Beiträge von CrayZD

    Und ich habe mich noch gefragt, warum sich die HAZ heute tatsächlich ein weiteres Mal zu einem derartigen Jubelperser-Artikel entblödet... jetzt wo ihre einseitige Berichterstattung sogar schon Thema in überregionalen Medien ist. Aber bei Madsack ersetzt die Rechtsabteilung halt die Journalistenehre. Ekelhaftes Pack. :kotzen:


    Bleibt dem aufgeklärten Menschen immer noch der Blick ins Internet oder in andere Presseerzeugnisse, um sich vom krassen Missverhältnis zwischen HAZ-Phantasiewelt und der Wahrnehmung objektiver Medien zu überzeugen. Leider dürfte Martin die nicht ganz unberechtigte Zuversicht besitzen, dass ein klassischer Kind-Jünger diese Möglichkeit nicht nutzt... oder falls doch, dass er die bundesweite Berichterstattung für eine Verschwörung von Hannover- und/oder 96-Hassern hält.

    Die Süddeutsche berichtet online auch nochmal. Na ja.


    http://www.sueddeutsche.de/spo…-oder-verraeter-1.2380651


    Finde ich jetzt mal relativ ausgewogen, trägt aber auch nichts neues zur Diskussion bei. Dass viele Clubs vor der Entscheidung stehen, ob man die angesprochenen 'Probleme' mit den Ultras für gute Stimmung in Kauf nimmt oder mit ihnen bricht, ist zwar richtig. Bei 96 bekommt das ganze aber eine neue Dimension, weswegen es Martin Kind ja auch geschafft hat, neben den Ultras praktisch die komplette aktive Fanszene gegen sich aufzubringen: es geht um nicht weniger als den (aus meiner Sicht hirnrissigen) Versuch, aus den Spielen und der Entwicklung eines Sportvereins ein minutiös durchchoreografiertes 'Event' zu machen. Da stört sportlicher Misserfolg eben genauso wie aufmüpfige Fans. Echter Fußball nach Musicalmanier, das kann nicht funktionieren. Und Martin Kind hat immer noch nicht begriffen, dass er mit Unwägbarkeiten nicht umgehen kann und deswegen der falsche für den Job ist. Leider wird diese Problematik in der Presse viel zu oft ausgeklammert.

    Wie will man bitte bei der übrigen 96-Anhängerschaft ernstgenommen werden, wenn man durch sein Tun und Handeln im Stadion den Eindruck beim Publikum erweckt, dass einem die Mannschaft im Grunde genommen herzlich egal sei [...]?


    Verstehe ich nicht. Gerade dadurch müsste man sich doch eigentlich bei den Normalos anbiedern können. :lookaround:


    Polemik beiseite: wer KMW mit Pfiffen zu übertönen versucht anstatt mit eigenen Fangesängen und wer nach dem Abpfiff nichtmal Zeit hat für eine vernünftige Verabschiedung der Mannschaft, dem kann an der Unterstützung des Teams soviel auch nicht liegen. Es steht also der Verdacht im Raum, dass es gar nicht die Verunsicherung des Teams ist, die den Normalos an KMW so sauer aufstößt... sondern die Störung des persönlichen Fußballerlebnisses bei Bier, Bratwurst und Friede-Freude-Eierkuchen.

    Warum auf Argumente eingehen, wenn man auch einfach nur beleidigt sein kann, weil die eigene Schwachsinnsmeinung widerlegt wurde?


    Besagte Braunschweiger haben 96-Fans damals übrigens gerade deshalb verhöhnt, weil sie dem GröPaZ mehrheitlich unreflektiert hinterherlaufen.

    Kind-Jüngern habe ich ja noch nie einen sonderlich hohen IQ zugetraut. Aber dass man allen Ernstes glaubt, die Anti-Kind-Rufe der Gegner seien eine "Verhöhnung" der KMW-Rufe aus der Nordkurve, übersteigt wirklich das von mir angenommene Ausmaß dümmlichster Ignoranz in 96-Normalofankreisen. Da ist man ja selbst im reaktionären HAZ-Forum weiter, wo man einfach davon ausgeht, dass "dieses ganz Ultra-Idiotenpack zusammenhält". Anti-Kind-Spruchbänder und Choreos gegnerischer Vereine gab es übrigens schon weit vor KMW und der vereinsseitigen systematischen Zerstörung der Fanszene. Unter anderem von den neuerdings in Normalokreisen so beliebten Braunschweigern.


