Verwaltungsonanie

  • Mich interessieren Eure Erfahrungen mit Verwaltungen, aber auch Erfahrungen von Verwaltungsangehörigen und Beamten. :lookaround:


    Ich bin deshalb mal wieder auf das Thema gekommen, weil in der Bundesfinanzverwaltung die Kosten- und Leistungsrechnung (KLR) eingeführt wird. :nein:
    Ich bin einfach davon überzeugt, so sinnvoll die KLR auch ist, daß diese auf unsere Verwaltung einfach nicht anwendbar ist.
    (Zu diesem Thema Erfahrungsberichte besonders erwünscht.)
    Je größer einfach so ein Apparat ist, desto weniger macht sich der Einzelne Gedanken darüber welche Folgen sein Tun hat.
    Wo in der freien Wirtschaft noch teilweise für Motivation gesorgt wird, schaltet der Beamte auf Resignation.
    Immer mit dem Argument: "Warum ich, andere machen es doch auch nicht...".
    An anderer Stelle fragt man sich wie arbeiten, wenn nicht einmal das nötige Arbeitsmaterial vorhanden ist.

  • Zitat

    Original von Maristela96


    Ich bin deshalb mal wieder auf das Thema gekommen, weil in der Bundesfinanzverwaltung die Kosten- und Leistungsrechnung (KLR) eingeführt wird. :nein:
    Ich bin einfach davon überzeugt, so sinnvoll die KLR auch ist, daß diese auf unsere Verwaltung einfach nicht anwendbar ist.
    (Zu diesem Thema Erfahrungsberichte besonders erwünscht.)


    Könntest Du bitte hierzu nähere Angaben machen? Ich halte die KLR auch in der Verwaltung für mehr als sinnvoll.


    Skizziere das von Dir erwähnte Vorhaben doch bitte einmal.


    Zu Aussagen über Beamte/verwaltung usw. werde ich mich nicht hinreißen lassen, da das nur mit Stereotypen-Denken endet.

  • Na Maris... wer das nicht verstanden hat... ;)


    Hätte auch dann noch mal fragen zum Drehmomentverlauf in Statischer Hinsicht bei Mehrfamilienhäusern bei eingespannten Treppen...


    Ich komme immer sehr gut mit Beamten aus, besonders den weibliche... nen netter frecher Spruch nen bissel bezirzen und schon geht alles ganz unkompliziert


    Edit: Heute bekomme ich den Fehlerteufel einfach nicht besiegt...

    4 Mal editiert, zuletzt von SuperGrobi ()

    • Offizieller Beitrag

    Die Bundeswehr ist eine einzige, große Verwaltung: Kacke.


    Die Uni: Auch mit vielen Vorschriften gesegnet, aber wenigstens bekommt man, was man will. Auch mal außerhalb der normalen Zeiten.


    Stadt: Kenne nur das Presseamt. Allen Ämtern gleich ist wohl das Bemühen, sich serviceorientierter zu zeigne. Das klappt nicht bei allen, aber Ordnugnsamt und KfZ-Zulassungstelle sind auf einem guten Weg.


    Finanzamt: Zu unverständlich für komplette Newbies.



    Gefährlich ist aber das Bestreben der Politik, von immer weniger Beamten und Angestellten immer mehr Arbeitsleistungen einzufordern, andererseits die Bezüge zu kürzen und den Beamtenstatus neu zu definieren. Dann wäre meine Motivation auch nicht mehr die größte und Dienst nach Vorschrift ist vollkommen okay, solange keiner meckert.

  • Zitat

    Original von strunz
    ich will beamter werden!


    Kein schlechtes Vorhaben, hat man doch wenigstens einen sicheren Arbeitsplatz als Beamter.


  • Ohhh nein - Du schon wieder... ;)


    Die Ansichten, die ich da teilweise angebtacht habe, spiegeln nicht unbedingt meine persönliche Meinung dazu, sondern die der allgemeinen Einstellung bei uns in der BfV. Persönlich halte ich die Einführung einer KLR als sehr sinnvoll, doch eben mit Vorbehalt bereits von mir angegebenen Gründen.
    Ich spreche da aus eigener Erfahrung. So ein System hat nur dann am Ende eine Aussagekraft, wenn wirklich alle dahinterstehen. Ich weiß jetzt schon, daß man die Ergebnisse die man daraus zieht nicht repräsentativ sind. Wer jetzt auch aus der BfV oder sogar von der Zollverwaltung kommt, der wird mir das bestätigen können. Theorie und Praxis sind da sehr verschieden.


