Straßenverkehr-Mecker-Thread

  • Einfach immer auf die daneben stehende Fussgänger-Fahradampel achten.Die springen ja immer kurz vor der Autoampel um.

    da kann man ganz gut abschätzen, ob man "grün" noch schafft.

  • Wenn ich es nicht mit einer normalen Bremsung schaffe rechtzeitig anzuhalten, fahre ich durch. Das hat bisher immer gepasst. Und wenn es von Grün auf Gelb so umspringt, dass mein Vordermann mit Gefahrenbremse noch rechtzeitig anhalten könnte, halte ich auch an. Wer sich mit überhöhter Geschwindigkeit oder zu geringem Abstand selbst ein Problem schafft geht halt ein Risiko ein. Teilschuld, weil man vor einer Rot werdenden Ampel anhält, kann ich mir bei bestem Willen nicht vorstellen.

  • Ganz schön viel. Interessant wäre noch das Geschlechterverhältnis.

    Mir ist das Geschlechterverhältnis völlig egal. Weil es eben auch egal ist, ob eine alkoholisierte Frau oder ein alkoholisierter Mann einen Unfall mit schweren Folgen, vielleicht sogar mit Todesopfern, verursacht hat. Auch für die Hinterbliebenen ändert sich dadurch nichts.

  • Dafür ist das egal. Aber dafür, wo man mit Präventionsarbeit ansetzt oder vermehrt kontrolliert, nicht. Unter anderem für so etwas sind Statistiken da. Kennst Du ja vielleicht auch aus dem Versicherungswesen (auch wenn das Merkmal Geschlecht nicht mehr für unterschiedliche Beiträge verwendet werden darf). ;)

  • Prävention sollte ebenfalls geschlechtsunabhängig erfolgen.


    Wenn du hier schon Versicherungen ansprichst: Im Versicherungsbereich gibt es auch keine Unterscheidung (mehr). Es wird das Risiko als Ganzes gesehen und kalkuliert. Will aber nicht ausschließen, ob es noch Gesellschaften gibt, die das anders handhaben.

    Ausnahme ist bei einer lebenslangen Rentenversicherung, weil da die statistische Lebenserwartung eine Rolle spielt.


    Wir unterscheiden auch nicht "Kunden" und "Kundinnen". Wenn wir z.B. schreiben, dass jeder Kunde einen Bonus bekommt, erhalten Frauen und Männer diesen Bonus. Ich habe noch nie erlebt, dass sich dabei irgendeine Frau ausgeschlossen fühlte oder auf die Idee kam, dass der Bonus nur für Männer vorgesehen ist.

  • Prävention sollte ebenfalls geschlechtsunabhängig erfolgen.

    Nicht unbedingt. Prävention sollte schon da stattfinden, wo es Sinn macht. Wenn sich also herausstellen sollte, dass 96% derartiger Vorfälle auf junge Männer entfallen, muss sich die Prävention auf diese Gruppe konzentrieren.

  • Wenn ich es nicht mit einer normalen Bremsung schaffe rechtzeitig anzuhalten, fahre ich durch. Das hat bisher immer gepasst. [...]

    Das ist kein Zufall. Die Länge der Gelbphase ist auf die erlaubte Höchstgeschwindigkeit angepaßt. Quelle: ADAC. Und das ist logisch und gut so. Denn auf diese Weise wird sichergestellt, daß man rechtzeitig und vernünftig anhalten kann (Gelbphase lang genug), ohne daß Tempoverstöße gefördert werden (Gelbphase kurz genug).

  • Jeder achte kontrollierte Fahrer unter dem Einfluss berauschenden Mittel? Bitte was?!

    Interessant wäre es ja zu wissen, wieviele Autos, von denen die dort fuhren, angehalten wurden.

    Die Polizei wird ja anhand von Erfahrungswerten bestimmte Fahrzeuge/Fahrer eher verdächtigen als andere.

  • Prävention sollte ebenfalls geschlechtsunabhängig erfolgen.

    Nicht unbedingt. Prävention sollte schon da stattfinden, wo es Sinn macht. Wenn sich also herausstellen sollte, dass 96% derartiger Vorfälle auf junge Männer entfallen, muss sich die Prävention auf diese Gruppe konzentrieren.

    Den Gedanken kann ich nachvollziehen.

    Wie sollte dann in dem Beispiel eine Prävention aussehen? Härte Strafen für junge Männer ? Oder längere Probezeit? Mehr Nachschulung bei Verstößen? Nach wie vor finde ich es problematisch, da Geschlechterunterschiede zu machen.

  • Naja, wenn man aus der Statistik weiß, dass eher sehr junge Männer zu besonders risikohaften Verhalten im Straßenverkehr neigen, macht es Sinn da in der Prävention anzusetzen.


    Wenn man aus der Statistik weiß, dass in den letzten Jahren der Alkoholmissbrauch vor allem in der Gruppe der Ü30 Frauen gewachsen ist, macht es Sinn in der Prävention in dieser Gruppe anzusetzen.


    Natürlich muss man da die Geschlechterverteilung berücksichtigen und die Maßnahmen darauf anpassen, wen erreiche ich wie etc.


