die aktuelle Situation kommt vor allem durch das polizeiliche Nichtstun zustande.

  • Für den ruhenden Verkehr ist nun mal regulär die Stadt Hannover verantwortlich und nicht die Polizei. Nun muss der Einsatz der Politessen natürlich auch für die Stadt ökonomisch sein und deswegen wird am meisten dort kontrolliert, wo der Stadt sonst Parkgebühren entgehen würden. Zumindest hier in der Südstadt sind sie aber auch regelmäßig unterwegs und selbst nach 20 Uhr habe ich sie schon Tickets verteilen sehen, was sich nach der Explosion der Bußgelder im letzten Jahr wohl auch für die Stadtkasse rechnet.


    Das heißt aber nicht, dass sich die Polizei überhaupt nicht um Parkverstöße kümmert, was leicht an den rosafarbenen Knöllchen an den Autos erkennbar ist. (Im Gegensatz zu den weißen von der Stadt.) Ich hatte hier abends mal den Fall, dass ein Auto die Zufahrt zu den Garagen im Innenhof zugeparkt hatte und auch nach 15 Minuten warten inkl. Hupkonzert nicht auftauchte. Mit Handyfotos zum Revier gefahren, woraufhin die Cops sich per Halterermittlung und Hinterhertelefonieren (Es war wohl ein Firmenwagen) wirklich alle Mühe gegeben haben, was natürlich auch an der eher ruhigen Nacht gelegen haben könnte. Jedenfalls war der Wagen später dann weg. OK, ein annekdotischer Einzelfall, aber es hilft tatsächlich auch mal persönlich im Revier aufzuschlagen. Gerade wenn sich nicht nur einer beschwert, sondern dies mehrere tun. Da können sich auch nicht einfach weiterfahren. ;)

  • Für den ruhenden Verkehr ist nun mal regulär die Stadt Hannover verantwortlich und nicht die Polizei.

    Damit redet sich die Polizei gern raus, es ist aber so pauschal nicht richtig. Bei akuter Gefährdung von Verkehrsteilnehmern – und die ist bei Blockade von Radspuren oder Schutzstreifen gegeben – muß sie einschreiten und ggfs. abschleppen lassen.


    Macht sie aber meist nicht.

  • Ihr stellt euch an.


    Dann weicht man doch an der von Prickel genannten Kreuzung einfach mal auf die Rille der Straßenbahn aus.


    Fährt sich so schön geradlinig.


    Gerade auf Straßen mit diesen fiesen Schienen in der Mitte, ist man als Radfahrer echt am Arsch, wenn da einer steht, hält, parkt oder blind die Fahrertür aufreisst.