    Solidarität würde ich das nichtmal in erster Linie nennen. Vielmehr treibt wohl jeden leidenschaftlichen Fußballfan in Deutschland die Sorge, dass das Beispiel Kind Schule macht und der Fußball der Zukunft von investorenregierten Plastikclubs in stimmungsfreien Stadien dominiert wird. Natürlich kann der Normalofan nicht verstehen, was daran schlimm sein soll...

    Nicht nur das Publikum, auch Gesellschafter und Sponsoren. Denn offensichtlich glaubt man, auch die mit diesem vermeintlichen Nachweis der Handlungswillig- und fähigkeit besänftigen zu können. Wenn Maddin schon mit Fans nicht so kann... dass er als halbwegs erfolgreicher Unternehmer glaubt, auch noch andere Unternehmer so verarschen zu können, zeugt deutlich von Altersstarrsinn.


    Positiv ist immerhin: die Erkenntnis, dass Fans nicht nur drolliges Beiwerk beim Fußball sind, sondern maßgeblicher Bestandteil des 'Events', und dass sich deren Fehlen über den Zwischenschritt der Außenwahrnehmung auch richtig schmerzhaft in der Kasse bemerkbar macht (z.B. mit dem potenziellen Absprung von Sponsoren)... diese Erkenntnis ist jetzt tatsächlich auch bei der KGaA angekommen.


    Nicht nur negativ, sondern schlicht widerlich ist dieses Geschreibsel als Konsequenz daraus. Eigentlich würde man das ganze Thema lieber aussitzen, aber die o.g. Rahmenbedingungen zwingen zum Handeln. Und dann kommt halt sowas dabei raus.


    Dieser supertolle Brief klingt von vorne bis hinten so, als hätte man die eigene Freundin in einem Anfall von Selbstüberschätzung aus der Wohnung gejagt... nun merkt man aber langsam, dass man doch nicht so geil ist und jede haben kann, und dass Alleinsein scheiße ist. Weil man aber nach wie vor zu feige ist, sich Fehler einzugestehen und sich zu entschuldigen, wird der Versuch einer Annäherung zu einem weinerlichen Stück Selbstmitleid.


    "Ich habe verstanden. So ohne jemanden, der einen mag, ist es ganz schön kacke. Dagegen hätte ich viel früher was machen müssen. Irgendwer hat da wohl mal irgendwas falsch gemacht, ist ja aber jetzt auch egal. Wird schwierig ohne so eine gewisse Person, aber da kommt schon ne andere. Schließlich müssen wir uns alle zusammenraufen und erkennen, worauf es wirklich ankommt: darauf, dass ich mich wieder richtig geil fühle. Prost!"

    Edith sagt: Sorry, musste mal raus. Aber diese ewige Besserfan-Attitüde, die aus vielen postings raus guckt, kann einen schon mal nerven. Warum es manch einen immer wieder in ein Stadion zieht, in dem außer einem selbst nur Klatschpappen, Ingos, Anjas und dauerbesoffene Eventies sitzen, bleibt mir ein Rätsel.


    Die elenden Besserfans sind doch nächste Saison weg, was willst Du mehr? Schaff Dir die Stimmung, die für Dich persönlich super ist, und alles ist gut. Wenn man Vergleiche nervig findet, muss man sich an ihnen doch nicht noch beteiligen, zumal klar sein dürfte, dass diese in bezug auf 'Stimmung' immer subjektiv sein werden.

    Fantreue und Tradition spiegelt sich nicht nur im Hüpfen und Singen und Klatschen wieder.


    Aber auch nicht ausschließlich im Zeitpunkt des ersten Stadionbesuchs.