    Und Prävention hat nichts mit "Strafen" zu tun.

  • Prävention ist gut. Aber hier irgendwie zu versuchen, das Männer oder Frauen das Problem haben.... es haben beide das Problem. Und es ist ja nicht nur Alkohol, sind doch die kleinen muntermacher auch bei den Damen recht beliebt.

    Ich kann mich noch an die 90er erinnern, wo wir mit Schrottautos sowie einem Löschzug vor die Diskos fuhren um den Leuten klar zu machen, wohin berauschende Mittel führen. Nur, das machen Ehrenamtliche und man kann nicht jede Hoppelbutze anfahren....

    Ich finde, hier sind die Schulen gefragt, auch die Berufsschulen. Was mMn viel hilft sind Bilder, die das ganze abbilden, was man so mit einem "Schwipps" anrichten kann.

  • Natürlich haben Strafen auch etwas in Richtung Prävention zu tun, nämlich im Sinne von Abschreckung.

    Trotzdem hätte ich schon gerne gehört, wie denn die geschlechterspezifische Prävention aussehen könnte. Von welchen Maßnahmen, andremd, sprichst du?

  • Genau das meint adressatengerechte Prävention.

    Wen will ich erreichen, über was will ich aufklären, welche Mittel nutze ich dazu, wo erreiche ich die Risikogruppe...?

  • Nein Kai, Strafen sind keine präventiven sondern repressive Maßnahmen. Heißt nicht, dass es sie nicht geben muss. Präventiv wäre wie ja auch schon erwähnt verstärkte Aufklärungsarbeit in der Zielgruppe. Das heißt ja nicht, dass es nicht auch Frauen mit einschließt. Diese können ja auch als Multiplikatoren wirken. Wenn auf einmal keiner mehr zu dem coolen Typen, der aber immer auch ein paar Drinks in der Disco nimmt, in den Wagen steigt, wird er vielleicht sein Handeln überdenken...


    Ein anderes (etwas abgewandeltes) Beispiel von Prävention ist ja Vorsorge. Es wird niemals ein Mammographie-Screening für Männer geben, nur weil es Einzelfälle gibt, in denen Männer an Brustkrebs erkranken. Das entsprechende Screening bei Frauen kann aber durchaus sinnvoll sein.

  • Nein, das unterstellt gerade niemand. Es wird lediglich der Begriff Prävention erläutert und am Beispiel "Mann" erklärt. :|

  • Ok, Bronco. Das nehme ich so hin und nehme "Strafen" mal raus.


    Insofern müssen wir auch nicht mehr über Strafen reden, sondern über Prävention, was ja Nils als Grund dafür angeführt hat, dass er sich eine geschlechterspezifische Aufteilung bei den Delikten unter Rauschmitteln wünschte.


    Wie soll so eine geschlechtsspezifische Prävention aussehen? Welche Maßnahmen wirken, um diese Delikte zu reduzieren?


    Ganz konkret bezogen auf die o.g. Delikte? Beispiele mit Mammographie-Screening helfen mir jetzt gerade nicht. Wir reden hier über eine hohe Anzahl von Alkohol/Drogenfahrten und der Zugang zu den Drogen und dem Alkohol steht ja allen Geschlechtern gleichermaßen offen.


    Die A30 führt ja hier auch durch unseren Landkreis und in der Zeitung wird von vielen Kontrollen berichtet. Das ist der erste deutsche Teil der Transitstrecke aus den Niederlanden bis nach Polen. Drogenkuriere, Hehler und Drogen-Touristen sind nichts Außergewöhnliches mehr für die hiesige Bevölkerung. Wenn man die A30 von Gildehaus bis nach Osnabrück fährt, sind die meisten der sehr vielen LKWs mit ausländischem Kennzeichen unterwegs. Diese Probleme sind der Polizei bekannt (ich habe mich mal länger mit einem höheren Beamten aus der Drogenfahndung unterhalten). Sehr erstaunt war ich über die Dimensionen auch hier in der Grafschaft Bentheim, wo es auch organisierte Kriminalität in nicht geringem Umfang gibt. Hätte ich nicht für möglich gehalten, wenn man hier so die beschaulichen Dörfer und die landwirtschaftlich geprägten Gegenden anschaut. Die Storys, die er mir erzählte, hätte ich eher nach Berlin, Hamburg oder Köln verortet.


    Vor diesem Hintergrund ist es mir dann wirklich egal, welches Geschlecht die Kriminellen haben. Der Polizeibeamte, mit dem ich sprach, hat da einen Täterschwerpunkt genannt, nämlich junge Männer aus den Balkanländern und aus Nordafrika. Aber auch das ist mir egal, denn bei den Taten ist es für mich unerheblich, ob die Kriminellen einen niederländischen, marokkanischen oder deutschen Pass haben. Es sind Kriminelle, die gefunden, festgesetzt und vor Gericht gestellt werden sollten. Wirksame Präventionsmaßnahmen in diesen Bereichen kann ich mir schwer vorstellen und daher meine Nachfrage.