Beiträge von foerster96

    NDR Text Seite 203


    Kind übernimmt Anteile


    Götz von Fromberg ist als Vorstandschef des Bundesligisten Hannover 96 zurückgetreten.


    Er reagierte damit auf einen Umbau in der Struktur der Kern-Firma Hannover 96 Sales & Service GmbH. Die Gesellschafter Gert Lehnker sowie AWD Chef Carsten Maschmeyer scheiden als Gesellschafter aus; ihre Anteile übernehmen Ex-96-Chef Martin Kind, Gregor Baum und Michael Schiemann.


    Fromberg hatter erst im September 2005 die Nachfolge von Kind angetreten.

    Der fliegende Portugiese


    Mit dem RKC Waalwijk sollte die Rettungsaktion gestartet werden. De Graafschap Doetinchem, seit Februar der Verein des von Hannover 96 ausgeliehenen Portugiesen Ricardo Sousa, kämpft gegen den Abstieg aus der niederländischen Ehrendivision. Nach der 2:4-Niederlage gibt es aber kaum noch Hoffnung für den Vorletzten der Tabelle.


    Sousa, in den vorausgegangenen neun Begegnungen immer dabei, wenn auch nur zweimal über die volle Spielzeit, gehörte gegen Waalwijk nicht einmal mehr zum Aufgebot des kleinen Vereins aus der Provinz Gelderland.


    Jaap Rademaker, regelmäßig Beobachter für die Regionalzeitung „De Gelderlander”, sagt über den Portugiesen: „Der Verein ging ein großes Risiko ein, als er eine Anzahl neuer Spieler verpflichtete. Ricardo Sousa, der teuerste von ihnen, hat noch nicht ein einziges Mal seinen Wert nachweisen können.” Viel eleganter hätte man es nicht formulieren können, dass der Neue aus Hannover als Flop beurteilt wird.


    So sehen es auch viele Anhänger der „Superboeren”, der „Super-Bauern”, wie die Fußballer aus Doetinchem genannt werden. Im landwirtschaftlich orientierten Achterhoek gibt es nur wenige, die noch Hoffnung in Sousa setzen. Auf der Internet-Fanseite des Klubs heißt es: „Ja, Sousa ist ein phantastischer Fußballer, aber er hat es nur noch nicht bewiesen.”


    Bereits nach seinem ersten Spiel, das mit 2:7 gegen Feyenoord Rotterdam verloren ging, setzte die Kritik am Neuen ein. Damals, Anfang Februar, konnte er seine Leistung noch so erklären: „Bei Hannover96 habe ich zu wenig gespielt.” Inzwischen gilt dieses Argument nicht mehr. „Ballzauberer” nennen sie den Portugiesen in seiner neuen Wahlheimat trotzdem immer noch. Dahinter steckt Respekt – und wohl auch ein Fünkchen nicht erloschener Hoffnung.


    Doch der „Ballzauberer” passt nicht in eine Mannschaft, in der zurzeit alles auf purem Zufall basiert. Nach sechs Niederlagen in Folge steht de Graafschap als Vorletzter am Rande des Abgrunds; vermutlich kann nur die Relegation, in der Ausscheidungsspiele mit den beiden besten Teams der 2. Liga warten, noch den Absturz verhindern. Dass der 25-Jährige noch kein einziges Tor geschossen hat, gehört zum für ihn unerfreulichen Gesamtbild der vergangenen drei Monate.


    Das alles macht nicht gerade Mut für das angestrebte Comeback in Hannover, wo er noch bis Mitte 2007 unter Vertrag steht. Für seinen Wechsel von Boavista Porto zu 96 hatten die „Roten” im Sommer 2004 so viel Geld bezahlt wie für keinen anderen Spieler: 750 000 Euro. Die Gegenleistung fehlt noch; nur fünfmal trug der Portugiese in der Bundesliga-Hinrunde das 96-Trikot, ohne groß aufzufallen.


    Egal, wie die Saison für de Graafschap endet: Sousa wird mit Ende des Ausleihvertrages nach Hannover zurückkehren. „Die Entscheidung steht. Er hat noch einen Vertrag, und wir haben für ihn viel investiert”, sagt Manager Ilja Kaenzig. Man habe den Spieler auch in den Niederlanden des Öfteren beobachtet, sagt Kaenzig. Seinen Erkenntnissen nach habe Sousa dabei einen guten Eindruck hinterlassen.