    Ich gebe Dir insoweit Recht, dass man Begeisterung und Identifikation mit dem Verein nicht an 'spielverlaufunabhängigem Dauersingsang' (wie Pinhead es so schön formulierte) festmachen kann. Aber ich sehe da durchaus Kriterien, bei denen sich unser 'Normalo-Publikum' leider eher an Wolfsburg und Leverkusen orientieren darf als an Schalke oder Köln. Da geht es etwa um die Verbreitung von Trikots und Schals in den Blöcken, die Dauer des Aufstehens bei 'steht auf, wenn Ihr Rote seid', die Dichte und Lautstärke simpelster spielangepasster Rufe wie 'HSV' oder 'Auf geht's Hannover, kämpfen und siegen'... ich habe immer das Gefühl, das typisch hannöversche verschämte Selbstbild äußert sich auch in der Identifikation mit Hannover 96. Da zeigt man eben nicht gern, dass man Fan ist, weder optisch noch akustisch. Einzig zur EL war es zwischenzeitlich etwas besser.


    Anders gesagt: speziell in Hannover ballt sich fast sämtliches aktives Unterstützungspotenzial im Supporters Block. Viele andere Vereine hätten vermutlich wenig wahrnehmbare Probleme mit einem Wegfall desselben, 96 schon. Deswegen bin ich extrem skeptisch, was den Aufbau einer neuen 'Stimmung' im Stadion angeht. Wie schon mehrfach gesagt, reden wir nicht von einem 3:1 gegen Bayern, da entsteht die Stimmung von ganz allein. Es geht eher um ein 0:0 gegen Paderborn am späten Sonntagnachmittag.

    SHG-Chris: eben. Unter anderen Vorzeichen (fanfreundliche Haltung seitens 96, keine Nebenkriegsschauplätze wie Haarmannfahne und überzogene Polizeieinsätze), wenn das Problem also wirklich klar auf eine unbelehrbare Haltung der Ultras in Sachen Pyrotechnik reduzierbar wäre, hätte sogar eine realistische Chance darauf bestanden, dass Kinds Träume wahr werden und sich ein großer Teil des Supporters Blocks gegen die Ultras auflehnt - inclusive kollektivem Bruch des sogenannten Supportboykotts. Die Ironie der Geschichte ist, dass Kind und seine Lakaien höchstselbst mit ihrem Verhalten dafür gesorgt haben, dass nicht nur die Ultras gehen, sondern ein Großteil der eher ultraskeptischen aktiven Supporter gleich mit. Im Endeffekt dürfte es den Ultras selbst sogar schwerer gefallen sein, die Reißleine zu ziehen, als den anderen mindestens 250 (+x durch die Sitzplatzaktion), die nicht verlängert haben - zu denen ich ja auch zähle.


    Mitglied in einem Fanclub zu sein heißt nicht automatisch, dass man auch an organisierter Unterstützung interessiert ist. Im Unterrang habe ich früher 'lustige' Dinge erlebt (schreien Sie gefälligst nicht so laut, ich hab' Tinnitus), die viel Aufschluss über die Zusammensetzung eines Großteils der dortigen Besucher erlauben - und die mich überhaupt erst dazu bewogen haben, nach oben zu gehen. Und hat die Brigade nicht angekündigt, trotz Anwesenheit den organisierten Support wie zuletzt auch einzustellen?

    Daher sehe ich es jetzt so, dass der 12. Mann so etwas ist wie "Nice to have", aber nicht zwingend erforderlich. Vielmehr habe ich den Eindruck, dass der 12. Mann "nur" noch für den 12. Mann wirklich wichtig ist. Stimmung der Stimmung wegen. Wobei ich davon überzeugt bin, dass das, was bislang als "Stimmung" definiert wurde, einer Änderung/einem Wandel unterliegt, so dass man irgendwann eine ganz andere Definition dafür hat, was allgemein unter "Stimmung" zu verstanden wird. Dieser Wandel hat m.E. bereits begonnen und wird begleitet von den Unmutsäußerungen, wie sie z.B. in diesem Thread nachzulesen sind. Darüber hinaus gehe ich davon aus, dass man mit einem größeren zeitlichen Abstand nur noch zur Kenntnis nimmt, dass es den Wandel gegeben hat, aber sich kaum noch an die Einzelheiten/Gründe erinnern wird. Die Karawane zieht weiter.


