Es gibt u.a. im Projektmanagement die Disziplin des Risikomanagements. Dort lernt man schnell, dass man niemals alle Risiken abschätzen kann, es leider immer zu grobem Verschätzen kommt und es auch Risiken gibt, die man einfach außer acht läßt.
Das von heute auf morgen Niemand mehr mein Produkt kauft, ist ein Risiko, was ich erstmal nicht betrachte. Die Möglichkeit, dass sich Projekte verzögern, weil Mitarbeiter erkranken ist aber sehr konkret und mit entsprechenden Zahlen empirisch schön abschätzbar (z.B. durchschnittlich 2 Krankheitstage/Jahr/MA - bedeutet, dass ich das auch auf die Projektlaufzeit kalkulieren sollte).
Der Schaden der entstünde, wenn ein Meteorit auf das NDS niedergeht wäre immens, die Eintrittswahrscheinlichkeit ist jedoch so gering, dass ich es nicht weiter verfolge.
Das Risiko, dass Hannover in der nächsten Saison absteigt ist aber einigermaßen klar zu umreißen. Liegt bei etwa 14% (wenn man davon ausgeht, dass etwa 2,5 Mannschaften von 18 absteigen. Dabei ist die Wahrscheinlichkeit aber geringer, wenn man der FC Bayern ist und entsprechend höher, wenn man gerade frischer Aufsteiger aus der 2. Liga ist). Wenn ich das Risiko nun also kenne (vielleicht ist es auch geringer. Oder höher.), dann kann ich überlegen, welcher Schaden dadurch entsteht. Ließe sich in manchen Dingen einigermaßen gut abschätzen (TV-Gelder...), in anderen schlechter (Zuschauer).
Worauf ich hinauswill: welche Wahrscheinlich könnte es denn geben, dass 2025 ein Abstieg vor der Tür steht, man durch einen (finanziellen) Kraftakt den sofortigen Wiederaufstieg erreichen will, und ein Investor aus der schönen Ukraine auch bereit wäre, dafür Mittel zur Verfügung zu stellen. Wäre man bereit, diesen Deal zu machen? Oder würde man versuchen, den Verein mit rein hannöverschen Eigengewächs wieder auf die Spur zu bringen. Was wäre, wenn es dann letzteres nicht mehr gibt? Wäre man in der KGaA notfalls weiterhin bereit, die Kröte zu schlucken, dass 96 fortan in Trikots der ukrainischen Nationalfarben spielt?