    Kaenzig sieht durchaus die Probleme, die ein zweiter Anlauf des Mittelfeldspielers im Sommer bei 96 mit sich bringt. „Wir müssen eine atmosphärische Basis schaffen, um die Zusammenarbeit fruchtbar zu gestalten”, sagt er. Deshalb will der Manager möglichst noch in diesem Monat alle an einen Tisch holen, um beizeiten „Missverständnisse” auszuräumen: den Spieler, seinen Berater, den Trainer.


    Ewald Lienen ist bereit für einen Neuanfang mit dem Portugiesen. Der 96-Coach lobt die herausragenden fußballerischen Fähigkeiten des Mittelfeldspielers, dessen Torgefährlichkeit und präzisen Schuss. Doch in den Aussagen des 51-Jährigen schwingt auch einige Skepsis mit. „Ich traue Ricardo die Bundesliga zu”, sagt Lienen, „wenn er sich darauf einlässt und bereit ist, die Anforderungen zu erfüllen.” Der Trainer hatte in der Hinrunde vor dem Ausleihgeschäft immer wieder die körperliche Verfassung Sousas beanstandet. „Die Bundesliga ist eine andere Hausnummer als die portugiesische oder die niederländische Liga”, sagt Lienen.


    Bei Doetinchems Gegner Waalwijk spielte mit Marc van Hintum übrigens ein anderer ehemaliger Hannoveraner. Der 37-Jährige absolviert seine letzte Saison als Fußballprofi. Ein neues Angebot von Waalwijk hat er ausgeschlagen, er will zukünftig für die niederländische Fußballspielergewerkschaft aktiv werden. „Besser geht es doch nicht: aufhören, während der Verein noch mit dir weitermachen will”, sagt van Hintum.


    Bei Sousa stellt sich die Frage etwas anders: Wie soll er zu einer Perspektive bei 96 kommen, wenn der Vertrauensvorschuss fehlt? Dass Sousa inzwischen erklärt hat, er sei zur Zusammenarbeit mit Lienen bereit und respektiere den Trainer, könnte ihm den Wiedereinstieg erleichtern. Und vielleicht doch noch das kleine Wunder bewirken.

    96-Fans fordern nach 0:1: «Lienen raus»


    Wolfsburg (dpa) - Bei der schlechtesten Bundesliga-Mannschaft der Rückrunde liegen die Nerven blank. Die 96-Anhänger forderten nach dem mit 0:1 verlorenen Niedersachsen-Derby beim VfL Wolfsburg lautstark den Rauswurf des bei ihnen unbeliebten Coaches.


    Als Hannovers Trainer Ewald Lienen unmittelbar nach Abpfiff im Wolfsburger Stadion um ein Interview gebeten wurde, zischte er nach Angaben eines ARD-Mitarbeiters: «Haut ab!» Seit der Verlängerung von Lienens Vertrag im Januar ist das Überraschungsteam der Hinrunde in eine Krise gerutscht und hat zuletzt aus acht Spielen nur vier Punkte geholt.


    Bereits nach der verlorenen Partie gegen Rostock gab es die ersten Sprechchöre, und nun schrien die 96-Fans in Wolfsburg immer lauter: «Lienen raus! Lienen raus!» Manager Ilja Kaenzig war sichtlich bemüht, die aufkommende Trainerdiskussion soweit wie möglich zu unterbinden: «Die Spieler haben sich gegen die Niederlage aufgelehnt. Von daher kann man nicht irgendwelche Abrechnungen zwischen Fans und Trainer gutheißen. Das hilft keinem weiter.» Der Druck auf den in Hannover umstrittenen Coach wächst jedoch zusehends.