    Was den Wandel angeht, gebe ich Dir Recht. Die Frage ist, ob dies einen Wandel darstellt, bei dem man unbedingt Vorreiter sein möchte wie 96 unter Martin Kind es gerade ist. Aus Sicht des 'altmodischen' Fans ist die Antwort klar, aber ist andererseits die Stimmung aus wirtschaftlicher Sicht wirklich so unbedeutend? Klar, dass sich 96 in der nächsten Saison bei den Fanszenen der Republik zum Gespött macht und die eigenen Fans selbst bei einem DFB-Pokal-Heimspiel gegen einen durchschnittlich beliebten Zweitligisten an die Wand gesungen werden, juckt Martin Kind oberflächlich erstmal rein gar nicht. Zumal auch er weiß, dass eben diese Szene langsam aber sicher auch bundesweit aussterben wird - die Tendenzen dazu gibt es nicht nur in Hannover.


    Aber zur Außenwirkung eines Vereins gehören nunmal auch so 'altmodische' Werte wie Tradition, Fantreue und Atmosphäre im Stadion. Nicht ohne Grund sind Vereine wie Dortmund, Gladbach oder Köln auch bei ausbleibendem sportlichen Erfolg immer für Sponsoren, Ausrüster etc. attraktiv geblieben. Wolfsburg z.B. muss sich sämtliche Außenwirkung teuer erkaufen, und selbst dann wirkt sie oftmals selbst auf den nur durchschnitllich fußballinteressierten Beobachter albern ('DAS ist Fußball'...).


    96 hat in der Vergangenheit oft und gerne kostenlos vom Beitrag der Fanszene zu dieser Außenwirkung profitiert... etwa durch die Abbildung aufwändiger Choreos oder mit der Betonung eines außergewöhnlichen Auswärtssupports (Bochum, Kopenhagen...). Das fällt in Zukunft weg. Entweder die KGaA erzeugt sich selbst eine 'Ersatzatmosphäre' mit selbst organisierten Choreos und subventionierten Auswärtsfahrten (teuer, Erfolg schlecht planbar). Oder sie kompensiert den Effekt dieser Atmosphäre auf die Außenwirkung durch das einzige noch effektivere Mittel: sportlichen Erfolg (noch teurer, noch schlechter planbar). So oder so: der Bruch mit den Fans wird sich mittelfristig wirtschaftlich bemerkbar machen. Denn Kind betont ja selber immer wieder gerne, wie unwichtig die Fans im Stadion für die wirtschaftliche Bilanz sind. Dass er also zukünftig die Schüssel auch mit Bratwurstpublikum vollkriegt, dürfte nur ein schwacher Trost sein, wenn weitere Sponsoren abspringen weil sich das Image von 96 nach ein paar kurzen Europa-Zuckungen wieder der Null-Linie nähert.

    Was 'knapp die Hälfte' ist (siehe Vierbuchstaben-Zeitungssurrogat), ist halt auch Auslegungssache:


    http://www.faszination-fankurv…7317&gal_id=86&bild_nr=16


    Man könnte ja auch meinen, 38,9% seien näher an 'gerade mal ein gutes Drittel' als an 'knapp die Hälfte'. Aber die 96- und BLÖD-Auslegung sieht nunmal anders aus. Vor diesem Hintergrund wird die aktuelle Maßnahme aus 96-Sicht aber noch nachvollziehbarer.


    EDITH 94-95-96: :anbeten::anbeten::anbeten:


    Das wirklich schlimme daran ist für mich die offensichtliche Bedeutungslosigkeit des Wortes 'Tradition' bzw. 'Traditionsverein'. Wenn mit vormals unbedeutenden Provinzklubs wie Wolfsburg, Hoffenheim oder Markranstädt eine solche 'feindliche Übernahme' passiert... geschenkt. Das ist zwar auch ein Schlag ins Gesicht des deutschen Fußballs... aber man zerstört keine gewachsenen Strukturen. Im Zweifelsfall schafft man neue (wenn auch fragwürdige), wo vorher nichts war. Im Fall Markranstädt ist das natürlich allein dadurch eine besondere Situation, dass sich in direkter Nachbarschaft sehr wohl gewachsene Strukturen befinden, die man zerstört.


