Beiträge von ExilRoter

    Ich finde, man muss nicht jetzt entscheiden, wie man Robert dauerhaft ehrt. Man könnte das auch ein bisschen sacken lassen, womit ich nicht sagen will, dass man jetzt nicht diskutiert. Aber ich halte es für eine absurde Idee, dass sich hier in ein paar Monaten niemand mehr dafür interessiert, und vielleicht braucht eine gute Idee auch etwas Zeit.


    Das mit dem Cup finde ich allerdings auch eine großartige Idee. Insbesondere, bei Interesse von dort etwas mit Jena und Gladbach gemeinsam zu machen, und Benfica und Barcelona natürlich auch herzlich gerne, wenn sowas klappen könnte.

    Es ist alles sehr schwammig und ich würde euch gerne aus Sicht eines "insiders" besser davon berichten,aber mir fällt schwer was dazu ein.


    Ich find das überhaupt nicht schwammig, sondern schon sehr anschaulich. Vielen Dank! Ich selber kenne psychische Krankheiten - glücklicherweise - nur durch Erfahrungen mit anderen. (Das macht es natürlich auch schwierig, was drüber zu schreiben.) (Das, woran ich vor allem denke, war dann aber eine Erkrankung des "paranoid-schizophrenen Formenkreises", nochmal etwas anders, meine ich.) Und wo ich noch Kontakt habe, kann ich nicht wirklich mit den Leuten sprechen, weil sie sich damit nicht gut fühlen, oder vielleicht auch, weil es mir Angst macht.

    Ich bin mir nicht ganz sicher, ob diese Diskussion in diesem Thread am richtigen Ort ist, aber prinzipiell finde ich sie wichtig.


    Es scheint wirklich so als ob man diesen Teufelskreis nicht entfliehen hätte können. Ich glaube die einzige Chance liegt am kompletten Rückzug ala Deisler.


    Vielleicht ist es wirklich nicht zu vereinbaren, Profisport und Depression.


    Das hieße, der Profisport würde auf Spieler wie Deisler und Enke verzichten. Das hieße auch, insoweit man annimmt, dass die Mechanismen des Geschäfts mit zu psychischen Erkrankungen beitragen, dass man akzeptiert, dass immer wieder Sportler in solche Situationen getrieben werden.


    Ich finde das nicht akzeptabel. Man sollte sich zum Ziel setzen, dem in der Entstehung entgegenzuwirken, und auch mit solchen Erkrankungen umgehen zu können.


    Mir ist vollkommen klar, dass das ein sehr hoch gesetztes Ziel ist, dennoch sollte das und nicht weniger das Ziel sein, an dem man sein Handeln orientiert.


    EDIT: Plakativ zusammengefasst: Der Sport muss sich ändern, nicht der Sportler.

    1. Kann jeder mit seinem Arbeitgeber reden. In so einem Fall sollten viele bereit sein, über Sonderurlaub zu reden.
    2. Schreibt Dich jeder vernünftige Arzt so lange krank, wie Du arbeitsunfähig bist. Mein Gott.


    Zitat

    Ich stimme Dir zu, dass man die Spieler selbst entscheiden lassen sollte.
    Lediglich habe ich meine Meinung dazu geäußert.


    Dann sind wir fast einig. Gut.

    Es ist mir Recht, dass Druck auf den Spielern lastet?? Sorry, Exilroter, aber Du liest auch immer nur das, was Du lesen willst, oder?! Ich wollte lediglich deutlich machen, dass es (nicht nur) meiner Meinung nach keine Spielverlegung geben sollte.


    Du machst mit Sprüchen wie "ich muss ja schließlich auch..." - die, nebenbei bemerkt, inhaltlich falsch sind - Druck auf die Spieler.

    Ich würde mir wünschen, dass sich in diesem Forum die Meinung durchsetzt, dass das komplett der Mannschaft überlassen wird, und wir sie in ihrer Entscheidung unterstützen. So, wie anduril schreibt.


    Für den Tag des Spielausfalls müsste man dann wahrscheinlich auch eine Möglichkeit des Zusammenseins organisieren, aber das sollte wohl möglich sein.

    Dann sollte es mit dem Antrag ja auch keine Probleme geben. Dann können ja all' unsere Spieler zum Arzt gehen und sich "Arbeitsunfähigkeit" bescheinigen lassen, dann haben wir keinen Kader mehr und dann muss die DFL das Spiel verlegen.


    Das wäre zum Glück gar nicht nötig, weil Kind und Schmadtke nicht so einen Holzkopf haben wie Du, und das sicher auch vor der DFL vertreten würden, wenn die Spieler sagen, dass es noch nicht geht.


    Sorry, aber es fällt mir immer schwer, konstruktiv mit dummen Sprüchen umzugehen. Zur Zeit erst recht.


    Davon abgesehen dürfte der Druck auf die Spieler, anzutreten, eh' ziemlich groß sein, also auch, wenn Kind und Schmadtke versuchen, das abzuschirmen. Aber das ist Dir ja recht. The games must schließlich go on. :nein:

    Du kannst in so einem Fall durchaus die Möglichkeit erwägen, zum Arzt zu gehen, und Dir Arbeitsunfähigkeit bescheinigen zu lassen.


    Ob das Spiel stattfinden sollte, hängt doch wohl am stärksten von den Spielern ab, zumindest, insoweit DFL und Schalke einverstanden sind, und bei der augenblicklichen Lage mache ich mir darum keine Sorgen.