    Zwar zeigte das in der Hinrunde bis auf Platz vier gekletterte 96-Team nach der peinlichen Vorstellung gegen Rostock eine deutliche Leistungssteigerung, gegen die ebenfalls schwächelnden Wolfsburger reichte es in der von vielen Fehlern und Unsicherheiten geprägten Partie jedoch nur zu zwei Lattentreffern von Steve Cherundolo. «Was sollen wir jetzt machen? Wir müssen jetzt weiter arbeiten», kommentierte Nationalspieler Per Mertesacker und meinte angesichts des kämpferischen Einsatzes: «Das war ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.» Lienen sagte später zu den vergebenen Chancen in Wolfsburg und zu nur drei Treffern in den vergangenen neun Partien: «Wir müssen irgendwann wieder Tore erzielen.»


    Den ebenfalls schwach ins neue Jahr gestarteten Wolfsburgern gelang der zweite Rückrunden-Sieg dank des Treffers von Juan Carlos Menseguez (6.), der die Chance auf einen UEFA-Cup-Platz wieder verbessert hat. Dennoch gab es erneut Ärger um Thomas Brdaric. Der Nationalstürmer hatte zuletzt mehr Einsatzzeiten gefordert und mit seinem vorzeitigen Wechsel gedroht. Nach dem Sieg, den er wegen einer Prellung nur von der Tribüne aus sah, spielte er demonstrativ den Beleidigten und meinte zu einem abgesagten TV-Auftritt: «Ich soll ja nichts mehr sagen. Ich weiß nicht, was die damit bezwecken wollen.»


    Trainer Erik Gerets, der sich seit Wochen mit Brdaric herumärgert, hatte zuvor einen guten Start seines Teams erlebt, der allerdings keine Sicherheit gab. «Hannover war heute gut und hätte einen Punkt verdient gehabt», kommentierte er die Partie und suchte nach den positiven Aspekten neben den drei gewonnenen Punkten: «Meine Mannschaft hat Herz gezeigt. Das habe ich zuletzt vermisst.»


    Wirklich glücklich wirkte der Belgier dennoch nicht. Ernüchtert stellte er fest: «Die Trainer von Wolfsburg und Hannover haben bessere Zeiten erlebt in der Hinrunde. Vor einige Monaten waren wir noch Könige, da kannst du sehen, wie schnell das vorbei sein kann.»

    Hannover 96 muss zur neuen Saison kräftig sparen


    Hannover. Die Zukunft von Hannover 96 liefert in diesen Tagen ein eher leidiges Diskussionsthema. Der Bundesligist vergrault mit seinen Leistungen die Fans und ist inzwischen zum schlechtesten Rückrundenteam geworden. Und auch mit Blick auf die neue Saison kommt zurzeit wenig Freude auf. Der Deutschen Fußball-Liga müssen bis kommenden Dienstag die Lizenzierungsunterlagen zur Spielzeit 2005/06 vorgelegt werden. Die damit verbundene Botschaft dürfte bei vielen Anhängern der „Roten” für weitere Ernüchterung sorgen: 96 steht für Spielerverpflichtungen noch weniger Geld zur Verfügung als 2004.


    Zwar ist der Etatansatz noch nicht endgültig, doch 96-Klubchef Martin Kind macht kein Geheimnis daraus, dass beim Profikader eingespart werden muss. Er spricht von einem „siebenstelligen Betrag”. Ein Grund sind Kinds Angaben zufolge die „Lasten der Vergangenheit, die uns noch zwei bis drei Jahre begleiten werden”. Dabei handelt es sich vor allem um Transferaufwendungen und Abfindungszahlungen nach dem Bundesligaaufstieg. Insgesamt sind für den 96-Etat erneut rund 32 Millionen Euro veranschlagt.


    Die Folgen könnte man auch so beschreiben: Die Perspektivplanungen der „Roten” werden zum Teil von der Vergangenheit durchkreuzt. Manager Ilja Kaenzig bekommt das zu spüren, wenn er Kontakt zu Spielern aufnimmt, die im Ruf stehen, 96 weiterhelfen zu können. „Mit unseren Mitteln ist es sehr schwer, jemand für Hannover zu begeistern”, sagt er. Zugleich spielt die Angst vor einem neuen Fehlgriff mit, wie der Manager einräumt. Denn davon gab es seit 2002 mehr als genug. Am Sonntag haben sich Kaenzig, Kind und Trainer Ewald Lienen über Transfers unterhalten. Bescheidenheit regiert: Die Schlüsselfrage lautet, einen Nachfolger für Julian de Guzman (er wechselt ablösefrei nach La Coruña) zu finden. Als ein Kandidat gilt der Rostocker Marcus Lantz; dass er keine Ablöse kostet, käme 96 sehr zupass.


    Für den Sturm hat der Klub mit Veljko Paunovic schon jemand im Vorgriff auf die neue Saison verpflichtet; Kaenzig spricht von einem „Toptransfer”, meint dies aber wohl vor allem mit Blick auf den vom Sommer an gut dotierten Vertrag des 27-Jährigen. Angesprochen auf die schwachen Leistungen von Paunovic sagte der Manager: „Der Trainer ist mit ihm zufrieden.”


    Ansonsten gilt die Regel, erst einmal den eigenen Kader zu durchforsten. So hat sich die Sportliche Leitung an Ricardo Sousa erinnert, der in der Winterpause an den niederländischen Erstligisten De Graafschap ausgeliehen wurde, aber noch bis 2007 bei 96 unter Vertrag steht. Sousa konnte sich bei Lienen nicht durchsetzen, es gab so manche Verstimmung, nun soll aber trotzdem ein zweiter Versuch folgen. Am Rande des Rostock-Spiels hat sich der 96-Trainer mit dem Portugiesen unterhalten, der die Rolle von Nebojsa Krupnikovic einnehmen soll; Kaenzig hofft darauf, „dass man sich zusammenrauft”. Ob Mohamadou Idrissou (ausgeliehen an SM Caen in Frankreich) wieder ein Thema wird bei 96, ist noch nicht entschieden – auch deshalb, weil der Kameruner auf Grund einer Knieoperation noch nicht gespielt hat.


    Aus dem aktuellen Kader stehen bei zwei Stürmern, die noch nicht einmal ein Jahr in Hannover sind, die Zeichen auf vorzeitigen Abschied. Leandro zieht es zurück in die Schweiz, und auch die Tage von Roman Wallner bei 96 sind gezählt. „Wenn es sportlich nicht passt, muss man sich trennen”, sagte Kaenzig. Man sei bereits dabei, eine Lösung zu finden.


    Mit einem hoffnungsvollen Spieler kann 96 indes nicht mehr planen: Tranquillo Barnetta. Bundesliga-Konkurrent Bayer Leverkusen, von dem der vor einem halben Jahr am Kreuzband operierte 19-Jährige bis 2006 ausgeliehen war, will den Mittelfeldspieler vorzeitig zurückholen. „Ich habe davon gehört”, sagte Kaenzig. Leverkusen macht von einer bis Ende März gültigen Vertragsoption Gebrauch. Einziger Vorteil für 96: Der Klub bekommt von Bayer 04 alle Aufwendungen für Barnetta erstattet. Ansonsten haben die „Roten” mal wieder ein Problem mehr – und ein Talent weniger.


    Norbert Fettback

    Es knirscht


    Nach dem Pokalaus von Hannover 96 gibt es zwischen Trainer und Manager Meinungsverschiedenheiten.

    Gelsenkirchen/Hannover. Es ist immer schwierig, Dinge zu verändern, wenn die Beteiligten selbst unsicher sind, warum auf einmal nicht mehr klappt, was mehrere Wochen reibungslos funktioniert hat. Hannover 96 hat nach anfänglichen Schwierigkeiten eine glänzende Hinrunde in der Fußball-Bundesliga hingelegt. Und jetzt? In den sieben Pflichtspielen des Jahres 2005 gab es nur einen Sieg (1:0 in Bielefeld). In der Liga ist man auf dem Weg ins Niemandsland der Tabelle, und im DFB-Pokal stand auf dem Weg nach Berlin am Dienstagabend das Stoppschild bereits in Gelsenkirchen.


    „Irgendwas fehlt uns im Moment“, meinte Nationalspieler Per Mertesacker nach dem 1:3 im Viertelfinale bei Schalke 04, „aber ich weiß auch nicht, was es ist.“ Es herrscht also eine gewisse Ratlosigkeit bei 96. Und was noch schlimmer ist: Es gibt sehr unterschiedliche Meinungen darüber, wie viel der Mannschaft derzeit wirklich fehlt.