    Aber muss man überhaupt noch 'Konkurrenz' aufbauen? Nö. Wie man sieht, kann man auch einen über 100 Jahre alten Traditionsverein mit Erfolgen auf nationaler Ebene zum Investorenspielzeug machen und die Ränge im Stadion von unbequemen Individualisten säubern, ohne dass es die Mehrzahl der Anhängerschaft juckt. Und man kann tausendmal mit der gezielten Desinformation durch HAZ, BILD und andere Pamphlete argumentieren: die Mehrheit würden die Vorgänge in Hannover auch bei 100%iger Sachkenntnis nicht jucken, wie man ja hier eindrucksvoll im Forum sieht. Noch mag das nur in Hannover nachweislich Erfolg haben, aber ich sehe nicht warum ach-so-tolle Spitzenvereine wie Dortmund langfristig davor gefeit sein sollten. Auch das dortige Publikum ist zu 90% gegenüber solchen Vorgängen indifferent... lediglich der harte Kern ist in absoluten Zahlen (wie eben auch die gesamte Fanschar) etwas größer.


    Wir erkennen: die PL war nur Vorreiter, langfristig wird sich der 'moderne Fußball' auch in der Bundesliga vollends durchsetzen. Und die Zielgruppe dafür existiert ja offenbar auch zuhauf... in Zukunft werden sich dann eben haufenweise Familien samstagmittags spontan entscheiden, ob die Kleinen wohl im neuesten Disney-Film oder im Stadion mit all den bunten Klatschpappen und der lustigen Halbzeitshow mehr Freude haben. Der 'altmodische' Fan wird sich kopfkratzend fragen, wie das mal 'sein' Sport gewesen sein kann... aber wir müssen eben einfach neid- und sehnsuchtsfrei anerkennen, dass es unsere Freizeitbeschäftigung von einst nicht mehr gibt.

    sensefield: dahinter steckt dieselbe Logik wie z.B. hinter der Aussage: 'wer nichts zu verbergen hat, der hat auch nichts gegen lückenlose Überwachung des Datenverkehrs'.


    Von etwas bei oberflächlicher Betrachtung nicht persönlich betroffen zu sein, aber trotzdem die Folgen für Betroffene und im Endeffekt auch für sich selbst absehen zu können, übersteigt eben den geistigen Horizont vieler Menschen. Von solchen Menschen und von ihrer Vielzahl lebt eine ganze Riege von Politikern (Erdogan, Orban etc.). Und im kleinen Fußballmaßstab lebt von diesen Menschen eben auch ein Martin Kind.

    Anderen " Idiotie ihrer Argumente" und " pure Lust am Ultra-Bashing zu unterstellen, macht die eigene Argumentation keineswegs überzeugender.


    Argumente anderer aus dem Kontext zu reißen, um sie vermeintlich 'widerlegen' zu können, ebensowenig.


    Nochmal zum Mitschreiben: 96 hat Anfang des Jahres ein Verfahren zur Vergabe der Dauerkarten in N16/17 angekündigt, das die Auswahl fester Plätze beinhaltet. Dieses Verfahren wurde jedoch nicht angewandt. Als Begründung dafür wurde betroffenen DK-Inhabern auf mehrfache Nachfrage hin mitgeteilt, dass weiterhin freie Platzwahl gelte. Und daraus willst Du ernsthaft ableiten, 96 hätte sein jetziges Vorgehen im Vorfeld ausreichend kommuniziert?


    EDITH: hätte die KGaA im Rahmen des Verlängerungsangebots folgende Aussage getroffen: 'momentan verzichten wir auf die angekündigte Maßnahme einer festen Platzvergabe. Wir behalten uns jedoch vor, dies jederzeit nach Vertragsabschluss nachzuholen'... dann hätte man ihr in der Tat nichts vorwerfen können. Aufgrund der massiven inhaltlichen Abweichung von obiger Aussage wäre dann aber wohl auch die Reaktion der Betroffenen und der IG Rote Kurve frühzeitig anders ausgefallen.