    In dem Zusammenhang finde ich die Interviews, die Deisler kürzlich gegeben hat, interessant.


    Interview im Tagesspiegel, ausführlicher Artikel in der Zeit.


    Zum Beispiel:


    Zitat

    Im Oktober 2001 tauchte in der „Bild“-Zeitung der Auszug Ihres Kontos auf. Der FC Bayern hatte Ihnen 20 Millionen Mark dafür überwiesen, dass Sie im Sommer 2002 nach München wechseln ...


    Ja, das war am Vormittag, und am Nachmittag habe ich gegen den HSV gespielt und mir meine erste ganz schwere Verletzung zugezogen. Monate vorher, im Sommer 2001, hatte ich Herthas Manager Dieter Hoeneß gesagt, dass ich im Sommer 2002 nach München wechsele. Er bat mich, damit nicht an die Öffentlichkeit zu gehen, sondern ein halbes Jahr zu warten, um keine Unruhe aufkommen zu lassen. Das hatte ich verstanden, schließlich hatte ich dem Verein einiges zu verdanken, ich bin in dieser Zeit Nationalspieler geworden. Aber es war schlimm für mich, nichts sagen zu können. Jeden Tag wurde ich gefragt, von Fans, von Journalisten, von meinen Mitspielern. Im Oktober platzte dann die Geschichte. Und ich stand da wie ein Verräter. Plötzlich wurde ich gehasst in Berlin. Ich wurde beschimpft, als ich mit Krücken auf der Tribüne saß und nicht spielen konnte. Ich hätte damals aufhören müssen, aber ich konnte noch nicht loslassen.

    Ich meine, der Polizei-Pressesprecher sagte, dass sein Portmonnaie im offenen Auto auf dem Beifahrersitz lag, da wird wohl ein Ausweis drin gewesen sein. Unabhängig davon, wo der Brief war.

    LordJerry, ist die Frage, ob und inwieweit da der Klub in der Verantwortung steht, und ob die allgemeine Frage: "Unter welchen Umständen wäre es Enke möglich gewesen, in die Klinik zu gehen, und trotzdem hinterher wieder vollwertig in den Fußball integriert zu werden" gar nicht auf das Problem Verein hinweist.


    Beim Verein kommen zwei Sachen in Frage:
    1. allgemeiner Umgang mit Spielern (sozusagen im Vorfeld der Krankheit)
    2. Krisenmanagement


    In Bezug auf 2 habe ich volles Vertrauen zu Kind. Als Simak krank war, hat er, so wie ich das - mit meinem sehr begrenzten Wissen durch die Medien - sehe, erstmal alles richtig gemacht. Er hat alles getan, um den Spieler zu schützen und versucht, ihm die Rückkehr so lange wie möglich offen zu halten.


    1 ist schwieriger. Aber da kann es mE nicht darum gehen, Hannover zu kritisieren, sinnvoller wäre die Frage, was sich ändern müsste.

    Ich glaube, man muss nicht alles diskutieren. Sein Arzt hat die Frage danach, ob es Enke geholfen hätte, sich zu outen, klar verneint. Ich tendiere dazu auf Grund der bekannten Beispiele das genauso zu sehen.


    Aber das ist doch der springende Punkt: Warum?


    Es sieht doch so aus: Enke wollte nicht in die Klinik, weil er nicht geoutet werden wollte. Er hätte aber, und das muss man sich absolut klarmachen, stationärer Behandlung bedurft. Und genau das war verbaut.


    Es geht ja nicht um's Outing als solches.

    The Sound - I can't escape myself


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Lyrics | Wikipedia

    ich stelle mal eine, letzten endes irrelevante, frage:
    inwieweit kann man davon ausgehen, dass die bakterielle darmerkrankung keine war, sondern ein schwerer depressionsschub?


    Davon ausgehen kannst Du nicht, Du kannst ruhig davon ausgehen, dass die bakterielle Infektion eine bakterielle Infektion war.


    Was nicht heißt, dass dadurch indirekt nicht ein Schub ausgelöst wurde.

    Ich finde auch, dass das die Frage ist, die wirklich wichtig ist.


    Was allerdings Kind angeht, habe ich keinen Zweifel, dass er sich sehr unterstuetzend verhalten haette. Auch bei Simak habe ich ihn so erlebt.

    Ich bin dafür, solche Diskussionen, wie wir sie gerade im Enke-Thread sehen, dort nicht zuzulassen. Ich denke, das ufert nur weiter aus und verliert immer mehr an Niveau.


    Vielleicht könnte man versuchen, irgendwie sowas in einen anderen Thread zu lenken und dann - oder auch einfach so - Leute, die in diesem Thread provozieren, zu sperren und die Beiträge zu löschen.


    Ich bin einer Diskussion mit diesen Provokateuren nicht mal zur Gänze abgeneigt, aber in dem Thread kann und will ich das nicht, weder aktiv noch passiv. Und da bin ich ja wohl nicht der einzige.

    Ich bin hin- und hergerissen.
    Bin einerseits total der Meinung, daß man die Sache nicht sezieren darf.
    Trotzdem berührt dies alles mich irgendwie in einer Art, daß ich nach Aufklärung giere. Vielleicht ist es der ewig zum Scheitern verurteilte Versuch des Menschen, Unerklärliches doch erklärlich zu machen.


    Was gibt es da zu erklären?


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Das ist einfach nur unfassbar.