Ups, ich bin dann wohl ein Nazi.
Genau hier sehe ich großes Potenzial, aneinander vorbei zu reden. Denn so wie ich es verstehe, wird eben nicht jedem 96-Ultra unterstellt, ein Nazi zu sein. Wenn ich es richtig verstehe, sind die Hauptkritikpunkte dieser Rechtsaußen-Initiative doch folgende:
1. dass die Szene gewisse Personen mit starken rechten Tendenzen duldet.
2. dass einige wenige Schlüsselfiguren in der Szene starke rechte Tendenzen zeigen.
Ich habe mich hier in der lezten Woche angemeldet, als es um dieses abartige Syrer-Lied ging (Sorry, bei dem Thema reagiere ich aus persönlichen Gründen sehr gereizt). Und ich finde, dass sich zum Beispiel daran schon eine gewisse Problematik erkennen lässt. Denn hier greift zunächst o.g. Punkt 2. Eine Person, die offensichtlich nicht nur am Rande zu den Ultras dazugehört, gibt absolut rechte Grütze von sich. Diese gilt es m.M.n berechtigt zu kritisieren. Das passiert an dieser Stelle allerdings im stillen Kämmerlein der Ultras, was irgendwo auch nachvollziehbar ist. Wenn dann allerdings X-mal das Beispiel genannt wird, dass zwei Hitlergrußzeigende aus dem Stadion geworfen wurden, dann ist das objektiv natürlich gut. Subjektiv frage ich mich aber, wieso genau dieser öffentlichkeitswirksame Ausschluss nicht bei solchen Schlüsselpersonen wie dem "Liedermacher" oder denen im Flyer genannten Faschisten passiert. Dies erklärt sich dann für Außenstehende nunmal nur durch den o.g. Punkt 1. Mein momentanes Empfinden ist, dass in dem ehemaligen RK-Block kein Platz für offen auftretende Nazis ist. Mein Empfinden ist aber auch, dass rechte Gesinnungen intern schon eher toleriert werden, bzw. geringer sanktioniert. Inwiefern der Umbruch bei den Ultras damit zusammenhängt, wage ich von meiner Position aus nicht zu beurteilen.
Im übrigen finde ich die Kampagne auf ihre Art und Weise ziemlich unsensibel. Offensichtlich war den Initiatoren ja bewusst, dass sie mit ihrem Infostand nicht nur Aufsehen erregen, sondern auch Auseinandersetzungen provozieren. Zweites empfinde ich als sehr, sehr unprofessionell für eine politische Kampagne. So wird man leider nur wenige Leute überzeugen können. Schade!