    Als wenn die einen gleich rausschmeißen würden, wenn man auf dem falschen Platz steht. :lookaround:


    Das wohl kaum. Aber um einem Rausschmiss zu entgehen, darf man dann eben im vollbesetzten Block fünf Minuten vor Anpfiff seinen Platz räumen, wenn Herr XYZ diesen von 96 vertraglich zugesichert bekommen hat und gedenkt dort zu sitzen. Erlebt man das in jedem zweiten Spiel, ist die persönliche Stimmung verständlicherweise nachhaltig gestört.

    Ich kann den Ärger und die Frustration über die Vorgehensweise absolut nachvollziehen. Was auch immer deren Grund war so vorzugehen, er ist einfach inakzeptabel.


    Trotzdem von mir als Unwissenden die Frage: "wieso ist eine feste Sitzplatznummerierung problematisch?" Macht mich fertig und hetzt was das Zeug hält, aber ich versteh die grundsätzliche Problematik nicht.


    Wie Pepper schon andeutet: in erster Linie geht es den meisten um den fehlenden Sitzzwang. Der war auch immer mein Beweggrund, mich für N16/17 zu entscheiden. Obwohl nicht offen kommuniziert, ist davon auszugehen dass es auch diesen nicht mehr gibt... spätestens wenn die freigewordenen Plätze als 'normale' Sitzplätze vermarktet werden. Darüberhinaus hat aber auch die freie Platzwahl an sich entscheidende Vorteile. Blockwechsler können beispielweise jederzeit zu einer größeren Gruppe stoßen, ohne dass dies durch 'belegte' Plätze links und rechts verhindert würde. Und manchmal ist es salopp gesagt auch ganz angenehm, nicht bei jedem Spiel dieselben Fressen neben und vor sich zu sehen.


    In jedem Fall gibt es Gründe, sich genau diesen Block auszusuchen. Wenn man beabsichtigt, die Rahmenbedingungen für diesen Block grundlegend zu ändern, hätte man das mit dem Verlängerungsangebot kommunizieren müssen! So drängt sich in der Tat der Verdacht auf, dass man erstmal abwarten wollte wieviele Ex-RK'ler verlängern. Zu deutsch: ob es sich wirtschaftlich lohnt, das ursprüngliche Publikum mehrheitlich zu vergraulen um 'normales' Publikum anzulocken. Da nun ohnehin nur knapp die Hälfte verlängert hat, ist man zu dem Schluss gekommen, dass eine solche Aktion lohnenswert ist.


    Eine Berufung darauf, dass die KGaA ja schon zu Beginn des Jahres auf den Wegfall der freien Platzwahl hingewiesen hätte, ist schlichtweg sachlich falsch. Denjenigen, die das hier aus purer Lust am Ultra-Bashing behaupten, müsste die Idiotie ihrer 'Argumente' schon dadurch auffallen, dass nichtmal 96 selbst sich auf die Aktion vom Rückrundenstart beruft, sondern ein angebliches Zuschauerinteresse vorschiebt. Jegliche Kommunikation in der Zwischenzeit war unmissverständlich so zu deuten, dass die Aussagen von damals als revidiert gelten können. Bezeichnend ist dabei jedoch die Herumeierei und das Bemühen um Unverbindlichkeit seitens 96 (keine klaren Antworten per Mail oder Brief). Das deutet im Rückblick schon darauf hin, dass die Umwandlung in Sitzplätze vielleicht nicht fest eingeplant war, aber als Option stets offengehalten werden sollte.


    Zur Verdeutlichung nochmal eine kurze Chronologie:
    1) Versand neuer Dauerkarten N16/17 mit fester Platzangabe (01/2014)
    2) Proteste der Betroffenen aufgrund der willkürlich vorgenommenen Platzzuweisung
    3) 'Richtigstellung' durch 96: in der Rückrunde bleibt alles beim alten, ab nächster Saison feste Plätze mit Möglichkeit zur Auswahl (01/2014)
    4) Verspätetes Verlängerungsangebot für Dauerkarten N16/17. Keine Möglichkeit zur Auswahl des Sitzplatzes (06/2014)
    5) Rückfragen verwunderter Fans bzgl. der versprochenen Möglichkeit zur 'Korrektur' der willkürlich zugeordneten Plätze
    6) Konsequente (mündliche) Antwort des 96-Servicepersonals darauf: 'Wieso, ist doch freie Platzwahl!'
    7) Nach Ablauf der Wandlungsfrist Ankündigung fester Sitzplätze (07/2014)


    Durch die Punkte 4-6 ist es in Punkt 7 eigentlich unmöglich, sich noch auf 3 und früher zu berufen. Wie gesagt, das tut 96 ja auch nicht, nur einige Forentrolle im Fanmag.