    Nach dem Pokalaus, das den Verein schmerzt, weil ihm Einnahmen in Millionenhöhe durch die Lappen gehen, fanden Trainer Ewald Lienen und Manager Ilja Kaenzig keine gemeinsame Linie. Wenn man es ein wenig zuspitzt, kann man auch sagen: Beide können unmöglich dasselbe Spiel gesehen haben. Der Trainer hatte „bis zur 38. Minute eines unserer besten Auswärtsspiele“ gesehen. In der 39. Minute glich der Schalker Gerald Asamoah die 1:0-Führung der 96er (Nebojsa Krupnikovic per Foulelfmeter) aus. Mike Hanke (42., 53.) erledigte den Rest, und Lienen sagte: „Wir haben angeknüpft an das, was wir in der Hinrunde gezeigt haben.“


    Wie Lienen beklagte später auch Kaenzig, dass Schiedsrichter Helmut Fleischer beim 3:1 eine klare Abseitsstellung übersehen hatte; einig waren sich beide, dass 96 wahrscheinlich gewonnen hätte, wenn Mertesacker das 2:0 gelungen wäre (32.). Aber anders als der Trainer ließ der Manager das alles nicht gelten: „Wir haben selbst zu wenig geleistet. Wenn man das 2:0 nicht macht, heißt das ja nicht, dass man gleich verlieren muss.“


    Kaenzigs Abrechnung mit der Mannschaft gipfelte in dem süffisanten Satz: „Bemüht hat sich ja jeder. Aber wenn man gegen Schalke weiterkommen will, dann bedarf es einer perfekten Leistung - davon waren wir weit entfernt.“ Ein Vorstandsmitglied sagte sogar: „Da brennt kein Feuer. Die Elf hat gespielt, als wäre es keine besondere Begegnung. Das war es aber.“ Dass der Mann nicht mit Namen in der Zeitung stehen wollte, zeigt, dass es bei 96 nicht nur in der Mannschaft knirscht. Und dass einige derzeit nicht besonders glücklich sind, wie Trainer Ewald Lienen die Situation analysiert.


    Lienen hat sich - wie im Spätsommer 2004 - ein bisschen in die Bredouille gebracht. Damals wurde Kritik an der defensiven Spielweise der „Roten“ laut, die sich erledigte, als es dem Trainer gelang, eine bessere Mischung zwischen Vorsicht und Risiko zu finden. Jetzt stimmt diese Balance wieder nicht, aber dazugesellt hat sich der Eindruck, dass die Mannschaft sich zwar nicht unbedingt hängen lässt, aber einfach zu wenig Leidenschaft investiert. Auch beim 1:3 im Pokal fand sie sich viel zu schnell mit der Niederlage ab.


    Es gibt Gründe, für die kann der Trainer nichts: die Formschwäche einiger Profis (Krupnikovic, Julian de Guzman, Steve Cherundolo), die fehlende Fitness (Silvio Schröter), die mangelnde Erfahrung (Sören Halfar). Für andere Probleme sorgt Lienen selbst: Sein Wunschstürmer Veljko Paunovic war am Dienstagabend gegen Schalke erneut so schwach, dass der Trainer seine Glaubwürdigkeit aufs Spiel setzt, wenn er dickköpfig an ihm festhält. Außerdem wird es mit jeder Woche schwerer, Vinicius zu erklären, dass er trotz guter Leistungen auf die Bank muss, während Dariusz Zuraw, der andere Innenverteidiger, seit Wochen regelmäßig patzt.


    Wie aber geht es weiter? Sonnabend kommt Hansa Rostock. Gibt es die Wende wie im Oktober 2004, als die Elf nach schwachem Saisonstart zu großer Form auflief? 96 gewann damals mit 3:1. Heute fragt man sich: Wer soll die drei Tore schießen?


    Nächstes 96-Training: Donnerstag um 14.30 Uhr auf der Mehrkampfanlage an der AWD-Arena.


    Von Heiko Rehberg

    Fall Krupnikovic: Kaenzig dreht den Spieß um


    96 zieht sein Angebot zurück und lässt den serbischen Spielmacher jetzt zappeln.

    Wenige Tage vor dem Rückrundenstart der Bundesliga ist gestern bei Hannover 96 der Vorhang aufgezogen worden für ein durchaus spannendes und unterhaltsames Theaterstück. In der Hauptrolle: der Fußballprofi Nebojsa Krupnikovic. Seit kurzem statt hinter den Kulissen nun auch im Rampenlicht: Ilja Kaenzig. Der Manager hat die Initiative übernommen und im Vertragspoker den Spieß umgedreht. Nachdem sich der 31-Jährige seit Herbst immer wieder die Vorstellungen des gleichaltrigen Spielmachers angehört und die Offerte seinen Angaben zufolge insgesamt dreimal nachgebessert hat, ist nun Schluss mit lustig. „Das Angebot, über das wir uns im Trainingslager unterhalten haben, gilt nicht mehr“, sagte Kaenzig.


    Das saß wie ein Paukenschlag, und auch Krupnikovic schluckte, als er davon auf Umwegen erfuhr. „Mit mir hat 96 darüber nicht gesprochen“, sagte er. Weil aber zuvor sehr viel gesprochen worden war, ohne dass sich eine Einigung abzeichnete, hat der 96-Manager anscheinend die Konsequenzen gezogen. „Ich habe Krupnikovic’ Berater (Fali Ramadani – d. Red.) mitgeteilt, dass die Frist abgelaufen ist“, sagte Kaenzig. „Das heißt nicht, dass wir uns nicht noch zu anderen Konditionen einigen können. Das kann auch ganz schnell gehen.“ Damit widersprach der Schweizer zugleich einer Meldung des „kicker“, wonach 96 nicht mehr mit dem Spielmacher plane.


    Kaenzig ist offenbar der Kragen geplatzt, weil er Krupnikovic im Trainingslager nicht wie erhofft die Hand reichen konnte. „Er meinte wohl, wir könnten noch mehr drauflegen. Aber wir müssen auch den anderen Spielern gegenüber das Gesicht wahren“, sagte der Manager. Außerdem kreidet er dem Serben an, er habe sich in Verhandlungsdingen der Presse gegenüber zu bereitwillig geäußert. Dass Kaenzig jetzt das in Spanien selbst verkündete Ziel widerrufen hat, dem Mittelfeldspieler bis zum kommenden Wochenende nochmals Bedenkzeit zu geben, belegt die neue Strategie: 96 agiert, statt zu reagieren.


    Laut Kaenzig heißt dies, „das Ganze neu zu bewerten“, wenn man sich noch einmal zusammenfinden sollte. Das könnte für Krupnikovic auch von Vorteil sein. „Wenn er überragend spielt, dann hat er die Möglichkeit, mehr zu verdienen“, sagt der Manager. Der umgekehrte Fall wäre weniger attraktiv für den Spieler. Die letzte Möglichkeit hieße, dass sich die Wege trennen, wenn der Vertrag zum Saisonende ausläuft. Nach Alternativen habe sich 96, dies merkte Kaenzig an, wie auch im Fall Julian de Guzman und Steve Cherundolo (er wird in dieser Woche einen neuen Dreijahresvertrag unterschreiben), beizeiten umgesehen.


    Alles Theaterdonner? Fast scheint es so. „Außer dass die Zahlen nicht mehr auf dem Tisch liegen, ist nichts passiert“, meint Kaenzig.

    Hab gerade auf der 96-Homepage gesehen, dass man sich die ganze PK noch als Stream anhören/ansehen kann.


    http://www.hannover96.de/MEDIA/3074,0.ram


    Ich bleibe dabei.
    Wenn ich letztes Jahr 310 Euro für den Unterrang bezahlt habe und dieses Jahr 465 Euro für ein Mittelplatz, dann sind das 155 Euro mehr. Nicht 15 Euro weniger. Für einen Randplatz soll ich nun 395 Euro zahlen. Das sind 85 Euro mehr und nicht 85 Euro weniger!


    Der Unterrang kostete nun mal 310 Euro, nicht 480 Euro!


    Aus einer massiven Preiserhöhung eine Preisreduzierung zu machen, nenn ich: Versuchen jemanden zu Dumm zu verkaufen.