    Hier kannst Du Dich mal durchklicken! ;)

  • aber die klr ermöglicht doch, festzustellen, wo effizient gearbeitet wurde und wo nicht. das ergebnis dürfte doch für die jeweiligen abteilungen konsequenzen haben, wobei ich nicht ganz sicher bin, wie man die klr bei verwaltungen überhaupt sinnvoll anwenden soll.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von strunz


    Aber die KLR ermöglicht doch, festzustellen, wo effizient gearbeitet wurde und wo nicht. Das Ergebnis dürfte doch für die jeweiligen Abteilungen Konsequenzen haben, wobei ich nicht ganz sicher bin, wie man die KLR bei Verwaltungen überhaupt sinnvoll anwenden soll.



    Genau das ist ja der Punkt!
    KLR ist sehr sinnvoll, aber wer definiert die geforderten Leistungen? Was ist die Aufgabe einer Verwalltung (und bei meiner "Verwaltung" der Bundeswehr ist das noch schwieriger zu definieren)?
    Wenn man als Beispiel mal Opel, oder VW nimmt, dann kann man sehr gut erkennen, daß eine Fehlinterpretation der KLR in der "Lopez"- Ära zu sinkenden Leistungen geführt haben. Lopez hat nämlich als Leistung "billige Produktion von Fahrzeugen" gesetzt. Die wirklich geforderte Leistung war aber die Produktion von billigen, qualitativ hochwertigen Fahrzeugen um nachhaltig ein positives Markenimage zu schaffen, daß dann zur Kundenbindung führt.
    In der Verwaltung ist das allerdings nicht ganz so einfach definierbar. Ist das wahre Ziel die Erledigung aller anfallenden Aufgaben unter Einsatz möglichst weniger/kostengünstiger Mittel? Oder ist es das Ziel den Bürger (oder Versicherten, oder "Kunden...) nachhaltig so zu "verwalten", daß sich dieser gut, schnell und kompetent behandelt fühlt? Hier ist sicherlich das Ziel aus verschiedenen Blickwinkeln unterschiedlich bewertet: der Bürger will toll verwaltet werden, möglichst ohne Wartezeit und am besten kostenfrei. Der Chef der Verwaltung will den dafür aufzuwendenden Einsatz von Geld und Mitteln (ergo Personal) so gering wie möglich halten.
    Also KLR kann nur Sinn machen, wenn die Ziele klar definiert sind. Und hier liegt das größte Mißverständniss: Die Ziele der öffentlichen Verwaltung sind bereits durch die Haushaltslage vorgegeben! Hier besteht gar kein Spielraum mehr, um andere Ziele zu definieren!
    Ergo dient die KLR in öffentlicehn Verwaltungen nur dazu, festzustellen, wo Personal freigesetzt werden kann. Und weniger Personal in der Verwaltung bedeutet immer auch weniger Service (längere Wartezeiten z.B.). Alternative: deutlich erhöhte Gebühren, dies jedoch ist mithin nicht durchsetzbar.


    Edit: Quote eingefügt & Tippfehler korrigiert

  • Zitat

    Original von Tobias
    Aber sobald ich auf der Arbeit bin und ich da irgendetwas erledigen soll - na ja, Bundeswehr eben...


    Was arbeitest Du denn?

  • Zitat

    Original von strunz
    aber die klr ermöglicht doch, festzustellen, wo effizient gearbeitet wurde und wo nicht. das ergebnis dürfte doch für die jeweiligen abteilungen konsequenzen haben, wobei ich nicht ganz sicher bin, wie man die klr bei verwaltungen überhaupt sinnvoll anwenden soll.


    Es ging mir auch nicht um die Anwendung, sondern um die Umsetzung und Durchführung in der Praxis.
    Außerdem ändert die KLR auch nichts an der Arbeitsweise, solange es noch die HGO gibt (GO = Geschäftsordnung).
    Warum man alles kopieren muß... warum ein Vorgang drei Wochen braucht um von einem Sachbearbeiter zum nächsten zu kommen...
    den Urlaubsantrag erst nach dem Urlaub als bewilligt zur Kenntnis kriegt... blah blah blah.
    Da gibt es Internet und e-mail... bei unserem Server braucht eine e-mail aber 3 Tage. :nein:
    Kann man so etwa effizient arbeiten?


    Danke an @Stephan635 ;)

  • Zitat

    Original von Stephan635
    Also: ich arbeite beim Bund. :)

    Irgendwo angestellt zu sein und einer Arbeit nachgehen sind zwei Paar Schuhe.
    Augenbrauen ausreissen :kichern: .
    Oder bist du vielleicht der/die Visagist/in für die Offiziere? Demnach müßte ich meine Aussagen zurück nehmen. :rofl: