Das ist in der Tat endlich mal ein gutes Ergebnis. War nach vielen Jahren, in denen der Gewinn im Durchschnitt nicht ausreichend hoch war, überfällig.
Ein bisschen zur Einordnung, was Gewinn bei einem landwirtschaftlichen Betrieb bedeutet. Auf einem klassischen Familienbetrieb arbeiten mindestens zwei Familienmitglieder unentlohnt mit. Dies bedeutet, dass beide vom Gewinn entlohnt werden müssen. Bei Vollzeit-Familien AK reden wir hier oftmals über 2.400 h im Jahr oder mehr.
Neben den aktuellen Arbeitskräften wird durch den Gewinn auch die Großelterngeneration unterstützt. Das Rentensystem in der Landwirtschaft wirft nach 40 Beitragsjahren in etwa 700-800 € pro Monat ab (Bei meinem Vater sind es bei fast 50 Jahren in etwa 900 € pro Monat Altersgeld). Die nachfolgende Generation übernimmt den Betrieb. In Niedersachsen durch die Höfeordnung geregelt und bezahlt den Alternteiler dafür ein monatliches Geld in Höhe von 1.000 bis 1.500 € plus die Gewährung von lebenslangen Wohnrecht und Pflege im Bedarfsfall. Hier sind es also noch einmal 12.000 bis 18.000 € pro Jahr.
Für Krankenversicherung und Rentenversicherung gehen in der Landwirtschaft ca. 10-15.000 € für ein Paar drauf.
Hinzu kommen Tilgungen und alle Investitionen in die Zukunft, die ebenfalls vom Gewinn geleistet werden müssen.
Wenn ich von den 150.000 nun die Einkommenssteuer, die Kranken- und Rentenversicherung sowie den Altenteil (hier als Beispiel 15.000 €) abrechne verbleiben 75.000 €. Bei 2 Voll-AK sind das bei 2.400 h ein Stundenlohn in Höhe von 15,62 €. Dabei sind hier noch nicht einmal die Zukunftsinvestitionen oder Tilgungen berücksichtigt.
Und das ganze in einem ausgesprochenem guten Jahr.