    Nachdem ich den wirklich sehr guten Artikel von HSV96-Frank gelesen habe http://www.gruppe-pressler.de/…e4f958e0f1a401/index.html
    muss ich auch noch meinen gesammelten Frust über diesen Herrn Schnitzmeier loswerden.


    Nachdem 96 die neuen Dauerkartenpreise veröffentlich hat, hab ich mich gewundert, warum die Presse in die Lobpreisungen a la „96 senkt die Preise“ eingestiegen ist. Da hab ich mir den Internet-Stream der Pressekonferenz zur neuen Preisgestaltung von diesem Herrn Schnitzmeier angehört. Und da ich kaum glauben konnte, was ich zum Thema West-Unterrang hörte, hab ich sein Gefasel als mp3 mitgeschnitten.


    Orginal-Zitat von diesem Herrn Schitzmeier!!


    „....... desweiten haben wir eine Preisreduzierung zur laufenden Saison auch in einem weiteren sehr wichtigen Tribünenteil, das ist der Westunterrang, die Westtribüne, wo eine Halbjahresdauerkarte in dieser Saison 240 Euro gekostet hat, d.h. 480 für die gesamte Saison und diese wird in den unteren Reihen und äußeren Blöcken 395 Euro kosten, also ist um 80, 85 Euro reduziert und selbst in den mittleren Blöcken ist eine Reduzierung um 15 Euro gewährt worden, obwohl diese Plätze in der kommenden Saison überdacht sein werden....“


    Was von seinem Gelabere entspricht eigentlich der Wahrheit? Man vergisst ja so schnell, was man noch vor kurzem bezahlt hat.


    Also:
    In der letzten Saison gab es auf der Westtribüne nur Halbjahresdauerkarten:
    Unterrang: Hinrunde 155 Euro, Rückrunde: 155 Euro
    Oberrang: Hinrunde 240 Euro, Rückrunde: Es gab keine, da Umbau
    Ab dem 20. Spieltag (Leverkusen, 2. Heimspiel der Rückrunde) gab es die sichtbehinderten für 16,50 Euro im Oberrang
    Kein Mensch hat auf der Westtribüne 480 Euro für die gesamte Saison bezahlt. Was dieser Herr Schnitzmeier aufstellt, ist eine Milchmädchenrechnung.


    Im Unterrang kostete die Dauerkarte übers Jahr 310 Euro. Hier hat sich dieser Herr Schnitzmeier mal eben um 480-310 = 170 Euro verrechnet. Das sind bei ca. 5700 Plätzen auf dem Unterrang mal eben 969000 Euro......
    Dieser Herr Schnitzmeier kennt seine eigenen Preise nicht! Da fehlen einem echt die Worte. Wenn der Verein schon bei seinen eigenen Eintrittspreisen nicht bescheid weiß, möchte ich nicht wissen, wieviel Geld in anderen Bereichen durch Inkompetenz verbrannt wurde.......


    Vielleicht wusste dieser Herr Schnitzmeier auch, dass er bei der PK nicht die Wahrheit erzählt und wollte bei der Presse gut Wetter machen. Dann hat er die Öffentlichkeit bewusst belogen. So oder so, Inkompetenz oder Lügner, der Mann ist untragbar!


    Ach ja, von Überdachung im Unterrang kann in den ersten Reihen auch nicht gesprochen werden, die werden immer nass, das Dach hat doch keinen Überstand.......



    HSV96-Frank
    ich schick Dir das Gefasel als mp3. Kannst ja vielleicht auf eure Homepage stellen.


    Ich kenne das Lied so:


    Das wir aus Hannover sind.....ole, ole,
    das weiß ein jedes Kind....ole,ole
    wir reißen Bäume aus,
    wo keine sind,
    jawohl das stimmt!


    wir schlafen nicht in Betten,
    wir schlafen nicht auf Stroh,
    wir schlafen auf Toiletten,
    da beisst uns auch kein Floh!


    Das wir aus Hannover sind.....ole, ole,
    das weiß ein jedes Kind....ole,ole
    wir reißen Bäume aus,
    wo keine sind,
    jawohl das stimmt!