    Und die meisten hatten wir im deutschen Profifussball ziemlich oder gänzlich exklusiv.


    Schön formuliert. Mit Deinen Worten klingt das fast so, als könne man auf Globetrotter und Diadora stolz sein. :D


    Auf UA lasse ich jedoch nix kommen. Auch wenn die Trikots 2010/11 gestaltungstechnisch grenzwertig waren.

    Der Stammspieler legt Euch übrigens rein. Am Ende ist es die Art und Weise des Umgangs mit "nervigen" Mindermeinungen, um die es dann auch hier (im Kleinen) geht.


    Netter Vergleich, nur leider hinkt er an mehreren Stellen:


    Sicher, die 'nervige Minderheit' in der Fanszene äußert ihre Meinung auch äußerst schlicht und plakativ ('Kind muss weg!') - im Stadion! Das ist auch keine Plattform für differenzierte Betrachtungen. Außerhalb des Fanblocks vertritt man eine deutlich ausgewogenere Meinung, die auch mehrheitlich sachlich vertreten wird (z.B. hier). Stammspielers Einlassungen hier im Forum haben aber meistens Stadionqualität.


    Und von der Reaktion der 'breiten Masse' im Stadion sind wir hier gottseidank weit entfernt. Sonst könnte sich Stammspieler vor Gewaltandrohungen und Shitstorms kaum retten.


    Weiterhin besteht die Ultra-kritische und Kind-befürwortende Minderheit hier nicht nur aus Stammspieler. Warum hat hier z.B. kaum jemand mit Kai ein Problem, der in der Lage ist, seine Argumente sachlich vorzutragen? Auch das deckt sich nicht mit Deiner Projektionsebene: kritisiert man gegenüber einem Normalo-Fan Martin Kind, bekommt man grundsätzlich zu hören: 'dann kannst Du ja gleich eintreten bei diesen gewalttätigen Pyromanen!' - wenn man nicht ohnehin schon bei den Ultras verortet wird, egal wie oft man es verneint.


    Auf den plumpen Vergleich, dass Stammspieler uns angeblich nur den Spiegel vorhalte, lasse ich mich jedenfalls nicht ein. Einzig eine gewisse Lust an der Provokation ('wie weit kann ich wohl gehen bis es knallt?') kann man weder Stammspieler noch Teilen der Ultras absprechen. Die wiederum sind aber weder deckungsgleich mit diesem Forum noch mit der Gruppe der Kind-Kritiker, aber das hatten wir ja schon tausendmal...

    Am geilsten finde ich den Schlusssatz: "Ob die Ultras das zu schätzen wissen?"


    Nein, natürlich nicht. Undankbares Pack. Sie sind der Gnade eines Martin Kind überhaupt nicht würdig.


    Und schon schafft es der GröPaZ wieder einmal, die Realität in freundlicher Zusammenarbeit mit der Presse auf den Kopf zu stellen.

    CrayZD, ich habe doch die Fundstelle(n) mitgeliefert. Auf meine Meinung kommt es nun wirklich nicht an.


    Worauf beziehst Du Dich? Auf die Sache mit dem FamFG? Das habe ich doch auch gar nicht explizit verneint, ich fand's nur merkwürdig. Aber in jedem Fall bezieht sich dessen Gültigkeit nur auf den Hauptband.


    Dass die Satzung einer Kapitalgesellschaft bei deren Gründung zwingend dem Gericht vorgelegt werden muss (und auch künftige Satzungsänderungen eintragungspflichtig sind) und dass diese Pflichtunterlagen im Sonderband zu finden sind und dieser öffentlich ist, das alles ist jedenfalls Fakt... falls das Registerrecht nicht in jüngerer Vergangenheit einmal komplett auf den Kopf gestellt wurde.